Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nach Lesbenfußball nun Genderschach und Queerboxing?

RR, Thursday, 07.07.2011, 16:33 (vor 5288 Tagen)

Den Lesben verdankt die Menschheit die sogenannte Queer-Bewegung, so die Schwulenikone Rosa von Praunheim.

Damit haben die Lesben neben Schwulen, Intersexuellen, Zwittern, Transsexuellen, Transgender, Transvestiten, Drags, Ledermännern, TuntInnen, Tuntinnen und Tunten und weiß der Teufel was noch alles vor allem sich selber "sichtbar gemacht" – sozusagen eine große vereinigte Theorie sexueller Orientierung (oder Abweichung von der Heteronormalität) entworfen. Hier müssen Titaninnen am Werk gewesen sein. Etwas Vergleichbares ist auf ihrem Gebiet bislang noch nicht einmal den weltbesten Physikern gelungen – selbst Angela Merkel nicht!

Sicherlich nicht ohne Grund hat die Fraktion "Die Linke" im Deutschen Bundestag nun dieses Thema für sich entdeckt und auf dem Hintergrund der Frauen-Fußball-WM eine "Kleine Anfrage" (Drucksache 17/6004) an die Bundesregierung gerichtet:

Diskriminierungen im Sport – Grenzen der sexuellen Vielfalt
"Im Sport scheinen stereotype Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität sehr lange zu verharren. Diskriminierungen reproduzieren sich hier deutlicher als in anderen Bereichen, weil Sport als eine Domäne der (heterosexuellen) Männlichkeit gilt. „Im Sport ist das Männliche Richtschnur und Messlatte aller Dinge, dem das Weibliche hierarchisch untergeordnet ist. Heteronormativität geht hier mit patriarchalen Vorstellungen vom Wert und den Eigenarten der beiden Geschlechter eine fatale produktive Allianz ein.“ (Tatjana Eggeling. Schwule und Lesben im Sport, in: Eggeling/Feddersen, Queer Lectures 1 bis 4, Hamburg, 2008, 51).
http://dokumente.linksfraktion.de/drucksachen/22438_1706004.pdf

Die Bundesregierung hat nun geantwortet (Drucksache 17/6204)
Diskriminierungen im Sport – Grenzen der sexuellen Vielfalt
"Der Sport ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Die Bundesregierung geht daher davon aus, dass Vorkommnisse von Homophobie im Sport tatsächlich eine ebenso hohe Häufigkeit aufweisen wie in der übrigen Gesellschaft. Der Sport nimmt sicher eine wichtige gesellschaftliche Stellung beim Umgang mit Homosexualität ein, weil er gerade für die Jugend einen starken Vorbildcharakter hat, aber er ist nicht das einzige Feld, auf dem gegen Homophobie und Transphobie vorgegangen werden muss."
http://dokumente.linksfraktion.de/drucksachen/22438_1706204.pdf

Vom Schachbrett bis zum Fußballplatz, vom Boxring bis zur Rennstrecke, vom Schwimmstadion bis zur Skisprungschanze und überall da, wo sonst noch Leistungssport betrieben wird, gilt: über sportlichen Erfolg entscheidet letztlich nur eines: Leistung, nichts als Leistung. Wie also hat man sich auf diesem Hintergrund das vorbildhafte Vorgehen gegen Homophobie und Transphobie praktisch vorzustellen?

Lesbenfußball gibt es ja bereits, und das sieht man ja auch, aber wie ist es z.B. mit Synchronschwimmen für Schwule oder Tuntenboxen und wie wirkt sich dieses Vorgehen auf die sportliche Leistung, die Abläufe und das Erscheinungsbild der jeweiligen Sportart aus? Können Quoten helfen?

Grüße RR


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