Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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ARD Heute | 21:00 Mutti muss arbeiten - Vom Ende der Hausfrauenehe

Christine ⌂, Monday, 11.01.2010, 19:23 (vor 5833 Tagen)

bis 21:45 (45 Min)

Reportage von Rita Knobel-Ulrich

"Die erfahrene Hausfrau behält bei einer Scheidung alles, bis auf den Mann", scherzte Robert Lemke. Ehefrauen konnten mitunter ihre geschiedenen Männer ausnehmen wie Weihnachtsgänse: Das alte Unterhaltsrecht gab das her. Doch "einmal Chefarztgattin, immer Chefarztgattin" - das ist vorbei. Frau C. war 30 Jahre lang Managergattin. Sie machte nicht in Travemünde, sondern in Thailand Urlaub, kaufte nicht im Kaufhaus, sondern in der Boutique, nicht beim Discounter, sondern im Delikatessengeschäft. Freimütig erklärt sie nach ihrer Scheidung: "Ich habe halt genommen, was ich kriegen kann." Nun fordert das Familiengericht von ihr, sich einen Job zu suchen und nicht weiterhin Unterhalt von ihrem Exmann einzufordern. Die klassische Hausfrauenehe ist spätestens seit Einführung des neuen Unterhaltsrechts ein Lebensentwurf von vorgestern. Junge Frauen gehen ein hohes Risiko ein, sollten sie heute davon träumen zu heiraten, den Beruf aufzugeben und die nächsten 20 Jahre mit den Kindern zu Hause zu bleiben. Denn künftig sollen geschiedene Mütter nur noch bis zum dritten Lebensjahr des Kindes Unterhalt vom Ex fordern können.

http://www.texxas.de/tv/Mutti+muss+arbeiten.html

Der nächste Artikel dazu hört sich schon etwas anders an:

Die Hausfrauenehe ist tot - aber unter der Erde ist sie noch nicht: Viele Unterhaltsfälle werden seit der Reform des Unterhaltsrechts vom 1. Januar 2008 neu verhandelt. Kinder haben Priorität; ob die Ex-Frau nachehelichen Unterhalt bekommt und wie lange, müssen Familiengerichte nun im Einzelfall prüfen. Nach altem Recht war ihr eine Vollzeitarbeit erst zuzumuten, wenn ihr jüngstes Kind 14 Jahre alt wurde. Heute müssen selbst Mütter von Dreijährigen wieder zurück in den Beruf - und zwar ganztägig, wenn es am Ort ein Hort- und Kita-Angebot fürs Kind gibt. In ihrem Film "Mutti muss arbeiten" hat Rita Knobel-Ulrich beide Seiten gehört: bisherige Vollzeitmütter, die jetzt zur Selbstversorgung gezwungen werden. Männer, die für Frau und Kinder jeden Monat mehr als 2000 Euro zahlen mussten und froh sind, dass sie wieder mehr Geld für die Zukunftsplanung haben. Frauen über 50, die ihrem Mann Jahrzehnte den Rücken für die Karriere freihielten - für eine eigene ist es zu spät.

Seit Jahren fliegen öffentlich die Fetzen zwischen "Abzockerinnen" und "Geizhälsen". Aber einseitige Schuldzuweisungen verfangen selten. Mancher Mann wollte ja früher eine Nur-Hausfrau. Und manche Frau glaubt immer noch, ihr Lebensstandard (und der ihrer Kinder) sei allein seine Sache.

DDR-Mütter übrigens kannten das Problem nicht: Sie bekamen keinen nachehelichen Unterhalt, Erwerb war selbstverständlich, und es gab ja auch Jobs. Heute muss Mutti raus ins raue Leben, auch wenn es keine Jobs gibt. Bei jungen Frauen, die Rita Knobel-Ulrich befragte, ist die Botschaft angekommen: Der Mann als Versorger ist passé. Und naive Zukunftsgläubigkeit ein potenzielles Existenzrisiko.(Irene Jung)

http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1336834/In-den-Fallen-des-Unterhaltsrechts.html

Im übrigen ist das die gleiche Frau, welche die Reportage "Jagd auf Rabenväter" gedreht hat. Wer sich den Film (nochmals) ansehen möchte, findet diesen und etliche weitere Informationen hier http://www.deutschlandflucht.net/jagd-auf-rabenvaeter.html

Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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