Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Idealisierung von Weiblichkeit.

RR, Tuesday, 03.05.2011, 14:44 (vor 5355 Tagen) @ jens_

Ich hoffe das wurde noch nicht gepostet, aber Amendt hat einen
interessanten und sehr langen Aufsatz ueber Frauenquoten und andere
unverdiente Beförderungen
geschrieben.

Abwertung des Männlichen als Folge von Idealisierung des Weiblichen.
Recht hast Du. Wieder mal ein hervorragender Text von ihm. Auch wenn seine argumentative Dichte das Lesen nicht immer leicht macht. Dabei scheinen mir seine Spitzen immer schärfer zu werden. Ein Beispiel aus dem Text:

"Letztlich verweist diese Perspektive auf das Parteiprogramm der SPD, wonach die menschliche Gesellschaft nur haben kann, wer die männliche überwindet. Statt die fesselnde Wirkung Frauen idealisierender Ideologeme zu beenden, die über den Nationalsozialismus zurück in die deutsche Romantik reichen, werden sie abermals unter eine Frauen verherrlichende Normativität gestellt. Sie sollen nicht mehr und nicht weniger als den Humanismus 'verkörpern'. Gesellschaftspolitik ohne Idealsierung von Frauen ist in Deutschland2 offenbar nicht möglich. Und weil jede Idealsierung immer ein komplementäres Entwertungselement enthält, kommt es zur Abwertung des Männlichen und des Väterlichen, wie wir es seit dreißig Jahren beobachten können".
http://www.streitbar.eu/aufsatz_amendt2.html

Ohne den Text überinterpretieren zu wollen: Es wird der Zusammenhang zwischen historischem und vorfeministischem Weiberwahn und der faktischen Abwertung des Männlichen hergestellt. Endlich einmal.
Dass er die Verantwortung dafür nur der ideologischen Linken zuweist, ist m.E. viel zu kurz gesprungen. Es reicht ebenfalls nicht, die Analyse bei der Romantik abzubrechen, denn die "fesselnde Wirkung Frauen idealisierender Ideologeme", kurz Weiberwahn genannt, gründet historisch gesehen sehr viel tiefer als die deutsche Romantik.

Der historische Weiberwahn hat seine Anfänge im archaisch-kleinasiatischen Mutterkult, dem die frühen Kirchenväter ebenda im 4. Jahrhundert n.Chr. den Marien-, und in der Folge den Mutter- u. Frauenkult katholischer Provenienz aufgesetzt haben. Diesem vorfeministischen Spuk verdanken die christlich-westlichen Gesellschaften diese historisch beispiellose Realgroteske männlicher Rollenzuschreibung: "Ritter", "Kavalier" bzw. "Gentleman" genannt - besser: der größte Blödmann und Pflaumenaugust aller Zeiten.

Aus diesem Zerrbild von Männlichkeit, das in nichtchristlichen Gesellschaften so nicht existiert – in Japan z.B. gibt es dieses dämliche "Ladies first" nicht – leiten sich die vorfeministischen formellen wie informellen Zwänge und Verhaltensansprüche von Staat, Gesellschaft, Frauen wie Männern an Männer und Jungen ab. Genau dort liegen die historischen Wurzeln für die traditionell begründeten Formen der vielfältigen Abwertungen von Männlichkeit und Väterlichkeit auch noch in dieser Zeit, auf die das, was sich Feminismus und Genderismus nennt, zu allem Überfluss auch noch aufsetzt.

Noch eines: Es waren in der Hauptsache Kerle, die die vorfeministischen, feministischen und postfeministischen Sauereien zum Nachteil von Jungen und Männern installiert haben und immer noch verteidigen und zwar über die gesamte Breite des politischen und sonstigen Einstellungsspektrums hinweg. Dabei machen sogar die, die sich "liberal" nennen, keine Ausnahme.

Was diese Ideologie angeht, sind sie alle vereint, der vertrottelte "Kavalier alter Schule", der schwule Liberale genauso wie der widerwärtige Mösenkriecher linksideologischer Provenienz – ein jeder auf seine unbegreifliche Weise.

Grüße RR


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