Politik-Frauen: MPin Lieberknecht /Thüringen
Christine Lieberknecht, MPin von Thürigen, zu diesem Tamtam gestern in der
Glaskuppel befragt, besser gesagt, man hat ihr zuhören müssen.
Dieses Interview darf man nicht lesen, man muss es hören. Die
Brandrede im Sportpalast war ein Scheißdreck dagegen.
Das ist natürlich Unsinn.
Es ist beängstigend, wie der Fanatismus bereits von Politikern wieder Besitz
ergriffen hat und diese Frau ist ein gutes Beispiel dafür, dass Logik
keine Rolle mehr spielt, sondern sich derjenige durchsetzt, der am
erbittertsten und lautesten schreit.
Ich höre bei Frau Ministerin weder Fanatismus noch Geschrei: ich höre eine erboste Frau mit empörungsbebender Stimme, die das Demokratieverständnis zahlreicher Politiker, zelebriert. Und zwar vom Sozenstandpunkt aus, der "Solidarität" mit allen, die sich mühseligen und beladen fühlen, liebt - bis zum Sturz in den Abgrund. Zitat:
"Ja natürlich entspricht es dem, was viele Menschen denken, aber Aufgabe der Politik ist doch, diesem Denken auch Erklärungen zu bieten, diesem Denken auch einmal wirklich Standhaftigkeit zu bezeugen, und da ist es doch so, dass der Euro von den Griechen, von den ganz normalen Arbeitern genauso sauber und hart verdient werden muss, wie das im Bayerischen Wald der Fall ist,..."
Will wohl sagen, das Denken der Politik(erInnen) ist sakrosankt, es muss dem Volk nur vermittelt werden. Ob es zutrifft, dass grieschiche Arbeiter in ihrem nahezu deindustrialisierten Land ebenso schuften müssen, wie die in Bayern, ist für sie keine Frage, sondern die Beantwortung möglicher diesbezüglicher Fragen, eine Frage der internationalen Solidarität.
Weiter fährt sie fort:
"und es ist doch unanständig, die Menschen in Europa aufeinanderzuhetzen"
Womit sie zweifellos im Recht ist. Aber statt mit dem Wissen einer Auserwählten, also mit dem Wissen aus der höheren, wissenden Kaste der Politiker, dem doofen Volk zu erklären, wer in welchem Maße und mit welcher Absicht für die Verhältnisse, wie sie sind, Verantwortung trägt, faselt Frau Ministerin davon, dass:
"Europa gerade für uns Deutsche eine Geschichte der Solidarität ist, so dass es Klärungsbedarf gibt."
Das hätte ich nun gern mal etwas genauer, das mit der Solidarität Europas mit Deutschland.Es mag meiner Halbbildung geschuldet sein, aber ich sehe weit und Breit in der langen Geschichte Europas nicht viel Solidarität mit Deutschland. Von Care-Paketen mal abgesehen. Aber ich sehe eine Wiedervereinigung, die mit der D-Mark bezahlt werden musste und einen Euro, bei dessen Geburt die Kaste der Politiker, namentlich deutscher, sehenden Auges vermeidbare Missbildungen hin nahmen. Und ich sehe Rettungsschirme, die Geldströme vor möglich Unwettern schützen sollen, während sie pfeilschnell ihren Weg via Griechenland zu französischen und deutschen Banken nehmen.
Wäre Frau Ministerin dem Volke verpflichtet, zerbräche sie sich zuerst den Kopf über Ursachen des griechischen Desasters, übte sich in Demut, ob des Versagens von Banken und Politik und sänne auf zukünftige Präventionen. Das wäre tätige Solidarität. Dass damit eine Linderung der Auswirkungen der griechischen Katastrophe für den kleinen Mann einhergehen muss, halte ich für selbstverständlich. Der kleine sprichwörtliche Mann, respektive kleine Frau, benötigen aber vermutlich für ein menschenwürdiges Leben nicht Hunderte Milliarden Eus...
Im Übrigen: "Panorama" führte gestern ein paar Abgeordnete vor, die kurz vor der Abstimmung im Bundestag die Summe der Milliardenhilfe, über die sie im Hohen Hause beschließen wollten, nicht nennen konnten.
Darüber sollte sich womöglich Frau Ministerin Gedanken machen, statt sich über das doofe Volk zu erregen.
Wer noch von einem freundlichen Grundwesen bei Frauen ausgeht, der wird
schnell merken, wohin die Post wirklich geht, wenn Frauen in der Politik
enden.
Das ist die Frage, die hier von einiger Brisanz sein dürfte. Ich sehe nirgends weibliche Kompetenz, die eine besondere Förderung auf MinisterInnensessel oder Finanzchefetagen rechtfertigte. Nicht einmal einen viel beschworenen weiblichen Blick.
Es ist irre, wie diese Fanatikerin, wider der Meinung der Mehrheit
des deutschen Volkes (83% mit Merkel unzufrieden), hier polemisiert und
medial versucht dies zu untermauern.
Die Meinung des Volkes schwangt wie Rohr im Wind. In welche Richtung - das bestimmt auch Blöd. Sich nach ihr zu richten, ist für einen echten Politiker wohl unmöglich. Ihm aber auf´s Maul schauen kann nie schaden. Denn: ganz so blöd sind die Leut nun auch wieder nicht.
Ich gestatte mir noch eine Bemerkung: Mit Goebbels hat Frau Ministerin allerdings wenig gemein; der war ein Fuchs, ein agitatorisches Genie, ihm gelang es, ein ganzes Volk einzuseifen. Und ich habe auch keine Ahnung, woraus Du schließt, sie sei eine Fanatikerin. Ich vermute etwas zutiefst Sozialdemokratisches bei ihr: Opportunismus
Ansonsten verabscheue ich unzutreffende Nazivergleiche und das Bestreben jeden Fliegenschiss zu einem Elefantenfladen aufzublasen, ich bin zu stolz, um mich auf feministisches Argumentationsniveau herab zu lassen.
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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-
Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.
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Wolle,
30.09.2011, 11:40
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Narrowitsch,
30.09.2011, 14:22
- Sichtweise - Ludwig XVI, 01.10.2011, 12:07
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Narrowitsch,
30.09.2011, 14:22