Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Benno, Friday, 20.04.2007, 12:50 (vor 6818 Tagen)

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst.


Der Rat achtet die Kraft und die Leidenschaft, mit der das Vorhaben einer "Bibel in gerechter Sprache" begonnen und in einem jahrelangen Prozess vorangebracht wurde. Er bedauert jedoch, dass diese Anstrengung durch die der Übersetzung zugrundeliegenden problematischen Grundsätze und Kriterien fehlgeleitet[/u] und so weithin um ihre Früchte gebracht wurde. In Übereinstimmung mit dem Beschluss der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) vom 6. März 2007 stellt der Rat fest: Die "Bibel in gerechter Sprache" eignet sich nach ihrem Charakter und ihrer sprachlichen Gestalt generell nicht für die Verwendung im Gottesdienst. [/u]


(Hervorhebungen von mir eingefügt)

http://www.bayern-evangelisch.de/web/topthema_gerechte_Sprache_Bibel.php


Benno

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 20.04.2007, 13:39 (vor 6818 Tagen) @ Benno

Der Rat achtet die Kraft und die Leidenschaft, mit der das Vorhaben einer
"Bibel in gerechter Sprache" begonnen und in einem jahrelangen Prozess
vorangebracht wurde. Er bedauert jedoch, dass diese Anstrengung
durch die der Übersetzung zugrundeliegenden problematischen
Grundsätze und Kriterien fehlgeleitet
[/u] und so weithin um ihre
Früchte gebracht wurde. In Übereinstimmung mit dem Beschluss der
Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD) vom 6. März 2007 stellt der Rat fest: Die "Bibel in
gerechter Sprache" eignet sich nach ihrem Charakter und ihrer
sprachlichen Gestalt generell nicht für die Verwendung im Gottesdienst.
[/u]

Schon erfreulich, daß sich die EKD noch zu so einer kritischen Stellungnahme aufraffen kann (wenn auch mit vielen Abmilderungen und verbalen Streicheleinheiten). Da haben die Femis wohl doch noch nicht genug Wühlarbeit geleistet. Aber gemach, Käsfrau und ihre Genossinnen sind ja dabei.

Bleibt die Frage: wofür eignet sich dieses Machwerk dann? Jemand eine Idee?


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Max, Fliegentupfing, Friday, 20.04.2007, 14:19 (vor 6818 Tagen) @ Nihilator

Servus nihi,

Schon erfreulich, daß sich die EKD noch zu so einer kritischen
Stellungnahme aufraffen kann (wenn auch mit vielen Abmilderungen und
verbalen Streicheleinheiten). Da haben die Femis wohl doch noch nicht
genug Wühlarbeit geleistet. Aber gemach, Käsfrau und ihre Genossinnen sind
ja dabei.

Bleibt die Frage: wofür eignet sich dieses Machwerk dann? Jemand eine
Idee?

... kloar, jederzeit. Sie "eignet sich nach ihrem Charakter und ihrer
sprachlichen Gestalt" zwar "generell nicht für die Verwendung im Gottesdienst", aaaaber: Der Charakter und die sprachliche Gestalt prädestinieren sie geradezu für die Toiletten im Gemeindehaus.

Mit Scheisse Geld sparen - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Hemsut, Friday, 20.04.2007, 17:01 (vor 6818 Tagen) @ Nihilator

Der Rat achtet die Kraft und die Leidenschaft, mit der das Vorhaben

einer

"Bibel in gerechter Sprache" begonnen und in einem jahrelangen Prozess
vorangebracht wurde. Er bedauert jedoch, dass diese Anstrengung
durch die der Übersetzung zugrundeliegenden problematischen
Grundsätze und Kriterien fehlgeleitet
[/u] und so weithin um ihre
Früchte gebracht wurde. In Übereinstimmung mit dem Beschluss der
Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD) vom 6. März 2007 stellt der Rat fest: Die "Bibel

in

gerechter Sprache" eignet sich nach ihrem Charakter und ihrer
sprachlichen Gestalt generell nicht für die Verwendung im Gottesdienst.
[/u]


Schon erfreulich, daß sich die EKD noch zu so einer kritischen
Stellungnahme aufraffen kann (wenn auch mit vielen Abmilderungen und
verbalen Streicheleinheiten). Da haben die Femis wohl doch noch nicht
genug Wühlarbeit geleistet. Aber gemach, Käsfrau und ihre Genossinnen sind
ja dabei.

Bleibt die Frage: wofür eignet sich dieses Machwerk dann? Jemand eine
Idee?


Gruß,
nihi

Hallo nihi,

man könnte es auch der allgemeinen Energieerzeugung zuführen. So ein schönes Feuerchen im Kachelofen, geschürt mit dem Pamphlet der Femis, das hätte doch was...

Hemsut

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 20.04.2007, 17:16 (vor 6818 Tagen) @ Hemsut

man könnte es auch der allgemeinen Energieerzeugung zuführen. So ein
schönes Feuerchen im Kachelofen, geschürt mit dem Pamphlet der Femis, das
hätte doch was...

Und der Klimawandel? [image]

Ach komm, das Glump hat doch keinen gscheiten Brennwert.

Aber wenn schon, sollten wir wenigstens ein paar Exemplare gut aufbewahren für das künftige Feminismus-Mahnmal samt angeschlossenem Museum.


Gruß,
nihi

--
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[image]

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Hemsut, Friday, 20.04.2007, 17:40 (vor 6818 Tagen) @ Nihilator

man könnte es auch der allgemeinen Energieerzeugung zuführen. So ein
schönes Feuerchen im Kachelofen, geschürt mit dem Pamphlet der Femis,
das hätte doch was...


Und der Klimawandel?
[image]

Ach komm, das Glump hat doch keinen gscheiten Brennwert.

Aber wenn schon, sollten wir wenigstens ein paar Exemplare gut aufbewahren
für das künftige Feminismus-Mahnmal samt angeschlossenem Museum.


Gruß,
nihi

Also, da ist mir der Klimawandel wurscht. Wenn du ein paar Holzscheite dazwischen verbrennst, ist die Klimabilanz doch wieder ausgeglichen...

Das muß dann aber im Museum hinter Panzerglas. Nicht, daß noch ein paar Femis übrigbleiben und sich das dann wieder unter den Nagel reißen ;-)

Hemsut, heute pyromanisch veranlagt :-)

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 20.04.2007, 17:52 (vor 6818 Tagen) @ Hemsut

Hi Hemsut!

Das muß dann aber im Museum hinter Panzerglas. Nicht, daß noch ein paar
Femis übrigbleiben und sich das dann wieder unter den Nagel reißen ;-)

Hemsut, heute pyromanisch veranlagt :-)

Natürlich muß man gut darauf achtgeben. Wie auf die anderen Artefakte und Kuriositäten ja auch, je leichter transportabel, desto mehr.

Man sammelt übrigens schon alles Mögliche für diese kommende schöne Zeit. Sowas hier z.B. auch:

[image] :-)


Freut sich drauf,
nihi

--
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Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Telefonmann, Friday, 20.04.2007, 15:57 (vor 6818 Tagen) @ Benno

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst.

Diese Welt ist verrückt geworden. Ich will mir gar nicht ausmalen, was mit dem- oder derjenigen geschehen würde, der/die sowas mit dem Koran machen würde. Die Verunstaltung der Heiligen Schrift finden einige bestimmt nicht gerade lustig.

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 20.04.2007, 16:03 (vor 6818 Tagen) @ Telefonmann

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst.


Diese Welt ist verrückt geworden. Ich will mir gar nicht ausmalen, was mit
dem- oder derjenigen geschehen würde, der/die sowas mit dem Koran machen
würde. Die Verunstaltung der Heiligen Schrift finden einige bestimmt nicht
gerade lustig.

Das ist eine Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Aus praktischen Erwägungen würde ich dem Gerächte-Sprache-Team dringend empfehlen, als nächstes Projekt den gerechten Koran in Angriff zu nehmen. Das könnte schonmal ein paar Probleme lösen...

Gruß,
nihi

--
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Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Jim, Friday, 20.04.2007, 16:06 (vor 6818 Tagen) @ Telefonmann

Das wär doch eine gute Idee, uns die Plage vom Hals zu schaffen!

Jemand muss sie drauf bringen, dass wir auch einen "Koran in gerechter Sprache" basteln. Zum Wohle der vielen unterdrückten kopftuchtragenden Musliminen.

Dann zählen wir bis zehn, es macht bumm und von unseren gutmenschelnden Gendernazis fliegen nur noch ein paar Einzelteile lustig durch die Gegend. Das wär doch was da könnts hier ja glatt wieder gemütlich werden. Und wir setzen uns mit dem Imam in einen lauschigen Biergarten auf ein kühles Blondes. So machmers.

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst.


Diese Welt ist verrückt geworden. Ich will mir gar nicht ausmalen, was mit
dem- oder derjenigen geschehen würde, der/die sowas mit dem Koran machen
würde. Die Verunstaltung der Heiligen Schrift finden einige bestimmt nicht
gerade lustig.

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Hemsut, Friday, 20.04.2007, 16:59 (vor 6818 Tagen) @ Telefonmann

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst.


Diese Welt ist verrückt geworden. Ich will mir gar nicht ausmalen, was mit
dem- oder derjenigen geschehen würde, der/die sowas mit dem Koran machen
würde. Die Verunstaltung der Heiligen Schrift finden einige bestimmt nicht
gerade lustig.

Nein, das finden einige überhaupt nicht lustig. Anstatt jedoch etwas dagegen zu unternehmen, sind sie der Meinung, das "gäbe sich von selbst". Aha, na, wenn sie meinen.

Hemsut

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Benno, Friday, 20.04.2007, 18:18 (vor 6818 Tagen) @ Benno

"...Unter dem Titel "sola scriptura" (allein die Schrift) findet am Freitag, 20. April, von 10 bis 16 Uhr in Kassel im Haus Garde-du Corps-Straße 7 auf Einladung des Frauenstudien- und -bildungszentrums der EKD eine Tagung zur kritischen Auseinandersetzung mit der "Bibel in gerechter Sprache" statt.
Es werden die Übersetzerinnen und Übersetzer ebenso zu Wort kommen wie Repräsentanten der EKD, die Anfragen an die Neuübersetzung haben oder diese ablehnen. ..."

http://www.hna.de/politikstart/00_20070418174000_Einladung_zum_Bibel_Streit.html

Da HNA-Mitarbeiter die Moderation machen, gibt es sicher einen Bericht über die Veranstaltung in der Zeitung und online.
Um selbst hin zu fahren, ist es ja ein bißchen zu spät.
Ich finde bemerkenswert: "die Übersetzerinnen und Übersetzer".
Heißt das nicht, daß die Bibel in eine andere uns fremde Sprache übersetzt wird?


Benno

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Telefonmann, Friday, 20.04.2007, 23:02 (vor 6817 Tagen) @ Benno

Ja, Leute, da gucke ich doch gerade auf die Internetseite meiner Heimat-Universität. Und da steht auf der Leitseite doch glatt folgende Überschrift:

?Herausragende deutsche Neutestamentlerin der Gegenwart?

Die Feministische Theologin Professorin Dr. Luise Schottroff, die derzeit auch durch ihre Herausgeberschaft der ?Bibel in gerechter Sprache? viel Aufmerksamkeit erfährt, wurde mit der Ehrenpromotion des Fachbereichs Evangelische Theologie ausgezeichnet ? ?Eine der wenigen ihrer Disziplin, die auch öffentlich Gehör finden?

"Aha", denke ich, und lese den ganzen Artikel.

Muß man nicht unbedingt lesen. Ist bloß ein Artikel, in dem steht, daß sich das Feminat mal wieder selbst feiert. Ist wie bei der Schwarzer und dem Bundesverdienstkreuz.

Igitt!

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 20.04.2007, 23:36 (vor 6817 Tagen) @ Telefonmann
bearbeitet von Nihilator, Friday, 20.04.2007, 23:41

Ja, Leute, da gucke ich doch gerade auf die Internetseite meiner
Heimat-Universität. Und da steht
auf der Leitseite doch glatt folgende Überschrift:

?Herausragende deutsche Neutestamentlerin der Gegenwart?

Die Feministische Theologin Professorin Dr. Luise Schottroff, die derzeit
auch durch ihre Herausgeberschaft der ?Bibel in gerechter Sprache? viel
Aufmerksamkeit erfährt, wurde mit der Ehrenpromotion des Fachbereichs
Evangelische Theologie ausgezeichnet ? ?Eine der wenigen ihrer Disziplin,
die auch öffentlich Gehör finden?

Das ist ja widerlich, Telefonmann. Und eigentlich auch ein bißchen lustig, wenn die Frau Schrottreif nun gerade jetzt geehrt wird, nachdem die EKD unmißverständlich erklärt hat, daß sie unbrauchbaren Schrott abgeliefert hat. Oder soll das gar ein Konter sein?

?Ohne Frauen wie Dich könnte ich nicht hier stehen?, so sagte Professorin Dr. Angela Standhartinger, Dekanin des Fachbereichs Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg, in ihrem Grußwort.

Das sehe ich auch so, Frau Standhaftdinger. Und das wäre, ich kann mich dem nicht recht verweigern, wohl auch besser so gewesen.
Anders gesagt: ziemlich Scheiße gelaufen, das Ganze.

Professorin Dr. Luise Schottroff, eine ?herausragende deutsche Neutestamentlerin der Gegenwart?, sei zu einer Zeit Professorin geworden, in der die Ordination evangelischer Pfarrerinnen ?sich erst ganz langsam und gegen erbitterte Widerstände durchzusetzen begann?, und mit Mut und Beharrlichkeit einen schwierigen Weg gegangen, dessen Mühen auch in der Gegenwart noch zu spüren seien.

...und wir betrachteten das Werk und sahen, daß es NICHT gut war.

Nach einer musikalisch begleiteten Performance zum Thema Abendmahl, in der Mitglieder des FrauenLesbenPlenums am Fachbereich aus Schottroffs Werken zitierten, wurde der Professorin ein Brot überreicht.

Ein FrauenLesbenBrot, wie wunderbar! Gottogott, ob da "die Ewige" noch ein Wohlgefallen dran hat?
(Frage an die Bibelkundigen: gibt es in der Bibel irgendetwas, das sich gegen Lesben richtet? Zu Schwulen ist mir bekannt.)

Als ?Grenzgängerin? habe sie, die bis 1999 als Hochschullehrerin in Kassel tätig war, Fachgrenzen überbrückt, mühelos vor allem auch zwischen Altem und Neuem Testament gewechselt...

...und ebenso mühelos fundamentale Glaubensgrundsätze für ihre Ideologie über Bord geworfen. Klar, wenn man zwei Religionen anhängt, muß man sich mitunter entscheiden.

Ob die Schrottreif eigentlich immer konsequent gerecht betet?

Du, Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel,
dein Name werde geheiligt.
Deine gerechte Welt komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf der Erde.
Das Brot, das wir brauchen,
gib uns heute.
Erlass uns unsere Schulden,
wie auch wir denen vergeben,
die uns etwas schuldig sind.
Führe uns nicht zum Verrat an dir,
sondern löse uns aus dem Bösen.

Das aus dem Bösen lösen wäre wohl angebracht...


Sie, die ?im Laufe ihres Lebens zur feministischen Theologin geworden? ist, setzte insbesondere auch maßgebliche Impulse für die Entwicklung der sozialgeschichtlichen Exegese.

Er, der in seinem Leben zum überzeugten nationalsozialistischen Menschenrechtler geworden ist... sich zum vegetarischen Schlachter entwickelt hat...

Die Verleihung der Ehrenpromotion des Fachbereichs Evangelische Theologie an Frauen hat noch keine kontinuierliche Tradition. Luise Schottroff ist erst die dritte Ehrenpromovendin, ihre Vorgängerinnen waren Hanna Jursch (1955) und Agnes von Zahn-Harnack (1949). Letztere allerdings, so ließ Angela Standhartinger nicht unerwähnt, sei damals vor allem für ihre Biografie über ihren berühmten Vater, den Theologen Adolf von Harnack (1851 bis 1930), geehrt worden, nicht für ihre interessanten Arbeiten zu Frauenfragen.

Typisch patriarchalische Sauerei! Gut, daß das jetzt und die nächsten 1000 Jahre (denn solange soll das feministische Reich wohl mindestens bestehen, wenn nicht ewig) endlich ausgeglichen wird!


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Igitt!

Hemsut, Saturday, 21.04.2007, 00:08 (vor 6817 Tagen) @ Nihilator

Hallo nihi,

nur soviel zu deinen (erstklassigen) Ausführungen: Lesben werden in der Bibel nicht erwähnt; sagt zumindest die evangelische Kirche...

Typisch patriarchalische Sauerei! Gut, daß das jetzt und die nächsten 1000
Jahre (denn solange soll das feministische Reich wohl mindestens
bestehen, wenn nicht ewig
) endlich ausgeglichen wird!

Du sollst mir doch nicht so spät abends Angst machen. Da kann ich nicht schlafen oder habe Alpträume...Dann wache ich schreiend auf und merke, daß die Realität noch viel schlimmer ist [image]

Gruß,
Hemsut

feministische Theologie inside

hquer, Saturday, 21.04.2007, 00:59 (vor 6817 Tagen) @ Hemsut

Ja, Leute, da gucke ich doch gerade auf die Internetseite meiner
Heimat-Universität. Und da
steht auf der Leitseite doch glatt folgende Überschrift:

"Herausragende deutsche Neutestamentlerin der Gegenwart"

Die Feministische Theologin Professorin Dr. Luise Schottroff, die
derzeit auch durch ihre Herausgeberschaft der "Bibel in gerechter
Sprache" viel Aufmerksamkeit erfährt, wurde mit der Ehrenpromotion
des Fachbereichs Evangelische Theologie ausgezeichnet - "Eine der
wenigen ihrer Disziplin, die auch öffentlich Gehör finden"


Das ist ja widerlich, Telefonmann. Und eigentlich auch ein bißchen
lustig, wenn die Frau Schrottreif nun gerade jetzt geehrt wird,
nachdem die EKD unmißverständlich erklärt hat, daß sie unbrauchbaren
Schrott abgeliefert hat. Oder soll das gar ein Konter sein?

Kurze Erklärung: Unbedingt nach Anklicken des Links auf rechter Seite "Veranstaltungen" anklicken und dann "Berichte und Fotos". Ihr befindet euch dann mitten im evangelischen Frauenland. Die zweite Veranstaltung hat es in sich. Die Luise Schottroff ist auch dabei. Wohl bekomm's!

hier tagt das Grauen

Igitt!

Krischan der Echte, Sunday, 22.04.2007, 01:06 (vor 6816 Tagen) @ Nihilator

?Ohne Frauen wie Dich könnte ich nicht hier stehen?, so sagte
Professorin Dr. Angela Standhartinger, Dekanin des Fachbereichs
Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg, in ihrem
Grußwort.

*lach* Ja, das hat schon so mancher Seilschafts-Profiteur gesagt. Aber meist nur unter vier Augen. *ggg*

--
Der Feminismus rennt froh und munter
Schritt für Schritt die Schißgass' runter
Erst Schwarzer, dann die Zypris, dann die Roth
Versenken wir das lila Boot

Was Buddha lächeln läßt

Beelzebub, Saturday, 21.04.2007, 01:34 (vor 6817 Tagen) @ Benno

[image]


Was läßt ihn, den vollkommen Erwachten, selbst im Sterben noch so entspannt lächeln?

Er muss gewußt haben, dass seine Lehre auch nach 2500 Jahren sowohl gegen fanatische blutrünstige Auswüchse als auch gegen feministische Durchseuchung immun sein wird.

Greets

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Was Buddha lächeln läßt

Chato, Saturday, 21.04.2007, 02:53 (vor 6817 Tagen) @ Beelzebub

Was läßt ihn, den vollkommen Erwachten, selbst im Sterben noch so
entspannt lächeln?

Den 'vollkommen Erwachten' ließ beim Einschlafen seine Gewißheit derart entspannt lächeln, daß er einem selbstgerechten, hektischen Fanatiker (mit friedfertigen Markenzeichen wie zum Beispiel: "Aufhängen! Alle aufhängen!", oder: "Abtreiben! Alle abtreiben, um die Weltbevölkerung zu dezimieren!", und natürlich nicht zu vergessen das ständige, buddhistisch-tolerante *angewidert ausspuck*) und proletenhaft ungebildetem Einfaltspinsel wie dir mit Sicherheit nicht würde begegnen müssen, weil er dann nämlich noch 2500 Jahre länger hätte wach bleiben müssen. Natürlich hatte er da Grund zum Lächeln! Das wäre ihm einfach zu viel und die Sache sowieso nicht wert gewesen. Kann ich gut verstehen.

Du bist ein bedrückendes Beispiel dafür, was für eine dekadente Schreckgestalt aus dem Buddhismus wird, wenn er in die Hände von verblödeten, abgedrehten Irren aus dem gottvergessenen Westen gerät.

Chato

Verstehe - ich an deiner Stelle würde mich auch schämen

Beelzebub, Sunday, 22.04.2007, 03:56 (vor 6816 Tagen) @ Chato

Den 'vollkommen Erwachten' ließ beim Einschlafen seine Gewißheit derart
entspannt lächeln, daß er einem selbstgerechten, hektischen Fanatiker
(mit friedfertigen Markenzeichen wie zum Beispiel:
"Aufhängen! Alle aufhängen!", oder:

Asche auf mein Haupt. Ein guter Christ ruft selbstverständlich eher so was wie "Verbrennen, all die gottlosen Ketzer, auf den Scheiterhaufen mit den Hexen!"

Ich bin aber kein Christ - und fühle mich bestens damit. Beispielsweise hat ein unfrommes Sexualleben einiges für sich.[image]

"Abtreiben! Alle abtreiben, um die Weltbevölkerung zu dezimieren!",
Einfaltspinsel wie
dir mit Sicherheit nicht würde begegnen müssen, weil er dann nämlich noch
2500 Jahre länger hätte wach bleiben müssen.

Jaja, ich verstehe, es ist eine krause Mischung aus Beschämung, Neid und Angst, die dich duldsamen frommen, feindesliebenden vorbildlichen Christen hier mal wieder das HB-Männchen machen läßt.

[image]

Beschämung darüber, wie eine gottlose heidnische Religion es euch vorgemacht hat, dass es auch ohne Massenmord, Terror, Scheiterhaufen, Folterwerkzeuge und andere Hilfsmittel angewandter christlicher Nächstenliebe (*verächtlich ausspuck*) möglich ist, Hunderte Millionen Anhänger zu gewinnen.

Neid, weil diese Religion es schafft, jetzt auch in einer Weltgegend, wo vor hundert Jahren noch kaum jemand was von Buddha gewußt hat, zunehmend Menschen für sich zu gewinnen - während die Kirchen immer leerer und die Taufregister immer kürzer werden.

Angst, dass ihr bald kaum noch jemanden habt, den ihr belügen, betrügen und durch Drohung mit Hölle und Fegefeuer gefügig (und vor allem: spendabel) machen könnt.

Übrigens: ich bin kein Buddhist und habe auch noch nie behauptet, einer zu sein. Ich erlaube mir lediglich, aus dem Blickwinkel eines Nichtgläubigen diverse Religionen miteinander zu vergleichen - und ich muss sagen, dass eine Religion, die sich tatsächlich einzig und alleine auf ein Angebot beschränkt, und die kaum jemals in ihrer Geschichte - und die ist 500 Jahre länger als die des Christentums, vom Islam gar nicht zu reden - mit Gewalt missioniert hat (Das sagt übrigens der von dir zitierte Lambert Schmithausen in einem auch sonst lesenswerten Interview), mir besser gefällt, als eine, die sich nur mit Massenmord und Terror verbreiten konnte.

nicht zu vergessen das ständige, buddhistisch-tolerante *angewidert
ausspuck*)

Und selbst wenn ich Buddhist wäre, würde ich mir wahrscheinlich gleichwohl erlauben nach der Devise zu leben: Keine Toleranz gegenüber der Intoleranz.

Und wenn es etwas gibt, das selbst tobende geifernde radikalislamistische Fanatiker an Intoleranz übertrifft, dann sind das verbohrte fanatische Christen. Wie z.B. jener Hohlkopf im Weißen Haus, der in seiner maßlosen Dummheit dafür sorgt, dass islamistischen Terroristen in aller Welt sich keine Sorgen über fehlenden Nachwuchs machen müssen.

Du bist ein bedrückendes Beispiel dafür, was für eine dekadente
Schreckgestalt aus dem Buddhismus wird, wenn er in die Hände von
verblödeten, abgedrehten Irren aus dem gottvergessenen Westen gerät.

Jetzt weiß ich auch, warum Jesus auf allen erreichbaren Darstellungen immer so ernst guckt und fast nie lächelt - er muss gewußt oder zumindest geahnt haben, aus welcher Gosse dereinst seine Anhänger kriechen werden.

Mit antichristlichen (und daher menschenfreundlichen) Grüßen

Beelzebub

Übrigens, du hast mindestens einmal das falsche Postings verlinkt. Das richtige ist das hier.

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Verstehe - ich an deiner Stelle würde mich auch schämen

Nihilator ⌂, Bayern, Sunday, 22.04.2007, 22:19 (vor 6815 Tagen) @ Beelzebub

Übrigens: ich bin kein Buddhist und habe auch noch nie behauptet,
einer zu sein. Ich erlaube mir lediglich, aus dem Blickwinkel eines
Nichtgläubigen diverse Religionen miteinander zu vergleichen - und ich
muss sagen, dass eine Religion, die sich tatsächlich einzig und alleine
auf ein Angebot beschränkt, und die kaum jemals in ihrer Geschichte - und
die ist 500 Jahre länger als die des Christentums, vom Islam gar nicht zu
reden - mit Gewalt missioniert hat (Das sagt übrigens der von dir zitierte
Lambert Schmithausen in einem auch sonst lesenswerten
Interview),
mir besser gefällt, als eine, die sich nur mit Massenmord und Terror
verbreiten konnte.

Das mit dem Islam sagt er allerdings nicht. Sind Dir Beispiele bekannt, wo Moslems gewaltsam missionierten?

Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Mich auch

Chato, Saturday, 21.04.2007, 03:08 (vor 6817 Tagen) @ Beelzebub

Vor allem: "gegen feministische Durchseuchung immun"... Feminismus und Buddhismus..

Was Buddha lächeln läßt

roger, Sunday, 22.04.2007, 02:44 (vor 6816 Tagen) @ Beelzebub

[image]


Was läßt ihn, den vollkommen Erwachten, selbst im Sterben noch so
entspannt lächeln?

Der Buddha ist an einer schmerzhaften Lebensmittelvergiftung im Alter von ca. 80 Jahren in Nordindien gestorben. Er dürfte der o.a. Darstellung (~ Wat Po, Bangkok) in realiter also eher nicht entsprochen haben.

Eine (hervorragende) Einführung: Hans Wolfgang Schumann, Der historische Buddha, Diederichs Gelbe Reihe, ISBN 3-424-00923-7

Er muss gewußt haben, dass seine Lehre auch nach 2500 Jahren sowohl gegen
fanatische blutrünstige Auswüchse als auch gegen feministische
Durchseuchung immun sein wird.

Deine realsatirische Provokation hins. Buddhismus versus Femshit ist dir gelungen, allerdings grenzt es für einen Buddhisten nahezu an Selbstaufgabe, sich auf so einem Niveau über Buddhismus auszulassen.

Nur so viel: Buddhismus ist mit jedem Ismus und jeder spezifischen Sicht von Wirklichkeit inkompatibel. Es ist das Wesen des Buddhismus, "Anhaftungen" welcher Art auch immer aufzugeben, weil sie ursächlich sind für das Verbleiben im Samsara (Kreislauf des Leidens).

Buddhisten verdichten nicht wie die Monotheisten die erfahrbare Wirklichkeit bis hin zu einer letzten Entenität (Gott oder Göttin), sondern sie lösen die empirische Wirklichkeit auf ihrem Pfad zur Erleuchtung nach und nach auf, bis sie frei sind von allen Anhaftungen des Seins. Darum ist Buddhismus letztlich prinzipiell unverträglich mit Ismen und Weltsichten welcher Art auch immer.

Aber wen verwundert es, wenn die ultimative Verbindung von Dummheit, Arroganz und Selbstüberschätzung = Feminismus dies nicht irritieren kann, weil hier bizarre Selbstanmaßung u. -Überschätzung Programm ist.

Noch einmal: Das Problem sind nicht die, die ihre eigene "Unzulänglichkeit" zum Programm gemacht haben, es sind die, die ihnen faktisch u. theoretisch die Freiräume geben und gegeben haben.

alles roger

fight sexism ? fuck 12a GG

Warum Buddha von Femis nicht instrumentalisiert werden kann

Beelzebub, Sunday, 22.04.2007, 04:45 (vor 6816 Tagen) @ roger
bearbeitet von Beelzebub, Sunday, 22.04.2007, 04:52

Der Buddha ist an einer schmerzhaften Lebensmittelvergiftung im Alter von
ca. 80 Jahren in Nordindien gestorben. Er dürfte der o.a. Darstellung (~
Wat Po, Bangkok) in realiter also eher nicht entsprochen haben.

Zum einen: Jeder weiß, dass keine Darstellung Buddhas den Anspruch erhebt, eine 1:1 Abbildung der Wirklichkeit zu sein. Man sehe sich nur mal eine der zahlreichen Darstellungen von Buddhas "Fußabdruck" an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgend jemand ernsthaft glaubt, Buddha habe Schuhgröße 200 gehabt.

[image]

Zum anderen: es soll, zumindest nach einem Teil der Überlieferungen, eine Pilzvergiftung gewesen sein. Wer weiß, ob alle giftigen Pilze wirklich schmerzhaft töten. Zudem dürfte Buddha Meditationstechniken beherrscht haben, die ihn Schmerz mit Leichtigkeit überwinden ließen.

Eine (hervorragende) Einführung: Hans Wolfgang Schumann, Der historische
Buddha, Diederichs Gelbe Reihe, ISBN 3-424-00923-7

Er muss gewußt haben, dass seine Lehre auch nach 2500 Jahren sowohl
gegen fanatische blutrünstige Auswüchse als auch gegen feministische
Durchseuchung immun sein wird.


Deine realsatirische Provokation hins. Buddhismus versus Femshit ist dir
gelungen, allerdings grenzt es für einen Buddhisten nahezu an
Selbstaufgabe, sich auf so einem Niveau über Buddhismus auszulassen.

Wenn du mal genau hinsiehst, wirst du sehen, dass ich mich zwar zur Lehre Buddhas äußere, dabei aber das Wort "Buddhismus" vermeide.

Es ging mir auch nicht darum, mich über Buddhismus, genauer gesagt, die Lehre Buddhas "auszulassen", sondern (mit einem kleinen Witz) darzulegen, dass es auch Religionen, oder zumindest eine Religion gibt - wenn man denn Buddhas Lehre als eine Religion ansieht - die gegen den feministischen Bazillus immun ist, ohne deswegen gleich in Intoleranz und Fanatismus abzusinken wie z.B. der Islam.


Nur so viel: Buddhismus ist mit jedem Ismus und jeder spezifischen Sicht
von Wirklichkeit inkompatibel. Es ist das Wesen des Buddhismus,
"Anhaftungen" welcher Art auch immer aufzugeben, weil sie ursächlich sind
für das Verbleiben im Samsara (Kreislauf des Leidens).

Vor allem aber eines: es gibt etwas, was Buddhas Lehre grundlegend und sehr wohltuend vom Christentum unterscheidet: Buddha verlangt keinen Glauben. Im Gegenteil, er fordert seine Anhänger auf, sich nicht von Gehörtem, von Tradition, von dem Gedanken "so sagt es unser Lehrer" und dergleichen leiten zu lassen, sondern selbst zu prüfen, was gut ist und zum Glück führt - und dann dabei zu bleiben.

Wer sein Handeln tatsächlich danach ausrichtet, ist für den "Glauben" woran auch immer ungeeignet, also auch für jeden "-ismus".

Und daher werden die Versuche von Feministinnen, sich mit ihrer Ideologie an Buddhas Lehre anzuwanzen, erfolglos bleiben. Das - und das soll Chato mal überdenken, soweit er des Denkens fähig ist - ist es, was man unter Immunität versteht: so wie ein gegen Masern immuner Mensch, Masernerreger im Körper haben kann, ohne dass die Krankheit ausbricht, so werden die "feministischen Buddhistinnen" es nicht schaffen, die Lehre Buddhas für sich zu instrumentalisieren oder buddhistische Lehrer zu Mösenkriechern zu machen, wie z.B. christliche Feministinnen den Papst und seinen Hausprediger.

Aber wen verwundert es, wenn die ultimative Verbindung von Dummheit,
Arroganz und Selbstüberschätzung = Feminismus dies nicht irritieren kann,
weil hier bizarre Selbstanmaßung u. -Überschätzung Programm ist.

Bingo. Wer wirklich imstande ist zu ernsthaft darüber nachzudenken: gereicht mir das wirklich zum Guten, hilft es mir, mich weiterzuentwickeln, wird dem feministischen Bazillus nicht erliegen.

Übrigens: gibt man bei Google "feministische Theologie" ein, kommt man auf mehr als 88.000 Eintragungen - "feministischer Buddhismus" hat gerade mal eine einzige.

Greets

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Warum Buddha von Femis nicht instrumentalisiert werden kann

roger, Sunday, 22.04.2007, 21:06 (vor 6815 Tagen) @ Beelzebub

Er muss gewußt haben, dass seine Lehre auch nach 2500 Jahren sowohl
gegen fanatische blutrünstige Auswüchse als auch gegen feministische
Durchseuchung immun sein wird.

Nur so viel: Buddhismus ist mit jedem Ismus und jeder spezifischen
Sicht von Wirklichkeit inkompatibel.

Wer sein Handeln tatsächlich danach ausrichtet, ist für den
"Glauben" woran auch immer ungeeignet, also auch für jeden "-ismus".

Und daher werden die Versuche von Feministinnen, sich mit ihrer Ideologie
an Buddhas Lehre anzuwanzen, erfolglos bleiben. Das - und das soll Chato
mal überdenken, soweit er des Denkens fähig ist - ist es, was man unter
Immunität versteht: so wie ein gegen Masern immuner Mensch,
Masernerreger im Körper haben kann, ohne dass die Krankheit ausbricht, so
werden die "feministischen Buddhistinnen" es nicht schaffen, die Lehre
Buddhas für sich zu instrumentalisieren oder buddhistische Lehrer zu
Mösenkriechern zu machen, wie z.B. christliche Feministinnen den Papst und
seinen Hausprediger.

Hi,

da wir, was die Bewertung des Themas angeht, weitestgehend gleicher Ansicht sind, kann ich mir weitere Sprüche sparen und statt dessen für die, die das Thema Buddhismus interessiert, noch eine interessante Quelle nachreichen:

22. Das Gleichnis von der Schlange

So habe ich es gehört (es spricht der Buddha vor ca. 2.500 Jahren zu den Mönchen):
"... Nun will ich euch eine Lehre geben mit dem Gleichnis vom Floß, das zum Hinüberkommen, aber nicht zum Aufbewahren da ist. Höret zu und merkt es euch gut!
Ein Wanderer sieht auf seinem Weg vor sich eine große Wasserflut, das diesseitige Ufer unsicher und gefährlich, das jenseitige Ufer sicher und gefahrlos. Es ist aber kein Schiff zum Übersetzen da und keine Brücke zum anderen Ufer. Da denkt er: Vielleicht könnte ich mir Schilfrohr und Holzstämme, Zweige und Blätter sammeln, mir daraus ein Floß bauen und auf diesem Floß, mit Händen und Füßen arbeitend, heil an das andere Ufer gelangen. Diesen Plan führt er aus und kommt heil an das andere Ufer. Dort angelangt, denkt er: Dieses Floß ist mir von großen Nutzen gewesen, ich will es mir auf den Kopf und auf die Schultern laden und mitnehmen, wohin ich gehen will.

Meint ihr, meine Bhikkhus (buddhistische Mönche), dass dieser Mann mit dem Floß richtig handelt?" ? "Nein, Herr!" ? "Wie aber würde er richtig handeln? Er würde denken: Dieses Floß ist mir zwar von großem Nutzen gewesen, jetzt aber will ich es auf trockenen Boden setzen oder ins Wasser versenken und gehen, wohin ich will. So würde er mit dem Floß richtig handeln. So habe ich euch mit dem Gleichnis vom Floß, das zum Hinüberkommen, aber nicht zum Aufbewahren da ist, eine Lehre gegeben. Versteht ihr das Gleichnis vom Floß, dann gebt sogar die rechten Lehren auf, noch mehr aber die unrechten."
[Kurt Schmidt: Buddhas Reden, Majjhimanikaya, S. 72-74, Kristkeitz Verlag, ISBN 3 921508 33 9]

Soll heißen: Geht euren Weg, lasst jeden Ballast zurück und wenn ihr dann am Ziel seid, dann könnt ihr auch meine Lehre in die Tonne kloppen.

So etwas gibt?s eben nur im Buddhismus ? einfach genial!

Aber zum Thema zurück: Das Problem sind nicht die Femanzen, die ihre eigene "Unzulänglichkeit" zum Programm gemacht haben, es sind die, die ihnen die Freiräume gegeben haben und unverständlicherweise immer noch geben.

alles roger

fight sexism ? fuck 12a GG

Vom Denken und vom Tun

Chato, Sunday, 22.04.2007, 23:57 (vor 6815 Tagen) @ roger

Guten Abend Roger!

Pardon, wenn ich mich hier als "Monotheist" *angewidert ausspuck* mal einmische :-).

Buddhismus ist mit jedem Ismus und jeder spezifischen Sicht von Wirklichkeit
inkompatibel. Es ist das Wesen des Buddhismus, "Anhaftungen" welcher Art auch immer
aufzugeben, weil sie ursächlich sind für das Verbleiben im Samsara (Kreislauf des Leidens).

Das ist natürlich theoretisch alles ganz schön und richtig. Aber eben nur theoretisch. Wirklichkeit ist das bloß für denjenigen, der es auch selbst verwirklicht. Wer lediglich Bücher darüber gelesen hat, deren Inhalte ihn begeistern (begeistern? - das ist eine Anhaftung :-)) und der sich daraufhin vorstellt, wie schön und v.a. wieviel besser es doch wäre, ein Buddhist zu sein statt ein "Monotheist" *angewidert ausspuck* und sich deshalb für einen solchen Buddhisten hält, IST ein Anhänger eines Ismus, sogar eines besonders blinden und verbohrten Ismus, der überhaupt nichts mit seiner Wirklichkeit zu tun hat.

Ich war in meinen jungen Jahren neun Jahre lang Zen-Mönch der japanischen Soto-Schule. Das hatte wenig mit Bücherlesen zu tun und ich habe viel dabei gelernt. Meiner persönlichen Erfahrung nach ist die Zahl der Buddhisten, also derer, die nicht meditieren und üben, sondern "Bücher über Buddhismus" lesen, die sie irgendwie gut finden und deshalb rein(!) ideologische Anhänger eines ihnen nützlich erscheinenden Ismus sind, unter den Buddhisten in Europa die erdrückende Mehrheit. Die Zahl derer, die das Karmagesetz begriffen, es also nicht bloß als schicke, intellektuelle Idee irgendwie ziemlich einleuchtend finden, sondern es tatsächlich mit ihrer Existenz durchdrungen haben, deshalb der Welt des Samsara wirklich zu entfliehen wünschen und den Achtfachen Pfad mit achtsamer Hingabe üben, um die Vier edlen Wahrheiten zu ergründen, anstatt sie bloß "zu verstehen", weil sie sie halt mal gelesen haben, verschwindend gering.

In Asien ist das noch zum Teil anders, in manchen Klöstern zumal wirklich entgegengesetzt wie hier im Westen, aber die Regel ist es auch dort keineswegs. Im Westen aber ist ein Buddhismus, der kein Ismus wäre, nach meiner Erfahrung so gut wie inexistent. Hier in Europa gibt es diese Tradition nun mal nicht. Sie hat hier keine Wurzeln. Solche bräuchte sie aber, wenn das Ganze in nennenswerter Anzahl authentisch sein sollte. Der authentische Buddhismus breitet sich im Westen nicht aus, sondern wird in Europa und Amerika zerstört - indem er zu einem rein intellektuellen System wird, zu einer Ideologie eben.

Was aus Asien herüberkommt und dann hier hängenbleibt, ist fast immer diffuse Esoterik, irgendein exotisches Hirnkino (also ein ganz besonders oberflächlicher Ismus), bei dem es keineswegs um das Überwinden "jeder formhaften Sicht der Welt", sondern im Gegenteil um eine ausdrückliche Sicht der Welt geht, die dergestalt geformt ist, daß der Betreffende sich in ihr sozusagen sehr gut als Buddha vorstellen könnte, auch wenn er in Wahrheit absolut nichts dafür tut, auf dem "Äonen von Kalpas langen Weg zum Ziel" wenigstens schon mal mit dem ersten Tag im ersten Leben im ersten Kalpa des ersten Äons anzufangen. Das allein wäre nämlich schon ziemlich anstrengend und brächte sowieso nichts, selbst wenn es danach Tag für Tag geübt würde, abgesehen von einem hoffentlich einigermaßen guten Karma, damit man hoffentlich recht zügig mit dem zweiten Leben im ersten Kalpa des ersten Äons von zahllosen Kalpas weitermachen kann und nicht dazwischen 5 Äonen als Höllenwesen oder als Bandwurm zubringt, bevor man mal wieder Mensch wird.

Buddhisten verdichten nicht wie die Monotheisten die erfahrbare Wirklichkeit bis hin zu
einer letzten Entenität (Gott oder Göttin), sondern sie lösen die empirische Wirklichkeit auf
ihrem Pfad zur Erleuchtung nach und nach auf, bis sie frei sind von allen Anhaftungen des
Seins. Darum ist Buddhismus letztlich prinzipiell unverträglich mit Ismen und Weltsichten
welcher Art auch immer.

Diese Aussage ist natürlich ein Ismus nd eine ganz spezifische Weltsicht - und zwar eine sehr falsche. Du redest von "letztlich". Letztlich ist das für uns Christen nicht anders. Die letzte Entität, Gott, löst sich auf in begriffliche(!) Leerheit (nicht in "das Nichts", wie sich intellektuelle Buch-Buddhisten das Nirvana gerne vorstellen (vorstellen! - denn sie kennen es ja nicht als eigene Erfahrung). Es geht einfach nicht an, daß ein Mensch von einem "letztlichen Ziel" redet, von dem er in Wahrheit noch Äonen entfernt ist, als wüßte er irgend etwas etwas darüber. Das ist nun mal Ideologie, also reine Vorstellung, tut mir leid Roger, wenn ich das so direkt sage. Ich weiß, wovon ich rede.

Buddhismus im Westen hat in den allermeisten Fällen nichts mit einer authentischen Praxis zu tun, sondern mit irrealen Phänomenen wie zum Beispiel Rousseaus "Edlem Wilden" oder Gaugins "Südseeparadiesen", die das europäische Publikum bezaubert haben, weil sie eben reine Vorstellung waren. Man ist ja nicht selber hingefahren, um es selbst zu erfahren und zu tun, denn das wäre sehr ernüchternd gewesen, sondern man hat es sich vorgestellt, weil Vorstellungen halt einfach sind und immer nur schön, wenn man sie sich so vorstellt. Deine Vorstellung, der Buddhismus sei vor "Ismen und Weltsichten welcher Art auch immer" gefeit, ist selbst ein Ismus: eine typisch europäische, romantische, westliche Weltsicht, in welcher nun mal der Gedanke für gewöhnlich an die Stelle der Tat tritt (die man gerne anderen überläßt).

Da ich beide Wege praktisch kennengelernt habe, den östlichen und den westlichen, kann ich praktisch vergleichen. Es ist völlig nutzlos, eine umschwärmte Theorie mit eine getadelten Praxis zu vergleichen, denn da gewinnt immer die schöne Theorie. Recht und redlich wäre es einzig, Theorie mit Theorie und Praxis mit Praxis zu vergleichen. Aber dafür bräuchte man die entsprechende Praxis, nicht die nette Theorie. Der Mensch auf seinem Weg zum Ziel braucht "Weltsichten" und auch der Buddhismus hat diese natürlich. Ich habe oben beiläufig ein klein wenig davon angedeutet, als ich vom langen Weg zur Erleuchtung sprach. Wenn man das gründlich täte, fände man eine ausgesprochen hochdiffernzierte und sehr komplexe Weltsicht.

Das "letztliche" Aufgeben aller Weltsichten und Anhaftungen ist das Ergebnis eines langen Weges, auch des christlichen, und geschieht am Ziel - "letztlich" eben. Den harten, mühseligen und gefahrvollen, komplizierten Weg dorthin kann kein Mensch "gedanklich überspringen", weil er ihn sich damit erspart, ihn also gar nicht geht und also nie zum Ziel kommt. Triumphe in der Vorstellung rächen sich in dieser vorletzten aller existentiellen Fragen auf das Bitterste. Das ist nämlich einfach ein Selbstbetrug. Das Opfer dieses Betruges ist immer der Betrüger selbst. Und das ist halt dumm. Man kann nur und muß dringend davon abraten, so gegen sich selbst zu handeln.

Man kann natürlich in Hinblick auf einen konkreten Menschen überhaupt nicht kollektivistisch "den Buddhismus" und "das Christentum" miteinander vergleichen, sondern wenn überhaupt, dann immer nur die Praxis eines einzelnen, je konkreten Menschen mit der eines anderen. Aber auch das ist in Wahrheit nicht möglich, jedenfalls wenn man die beiden betreffenden Menschen nicht wirklich sehr gut kennt. Genau diese Mühe macht sich freilich ausgerechnet derjenige ganz gewiß nicht, der auf wertenden Vergleich aus ist, denn sein Urteil steht schon fest, bevor er etwas weiß und geriete in Gefahr, wenn er wirklich etwas wüßte. Das erklärt übrigens, ganz allgemein jetzt, die hartnäckige menschliche Vorliebe für die Ignoranz. Man will halt "Recht haben" und nicht wissen, ob man wirklich recht hat. Die Gefahr, daß die Antwort auf letzteres ersteres kränkt ist für die meisten einfach viel zu bedrohlich.

[Schlangen-Gleichnis] Soll heißen: Geht euren Weg, lasst jeden Ballast zurück und wenn
ihr dann am Ziel seid, dann könnt ihr auch meine Lehre in die Tonne kloppen. So etwas
gibt?s eben nur im Buddhismus ? einfach genial!

Du irrst dich, Roger. Das ist bei uns Christen überhaupt nicht anders. Aber in die Tonne getreten wird halt erst am Ziel, nicht vorher, und schon gar nicht in der Vorstellung, bevor man die Tonne überhaupt je gesehen hat. Vielleicht könnte es hilfreich sein, deine Sicht zu überdenken? Nicht einmal, sondern dauernd, meine ich... bis du halt wirklich vor der Tonne stehst, in die alles reingetreten wird. Vor dieser Tonne stehend geht es um das, was man getan und unterlassen hat, nicht um das, was man sich vorstellte und sich nicht vorstellen wollte. Das menschliche Leben ist EINS, im Westen wie im Osten läuft es auf das selbe Ende hinaus. Nicht Ost oder West bestimmt dieses Ende, sondern der jeweilige, einzelne Mensch mit dem, was er geworden ist. Oder eben nicht. Das ist wirklich eine ernste Frage, letztlich die einzige, die wirklich vollkommener Ernst ist.

Freundlicher Gruß
vom Nick

Vom Denken und vom Tun

Max, Fliegentupfing, Monday, 23.04.2007, 16:04 (vor 6815 Tagen) @ Chato

Frei nach Esther Vilar: Für den ideologiebeherrschten Menschen ist der Buddhismus lediglich die Kunst, zu erlernen, wie man sein Leben als Toter verbringt.

Buddha aufs Brot! - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Vom Denken und vom Tun

roger, Monday, 23.04.2007, 18:08 (vor 6815 Tagen) @ Chato

Hallo Nick,

Du kritisierst auf dem Hintergrund deines persönlichen Lebensweges pauschal den intellektuellen und sodann den esoterischen Buddhismus westlicher Provenienz.
Das ist m.E. so nicht akzeptabel! Selbst für einen "nur" intellektuellen Buddhisten aus dem Westen, der die Lehre (Dhamma/Dharma) nicht von Kindesbeinen an mit seiner Erziehung im asiatischen Umfeld vermittelt bekommen hat, ist der Dhamma auf faszinierende Weise nachvollziehbar und präsent, und wen wundert es, die meisten von denen kannst Du irgendwann in Asien antreffen - so wie mich.
Buddhisten wie Richard Gere u.a. sollte man daher schon ein wenig mehr spirituelle Redlichkeit und Kompetenz unterstellen. Zustimmen tue ich dir bei deiner Einschätzung hinsichtlich solcher Leute wie Mathieu Carrière, die mit ihrem vorgeblichen "Buddhistsein" in der Öffentlichkeit geradezu kokketieren. Und ob es ausreicht, die Lehre des Buddha in ihrer gesamten Tiefe zu durchdringen, wenn Schauspielerinnen vor Asia-Figürchen Atemübungen machen, erscheint mir ebenso zweifelhaft wie dir.

Ich war in meinen jungen Jahren neun Jahre lang Zen-Mönch der japanischen
Soto-Schule. Das hatte wenig mit Bücherlesen zu tun und ich habe viel
dabei gelernt. Meiner persönlichen Erfahrung nach ist die Zahl der
Buddhisten, also derer, die nicht meditieren und üben, sondern
"Bücher über Buddhismus" lesen, die sie irgendwie gut finden und deshalb
rein(!) ideologische Anhänger eines ihnen nützlich erscheinenden
Ismus sind, unter den Buddhisten in Europa die erdrückende Mehrheit.
Der authentische Buddhismus breitet sich im Westen nicht aus, sondern wird
in Europa und Amerika zerstört - indem er zu einem rein
intellektuellen System wird, zu einer Ideologie eben.

Hier kann ich Dir überhaupt nicht mehr folgen.
Gerade auf dem Hintergrund deiner Erfahrungen, muss es dir doch bewusst sein, dass Buddhist sein heißt, einen Weg zu beginnen und ihn zu gehen. Dabei ist die Gangart und das Tempo jedem Menschen selber überlassen ? warum also die Heftigkeit? Hauptsache sie gehen und verlieren dabei das Ziel nicht aus den Augen!
Und was das mit Ideologie zu tun hat, wenn Menschen aus dem Westen sich intellektuell auf Buddhismus einlassen? Du weißt doch am besten ? Buddhismus ist Philosophie und Religion zugleich. Offensichtlich haben Du und ich einen anderen Ideologiebegriff.

Buddhisten verdichten nicht wie die Monotheisten die erfahrbare
Wirklichkeit bis hin zueiner letzten Entität (Gott oder Göttin), sondern
sie lösen die empirische Wirklichkeit auf ihrem Pfad zur Erleuchtung nach
und nach auf, bis sie frei sind von allen Anhaftungen des Seins. Darum ist
Buddhismus letztlich prinzipiell unverträglich mit Ismen und Weltsichten
welcher Art auch immer.

Diese Aussage ist natürlich ein Ismus nd eine ganz spezifische
Weltsicht - und zwar eine sehr falsche. Du redest von "letztlich".
Letztlich ist das für uns Christen nicht anders. Die letzte Entität, Gott,
löst sich auf in begriffliche(!) Leerheit (nicht in "das Nichts",
wie sich intellektuelle Buch-Buddhisten das Nirvana gerne vorstellen
(vorstellen! - denn sie kennen es ja nicht als eigene Erfahrung).
Es geht einfach nicht an, daß ein Mensch von einem "letztlichen Ziel"
redet, von dem er in Wahrheit noch Äonen entfernt ist, als wüßte er irgend
etwas etwas darüber. Das ist nun mal Ideologie, also reine
Vorstellung, tut mir leid Roger, wenn ich das so direkt sage. Ich weiß,
wovon ich rede.

Auch hier bin ich irritiert:
Durch die gesamte Lehre zieht sich vom Anfang bis zum Ende wie ein roter Faden die erkenntnistheoretisch begründete und auch für einen Nichtbuddhisten vollständig nachvollziehbare, ja selbsterklärende Aufforderung des Buddha, die erfahrbare Wirklichkeit auf ihren Nutzen für das eigene Ziel abzuklopfen und das Unnütze ggf. zu verwerfen. Wie kann jemand, der daraufhin geradezu zwangsläufig eine Phobie gegen Ideologien aller Art entwickelt, ein Ideologe sein, wo doch Nichtideologie fortan sogar seinen Alltag bestimmt? Etwa dadurch, dass er zuviel buddhistische Literatur liest?

[Schlangen-Gleichnis] Soll heißen: Geht euren Weg, lasst jeden Ballast
zurück und wennihr dann am Ziel seid, dann könnt ihr auch meine Lehre in
die Tonne kloppen. So etwas gibt?s eben nur im Buddhismus ? einfach
genial!

Du irrst dich, Roger. Das ist bei uns Christen überhaupt nicht anders.
Aber in die Tonne getreten wird halt erst am Ziel, nicht vorher, und schon
gar nicht in der Vorstellung, bevor man die Tonne überhaupt je gesehen hat.
Vielleicht könnte es hilfreich sein, deine Sicht zu überdenken? Nicht
einmal, sondern dauernd, meine ich... bis du halt wirklich vor der
Tonne stehst, in die alles reingetreten wird. Vor dieser Tonne stehend
geht es um das, was man getan und unterlassen hat, nicht um das, was man
sich vorstellte und sich nicht vorstellen wollte.

Das ist mir neu. Ich bin als Christ erzogen worden und aus meinem Verständnis heraus ist Gott der Anfang und das Ende, zu dessen Rechten ? so denn alles gut geht ? Christen dereinst sitzen werden. Das Du jetzt aus dem Paradies so quasi das Nirvana machst, überrascht (die etwas saloppe Sprache ? Tonne kloppen ? bitte ich zu entschuldigen).

Deine Botschaft habe ich wohl gehört, allein ich glaube, wir arbeiten mit einem völlig anderem Ideologieverständnis.
Ohne uns jetzt gegenseitig philosophisch/soziologische Wörterbücher an den Kopf zu werfen oder in den Seminar- u./o. Klassenraum zurückkehren zu wollen, nur soviel:
Am Anfang steht die Idee. Aus der wird zielorientiert das Laborat der Idee entwickelt: die Ideologie.
Die Ideologie wird mit Denkvorschriften und Verhaltensmaßregeln in die Gesellschaft implementiert und mit positiven und negativen Sanktionen stabilisiert.
Fertig sind Feminismus, Kommunismus, Wirtschaftspositivismus, Hühnerkack & Co.

Ein Buddhist achtet tunlichst von Anbeginn seiner Zufluchtnahme darauf, wie die Objekte der Außenwelt beschaffen sind und wie sie sich auf seinen Weg auswirken. Und so sieht er: Da hat eine/r eine Idee gehabt ? was nutzt mir das auf meinem Weg? Nichts! Im Gegenteil, diese Gehirnblähung anderer Leute verstellt mir u. ggf. auch anderen Optik und Weg. Ergo verbittet er sich jedwelchen Anwurf aus diesem oder aus einem anderen Tunnel von Weltsicht!

Fazit: Buddhisten können keine Ideologen sein, weil es die Grundvoraussetzung für die Beschreitung des Weges ist, den Müll, den wir alle mit uns herumschleppen, so achtsam und so schnell es denn geht abzuwerfen.
Sagt jemand, er oder sie sei Buddhist oder Buddhistin und dazu z.B. Feminist/in, dann mag er/sie alles Mögliche sein, auf gar keinen Fall aber Buddhist oder Buddhistin.

alles roger

fight sexism ? fuck 12a GG

Vom Denken und vom Tun

Chato, Tuesday, 24.04.2007, 22:06 (vor 6813 Tagen) @ roger

Guten Abend Roger!

Ich verstehe jetzt besser, worauf du hinauswillst, und stimme im Prinzip zu: ein Buddhist, der ernsthaft dem Dharma folgt, wird, wo er dies tut, kein Ideologe sein. Und was dich betrifft, könnte das so sein. Du bist mir hier jedenfalls von Beginn an durch eine wohltuende, allgemeine Ideologieresistenz aufgefallen.

Worauf ich aber ursprünglich und eigentlich hinauswollte, war das, was du im letzten Satz so formuliert hattest: "Sagt jemand, er oder sie sei Buddhist oder Buddhistin und dazu z.B. Feminist/in, dann mag er/sie alles Mögliche sein, auf gar keinen Fall aber Buddhist oder Buddhistin." Ich möchte das gerne dahingehend erweitern und verallgemeinern wollen, daß der Gedanke, überhaupt etwas zu sein, was man sich vorstellt, damit unvereinbar ist. Oder nicht? :-)

Nun sagen aber eben sehr viele - und ich behaupte weiter, es sind im Westen nach meiner Erfahrung die meisten (einer von ihnen war der eigentliche Auslöser meiner Einmischung) - sie seien Buddhisten, oder sie fänden den Buddhismus irgendwie "prima", oder sie kokettieren damit albern und wichtigtuerisch herum wie Mathieu Carrière oder sie benötigen es irgendwie als Zutat in ihrem ideologischen Esoterik-Cocktail usw. usf.

Mathieu Carrière ist daneben übrigens auch ein ziemlich peinliches Beispiel für die weit verbreitete Intoleranz und respektlose Herabsetzung "buddhophiler Exzentriker" gegenüber Christen. Man denke an seine theatralisch-geschmacklose "öffentliche Kreuzigung". Unser Brezelbub hier - und nicht allein er - wird das zwar bestimmt ganz hervorragend finden, weil es seinem Haß auf die Christen Erleichterung verschafft, aber irgendwie "buddhistisch" ist das natürlich nicht.

Das Etikett "Buddhismus" habe ich zu oft schmerzlich als eitle Form von exzentrischem Egoismus und als Rechtfertigung von Bindungslosigkeit und Verantwortungsablehnung gegenüber Anderen erlebt, als daß ich da von Ausnahmen reden würde. Es scheint manchmal geradezu so, als kennte der Buddhismus nicht etwa die Pflicht zur Sittlichkeit und zum Mitgefühl, sondern enthebe gewissermaßen von solchen lästigen Tugenden und erlaube statt dessen, sich das alles individuell und je nach "persönlichem Bedarf" zurechtzulegen. In dem Film "Ein Fisch namens Wanda" ist dieser schräge Typus des oberflächlichen "westlichen Buddhophilen" in der Gestalt des Otto West von Kevin Kline kongenial karikiert worden.

Der Anteil unethischer Leute mit bestem Gewissen ist unter denen, die das mit einem angeblich "undogmatischen Buddhismus" begründen, für meinen Geschmack bedrückend hoch. So als bewirke schon ein diffuses "Gutfinden Buddhas" gewissermaßen eine moralische Überlegenheit ohne persönliche Anstrengungen. Das ist natürlich ganz spießige Ideologie. Du wirst einwenden, daß das überhaupt keine Buddhisten seien, die sowas machen und ich stimme dir darin selbstverständlich vorbehaltlos zu. Aber es gehört nun mal zum kulturellen Phänomen "Buddhismus im Westen" dazu, wie die Kreuzzüge zum christlichen Abendland, die ja das Christentum ebenfalls nicht zu einer Ideologie von Kreuzfahrern machen, sondern schlicht unchristlich gewesen sind.

Ein anderes Massenphänomen beim "real existierenden Westbuddhismus" sind z.B. Großtreffen mit dem Dalai Lama. Ich habe mir das mal vor ein paar Jahren aus nächster Nähe angeschaut, um es zu studieren. Was ich erlebt habe, war eine riesige Fanveranstaltung von oftmals unreifen und geistig ziemlich unselbständigen Leuten, die eine blinde, messianische Heilserwartung auf ein Idol projizierten und dies für "buddhistisch" hielten. Ich konnte förmlich sehen und mit Händen greifen, wie dem armen Kerl das auf den Keks gegangen ist. Buddhistisch war das nicht, sondern meiner Meinung nach auf ziemlich verdrehte Art "atheistisch christlich" gewissermaßen. Auch solche kollektivistischen Phänomene gehören natürlich zur Wirklichkeit von "Buddhismus im Westen" - und es handelt sich nun mal um Massenphänomene.

Darüber, daß es das alles gibt und wie es zu bewerten ist, sind wir uns, wie ich deiner Entgegnung entnehme, im Prinzip einig. Über die quantitative Bedeutung womöglich nicht. Aber das braucht jetzt nicht als besonders wichtige Frage zum Streitpunkt werden. Außerdem ist es bei "den Christen" natürlich nicht anders. Ich persönlich vermute jedenfalls, daß die Zahl der "atheistischen Christen", die im Grunde ganz weltlich gesonnene Leute sind, die Zahl derer, die die Sache wirklich ernst nehmen, deutlich übersteigt - wobei hier freilich die wirklich wesentliche, unterscheidende Besonderheit besteht, daß Christen sich ja nicht selber befreien, sondern dies geschenkt bekommen in der Taufe, was für dich wiederum irreal sein wird, andernfalls du ja nicht Zuflucht bei der Lehre des Buddha genommen hättest. Aber das vermute ich natürlich nur, das kann ich nicht wirklich wissen.

Mein grundsätzlicher Ideologievorbehalt, der jede Lehre oder Philosophie, natürlich auch christlich begründete Philosophien, betrifft, ist, wie du sagst, tatsächlich die Konsequenz meines Lebensweges. Ich behaupte natürlich nicht, Philosophie sei per se eine Ideologie, aber in jeder ist diese Möglichkeit unausweichlich enthalten. Das, meine ich, kann nicht prinzipiell bestritten werden, für die buddhistische Philosophie so wenig, wie für jede andere. Der Anspruch einer Lehre bedeutet nun mal nicht, daß der Anspruch sich selbst erfüllt, sondern er muß konkret erfüllt werden von denen, die sich auf sie berufen. Ein bißchen hat deine Herleitung etwas, als würde zum Beispiel jemand sagen, Christen könnten nicht böse sein, weil sie ja ihren Nächsten lieben. Wenn sie das tun, stimmt das zwar, aber wenn sie es nicht tun, dann stimmt es eben nicht. Man könnte dann zwar sagen, die wären eben alles Mögliche, bloß keine Christen, und das wäre vermutlich auch ganz zutreffend. Aber ganz so leicht darf man es sich natürlich nicht machen. Anspruch und Wirklichkeit ist immer eine Spannung, in jeder Religion, in jeder philosophischen Schule, auch in jedem einzelnen Menschen. Wer das für sich selbst leugnet, an anderen aber messerscharf erkennt, landet im Geiste schwupsdiwups auf einem gauguin'schen "Südseeparadies", das von der Wirklichkeit so weit entfernt ist, wie das Einhorn von meiner Wohnungstür. Das gilt für jede Religion. Obwohl ich mit den Kreuzzügen nichts zu tun habe und mich vorher keiner gefragt hat, wie ich diese Idee finde, kann ich ja schlecht sagen, die Kreuzzüge wären nicht von Christen geführt worden. Wenn man das auf die Spitze triebe, dann wären in unserem Disput hier du der einzige Buddhist und ich der einzige Christ. Und daß es das nicht sein kann, versteht sich wohl von selbst... :-)

Das unterscheidende Kriterium ist immer die persönliche Wahrhaftigkeit von Praxis und wirklich gemachter Erfahrung. Nichts von dem, was ich oben aufzählte, betrifft dich, wenn du ein ehrlich Übender bist, der sich solches alles nicht zu eigen macht, sondern redlich seinen Weg geht. Eine Gedankensystem freilich, das nicht mehr als ein solches bleibt, ohne sich vor der Wirklichkeit zu rechtfertigen, realisiert a priori diese Sackgasse. Und das meine ich mit Ideologie bzw. ihrem Beginn. Um wahrhaftig zu sein, muß man tun, was man denkt, und dieses Tun muß natürlich sittlich gut sein, zum angestrebten Ziel führen und sich auf diesem Weg durch Dauer in der Zeit bewähren. Dabei verantwortet jeder strikt das, was er selber tut und unterläßt. Zur letzten Wirklichkeit selbst aber, so sage ich, dringt kein Denken vor - unter keinen Umständen. Rechtes Denken ist absolut unverzichtbar beim Vorankommen, aber beim Ankommen hilft es nicht nur nichts, sondern wird dort nachgerade zum entscheidenden Hindernis.

Das ist die zentrale Erfahrung meines Lebens, für die meine "buddhistischen Jahre" nicht ganz ohne Bedeutung gewesen sind. Aus deinen wenigen Äußerungen entnehme ich vermutend, daß du möglicherweise dem Theravada folgst, jedenfalls betonst du stark die intellektuelle Seite, was mich deshalb zu dieser Annahme bringt. Zen-Meditation ist, sehr im Gegensatz dazu, wie du wahrscheinlich weißt, ganz ausdrücklich kein philosophisch-intellektueller Weg, sondern zielt ganz im Gegenteil darauf ab, jegliches diskursive Denken restlos zu zerbrechen, um jenseits davon die Wirklichkeit selbst zu erfahren. Mich hat diese Erfahrung vor langer, langer Zeit (wieder) zum Christen gemacht. Die Details gehören nicht in ein öffentliches Forum, aber es war im Prinzip ziemlich genau das, was du mit "die Lehre des Buddha in die Tonne kloppen" bezeichnet hast. Im Zen gibt es ein Koan (das sind diskursiv nicht auflösbare Paradoxa, auf daß an ihnen das Denken scheitern und zerbrechen möge): "Wenn du auf dem Weg dem Buddha begegnest: töte ihn!" Genau das habe ich gemacht, nach neun harten Jahren, und es war wirklich die beste Tat überhaupt, die ich je begangen habe... :-))

Über die Hintergründigkeit dieses Satzes lasse ich mich, wie gesagt, nicht aus, aber es wird dir von selbst klar sein, daß damit wohl mehr gemeint sein wird, als nur ein Bruch (obwohl es definitiv ein solcher war). Was mir seither geblieben ist und mich nie mehr verlassen hat, ist freilich ein prinzipielles Mißtrauen und eine hartnäckige Abneigung gegen alle lediglich gedachten Erkenntnisse: sie sind wichtig, ohne Frage, aber es gibt nun mal jene Grenze, jenseits derer sie zum unüberwindlichen Hindernis werden. An dieser Grenze beginnt dann entweder der Keim der Ideologie, also das Verbleiben in der Welt der Begriffe und der Bilder, oder das, was ich persönlich heute unter meinem christlichem Glauben verstehe und was im Zen Satori oder Kensho genannt wird. Der Unterschied: der Glaube ist personal, ein Geschenk und beständig in der Zeit, Satori ist apersonal, mühevoll errungen und flüchtig.

Das kam in meiner Replik natürlich alles mit zum Tragen. Ich begreife inzwischen, daß das so für dich nicht akzeptabel ist, wenn du ernsthaft einen anderen Weg beschreitest, und stimme dir zu, daß ich das in dieser Grundsätzlichkeit und Allgemeinheit, zumal nach deiner gestrigen Präzisierung, nicht als Erwiderung aufrechterhalten kann und will. Es ist natürlich sowieso zwecklos und direkt falsch und hinderlich, andere an eigenen Entscheidungen und Erfahrungen zu messen.

Die rasant zunehmende, ichsüchtige Oberflächlichkeit der meisten Menschen bleibt indes eine bedrückende und traurige Tatsache (ich rede jetzt allgemein und nicht von deiner Person, auch wenn ich natürlich dir antworte - wem sonst? :-)) - und, wie auch immer: jede Vertiefung, die von dieser wild grassierenden Verblödung und Oberflächlichkeit wegführt, ist natürlich ein Gewinn für den, der sich von ihr loszumachen wünscht. Egal auf welche Weise.

Das Schöne am christlichen Glauben ist, wie ich finde, daß man alles geschenkt bekommt, wenn man es denn annehmen möchte. Das ist gewissermaßen wie ein fertiger "Apparat", den man zwar auch selber zu bauen versuchen kann und in astronomischer Ferne vielleicht sogar damit fertig werden - freilich dabei vielleicht auch für immer verlorengehen kann - oder man vertraut eben darauf, daß es ihn schon längst gibt, weil ihn ein anderer für mich hergestellt hat, und daß er perfekt funktioniert. Da ist jeder frei, was er tun will. Bei mir hat der Versuch, ihn selber zu bauen, komischerweise dazu geführt, daß ich ihn eines Tages als Geschenk vor mir stehen sah. Versagt hat er seither niemals.

Konkret zum West-Buddhismus möchte ich zum Schluß noch gerne ein paar allgemeine Hinweise, Beobachtungen und Anregungen zum Weiterdenken geben. Auffällig und historisch gesehen einmalig sind m.E. insbesondere die folgenden Phänomene:

1. entsteht im Westen nicht, wie es sonst immer und überall in der Geschichte der Fall gewesen ist, eine spezifische, konkrete, neue Ausformung dieser Lehre, sondern es bestehen all die vielen (genauer: alle) Richtungen, die es bereits gibt, nebeneinander, bleiben als solche aber getrennt und mehr oder wenig das, was sie eben vom jeweiligen Ursprung her sind, bzw. sinken zum Teil direkt in Beliebigkeit und degenerativen Zerfall (Stichworte: "Mathieu Carrière", Esoterik, Exotik, "Südseeparadies", intellektualistische Zeitgeistmode, Dalai Lama als Ersatzmessias etc.). Das schließt die Ernsthaftigkeit im Einzelfall natürlich überhaupt nicht aus, aber als eine eigenständige, originär europäische, kulturelle Erscheinung gibt es den Buddhismus m.E. eben nicht.

Überall sonst war das genau anders verlaufen. In China verband sich der Buddhismus mit dem vorgefundenen Daoismus und brachte den Chan Buddhismus hervor. Dieser wiederum gebar auf japanischem Boden den Zen und wurde zur Religion der dortigen Kriegerkaste, der Samurai. In Tibet wurde der Buddhismus stark beeinflußt und geprägt vom präexistenten Animismus des Bön, die entstandene Ausprägung ist wiederum ganz unverwechselbar - typisch tibetisch eben - mit allerlei "animistischem Zauber" und magischen und tantrischen Elementen, die zum Beispiel einen singhalischen Theravada-Mönch eigentlich bloß tief verstören können. In Indien, seinem Ursprung hingegen, ist der Buddhismus heute eine Marginalität von < 1% der Bevölkerung.

2. Die verschiedenen Richtungen des Buddhismus im Westen unterscheiden sich z.T. derart stark voneinander (beispielsweise Theravada versus Zen, oder Zen versus Lamaismus usw.), daß auch irgendeine lebendige Synthese, die über eine plurale, gegenseitige Toleranz hinausginge, mir schwer bis gar nicht vorstellbar erscheint. Und zu etwas Eigenem, Europäischem fehlt eben offensichtlich die Kraft (und, wie ich persönlich meine, eben auch die innere Notwendigkeit). Deshalb glaube ich persönlich nicht, daß der Buddhismus im Westen zu einer aus sich selbst heraus lebensfähigen, eigenen Form und zu dauerhafter Bedeutung kommen wird.

Dieses plurale Nebeneinander aller Ausprägungen des Buddhismus ohne erkennbare Ansätze einer eigenen, originären, neuen Form - das gab es wirklich nur heute und nur im Westen. Das hat m.E. spezifische Gründe, deren wichtigster natürlich die starke Eigenprägung des Abendlandes durch das Christentum ist. Übrigens kann man sich aus vergleichbaren Gründen auch schwerlich einen moslemischen oder einen jüdischen Buddhismus vorstellen.

3. Die abendländische Tradition hat eine starke Kraft zum Sein und zu seiner Bejahung. Auch das existentielle Verhältnis zum Leid ist völlig konträr zu dem des Buddhismus. Der Gedanke des Verlöschens im Nichtsein, die Weltflucht, die Absage an das Leiden (verstanden als Leidenschaft) und der Ekel davor widerspricht unserer Tradition einfach diametral. Genau das alles aber ist ausgerechnet der Ausgangspunkt und der Grund für den Buddha gewesen, überhaupt diese Lehre zu schaffen. Es fehlt hier gewissermaßen "der Bedarf", unbeschadet, daß ihn einzelne für sich selbst durchaus stark empfinden mögen. Aber als Massenerscheinung kann ich mir das hier nicht vorstellen. Ich finde einfach keine Ansätze dafür, und wo es sie formal geben könnte, in der atheistisch gewordenen, säkularen Dekadenz Europas, existieren sie in Gestalt von Selbstzerstörung, Auflösung und allerlei degenerativen Entwicklungen. Weltekel wird hier eben nicht vital, wie vor 2500 Jahren in Indien, sondern depressiv, oberflächlich, banal und gewissermaßen suizidal. Das ist für mich ein mächtiger Hinweis darauf, daß hier kein fruchtbarer Boden für diese Lehre besteht - wie gesagt nicht für jeden Einzelfall, für dich persönlich mag der Fall also durchaus anders liegen, aber eben für den kulturellen Kontext als Ganzem.

4. Auch Philosophie und Wissenschaft gehen im Westen in die genau entgegengesetzte Richtung, die der Buddhismus eingeschlagen hat. Man könnte sehr viel darüber sagen. Ich greife hier nur ein einziges Beispiel heraus, um anzudeuten, was ich in etwa meine. Das wesentliche, für die buddhistische Philosophie wahrlich konstitutive Konzept der wechselseitig bedingten Entstehung der Phänomene, trifft hier nicht nur auf den entgegengesetzten Gedanken der Schöpfung mit einem Beginn und einem Ende, sondern es handelt sich bei letzterem ja wirklich um eine schlichte, wissenschaftliche Tatsache. Zwar stimmt die bedingte Entstehung mit gewissen Prozessen und sekundären Phänomenen überein, beispielsweise mit der Theorie der biologischen Evolution, sie gilt aber definitiv nicht z.B. für den Urknall, also für die allgemeine Tatsache, daß dieser Kosmos eben einen Anfang hat und deshalb selber nicht aus Vorhergehendem hervorgeht, das Teil der Welt wäre. Dieser Anfang ist ja kein Beginn in der Zeit, sondern der Beginn von Zeit (und Raum und Gesetz usw.). Es existiert einfach kein "Vorher" und auch kein Nicht-Eins im Beginn, somit keine wechselseitige Abhängigkeit von einander bedingenden Phänomenen im Anfang. "Schöpfung" ist deshalb der viel zutreffendere Begriff, diesen Anfang zu beschreiben, auch wenn damit natürlich eine wissenschaftlich gesehen begrifflich "leere" Entität ausgesagt wird. Aber sie als solche zu bestreiten macht einfach keinen Sinn: die Tatsache eines definitiven Beginns der Welt ist als solche unbestreitbar. Die buddhistische Philosophie widerspricht hier schlicht der Wirklichkeit, sobald vom Ganzen des Kosmos die Rede ist, so empirisch nützlich und einleuchtend die Idee der bedingten Entstehung als Deutungsmöglichkeit für das "Danach" zum Teil auch sein mag.

Oder, angedeutet: Karmagesetz und die Idee der Reinkarnation verlieren ihren Sinn angesichts des illusionären Charakters von Zeit als Kategorie a priori unserer Welterfahrung, nicht aber der Welt als solcher. Lineare wie kreisende Entwicklungen in der Zeit sind beide gleichermaßen bedingt und letztlich illusionär und können deshalb nicht Grundlage letzter Erklärungen von Allem sein. In einer vierdimensionalen Raumzeit ist die Idee der Wiedergeburt schlicht unsinnig und kann auf keinen Fall als Erklärung des Seins, sondern nur als gedankliches Konzept desselben gelten. Es berührt auch die Personalität des Menschen, die typisch christliche Idee des Ich (das auf den Gottesnamen {"Ich bin, der ich sein werde"} und auf den menschgewordenen Logos zurückgeht), eine Idee, die vom Buddhismus direkt bestritten wird, ohne daß die Frage des Seins von ihm heute aber angemessener erklärt werden kann. Ich kenne seine Erklärungen natürlich, aber sie beruhen eben auf einer Weltsicht, die nicht mehr mit unserem heutigen Wissen über die Welt übereinstimmt. Usw. usf.

Zu Wissenschaft, Philosophie und Religion des Abendlandes und der mit dem Buddhismus genau entgegengesetzten Polarität dieser Bereiche gäbe es ungeheuer viel zu sagen und im Einzelnen detailliert zu untersuchen. Man käme freilich immer wieder auf die im Prinzip gleichen Inkompatibilitäten. Ein wahrlich RIESIGES Thema, das natürlich weit, weit über den Rahmen dieses Forums hier hinausgeht, weswegen wir es besser nicht weiter vertiefen. Ich könnte das zeitlich ohnehin nicht leisten. Und hier geht es ja auch "nur" um die destruktiven Ideologien unserer Zeit, speziell um den Feminismus. Das muß man natürlich viel konkreter und direkter fassen, weil sonst für die meisten der Zusammenhang einfach verlorengehen gehen würde.

Die "Ungelesenheit" meiner Texte wird hier ja immer wieder mal beklagt - freilich komischerweise stets von Leuten, die das Zeug dann eben doch lesen. Wahrscheinlich ergreifen sie da bloß freundlich und mitfühlend Partei für andere :-)

Freundlicher Gruß
vom Nick

Vom Denken und vom Tun

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 25.04.2007, 12:09 (vor 6813 Tagen) @ Chato

In dem Film "Ein Fisch namens Wanda" ist dieser schräge

Typus des oberflächlichen "westlichen Buddhophilen" in der Gestalt des
Otto West von Kevin Kline kongenial karikiert worden.

... (Filmtext Otto): " Meine Name ist Otto. Das kommt aus dem Italienischen und heisst Acht."

... (Filmtext Wanda): " Der ist so blöde, daß er glaubt, Watergate ist die Riesenwasserrutsche in Disneyland."

... (Filmtext Arnie - zu Otto): " Sind Sie denn geistig völlig derangiert?"

Ma-ma-ma ... - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Vom Denken und vom Tun

roger, Thursday, 26.04.2007, 13:29 (vor 6812 Tagen) @ Chato

Hallo Nick!

Du hast m.E. die Sachlage und die wesentlichen Punkte dieses Themas so ausgeführt, so dass ich das, so wie es ist, auch so stehen lassen möchte. Auf einige Punkte möchte ich jedoch noch eingehen:

Mögliche sein, auf gar keinen Fall aber Buddhist oder Buddhistin." Ich
möchte das gerne dahingehend erweitern und verallgemeinern wollen, daß der
Gedanke, überhaupt etwas zu sein, was man sich vorstellt, damit
unvereinbar ist. Oder nicht? :-)

So ist es. Wir können eben alle aus unserem empirischen Käfig hinausdenken. Aber das Wissen darum sollte uns die Freiheit geben, sogar dem "Ich", besser dem "Nicht-Ich" einerseits gelassen andererseits aber auch skeptisch gegenüber zu stehen ? genau an dieser Stelle setzt ja Glaube und Hoffnung ein.

eigentliche Auslöser meiner Einmischung) - sie seien Buddhisten, oder sie
fänden den Buddhismus irgendwie "prima", oder sie kokettieren damit albern
und wichtigtuerisch herum wie Mathieu Carrière oder sie benötigen es
irgendwie als Zutat in ihrem ideologischen Esoterik-Cocktail usw. usf.

Ich habe es mir angewöhnt, dieses Phänomen mit der gebotenen Güte (Metta) zu betrachten und finde es - bis auf die schlimmsten Auswüchse - amüsant-folkloristisch.

Ein anderes Massenphänomen beim "real existierenden Westbuddhismus" sind
z.B. Großtreffen mit dem Dalai Lama.

Das hat er ja auch selber sehr dezidiert und öffentlich zum Ausdruck gebracht.

unterscheidende Besonderheit besteht, daß Christen sich ja nicht selber
befreien, sondern dies geschenkt bekommen in der Taufe, was für dich
wiederum irreal sein wird, andernfalls du ja nicht Zuflucht bei der Lehre
des Buddha genommen hättest.

Das ist die Bruchstelle zwischen Ideologie und Glaube. Der eine sagt, da hatte jemand in grauer Vorzeit eine Idee, und "Geschichte" hat im Laufe der Jahrtausende diese Idee zur Religion, zur "Ideologie" transformiert.
Der andere wird diesen "Ideologieverdacht" entrüstet von sich weisen, indem er sagt, dass dies keine Idee sondern "wahres Gotteswort" ist. Fortan wird Begriffsverwirrung zwischen beiden herrschen. Lass mich mal raten ? das ist dir bestimmt schon öfters passiert?

Und wie ich vor 20 Jahren zum Buddhismus (Theravada) gekommen bin? Im Hinblick auf Sinn und Zweck dieses Forums in der gebotenen Kürze:
Umständehalber war es mir möglich, ein wenig von der Welt zu sehen, so auch Teile Asiens.
Auf einem dieser Rückflüge aus Asien wusste ich dann ebenso ahnungs- wie literaturlos, dass ich Buddhist bin bzw. sein möchte (so was gibt es tatsächlich).
In der Folge habe ich dann regelmäßig "gesessen" und alles gelesen (und nach und nach auch verstanden), was zum Thema Buddhismus zu bekommen war.
In einigen dieser Büchern waren archäologische Skizzen über die Wirkungsstätten des Buddha vor 2.500 Jahren in Nordindien und Nepal. Die ließen sich leicht auf den Maßstab aktueller Karten hochkopieren und auf diese mittels Folie übertragen.
Dann habe ich mir ein Ticket gekauft, bin nach Delhi geflogen, habe ein Auto indischer Produktion (Ambassador ? ein Erlebnis!) gemietet und bin anhand dieser und anderer Unterlagen 3.000 Km durch Nordindien und Nepal gefahren - sozusagen auf Buddhas Spuren. Danach war ich immer noch Buddhist und habe das dann auch meine Umgebung wissen lassen ? so man mich danach gefragt hat. Das soll's dazu gewesen sein.

Mein grundsätzlicher Ideologievorbehalt, der jede Lehre oder Philosophie,
natürlich auch christlich begründete Philosophien, betrifft, ist, wie du
sagst, tatsächlich die Konsequenz meines Lebensweges. Ich behaupte
natürlich nicht, Philosophie sei per se eine Ideologie, aber in
jeder ist diese Möglichkeit unausweichlich enthalten. Das, meine ich, kann
nicht prinzipiell bestritten werden, für die buddhistische Philosophie so
wenig, wie für jede andere.

Doch, soweit es den Buddhismus betrifft, bestreite ich das. Buddhismus ist ja gerade der einigartige Weg, die Phänomene des Seins in ihrer erfahrbaren Qualität zu erkennen und je nach Erfordernis "aufzulösen", also auch und gerade Ideologien, Weltsichten, Tunnelblicke, Menschenbilder etc. Wie weit das dem einzelnen Buddhisten dann in der Tagesaktualität möglich ist, hängt von seinen Lebensumständen und den persönlichen Fortschritten auf dem Weg der Erkenntnis ab

"die Lehre des Buddha in die Tonne kloppen" bezeichnet hast. Im Zen
gibt es ein Koan (das sind diskursiv nicht auflösbare Paradoxa, auf daß an
ihnen das Denken scheitern und zerbrechen möge): "Wenn du auf dem Weg dem
Buddha begegnest: töte ihn!" Genau das habe ich gemacht, nach neun harten
Jahren, und es war wirklich die beste Tat überhaupt, die ich je begangen
habe... :-))

Das ist nach meinem Verständnis kein Paradoxon ? das ist für mich buddhistisches Grundverständnis (s. Gleichnis von der Schlange), und Du sagst es ja auch selber:

Was mir seither geblieben ist und mich nie mehr verlassen hat, ist freilich
ein prinzipielles Mißtrauen und eine hartnäckige Abneigung gegen alle
lediglich gedachten Erkenntnisse...

So ist es, so geht es mir auch, und zwar nicht nur als Gefühl sondern vor allem als "Einsicht".

1. entsteht im Westen nicht, wie es sonst immer und überall in der
Geschichte der Fall gewesen ist, eine spezifische, konkrete, neue
Ausformung dieser Lehre, sondern es bestehen all die vielen (genauer:
alle) Richtungen, die es bereits gibt, nebeneinander, bleiben als
solche aber getrennt und mehr oder wenig das, was sie eben vom jeweiligen
Ursprung her sind, bzw. sinken zum Teil direkt in Beliebigkeit und
degenerativen Zerfall (Stichworte: "Mathieu Carrière", Esoterik, Exotik,
"Südseeparadies", intellektualistische Zeitgeistmode, Dalai Lama als
Ersatzmessias etc.). Das schließt die Ernsthaftigkeit im Einzelfall
natürlich überhaupt nicht aus, aber als eine eigenständige, originär
europäische, kulturelle Erscheinung gibt es den Buddhismus m.E. eben
nicht.


Immerhin gibt es eine Deutsche Buddhistische Union und eine buddhistische Religionsgemeinschaft, deren Mitglied ich bin.

4. Auch Philosophie und Wissenschaft gehen im Westen in die genau
entgegengesetzte Richtung, die der Buddhismus eingeschlagen hat. Man
könnte sehr viel darüber sagen. Ich greife hier nur ein einziges Beispiel
heraus, um anzudeuten, was ich in etwa meine. Das wesentliche, für die
buddhistische Philosophie wahrlich konstitutive Konzept der wechselseitig
bedingten Entstehung der Phänomene, trifft hier nicht nur auf den
entgegengesetzten Gedanken der Schöpfung mit einem Beginn und einem Ende,
sondern es handelt sich bei letzterem ja wirklich um eine schlichte,
wissenschaftliche Tatsache.

Wissenschaftliche Theorien gelten immer nur solange, bis das Gegenteil bewiesen ist. Und wenn man zu Kenntnis nimmt, wie sich die Theorien vom Anfang der Welt im Großen wie im Kleinen im letzten Jahrhundert verändert haben, wie sich die Vorstellung vom Anbeginn der Welt mittlerweile zu einem "subatomaren Flimmern" verflüchtigt hat, dann sehe ich den weiteren Theorien mit buddhistischer Gelassenheit entgegen.
Hinzu kommt, dass sich mit jedem neuen wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs der Erkenntnishorizont weiter hinaus schiebt, oder mal so ausgedrückt: Macht die Naturwissenschaft einen Schritt nach vorne, entschwindet das Objekt der Begierde um zehn ? es wird immer unwirklicher und nur noch über abstrakte Formeln "verstehbar"???

Die "Ungelesenheit" meiner Texte wird hier ja immer wieder mal beklagt -
freilich komischerweise stets von Leuten, die das Zeug dann eben doch
lesen. Wahrscheinlich ergreifen sie da bloß freundlich und mitfühlend
Partei für andere :-)

Meinst Du mit "Ungelesenheit" = "Unlesbarkeit"? Ich kann weder das eine noch das andere bestätigen. :-)

alles roger

fight sexism ? fuck 12a GG

Vom Denken und vom Tun

Chato, Thursday, 26.04.2007, 14:46 (vor 6812 Tagen) @ roger

Hallo Roger!

So ist es. Wir können eben alle aus unserem empirischen Käfig
hinausdenken. Aber das Wissen darum sollte uns die Freiheit geben, sogar
dem "Ich", besser dem "Nicht-Ich" einerseits gelassen andererseits aber
auch skeptisch gegenüber zu stehen ? genau an dieser Stelle setzt ja
Glaube und Hoffnung ein.

Wir sind uns näher, als sich mit Worten ausdrücken läßt :-)

Zu Glaube und Hoffnung kommt bei mir die Liebe hinzu ("diese drei - die größte aber ist die Liebe"). Warum? Was ich nicht weiß, weiß Gott. Und dem stehe ich nicht skeptisch gegenüber. Er übernimmt sozusagen all das, wo ich skeptisch - also nicht wissend - bin. Also praktisch alles. Mit dem Rest bin ich schon beschäftigt genug und es reicht lässig für ein einzelnes Leben. Das versteht man aber nur, wenn man nicht das Bild hat, der andere (also ich) verbände ein bestimmtes Bild mit dem, was ihm in Liebe alles ihm Unbekannte verbürgt. Gott ist vollkommen unbegreiflich! Aber er wurde Mensch. Das ist mir genug Grund zu vertrauen, wo ich halt nicht weiß. Warum wäre er sonst Mensch geworden? Noch dazu mit solcher Radikalität: bis an's Kreuz? "Leute! Habt keine Angst! Ich habe den Tod überwunden. Er konnte mich nicht tot sein lassen. Niemand kann das. Nicht mal die abscheulichste Todesfolter des schier allmächtigen Imperium Romanum. Wenn die es nicht konnten - wer dann? Habt also keine Angst. Es ist unnötig. Ich habe es bewiesen. Erzählt es weiter, daß niemand Angst haben muß - vor Nichts und Niemandem."

Ich habe es mir angewöhnt, dieses Phänomen mit der gebotenen Güte (Metta)
zu betrachten und finde es - bis auf die schlimmsten Auswüchse -
amüsant-folkloristisch.

Güte / Nächstenliebe / Geduld / Gelassenheit / Gottvertrauen... Es ist ein konsistentes Gefüge für mich. Freilich, Güte kommt es nicht darauf an, gütig zu scheinen, sondern gütig zu sein. Das schließt also auch Entschlossenheit und Strenge mit ein. Es kann mir nicht darum gehen, für gütig zu gelten... Du verstehst?

Das ist die Bruchstelle zwischen Ideologie und Glaube. Der eine sagt, da
hatte jemand in grauer Vorzeit eine Idee, und "Geschichte" hat im Laufe
der Jahrtausende diese Idee zur Religion, zur "Ideologie" transformiert.
Der andere wird diesen "Ideologieverdacht" entrüstet von sich weisen,
indem er sagt, dass dies keine Idee sondern "wahres Gotteswort" ist.
Fortan wird Begriffsverwirrung zwischen beiden herrschen. Lass mich mal
raten ? das ist dir bestimmt schon öfters passiert?

Dir doch auch. Deshalb bemühst du ja nun Worte, um eben das zu tun, was dir an anderen "auch schon aufgefallen ist" :-) Konkret: Christlicher Glaube gründet nicht auf einer Theorie, sondern auf der Erfahrung einer Begegnung: auf der Kommunion. Das ist kein äußerliches Geschehen, sondern ein inneres. Wenn ein Ahnungsloser dir vorhielte, "Sitzen und Lesen und Sutren rezitieren" sei äußerliches Remmidemmi, das sich darauf beruft, was von irgendwelchen Bikkhus auf verschiedenen Konzilien nach Buddhas Tod als Kanon festgelegt wurde... was würdest du erwidern? Eben. Erfahrung macht der, der sie macht. Wer sie nicht macht, kann nicht mitreden - bzw. seine Rede ist dann eben irrelevant, weil völlig unwissend. Schau, und hier wärest du dann eben genauso ideologisch in Bezug auf meine Erfahrung, die du als "Ideologie" mißverstehst, weil du sie nicht kennst, wie es jener Imaginäre in Bezug auf dich wäre, der dir mit der "historischen Fragwürdigkeit des Pali-Kanons" deine Erfahrung abspräche. Kein Grund zur Aufregung. Aber Gelegenheit vielleicht, absolute Unterscheidungen hinsichtlich "jener ist ideologisch, ich aber nicht" als Keim dessen zu erkennen, was du nicht für möglich hältst, weil "der Buddhismus ja nicht ideologisch ist". Na klar, reiner, christlicher Glaube ist ebenfalls total unideologisch. Aber das hilft mir selber nur, wenn dieser Glaube auch eine Tatsache ist - und nicht bloß eine Idee. Nichts gegen gute Ideen, denn sie geben gute Richtungen vor. Aber die Richtung ist noch nicht der Weg, sondern der Weg ist das, was man selber geht. Der Rest ist - verzeih meine Beharrlichkeit - Ideologie, besonders wenn man nicht fähig wäre, das zu bemerken. Du begreifst, was ich sagen möchte?

Das, meine ich, kann nicht prinzipiell bestritten werden, für die
buddhistische Philosophie so wenig, wie für jede andere.


Doch, soweit es den Buddhismus betrifft, bestreite ich das. Buddhismus ist
ja gerade der einigartige Weg, die Phänomene des Seins in ihrer erfahrbaren
Qualität zu erkennen und je nach Erfordernis "aufzulösen", also auch und
gerade Ideologien, Weltsichten, Tunnelblicke, Menschenbilder etc. Wie weit
das dem einzelnen Buddhisten dann in der Tagesaktualität möglich ist, hängt
von seinen Lebensumständen und den persönlichen Fortschritten auf dem Weg
der Erkenntnis ab

Siehste! Scroll noch mal kurz nach oben: Sagte ich es nicht gerade eben...? :-)))

Das ist nach meinem Verständnis kein Paradoxon ? das ist für mich
buddhistisches Grundverständnis (s. Gleichnis von der Schlange), und Du
sagst es ja auch selber:

Was mir seither geblieben ist und mich nie mehr verlassen hat, ist freilich
ein prinzipielles Mißtrauen und eine hartnäckige Abneigung gegen alle
lediglich gedachten Erkenntnisse...


So ist es, so geht es mir auch, und zwar nicht nur als Gefühl sondern vor
allem als "Einsicht".

Naja, ganz bestimmt. Ich habe freilich meinerseits auch nicht über ein Gefühl geredet, sondern über eine Einsicht. Denn letztere kann begründet werden, was ich tat, ersteres jedoch nicht. Und hier wieder, bloß der Gründlichkeit wegen: Man kann das Gefühl haben, man hätte eine Einsicht - oder man hat eine Einsicht. Beides fühlt sich haargenau gleich an, ist aber was ganz anderes. Aber das fühlt man halt nicht... :-))

Du verstehst...? *LOL*

Wissenschaftliche Theorien gelten immer nur solange, bis das Gegenteil
bewiesen ist. Und wenn man zu Kenntnis nimmt, wie sich die Theorien vom
Anfang der Welt im Großen wie im Kleinen im letzten Jahrhundert verändert
haben, wie sich die Vorstellung vom Anbeginn der Welt mittlerweile zu
einem "subatomaren Flimmern" verflüchtigt hat, dann sehe ich den weiteren
Theorien mit buddhistischer Gelassenheit entgegen.

Ich mit christlicher Gelassenheit :-)

Hinzu kommt, dass sich mit jedem neuen wissenschaftlichen
Erkenntniszuwachs der Erkenntnishorizont weiter hinaus schiebt, oder mal
so ausgedrückt: Macht die Naturwissenschaft einen Schritt nach vorne,
entschwindet das Objekt der Begierde um zehn ? es wird immer unwirklicher
und nur noch über abstrakte Formeln "verstehbar"???

So ist es. Ich sehe da die Unergründlichkeit Gottes. Du die Unergründlichkeit. Wäre es anders, dann wäre ich nicht Christ, bzw. du nicht Buddhist, oder? *g*

Meinst Du mit "Ungelesenheit" = "Unlesbarkeit"? Ich kann weder das eine
noch das andere bestätigen. :-)

Das war eine subtile ironische Bemerkung, die nicht dich betraf. Aber es war zufällig noch etwas Platz unter dem Text. Also habe ich es geschwind dazugeschrieben. Man soll ja nichts umkommen lassen, heißt es... :-)

Gruß vom
Nick

Alte Schlachten :-)

Chato, Friday, 27.04.2007, 06:26 (vor 6811 Tagen) @ Chato

Wissenschaftliche Theorien gelten immer nur solange, bis das Gegenteil
bewiesen ist. Und wenn man zu Kenntnis nimmt, wie sich die Theorien vom
Anfang der Welt im Großen wie im Kleinen im letzten Jahrhundert verändert
haben, wie sich die Vorstellung vom Anbeginn der Welt mittlerweile zu
einem "subatomaren Flimmern" verflüchtigt hat, dann sehe ich den weiteren
Theorien mit buddhistischer Gelassenheit entgegen.
Hinzu kommt, dass sich mit jedem neuen wissenschaftlichen
Erkenntniszuwachs der Erkenntnishorizont weiter hinaus schiebt, oder mal
so ausgedrückt: Macht die Naturwissenschaft einen Schritt nach vorne,
entschwindet das Objekt der Begierde um zehn ? es wird immer unwirklicher
und nur noch über abstrakte Formeln "verstehbar"???

Dazu, wenn's dich interessiert, noch was aus alten Schlachten:

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9480
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9521
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9537
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9577
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9589
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9592
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9601
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9702

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=10290
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=10383
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=10387
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=10691
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=10692
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=10699
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=10878

Gruß vom
Nick

Feministische Bibel nicht für die Verwendung im Gottesdienst

Benno, Saturday, 21.04.2007, 12:31 (vor 6817 Tagen) @ Benno

Der Bericht über die gestrige Veranstaltung ist heute in der Printausgabe und online zu lesen.

"...Scharfe Kritik an der Übersetzung äußerte Prof. Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der Titel lasse anklingen, dass andere Übersetzungen ungerecht seien. Die Beliebigkeit der Gottesbezeichnungen negiere die grundlegende Einsicht, "dass der Gott und Vater Jesu Christi der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist - und nicht eine variable Gottheit". Da die (durchaus berechtigten) Interessen der Übersetzer von vornherein in den biblischen Text hineingetragen seien, würden Übersetzung und Auslegung unzulässig vermischt und Teile der biblischen Überlieferung um den Preis historischer Unkorrektheiten umgedeutet. ..."

Dass der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Übersetzung als "generell nicht für die Verwendung im Gottesdienst geeignet" bezeichnet hat, nannte Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke "dumm und dreist".

Präses Schneider bestätigte, er greife nun selbst öfter als bisher zu den Urtexten. Er hält die Neuübersetzung deshalb für anregend und herausfordernd: "Diese Bibel agitiert mich." Allerdings sei das "Durcheinander" bei den Bezeichnungen Gottes und Christi tatsächlich "ein richtiges Problem". Manches sei zu schematisch. So hätten die zwölf Jünger Jesu, der damaligen historischen Realität entsprechend, tatsächlich nur aus Männern bestanden. "Es ist nicht sachgerecht, dann von Frauen zu sprechen."


http://www.hna.de/politikstart/00_20070420195200_Darauf_ist_kein_Verlass.html


Benno

Mein Senf dazu

Chato, Saturday, 21.04.2007, 16:52 (vor 6817 Tagen) @ Benno

Mein Senf dazu:

Niemand ist neben Jesus hergegangen und hat mitgeschrieben, was er gesagt hat. Jeder Urtext
ist Abschrift einer Abschrift der ursprünglichen Quelle. [...] "Also", führte Schroeter-Wittke
aus, "gibt es auch nicht 'die Bibel', sondern unterschiedliche Bibeln."

Das ist die Dekonstruktion des christlichen Glaubens! Das diabolische Rezept geht so: Wenn etwas völlig zerstört werden soll, dann pluralisiere man es solange, bis nach Möglichkeit die Zahl der "Meinungen" gleich der Zahl der lebenden Menschen ist. Es handelt sich um dieselbe "Befreiung 'von Allem' und 'zu Nichts'", die auch auf alles andere, das wir ererbt haben, angewandt und uns als "Freiheit" verkauft wird, obwohl sie deren desto sicherere Vernichtung zur Folge hat. Ich habe dieses raffinierte "Prinzip der Versklavung durch 'Befreiung'", das seit 68 in der Welt ist und sich nun als poststrukturalistischer Mehltau über alles und jedes gelegt hat, in verschiedenen anderen Zusammenhängen hier immer wieder nachgewiesen und erläutert.

Die Bibel, die Urkunde unsere Kultur, ist EINE von Beginn an und als solche spätestens kodifiziert seit den Zeiten des Heiligen Hieronymus. Die Quellen dafür sind seit frühester Zeit gesichert. Die handschriftliche Überlieferung des Neuen Testaments ist besser und umfangreicher als die jedes anderen antiken Literaturdenkmals! Das Evangelium erwächst im Beginn natürlich aus der kongenialen, mündlichen Überlieferung der unmittelbaren Zeugen. Bis heute erwächst der Glaube ja aus der lebendigen Erfahrung Jesu Christi, nicht aus "Textkritik". Erst als die Zeugen alt geworden und dem Sterben nahe waren, entstand in der Urgemeinde überhaupt das Bedürfnis nach schriftlicher Bewahrung für die Nachgeborenen. Die kanonisierten vier Evangelien entstammen dieser Zeit (zwischen 65 und 100 n.Chr.). Seither steht der Urtext auf griechisch weitgehend fest.

Den Versuch, die biblischen Texte unter dem Aspekt der "Gerechtigkeit" (im Blick auf das
Verhältnis zum Judentum, auf Armut und Gleichheit der Geschlechter) neu zu übersetzen,
hält er für geglückt. Die "Bibel in gerechter Sprache" sei "besonders gottesdienst- und
zugleich alltagstauglich". Daß der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die
Übersetzung als "generell nicht für die Verwendung im Gottesdienst geeignet" bezeichnet hat,
nannte Schroeter-Wittke "dumm und dreist".

[/quote]

"Unterschiedliche Bibeln", wie sie Schroeter-Wittke gerne hätte, bedeutet: "Überhaupt keine Bibel mehr". Genau deshalb findet dieser gottlose Lila Pudel das ja so gut. Es ist dieses sattsam bekannte, argumentfreie Deklamieren und Schmähetikettieren desjenigen, der die Diskursmacht beansprucht, obwohl alle seine Absichten das Licht scheuen und deshalb verborgen bleiben müssen. Er muß folglich einschüchternd reden wie Mose am Sinai, obwohl er nur ein Glühwürmchen auf dem Klosett ist. Das Elend heutiger "Diskurse" ist es ja, das sie zu solcher Unterscheidung nicht mehr fähig sind. Da ist ein Kotspritzer an der Lokuswand "genauso viel wert" wie das Wort Gottes - welch letzteres damit in den Dreck gezogen wird: durch ein Stück anmaßende Scheiße an der Wand! Was tut er denn anderes, als argumentfrei zu 'meinen' und zu 'deklamieren': "Das ist gerecht! Das ist geglückt! Das ist besonders gottesdienst- und alltagstauglich!"

Aha. Gut daß wir das jetzt von dir gehört haben und es deshalb endlich auch wissen, Prof. Dr. Glühwürmchen. Zweitausend Jahre haben wir nun vergeblich auf dich gewartet, auf daß du uns mitteilen mögest, "was ist"... ausgerechnet!

Nikolaus Schneider, selbst Ratsmitglied, nahm solcher Kritik etwas die Schärfe, indem er
ein Gesprächsangebot des Rates an die Herausgeber und Übersetzer hervorhob. Der Präses
der Evangelischen Kirche im Rheinland nannte deren Unterfangen legitim, bemerkenswert
und ausgesprochen seriös. Er riet zu Abwarten und Gelassenheit ("Kritik mit Schaum vor
dem Mund richtet sich selbst"). Über die liturgische Verwendung entschieden die Gemeinden
nicht der Rat der EKD: "Das war nicht die heilige Inquisition, die schon das Feuer schürt."

"Etwas die Schärfe nehmen" - das ist wirklich sehr 'evangelisch'. Was richtig Nettes halt. Der Kerl ist so lauwarm verbindlich und 'sanftmütig' in seinem glitschigen Einerseits-Andererseits, seinem dünnflüssigen Rat zu 'Gelassenheit und Abwarten', daß er hofft hoffen zu dürfen, nicht irgendwie anzuecken, weil er etwa erkennbar klare Position bezogen hätte. Dabei bezieht er die eindeutig, bloß eben 'hinten rum' halt: "Über die verwendete Bibel entscheidet ja sowieso die Gemeinde selbst!" Du liebe Güte! Und wenn sie morgen beschließt, aus dem Koran vorzulesen? Oder aus dem Mickeymausheftchen? Oder wenn sie Gott, den Vater, den Allmächtigen, mit Zweidrittelmehrheit abwählt und sich lieber für eine glubschäugige, runzelige, fette Erdgöttin entscheidet, die aus ihren riesigen Titten "ihre Milch hingibt zur Erlösung für viele"? Ist das dann eben neuerdings "Gott" in dieser 'autonomen Gemeinde', Herr Glitsch-Präside?

Am Schluß natürlich noch die übliche 'nette' Polemik gegen uns Katholiken ("Wir sind ja schließlich nicht die Heilige Inquisition") - aber schau, Schneider, ich bin halt ausgesprochen stolz darauf und gottfroh (im Wortsinn), daß es in Glaubensfragen bei uns keine 'Demokratie' gibt. Das Beschützt mir nämlich meine Freiheit - vor solchen windelweichen, intriganten Schlaumeiern wie dir und deinen Abrißkolonnen. Harte Worte? Wie sehr sich doch "Schaum vor dem Mund selber richtet", nicht wahr? Dabei richtest DU SELBST hier mit diesem lauwarmen Satz: mich - und dich selbst, du heuchlerischer Feigling.

Scharfe Kritik an der Übersetzung äußerte Prof. Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen
Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der Titel lasse anklingen, daß andere Übersetzungen ungerecht
seien. Die Beliebigkeit der Gottesbezeichnungen negiere die grundlegende Einsicht, "daß
der Gott und Vater Jesu Christi der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist - und nicht eine
variable Gottheit". Da die (durchaus berechtigten) Interessen der Übersetzer von vornherein
in den biblischen Text hineingetragen seien, würden Übersetzung und Auslegung unzulässig
vermischt und Teile der biblischen Überlieferung um den Preis historischer Unkorrektheiten
umgedeutet.

Bischof Martin Hein hat als einziger meinen ungeteilten und uneingeschränkten Respekt und meine volle Achtung. Er scheint offenbar der einzige Christ in dieser Runde zu sein, denn er bezeugt die Wahrheit. Er kennzeichnet klipp und klar die sagenhaft selbstgerechte Anmaßung (Das muß man sich mal vorstellen: gerechte Sprache! "Gottes Wort war bis jetzt total ungerecht, aber wir machen das jetzt mal endlich gerecht!" => "Wir sind Gottes Gott!": Das ist die schlimmste Sünde überhaupt, die denkbar ist...). Bischof Hein verteidigt Gott als Vater und als den Einen, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der seinen Sohn in die Welt sandte zur Erlösung für viele. Das ist christlich! Völlig richtig auch die Feststellung, daß hier Übersetzung und Auslegung unzulässig vermischt wird. Das Schrottprodukt ist eben eine ideologische Suggestiv-"Bibel", ein Weltanschauungspamphlet des Feminismus, und ganz gewiß nicht das Wort Gottes.

Dadurch sieht Hein das Entscheidende in Frage gestellt: Die Gewißheit, den Vertrauensvorschuß,
daß die Bibel das ist, "womit ich leben - und wenn es sein muß - zuversichtlich sterben kann".
Hein weiter: "Auf die Bibel in gerechter Sprache ist, wenn es darauf ankommt, kein Verlaß."
Eigentlich müsse man erst Hebräisch und Griechisch lernen, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können.

Ja, der Urtext steht nun mal unverrückbar fest. Schon allein deshalb gibt es keine "unterschiedlichen Bibeln". Aber die meisten Menschen können den Urtext natürlich nicht lesen - und werden deshalb mit "unterschiedlichen Bibeln" sowieso verarscht. Damit wird, wie Bischof Hein völlig richtig darlegt, das Entscheidende in Frage gestellt: Daß ich mit Gott und seinem Wort (und seinen sieben Sakramenten, sage ich als Katholik) vollkommen furchtlos lebe, unter welchen Umständen auch immer, und seelenruhig sterben werde, sei es heute Nachmittag oder in vielen Jahren. Mich schreckt hier auf Erden nichts und niemand, nicht Tod noch Teufel und erst recht kein Mensch, wie mächtig er auch zu sein meint. Nur dafür ist der christliche Glaube überhaupt da! Und genau das wird jetzt den armen Evangelen mit so einem lauwarmen, perfiden, feministischen Machwerk zerfleddert und entrissen. Ein teuflischer Anschlag, in der Tat.

Präses Schneider bestätigte, er greife nun selbst öfter als bisher zu den Urtexten. Er hält die
Neuübersetzung deshalb für anregend und herausfordernd: "Diese Bibel agitiert mich."
Allerdings sei das "Durcheinander" bei den Bezeichnungen Gottes und Christi tatsächlich
"ein richtiges Problem". Manches sei zu schematisch. So hätten die zwölf Jünger Jesu, der
damaligen historischen Realität entsprechend, tatsächlich nur aus Männern bestanden. "Es
ist nicht sachgerecht, dann von Frauen zu sprechen."

[/quote]

Wieder so ein weichgespülter Seich: "Huch! Wie anregend! Wie herausfordernd! Wie mich das doch agitiert!" Der redet daher wie ein tuntiger Theaterkritiker: "Dieses Durcheinander bei den Bezeichnungen ist tatsächlich ein richtiges Problem. Manches ist einfach zu schematisch bei dieser Inszenierung." *proseccoglaszumschnütchenführ*

"Verwirrung ist etwas sehr Positives", sagte Gundula Döring vom Frauenwerk der nordelbischen
Kirche über die befreiende "lebendige Vielfalt". Vertrautes werde fremd, Fremdes vertraut.
"Es ist lustvoll, in dieser Bibel zu lesen", sagte die feministische Theologin. Bischof Hein
erwiderte: "Menschen zum Glauben zu gewinnen, gelingt nicht durch ein Prinzip der Verwirrung."

Er sagt es! Genau so ist es, natürlich. Gundula Döring findet: "Verwirrung ist etwas sehr Positives!". Na klar, das glaub ich dir auf's Wort, du verkniffenes, feministisches Schrapnell, daß du Verwirrung positiv findest. Genau deshalb habt ihr das ja extra gemacht. Bloß - Gott, der Vater, der Allmächtige, der Schöpfer von ALLEM, findet die Verwirrung deines Nächsten durch dich halt nicht positiv, ganz und gar nicht positiv. Und Er ist dein Richter! Nicht du Seiner. Du wirst vor Ihm Rechenschaft ablegen über die Seele eines jeden Menschen, die du in Versuchung geführt und verwirrt hast mit deiner "befreienden, lebendigen Vielfalt". Damit wirst du zur Hölle fahren. Dahin wo du herkommst.

Nick

Mein Senf zum Senf

Beelzebub, Thursday, 26.04.2007, 02:06 (vor 6812 Tagen) @ Chato

Niemand ist neben Jesus hergegangen und hat mitgeschrieben, was er
gesagt hat. Jeder Urtext ist Abschrift einer Abschrift der
ursprünglichen Quelle. [...] "Also", führte Schroeter-Wittke
aus, "gibt es auch nicht 'die Bibel', sondern unterschiedliche Bibeln."


Das ist die Dekonstruktion des christlichen Glaubens! Das diabolische
Rezept geht so: Wenn etwas völlig zerstört werden soll, dann pluralisiere
man es solange, bis nach Möglichkeit die Zahl der "Meinungen" gleich der
Zahl der lebenden Menschen ist.

Im Klartext: christlicher Glauben - zumindest so wie du ihn verstehst - ist mit Meinungsfreiheit unvereinbar.

Es handelt sich um dieselbe "Befreiung
'von Allem' und 'zu Nichts'", die auch auf alles andere, das wir ererbt
haben, angewandt und uns als "Freiheit" verkauft wird, obwohl sie deren
desto sicherere Vernichtung zur Folge hat. Ich habe dieses raffinierte
"Prinzip der Versklavung durch 'Befreiung'", das seit 68 in der Welt ist
und sich nun als poststrukturalistischer Mehltau über alles und jedes
gelegt hat, in verschiedenen anderen Zusammenhängen hier immer wieder
nachgewiesen und erläutert.

Wieso denn die bösen 68er? Dir zufolge müsste doch schon die Aufklärung des 18. Jahrhunderts das reine Teufelswerk gewesen sein, hat die doch - lange vor den 68ern - solch ketzerische Forderungen erhoben, wie z.B. diejenige, auf Glauben an Autoritäten beruhende Denkweisen kritisch zu hinterfragen und stattdessen auf der Grundlage eigenständigen Denkens sein Leben selbst zu bestimmen.

Kein Wunder, dass die Aufklärung insbesondere von der Kirche erbittert bekämpft wurde - wenn auch zum Glück ohne viel Erfolg.

Die Bibel, die Urkunde unsere Kultur, ist EINE von Beginn an
und als solche spätestens kodifiziert seit den Zeiten des Heiligen
Hieronymus. Die Quellen dafür sind seit frühester Zeit gesichert. Die
handschriftliche Überlieferung des Neuen Testaments ist besser und
umfangreicher als die jedes anderen antiken Literaturdenkmals! Das
Evangelium erwächst im Beginn natürlich aus der kongenialen, mündlichen
Überlieferung der unmittelbaren Zeugen. Bis heute erwächst der
Glaube ja aus der lebendigen Erfahrung Jesu Christi, nicht aus
"Textkritik". Erst als die Zeugen alt geworden und dem Sterben nahe waren,
entstand in der Urgemeinde überhaupt das Bedürfnis nach schriftlicher
Bewahrung für die Nachgeborenen. Die kanonisierten vier Evangelien
entstammen dieser Zeit (zwischen 65 und 100 n.Chr.). Seither steht der
Urtext auf griechisch weitgehend fest.

Damit hast du genau das bestätigt, was du soeben noch heftigst bestritten hast. Niemand hat mitgeschrieben was Jesus gesagt hat. Was er (angeblich) gesagt hat, wurde Jahrzehnte nach seinem Tod von alten schwachen todkranken Männern wiedergegeben und in einer fremden Sprache aufgeschrieben. Und das soll eine 100% authentische Wiedergabe dessen sein, was tatsächlich geschehen ist und gesagt wurde? Lachhaft!

Wer je eine Beweisaufnahme in einer Gerichtsverhandlung gesehen hat, konnte dort feststellen, dass kein Zeuge, wirklich kein einziger, imstande ist, absolut zuverlässig über ein Ereignis zu berichten, das nur ein paar Wochen zurückliegt. Und mehrere subjektiv wahrheitsgemäße Zeugenaussagen 100%ig zur Deckung zu bringen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und wenn mehrere Zeugen doch einmal 100% übereinstimmend aussagen, dann ist das ein absolut sicheres Indiz dafür, dass sie sich abgesprochen haben, also lügen.

Den Versuch, die biblischen Texte unter dem Aspekt der "Gerechtigkeit"
(im Blick auf das Verhältnis zum Judentum, auf Armut und Gleichheit der
Geschlechter) neu zu übersetzen, hält er für geglückt. Die "Bibel in
gerechter Sprache" sei "besonders gottesdienst- und zugleich
alltagstauglich". Daß der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) die Übersetzung als "generell nicht für die Verwendung im
Gottesdienst geeignet" bezeichnet hat, nannte Schroeter-Wittke "dumm
und dreist".

[/quote]


"Unterschiedliche Bibeln", wie sie Schroeter-Wittke gerne hätte, bedeutet:
"Überhaupt keine Bibel mehr". Genau deshalb findet dieser gottlose Lila
Pudel das ja so gut. Es ist dieses sattsam bekannte, argumentfreie
Deklamieren und Schmähetikettieren desjenigen, der die Diskursmacht
beansprucht, obwohl alle seine Absichten das Licht scheuen und deshalb
verborgen bleiben müssen. Er muß folglich einschüchternd reden wie Mose am
Sinai, obwohl er nur ein Glühwürmchen auf dem Klosett ist. Das Elend
heutiger "Diskurse" ist es ja, das sie zu solcher Unterscheidung nicht
mehr fähig sind. Da ist ein Kotspritzer an der Lokuswand "genauso viel
wert" wie das Wort Gottes - welch letzteres damit in den Dreck gezogen
wird: durch ein Stück anmaßende Scheiße an der Wand! Was tut er denn
anderes, als argumentfrei zu 'meinen' und zu 'deklamieren': "Das ist
gerecht! Das ist geglückt! Das ist besonders gottesdienst- und
alltagstauglich!"

Aha. Gut daß wir das jetzt von dir gehört haben und es deshalb endlich
auch wissen, Prof. Dr. Glühwürmchen. Zweitausend Jahre haben wir nun
vergeblich auf dich gewartet, auf daß du uns mitteilen mögest, "was
ist"... ausgerechnet!

Wenn ein selbsternannter "Stellvertreter Gottes auf Erden" ex cathedra sagt, "was ist" , dann ist das unumstößliche göttliche Wahrheit, wenn ein anderer einen jahrtausendealten Text anders interpretiert als es Herrn Chatonick passt, ist es "anmaßende Scheiße an der Wand".

Gilt Zorn nicht als eine der sieben Todsünden? Also sieh besser nach deinen Worten, mein lieber Nick. Oder willst du dich geradewegs ins Fegefeuer schwadronieren? Wie lange schmort man da eigentlich als Zorntodsünder? Oder heißt das Todzornsünder?

Ach ja, ich vergaß, Katholen können sich die göttliche Vergebung ja für Geld kaufen. Hoffentlich langt das Kleingeld für einen ausreichenden Ablassbrief.

Btw, wo steht eigentlich in der Bibel, dass man sich von Sündenstrafen loskaufen kann?

Nikolaus Schneider, selbst Ratsmitglied, nahm solcher Kritik etwas die
Schärfe, indem er ein Gesprächsangebot des Rates an die Herausgeber und
Übersetzer hervorhob. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland
nannte deren Unterfangen legitim, bemerkenswert und ausgesprochen
seriös. Er riet zu Abwarten und Gelassenheit ("Kritik mit Schaum vor
dem Mund richtet sich selbst"). Über die liturgische Verwendung
entschieden die Gemeinden nicht der Rat der EKD: "Das war nicht die
heilige Inquisition, die schon das Feuer schürt."


"Etwas die Schärfe nehmen" - das ist wirklich sehr 'evangelisch'. Was
richtig Nettes halt. Der Kerl ist so lauwarm verbindlich und 'sanftmütig'

Was denn? Er tut das, was in der Bibel steht? Etwa in Matthäus 18, 21-22. Oder Matthäus 6, 14-15. Was für ein schlechter Christ!

Ein guter Christ schreit in solchen Fällen selbstverständlich nach Folterwerkzeug und Scheiterhaufen, den altbewährten Mitteln wahrhaft christlicher Nächstenliebe (*verächtlich ausspuck*)

Oder wenn sie Gott, den Vater, den Allmächtigen,
mit Zweidrittelmehrheit abwählt und sich lieber für eine glubschäugige,
runzelige, fette Erdgöttin entscheidet, die aus ihren riesigen Titten
"ihre Milch hingibt zur Erlösung für viele"?

Wenn die Leute nicht mehr glauben wollen, dann glauben sie halt nicht mehr. So what.
Und träte der von dir beschriebene Fall ein, dann wäre jedenfalls das Abtreten des Christentums aus der abendländischen Geschichte um einiges freundlicher aus, als seine Verbreitung. Die geschah in weiten teilen des Kontinents mit Terror der Marke "Taufe oder Tod" (*verächtlich ausspuck*)

Am Schluß natürlich noch die übliche 'nette' Polemik gegen uns Katholiken
("Wir sind ja schließlich nicht die Heilige Inquisition") - aber schau,
Schneider, ich bin halt ausgesprochen stolz darauf und gottfroh (im
Wortsinn), daß es in Glaubensfragen bei uns keine 'Demokratie'
gibt. Das Beschützt mir nämlich meine Freiheit - vor solchen
windelweichen, intriganten Schlaumeiern wie dir und deinen Abrißkolonnen.
Harte Worte? Wie sehr sich doch "Schaum vor dem Mund selber richtet",
nicht wahr? Dabei richtest DU SELBST hier mit diesem lauwarmen Satz: mich
- und dich selbst, du heuchlerischer Feigling.

Und noch so eine fette Todsünde.

Scharfe Kritik an der Übersetzung äußerte Prof. Dr. Martin Hein, Bischof
der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der Titel lasse
anklingen, daß andere Übersetzungen ungerecht seien. Die Beliebigkeit
der Gottesbezeichnungen negiere die grundlegende Einsicht, "daß der Gott
und Vater Jesu Christi der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist - und
nicht eine variable Gottheit". Da die (durchaus berechtigten) Interessen
der Übersetzer von vornherein in den biblischen Text hineingetragen
seien, würden Übersetzung und Auslegung unzulässig vermischt und Teile
der biblischen Überlieferung um den Preis historischer Unkorrektheiten
umgedeutet.


Bischof Martin Hein hat als einziger meinen ungeteilten und
uneingeschränkten Respekt und meine volle Achtung. Er scheint offenbar der
einzige Christ in dieser Runde zu sein, denn er bezeugt die Wahrheit. Er
kennzeichnet klipp und klar die sagenhaft selbstgerechte Anmaßung (Das muß
man sich mal vorstellen: gerechte Sprache! "Gottes Wort war bis
jetzt total ungerecht, aber wir machen das jetzt mal endlich gerecht!" =>
"Wir sind Gottes Gott!": Das ist die schlimmste Sünde überhaupt, die
denkbar ist...). Bischof Hein verteidigt Gott als Vater und als den Einen,
den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der seinen Sohn in die Welt
sandte zur Erlösung für viele. Das ist christlich! Völlig richtig auch die
Feststellung, daß hier Übersetzung und Auslegung unzulässig vermischt wird.
Das Schrottprodukt ist eben eine ideologische Suggestiv-"Bibel", ein
Weltanschauungspamphlet des Feminismus, und ganz gewiß nicht das Wort
Gottes.

Das ist ausnahmsweise mal richtig. Mit einer fälschlich als "authentische Übersetzung" bezeichneten Auslegung wollen die Autoren ihrer Auslegung gegenüber den anderen so was wie einen ungerechtfertigten Startvorteil verschaffen.

Wer aber sich aber selbst anmaßenderweise im Besitz der einzigen und alleinseligmachenden Wahrheit wähnt, der hat am allerwenigsten Grund, andere für dasselbe lauthals zu beschimpfen - lies angelegentlich mal die Geschichte mit dem Splitter und dem Balken.

Dadurch sieht Hein das Entscheidende in Frage gestellt: Die Gewißheit,
den Vertrauensvorschuß, daß die Bibel das ist, "womit ich leben - und
wenn es sein muß - zuversichtlich sterben kann". Hein weiter: "Auf die
Bibel in gerechter Sprache ist, wenn es darauf ankommt, kein Verlaß."
Eigentlich müsse man erst Hebräisch und Griechisch lernen, um sich ein
eigenes Urteil bilden zu können.


Ja, der Urtext steht nun mal unverrückbar fest. Schon allein deshalb gibt
es keine "unterschiedlichen Bibeln". Aber die meisten Menschen können den
Urtext natürlich nicht lesen - und werden deshalb mit "unterschiedlichen
Bibeln" sowieso verarscht.

Mal unterstellt, der Text stünde wirklich unverrückbar fest, dann böte er jedenfalls - wie alle Texte - immer noch die Möglichkeit verschiedener Interpretationen. Aber das wiederum hätte was mit Glaubensfreiheit und eigenständigem Denken zu tun - und die Begriffe sind für euch Katholen wohl nach wie vor Unwörter.

Damit wird, wie Bischof Hein völlig
richtig darlegt, das Entscheidende in Frage gestellt: Daß ich mit
Gott und seinem Wort (und seinen sieben Sakramenten, sage ich als
Katholik)

Wo in der Bibel sind eigentlich die Sakramente kodifiziert?

vollkommen furchtlos lebe, unter welchen Umständen auch immer,
und seelenruhig sterben werde, sei es heute Nachmittag oder in vielen
Jahren. Mich schreckt hier auf Erden nichts und niemand, nicht Tod noch
Teufel und erst recht kein Mensch, wie mächtig er auch zu sein meint.
Nur dafür ist der christliche Glaube überhaupt da!

Will da jemand zeigen, dass Karl Marx womöglich doch recht hatte?

"Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes."

Und genau das
wird jetzt den armen Evangelen mit so einem lauwarmen, perfiden,
feministischen Machwerk zerfleddert und entrissen. Ein teuflischer
Anschlag, in der Tat.

Klar doch, was Chatonick nicht gefällt kann ja nur vom Teufel kommen. Schade nur, dass du dich mit Pöbelei und Gequake begnügen musst, wo du diese teuflischen Ketzer doch viel lieber auf den Scheiterhaufen schicken würdest, was.

Wieder so ein weichgespülter Seich: "Huch! Wie anregend! Wie
herausfordernd! Wie mich das doch agitiert!" Der redet daher wie ein
tuntiger Theaterkritiker: "Dieses Durcheinander bei den Bezeichnungen ist
tatsächlich ein richtiges Problem. Manches ist einfach zu schematisch bei
dieser Inszenierung." *proseccoglaszumschnütchenführ*

Jawoll, das Christentum ist nix für weichgespülte Tunten. Da braucht es harte Kerle von Schrot & Korn, die den bösen Heiden zeigen wo der Hammer hängt.

Beim Füh...pardon, bei der heiligen spanischen Inquisition hätte es so was nicht gegeben.

Theologin. Bischof Hein

erwiderte: "Menschen zum Glauben zu gewinnen, gelingt nicht durch ein

Prinzip der Verwirrung."

Er sagt es! Genau so ist es, natürlich. Gundula Döring findet: "Verwirrung
Bloß - Gott, der Vater, der Allmächtige, der Schöpfer von ALLEM, findet
die Verwirrung deines Nächsten durch dich halt nicht positiv,
ganz und gar nicht positiv.

Wie wär's, wenn du es dem Allmächtigen selber überließest, darüber zu befinden, was er gut oder schlecht findet?

Und Er ist dein Richter! Nicht du Seiner. Du
wirst vor Ihm Rechenschaft ablegen über die Seele eines jeden Menschen,
die du in Versuchung geführt und verwirrt hast mit deiner "befreienden,
lebendigen Vielfalt". Damit wirst du zur Hölle fahren. Dahin wo du
herkommst.

Schon wieder eine Todsünde. Hochmut in Gestalt der Vorwegnahme einer Entscheidung, die - jedenfalls nach deiner Ideologie - allein der Weltenrichter zu treffen hat.

Ich als Agnostiker will dir bezüglich der möglichen Existenz dieses Weltenrichters nicht widersprechen. Sollte es ihn geben, dann solltest du dir jetzt schon mal überlegen, was du ihm antworten wirst, wenn er dich fragt, wie du eigentlich dazu kommst (unter Verstoß gegen Matthäus 7, 1) SEIN Urteil vorwegzunehmen.

Es kann natürlich auch sein, dass die alten Ägypter recht hatten und dass es in einer jenseitigen Welt von lauter tierköpfigen Göttinnen und Göttern wimmelt. Dann stehst du mit deinem Monotheismus zwar dumm da, musst aber womöglich nicht gar so viele peinliche Fragen beantworten.


Abschließend noch eines: Nickilein, bilde dir bitte nicht wieder ein, dass ich mich über dein Geseich ärgere oder gar aufrege. Ich finde es im Gegenteil in gewisser Hinsicht nicht unangenehm. So wie es in einem bequemen Sessel bei einem Glas Sherry vor einem lodernden Kaminfeuer in einem gutgeheizten Raum ganz angenehm ist, vor den winddicht geschlossenen Fenstern einen Schneesturm heulen zu hören, so kann ich mich bei Lektüre deiner Elaborate gemütlich zurücklehnen und mit wohligen Schauer daran denken, dass jene grausigen finsteren Zeiten, wo Leute deines Gelichters mit Massenmord und Terror ganze Kontinente im Würgegriff hatten, wo ihr ganze Völker zu Massenschlächtereien aufpeitschen konntet, nur weil andere über die rituelle Bedeutung eines pappdeckelähnlichen Plätzchens anders dachten als ihr, lange vorbei sind und ganz bestimmt nicht wiederkommen, auch wenn du sie dir mit noch so lautstarkem Geplärre zurückwünscht.

Gerade dass ein paar von deiner Sorte übrig geblieben sind, lässt mich die Früchte der Aufklärung besonders bewusst und intensiv genießen.

Plärr also getrost weiter, denn gerade dadurch wird mir immer wieder so richtig bewusst, welch hohen Wert Glaubens- und Meinungsfreiheit besitzen.

Beelzebub

P.S. Solltest deine Behauptung zutreffen, du seiest neun Jahre lang Zen-Mönch in einer Soto-Schule gewesen, dann müssen das ja ganz tolle Leute dort gewesen sein. Neun Jahre lang einen Hysteriker zu ertragen, der sich im Besitz der alleinigen Wahrheit wähnt und alles, was nicht in sein Winz-Weltbild passt lauthals plärrend als "teuflisch" diffamiert, das bringt nicht jeder fertig. Alle Achtung!

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Mein Senf zum Ketchup

Chato, Thursday, 26.04.2007, 04:16 (vor 6812 Tagen) @ Beelzebub

Nickilein, bilde dir bitte nicht wieder ein, dass ich mich über dein Geseich ärgere oder gar aufrege.

Der Gedanke, daß du dir immerzu Gedanken über Gedanken machst, die ich mir gar nicht mache, kommt dir zwar nicht von Ferne, aber nur deshalb machst du dir überhaupt Gedanken über mich und meinst dann, es seien meine. Irgendwie erinnerst du mich damit an diesen dissoziativen Psychopaten aus Blacksburg / Virginia, diesen total durchgeknallten Koreaner und seine Ansprache, die er während seines Amoklaufs ans Fernsehen abgeschickt hat. Seine Störung ist strukturell identisch mit der deinen. Ein ganz armes Schwein bist du halt

Und ein Häubchen Mayo drauf

Beelzebub, Thursday, 26.04.2007, 20:46 (vor 6811 Tagen) @ Chato

Der Gedanke, daß du dir immerzu Gedanken über Gedanken machst, die ich mir
gar nicht mache, kommt dir zwar nicht von Ferne, aber nur deshalb machst du
dir überhaupt Gedanken über mich und meinst dann, es seien meine.

Dann hast du dieses Elaborat wohl ohne zu denken verfasst. Kann hinkommen, genau so sieht es auch aus.

Irgendwie
erinnerst du mich damit an diesen dissoziativen Psychopaten aus Blacksburg
/ Virginia, diesen total durchgeknallten Koreaner und seine Ansprache, die
er während seines Amoklaufs ans Fernsehen abgeschickt hat. Seine
Störung ist strukturell identisch mit der deinen. Ein ganz armes Schwein bist du halt.

Das Kompliment kann ich leider nur bedingt zurückgeben. Für mich bist und bleibst du eher so was wie eine Witzblattfigur. Etwa so was wie eine Mixtur aus Buster Keaton und HB-Männchen.

Ach ja, eh ich's wieder vergesse. Was deinen intelligenten Jubelruf über fehlende Demokratie in Glaubensfragen bei der katholischen Kirche betrifft, da hast du wohl (wieder mal) im Religions- bzw. Geschichtsunterricht geschlafen. So wisse denn:

Die heutige Verehrung von Jesus als wesensgleich mit Gott ist das Ergebnis einer Abstimmung auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325. Kein Zeitgenosse Jesu wäre auf so eine Idee gekommen, und seine frühen Anhänger schon gleich gar nicht.

Aber wenn's dich tröstet: es war keine demokratische Abstimmung. Das Ergebnis ist vor allem auf Druck des römischen Kaisers Konstantin zustandegekommen, dem zwar als Nichtchrist christlich-metaphysische Haarspaltereien schnurzpiepegal gewesen sein dürften, der dafür aber um so mehr politisches Interesse an einer ihm genehmen Konzilsentscheidung hatte.

Jesus worde durch Beschluss zum Gott, weil ein Kaiser eine starke Religion als Klammer für sein vom Zerfall bedrohtes Imperium nutzen wollte.

Antichristliche, daher menschenfreundliche Grüße

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Mayo für den Brezelbub? Meinetwegen auch das...

Chato, Friday, 27.04.2007, 04:16 (vor 6811 Tagen) @ Beelzebub

Der Gedanke, daß du dir immerzu Gedanken über Gedanken machst, die ich mir gar
nicht mache, kommt dir zwar nicht von Ferne in den Sinn, aber nur deshalb machst
du dir überhaupt Gedanken über mich und meinst dann, es seien meine.


Dann hast du dieses Elaborat wohl ohne zu denken verfasst.

Mitnichten. Das denkst du nur. Aber du denkst eben falsch. Deshalb auch heute wieder und ein weiteres Mal:

Nett von dir, daß du immer noch so fleißig für mich rackerst und schuftest. Du hilfst mir damit wirklich sehr. Dieser hilflos expectorierte, würgende Auswurf! Dieses cyanotische, überschnappende Hyperventilieren! Herrlich! Ein Honorar o.ä. bekommst du natürlich nicht dafür. Ist schließlich alles freiwillig und also um Gotteslohn. Weiter so! Und streng dich bitte noch mehr an. Ich weiß doch, daß du es kannst.

So, und hier noch die schöne Gutenachtgeschichte für den verwirrten Brezelbub aus dem "Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams:

Von jenseits der Brücke war ein mächtiges polterndes Dröhnen zu hören. Eine gigantische schwarze Masse bewegte sich vom gegenüberliegenden Turm herüber, ihre Größe und Form die eines Panzers. Ein Froschstern-Erkundungsroboter Klasse D.

"Marvin", rief Zaphod.

"Was wünschen Sie?"

"Siehst Du den Roboter, der auf uns zukommt?"

Marvin sah auf die gigantische schwarze Masse, die über die Brücke langsam auf sie zurückte. Er sah an seinem eigenen kleinen Metallkörper hinunter. Er blickte wieder auf den Panzer.

"Ich nehme an, Sie möchten, daß ich ihn aufhalte", sagte er.

"Stimmt"

"Während Sie Ihre Haut retten."

"Ja", sagte Zaphod, "mach dich ran!"

"Vorausgesetzt", sagte Marvin, "ich weiß wie."

Marvin war im Grunde kein besonders kleiner Roboter. Sein silberner Körper glänzte in den staubigen Sonnenstrahlen, und er zitterte im unablässigen Beschuß, dem das Gebäude noch immer ausgesetzt war. Er wirkte jedoch jämmerlich klein, als der riesige schwarze Panzer vor ihm dröhnend zum Stehen kam. Der Panzer untersuchte ihn mit einer Sonde. Die Sonde zog sich wieder zurück. Marvin stand da.

"Aus dem Weg, kleiner Roboter" brummte der Panzer.

"Tut mir leid", sagte Marvin, "aber man hat mich hier hergestellt, damit ich dich aufhalte."

Die Sonde streckte sich nochmals zu einer raschen Nachkontrolle vor. Sie zog sich wieder zurück.

"Du? Mich aufhalten?" dröhnte der Panzer. "Laß den Blödsinn!"

"Nein, es stimmt wirklich", sagte Marvin schlicht.

"Womit bist du ausgerüstet?" donnerte der Panzer ungläubig.

"Rate mal", sagte Marvin.

Die Maschinen des Panzers rumpelten, seine Zahnräder knirschten. Tief drinnen in seinem Mikro-Hirn tickten elektronische Relais in Molekülgröße konsterniert rückwärts und vorwärts.

"Raten?" fragte der Panzer.

"Ja, mach", sagte Marvin zu der riesigen Kampfmaschine, "du rätst es nie"

"Ääähhmmmm.....", sagte die Maschine und vibrierte vor ungewohntem Denken, "Laserstrahlen?"

Marvin schüttelte erhaben den Kopf.

"Nein", murmelte die Maschine mit ihrem tiefen, gutturalen Rollen. "Zu naheliegend. Antimaterie-Strahlen?" riet sie ins Blaue hinein.

"Viel zu naheliegend", mahnte Marvin.

"Ja," grummelte die Maschine ein bißchen beschämt. "Äh....wie steht´s mit einer Elektronenramme?"

Das war Marvin neu. "Was ist denn das?" fragte er.

"Sowas", sagte die Maschine begeistert. Aus ihrem Turm schob sich eine Spitze, die einen einzigen tödlichen Lichtstrahl abschoß. Hinter Marvin fing eine Wand an zu dröhnen und brach zu einem Dreckhaufen zusammen. Der Staub schwebte kurz in der Luft, dann setzte er sich.

"Nein", sagte Marvin, "sowas auch nicht."

"Trotzdem gut, was?"

"Sehr gut", gab Marvin zu.

"Ich weiß", sagte die Froschstern-Kampfmaschine nach einem Augenblick Nachdenken, "du mußt einen von diesen neuen Xanthic-Re-Structon Destabil-O-Zenon-Strahlern haben!"

"Nett, was?" sagte Marvin.

"Was, so einen hast du?" fragte die Maschine voller Ehrfurcht.

"Nein", sagte Marvin.

"Oh", sagte die Maschine enttäuscht, "dann muß es ein....."

"Du denkst in die falsche Richtung", sagte Marvin. "Du läßt etwas Wesentliches in der Beziehung zwischen Leuten und Robotern außer Betracht."

"Äh, ich weiß", sagte die Maschine, "es ist...." und sie verlor sich wieder in Nachdenken.

"Überleg doch mal", setzte Marvin ihr zu, "sie ließen mich hier, einen gewöhnlichen, unbedeutenden Roboter, um dich aufzuhalten, eine gigantische Hochleistungs-Kampfmaschine, während sie wegliefen, um sich zu retten. Und was meinst du, womit sie mich hier zurückließen?"

"Uuuuh ääh", brummelte die Maschine beunruhigt, "etwas verdammt irre Tolles, würde ich denken."

"Denken! " sagte Marvin, " oh ja, denken. Ich werde dir sagen, was sie mr gegeben haben, damit ich mich schützen kann. Soll ich?"

"Ja, okay", sagte die Kampfmaschine und nahm alle Kraft zusammen.

"Nichts", sagte Marvin.

Es entstand eine gefährliche Pause.

"Nichts?" röhrte die Kampfmaschine.

"Überhaupt nichts", respondierte Marvin düster, "nicht mal ne elektronische Wurst."

Die Maschine stampfte vor Wut herum. "Also, das setzt doch wohl allem die Krone auf!" dröhnte sie. "Nichts, was? Die denken doch einfach nicht nach, oder?"

"Und", sagte Marvin mit sanfter, leiser Stimme "wo ich doch diese gräßlichen Schmerzen in allen Dioden die ganze linke Seite runter habe."

"Macht dich rasend, was?"

"Ja", gab Marvin mit Rührung zu.

"Donnerwetter, macht mich das wütend", brüllte die Maschine, "paß auf, ich hau die Wand da kaputt." Die Elektronenramme schoß wieder einen sirrenden Lichtstrahl ab und zerlegte die Wand neben der Maschine.

"Was glaubst du, wie ich mich fühle?" sagte Marvin bitter.

"Liefen einfach weg und ließen dich allein, was?" donnerte die Maschine.

"Ja", sagte Marvin.

"Ich glaube ich schieße ihnen auch noch ihre verdammte Decke runter!" tobte der Panzer. Er zerlegte die Decke der Brücke.

"Sehr eindrucksvoll", murmelte Marvin.

"Du hast noch gar nichts gesehen", versprach die Maschine, "ich kann auch den Fußboden rausschießen. Keine Sorge!"

Sie schoß auch den Fußboden raus.

"Himmeldonnerwetter!" dröhnte die Maschine, als sie fünfzehn Stockwerke tief hinunterfiel und unten am Boden in Stücke zerschellte.

"Was für eine deprimierend dämliche Maschine", sagte Marvin und schleppte sich davon.

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