Ösi-Ossi
Hallo Kurti!
Ich wohne zwar nun schon seit über 13 Jahren im Westen, bin aber in der DDR aufgewachsen. Somit bin ich also im Inneren auch Ossi. :)
Und ich muß André widersprechen: Den Femanzenscheiß gab es so in der DDR eben nicht!
Natürlich hatten Frauen auch in der DDR gewisse Privilegien - z.B. war es auch dort so, daß die Wehrpflicht nur für Männer galt und daß es keine vergleichbare Verpflichtung für Frauen gab. Auch hatten Frauen selbstverständlich im Fall einer Scheidung normalerweise Vorteile, allerdings nicht so saftige wie heutzutage.
Dies reihte sich aber nur nahtlos in die Frauenbevorzugung ein, die man in der Geschichte überall findet. Siehe dazu "Das bevorzugte Geschlecht" von Martin van Creveld.
Es gab in der DDR zwar mit dem DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands) eine Frauenorganisation, diese verbreitete aber keinen radikalfeministischen oder sonstwie männerfeindlichen Müll, sondern fügte sich nahtlos in die Gesellschaft ein und veranstaltete hauptsächlich Kaffeekränzchen und ähnliches. Ansonsten gab es noch Hilfsangebote für Schwangere und Mütter, und besonders setzte sich der DFD ein, um Frauen, die nicht berufstätig waren, zu qualifizieren und ins Berufsleben zu bringen. Alles natürlich unter der Regie der SED.
Es gab in der DDR auch keine Männerverunglimpfung wie heute.
Das hatte dann nach der Wende natürlich den Effekt, daß vor allem ostdeutsche Männer verwundert auf manche Aussagen reagierten, die ihnen nun plötzlich als der Weisheit letzter Schluß präsentiert wurden.
Ich erinnere mich z.B. an eine Situation Anfang der 1990er Jahre, als ich in Rostock studierte. Ich war etwas früher zu einer Vorlesung gekommen, die Dozentin war auch schon da und redete mit einigen Kommilitionen. Dabei erwähnte sie eine Studie, die angeblich ergeben hatte, daß eine Mehrheit der befragten Männer es ablehnte, mit Frauen zusammen zu arbeiten.
Nun hatte ich zwar noch keine lange Berufserfahrung, aber ich hatte immerhin schon einige Jobs gehabt, in Schulferien und auch in den Monaten vor Antritt des Studiums. Da arbeiteten immer Männer und Frauen zusammen, und ich hatte niemals erlebt, daß Männer weibliche Kollegen abgelehnt haben.
Also stellte ich mir die Frage, wie es sein kann, daß diese Studie meinen Erfahrungen aus dem realen Leben widersprach. Und als ich nun darauf achtete, fiel mir auf, daß die Massenmedien voll von solchen Aussagen waren, die ich so im realen Leben aber nie bestätigt sah. Diese Aussagen, insbesondere wenn es darum ging, daß Männer ja an allem Übel schuld wären und daß Frauen ja alles viel besser könnten, fielen mir auch deshalb auf, weil ich so etwas in der DDR nie gehört hatte.
Es ist doch durchaus plausibel, daß Männer, die nicht von Kindheit an mit radikalfeministischer Propaganda berieselt wurden, eher darauf kommen, daß hier etwas faul ist.
Freundliche Grüße
von Garfield
PS: Oh, ich war verrutscht, wollte eigentlich MC Henrich direkt antworten. Aber egal... :)
gesamter Thread:
- leicht OT: Ossis hier? -
MC Henrich,
14.09.2011, 03:33
- leicht OT: Ossis hier? - André, 14.09.2011, 04:23
- Ösi-Ossi -
Kurti,
14.09.2011, 11:11
- Ösi-Ossi -
Garfield,
14.09.2011, 15:46
- Ösi-Ossi - Daimyo, 14.09.2011, 16:27
- Ösi-Ossi -
Garfield,
14.09.2011, 15:46
- weiß ich nicht, -
Narrowitsch,
14.09.2011, 13:04
- jenau! - rexxer, 14.09.2011, 18:15
- weiß ich nicht, - Kurti, 14.09.2011, 23:25
- Bin selber Wessi... - MC Henrich, 16.09.2011, 02:03