Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Angela Merkel erhielt Preis "Vision for Europe"

Conny, NRW, Tuesday, 21.11.2006, 18:07 (vor 6955 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield,


Dazu mal eine Frage: Die DDR hatte sogar im Ländernamen die Demokratie
verankert, obwohl sie das wohl so richtig nie war. Wie erklärte man nun
den Menschen dort, daß sie in einer Demokratie leben? Sozialismus setzt ja
noch dazu eine Diktatur voraus.

Dazu mußte man einen propagandistischen Spaghat veranstalten. Einerseits
gaukelte man den Menschen mit den Blockparteien und mit den "Wahlen" eine
Demokratie vor, andererseits sprach man aber von der "Diktatur des
Proletariats". So versuchte man den Menschen zu suggerieren, daß es keine
gegen sie gerichtete Diktatur wäre, sondern eine Diktatur, die für sie
arbeitet.

Ein bisschen anders ist es hier ja (noch).

Ob vielleicht nicht sehr oft das Wort Demokratie missbraucht wird?

Definitiv, und heute in Deutschland geschieht das genauso wie in der DDR.
Heute kann man zwar Kandidaten frei wählen und die Zusammensetzung der
Parlamente bestimmen, aber über verschiedene Umstände wird weitgehend
sichergestellt, daß üblicherweise nur die falschen Leute auf echte
Entscheidungspositionen gelangen. So kommt es, daß die Menschen wählen
können, wen sie wollen und daß am Ende trotzdem immer weitgehend derselbe
Unsinn dabei heraus kommt.

Dazu kommt bei uns noch die Möglichkeit, Peditionen zu schreiben, die man dann einfach so ablehnen kann, falls sie nicht vielleicht doch gerade in den Kram passen. Beschäftigen kann man das politisch motivierte Volk damit jedenfalls auch. Anderenfalls würden sie dann vielleicht mit einer lauteren Demo auf sich aufmerksam mache, die noch dazu mehr arbeitseinsatz benötigt.

Und auch wenn das mal nicht so hinhaut, dann gibt es immer noch
Möglichkeiten, ein unerwünschtes Wahlergebnis nachträglich zu korrigieren.
Beispielsweise wollte in Mecklenburg-Vorpommern nach einer Landtagswahl
(1990, soweit ich mich erinnere) die CDU mit der FDP eine
Koalitionsregierung bilden. Dafür fehlte aber ein Sitz im Landtag. "Ganz
zufällig" wechselte dann ein SPD-Abgeordneter zur CDU, und schon waren
genügend Sitze für die Koalition vorhanden.

Macht ist eben alles. Mit welcher Farbe ist dann egal.

In den USA geht man mittlerweile offenbar noch weiter - nach der letzten
Präsidentschaftswahl gab es Gerüchte über manipulierte Wahl-Computer, und
die Ergebnisse der vorletzten Präsidentschaftswahl wurden offenbar nie
richtig ausgezählt.

Dazu läuft gerade eine öffentliche Pedition:
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=321

Das ist die Ersatzpedition, da wohl auf der Originalpedition das Forum oder die Liste der Mitunterzeichner (mehr als 28 000) überlief.

Wobei Deutschland heute nicht gerade sehr demokratisch ist.

In anderen europäischen Ländern gibt es zumindest bessere Möglichkeiten
für Volksentscheide. In Deutschland wird einfach von oben herab diktiert.

Na ja, die Pedition haben wir noch. Ob dabei allerdings alles mit rechten Dingen zugeht ist undurchsichtig.

Freundliche Grüße
Conny


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