Lolita Komplex
Boetticher und die junge Liebe: Lolita für Loser
Das Unangenehme an von Boettichers Liebe zu einer 16-Jährigen sind nicht die 25 Jahre Altersunterschied, es ist die Jugend des Mädchens. Und das hat weniger mit Moral zu tun als mit Psychologie. Von Sophie Albers
Das mag sein, Frau Albers, aber nicht mit der Psyche von Herrn von Beottichers, sondern mit Ihrer Psyche, Frau Labers, und der Psyche Ihrer Leserinnen.
Der 71-jährige Franz Müntefering und seine 40 Jahre jüngere Frau? Geschenkt! Auch über den 81-jährigen Helmut Kohl und seine 35 Jahre jüngere Gattin braucht man sich nicht aufzuregen. Genauso wenig über den Altersunterschied zwischen Johannes Heesters und seiner Frau Simone Rethel, der satte 45 Jahre beträgt. Aber warum sorgt dann das knappe Vierteljahrhundert zwischen dem 40-jährigen CDU-Mann Christian von Boetticher und einer 16-jährigen Düsseldorfer Schülerin für solche Empörung?
Was wollen Sie damit sagen, Frau Labers? Sie wollen sagen, seht her, ich bin doch tolerant und Weltoffen, wenn sich eine Frau auf dem Höhepunkt ihrer Libido sich einen impotenten Greis angelt, da haben wir modernen Frauen doch gar nix gegen, aber wenn sich ein voll im Saft stehender 40er mit einer knusprigen 16 Jährigen, ohne Speckfalten, Cellutite, Pferdearsch und Hängetitten einlässt, DAS IST DOCH WAS GANZ ANDERES!
Um es ganz deutlich zu sagen: Weil die Frauen von Müntefering, Kohl und Heesters ihre Pubertät schon hinter sich hatten, als sie sich auf die alten Herren einließen. Warum sie das taten, steht auf einem anderen Blatt, geht uns aber nicht wirklich etwas an.
Ja, ja, abgesehen von der werten Gattin des Herrn Müntefering haben die genannten Damen schon viel mehr hinter sich, als die Pubertät. Eine Matrone ist im Grunde ein unfruchtbarer Eunuch. Menopause, das ist als ob beim Mann die Hoden abfaulen würden. Klar, welche Frau vergleicht sich schon mit einem hormonellen Neutrum. Da kann man ja noch gönnen. Zumal jede Frau nachempfinden kann, dass, als letzter Rettungsanker, zur Versorgung im Alter ein noch älterer gestandener Herr doch nicht schlecht ist.
Von Boettichers Handeln war nicht illegal. Doch das Unbehagen, das derzeit in Deutschland sogar die Parteien eint, liegt darin begründet, dass das Mädchen sich in einer Phase des Lebens befindet, die in unserer Gesellschaft glücklicherweise als schützenswert gilt. Und das hat gute Gründe.
Bevor wir weiterlesen sollten wir kurz inne halten und uns fragen, welches Alter die Liebespaare der Geschichte, insbesonders die Frauen, hatten. Nehmen wir bei Romeo und Julia für die Julia mal 15 Lenze an. Die Dame aus der Bibel, die im Hohelied des Salomo spricht wird auch nicht älter sein. Das Heiratsalter im Mittelalter lag bei 15 Jahren, was von der Natur auch so vorgesehen ist. Man wirft nicht die Produktion an, um die Maschinen dann im Leerlauf zu halten. Unser Leben verläuft unnatürlich.
Das zuweilen verzweifelt überhöhte Lolita-Geseiere über die Lenas und Helenes dieser Republik beiseite: Das sexuelle Verlangen eines ausgewachsenen Mannes nach einem pubertierenden Mädchen zeigt, dass der Mann ein Problem hat. Mit ebenbürtigen, gleichberechtigten Frauen.
Eine 16-Jährige kann, muss aber nicht, ein pubertierendes Mädchen sein. Es gibt 14 Jährige, die sind schon eine richtige Frau und es gibt 19-Jährige, die sind noch richtige Kinder. Zu mir kam eine Dame im Außendienst, deren Mann ist auch deutlich älter und den hat sie sich mit 16 geangelt. Ein Bruder meiner Frau hat eine Frau, die hat sich den Bruder geangelt, da war sie 13 und er vielleicht 17.
Was sie da von sich geben Frau Labers, sind Vorurteile. Liebe kennt kein Gebot. Mancher König hat wegen einer 16jährigen Schönen den Verstand verloren.
Frauen sind Parasiten, hinsichtlich der Produktion von Infrastruktur und Gütern, wo wie Männer Parasiten sind, hinsichtlich der Produktion von Kindern. Frauen immitieren Kinder. Daher die hellen Stimmen, das kindliche Haar, die Kinderhände, die dünne Haut, das kindliche Verhalten. Männer finden das toll, das ist das Glück der Frauen, die ansonsten die Härten dieser Welt unmittelbar tragen müßten, wobei sich viele schwer täten. Natürlich kommt eine jugendliche Frau dem Ideal deutlich näher, als die alte.
Übrigens schwärmen auch Frauen für junge Lover.
Was nun die Mär mit der Angst vor der starken Frau betrifft. Da kann ich was dazu sagen.
Ich habe mal für eine Schülerin geschwärmt, da war ich selbst noch jung. Die war ganz hübsch und wohl proportieniert. Die kam nach etlichen Jahren wieder als Lehrerin zurück. Inzwischen ist die gute eine Maschine, ein Mordsdrumm, da kann man sich wirklich fürchten. Die im Reitersitz auf mir, da bliebe mir die Puste weg. Außerdem verlieren Frauen mit den Jahren ihre (seelische) Unschuld, oder man hat die Schlampe unter dem hübschen Putz nicht gesehen. Aber die innere Einstellung, die drückt mit den Jahren durch. Wer will so eine abgefackte Kuh, so eine zynische Giftspritze, wer will Teil haben an dem Päckchen das die mit sich trägt. Frauen sind wie Zigaretten. Am Ende sammelt sich das ganze Gift im Mundstück
Das wird im namengebenden Roman von Vladimir Nabokov aus dem Jahr 1955 genauso deutlich wie in einer jüngeren Variante des Themas: Sam Mendes gefeiertem Film "American Beauty". Während Humbert Humbert an einer waschechten Psychose leidet, lacht Lester Burnham sich schließlich selbst aus, als er begreift, welch aberwitzige Fantasie er auf die beste Freundin seiner heftig pubertierenden Tochter projiziert hat.
Das werden Frauen nie begreifen: Romane sind nicht die Wirklichkeit! Lebensweisheiten, die auf der Lektüre von Romanen gründet, ist Unfug.
Die psychologische Erklärung für die Lust am jungen Ding ist einfach: In einem Themenabend "Lolita" des Fernsehsenders Arte hat der Sexualforscher Wolfgang Berner von der Universitätsklinik Hamburg die entscheidenden Antworten gegeben. An deren Ende steht ein deutliches Ergebnis: Lolitas sind etwas für Loser. Aber von Anfang an.
Papi, wenn ich älter bin, dann will ich auch ein Loser sein. Sexualforscher?! Ja wie forschen die denn? Übrigens muss eine 16Jährige keine Lolita sein. Lolitas sind doch diese knabenhaften Frauen. Aber wie gesagt, in love all is fair.
Angst vor starken Frauen
Ja, das Sexualverhalten von Mädchen hat sich mehr verändert als das der Jungen. Ihre sexuellen Erfahrungen beginnen früher als noch vor 20, 30 Jahren. Und das habe mit der Emanzipation zu tun, sagt Berner. Die zunehmende Unabhängigkeit von Frauen gebe den Heranwachsenden den Mut, mehr zu ihrer Sexualität zu stehen als früher.
Eine gewisse Anziehung zwischen jungen Mädchen und erwachsenen Männern habe es immer schon gegeben, so Berner. Das sei schon schlicht evolutionsbiologisch zu erklären: Das Mädchen verkörpere Jugendlichkeit, körperliche Gesundheit und damit Fruchtbarkeit. Der ältere Mann wiederum biete dem Mädchen neben den Attributen männlich, kräftig, sicher das Versprechen, für es sorgen zu können.
Dem folgt das Loser-Argument: Das Lolita-Phänomen bekam seinen Namen, als die Emanzipation ihren Anfang nahm. Männer fühlten sich offensichtlich zunehmend angegriffen von Frauen, die "genauso stark" waren wie sie, führt der Sexualforscher aus. Das Schema der Hilflosigkeit und der Bedürftigkeit habe den Mann in seinem Selbstbewusstsein schließlich unterstützt. Es habe ihm Selbstsicherheit gegeben, was wiederum auch sexuell stimulierend wirke.
Was für ein Geschwafel. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Manche Männer stehen auf dünne Frauen, manche auf dicke, manche auf knabenhafte Frauen und andere auf Rubenstypen. Es gibt Männer, die stehen auf ältere Frauen und andere, die mögen es eher mädchenhaft. Das sei doch jedem unbenommen. Und manche Frauen stehen auf jugendliche Lover und andere auf den älteren Mann.
Wo wir eben beim psychologisieren sind: Was bringt eine Frau dazu, sich ficken zu lassen. Und dann diese Aktion. Frauen machen immer einen Heidenlärm bei der Sache und wenn sie dann auf dem Trip sind, dann verlieren sie alle Hemmungen. Ist das angeboren, dieses Bedürfnis nach Geficktwerden. Will sich die Frau unterwerfen, so richtig rangenommen werden, denn ich kenne wenig Frauen, die auf Blümchensex stehen. Die meisten brauchen die harte Nummer. Ist mir gar kein so großes Bedürfnis, aber wenn die gute Stute will, dass ich ihr den Hengst mache, why not. Warum suchen sich Frauen immer die bösen Buben und finden die lieben Buben so langweilig. Behandle eine Frau wie der letzte Dreck, sofern Du ein cooler Typ bist und sie gut fickst, klebt sie an Dir wie Scheiße am Schuh. Woran liegt das nur. Ist das Folge des Patriarchats oder sind Frauen einfach Schlampen, die auch als solche behandelt werden wollen.
Frauen fürchten sich offensichtlich vor schwachen Männern, so wie sie sich auch vor kleinen Männern fürchten oder vor erfolglosen Männern. Sie denken sich, dass ich ein Weichei und eine Schlampe bin, das weiß ich, da muss zumindest mein Mann die Richtung vorgeben. Was ist Efeu ohne einen Baum, an dem es sich hochranken kann. Manche Frauen sind aber auch Würgefeigen.
Frauen, die keine Frauen sind
Da die moderne Frau Hilflosigkeit und Bedürftigkeit mit großer Wonne abgelegt hat, haben Männer, die - wie formuliere ich es freundlich - ihr Selbstbewusstsein aus der Überlegenheit gegenüber der Frau ziehen, ein Problem. Dem entziehen sie sich, indem sie Frauen suchen, die noch keine Frauen sind.
Wann ist eine Frau eine Frau? Wieviel Männer müssen drübergezogen sein? Wieviel Scheiße muss sie in ihr Hirn gezogen haben? Wieviel Gift muss in ihrer Seele akkumuliert sein? Wer gibt Ihnen das Recht, Frau Labers, zu entscheiden, ob diese 16Jährige nicht schon eine Frau ist?
Und nein, die Ausrede von einer "Lolita" verführt worden zu sein, entschuldigt nichts. Es sei wichtig, diesen Männern klar zu machen, dass kleine Mädchen besonders in der Pubertät zunächst ganz unbewusst mit ihren Reizen zu spielen beginnen, sagt Professor Berner. Sie probieren sich aus, wollen ihre Wirkung testen und verbinden damit keineswegs die bewusste Intention, mit dem Mann einen Geschlechtsakt zu vollziehen.
Eine 16jährige ist kein kleines Mädchen mehr, je nachdem. Gibt es Bilder? Es ist alles Unterstellung und dummes Gequatsche. Außerdem hat niemand was von Verführung gesagt. Die Rede war von Liebe. Liebe!!! Das ist doch das Allerweltsargument aller Frauen: Liebe!!! Und was ich spüre ist Neid! Der Neid auf den Mann, der Liebe erfährt mit einer jungen, unschuldigen Frau, die noch nicht zu der durchgefickten Schlampe geworden ist, wie Frauen es oft sind im Alter von Frau Labers. Diese Tanten mit den hängenden Hintern und Titten, diesen herabgezogenen Mundwinkeln, diesem feminismusgetränkten Dummsprech, diesem Gift, diesem Neid, dieser Mißachtung.
Unschuld, das ist es was die junge Frau auszeichnet. Darum sollte man sie jung heiraten und dann behalten, festhalten, nie mehr hergeben. Dann bleibt sie so unschuldig, wie am ersten Tag. Die multipel Gefickte jedoch, die ist so abgenutzt, wie ein Mietwagen. Wer kauft schon ein Motorrad aus siebter Hand - warum also eine Frau? Diese Unschuld Frau Labers, die geht ihnen ab, und das spüren sie, und das schmerzt und schmerzt und schmerzt. Und darum dieser unsägliche Artikel.
Vielleicht begreift das irgendwann auch noch die Werbeindustrie.
Vielleicht begreifen das die Frauen. Was hat meine Mutter immer gesagt: Häufiges Herumrutschen macht zerschlissene Knie.
DschinDschin, der eine Jungfrau jung gefreit und das nie bereut hat.
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- Lolita Komplex -
DS unplugged,
17.08.2011, 17:28
- Lolita Komplex - DSderLink, 17.08.2011, 18:03
- Lolita Komplex - Robert, 17.08.2011, 18:10
- MAENNER SIND KEINE PARASITEN -
knn,
18.08.2011, 02:55
- MAENNER SIND KEINE PARASITEN - DS unplugged, 19.08.2011, 12:56