Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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ein widerlicher Vogel

Narrowitsch, Berlin, Thursday, 07.01.2010, 16:22 (vor 5837 Tagen) @ Manhood

http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Das-Weibliche-ist-heute-mehr-wert-als-das-Maennliche/story/31411254

Grüsse

Manhood

Kaum noch verhüllt - hier zeigt er sich, der alte Pudel im Männerrechtsgewande. Er schwadroniert:

"Dem Zeitgeist entsprechend ist das Weibliche heute mehr wert als das Männliche."

Das ist Unfug. Werte werden nicht von Geistern geschaffen und auch nicht bestimmt.Medien, Politiker und Forscher, wie er einer ist, suggerieren, Mädchen seien mehr wert.

"Dazu kommt, dass Jungen von Geburt an motorischer sind als Mädchen, gleichzeitig aber sind sie biologisch und physisch schwächer und brauchen mehr Halt."

Wieder Blödsinn, umhüllt von Halbwahrheiten. Jungen sind weder biologisch, auch nicht physisch schwächer. Pberhaupt - was bedeutet bei ihm "biologisch" schwächer?
Richtig ist, die biologische Entwicklung von Jungen verläuft anders, richtig ist, ihre Feinmotorik ist im Schnitt weniger entwickelt und auch sonst gibt es die eine oder andere Entwicklung, die sich von denen der Mädchen unterscheiden. Zum Ende der Pubertät sieht alles ganz anders aus, als Hollstein uns weismachen will.

Unterschiedliche Anlagen mit Retalin gleich bügeln wollen taugt zu nichts und ist mittlerweile eine Binsenweisheit, ebenso die Erkenntnis, die Pädagogik solle den Unterricht also differenziert gestalten.
Als echter gefühlter Männerrechtler übt Hollstein freilch auch ein wenig Kritik am Feminismus, allerdings nur bedingt zutreffend.
Anders als Hollstein behauptet, behauptet Feminismus nicht nur irgendein diffuses Gegenteil gewisser tatsachen Tatsachen, sondern hat sich die Behinderung positiver Entwicklungen der Jungen zu Gunsten der Mädchen zum Programm gemacht. Fragt sich, warum dieser GMFAZ Hollstein ein wenig wage, ein wenig euphemistisch formuliert. Er läßt uns nicht im unklaren: Problem der Jungen sei

"Dass sie nicht mehr wissen, wer sie sind. Und gleichzeitig Angst haben, Antworten zu finden. Antworten, die auch bedeuten, dass man sich ein Stück weit verändern müsste, weil sich die gesellschaftlichen Bedingungen verändert haben...
...Zum Beispiel ist die klassische Definition von Mannsein über Arbeit, Status und die Alleinernährerrolle überholt: Die Wirtschaft entwickelt sich von der männlichen Schwerindustrie immer mehr zur weiblichen Dienstleistung, damit müssen sich Männer neue Eigenschaften wie Empathie, Teamgeist oder Flexibilität erwerben. Und die Arbeitsteilung der Geschlechter hat sich verschoben, wenn Frauen erwerbstätig sind, müssen Männer zu Hause mithelfen."

Wissen Jungen wirklich nicht, wer sie sind?
Haben sie wirklich Angst, vor dem was sie sind? Das sehe ich nicht, nirgends. Was sie nicht mitmachen sind die Veränderungen die Femis und Hollsteine fordern, nämlich so zu werden, wie es sich Femis und Hollsteine wünschen, - so wie Mädchen, weiblich. Für diese Forderung sind dem Prof Allgemeinplätze auch dümmster Art gerade gut genug. Wer hat über die Zeiten Teamgeist und Flexibilität mehr als genug unter Beweis gestellt? Als Soldaten, Seefahrer und Händler? Und wie kommt dieser akademische Einfaltsspinsel zum Schluß, Empathie sei weiblich? Weil er sie sich nur so vorstellen kann, wie er sie bei Mädels beobachtet? Nie auf dem Fußballplatz gewesen?
Nur weil junge Kerle nicht - wie von Weibern gefordert - alle Furz lang in Tränen ausbrechen, weil sie Emotionen lieber im eigenen Inneren halten- deshalb müssen sie Empathie lernen? Und davor haben sie Ängste? Dass ich nicht lache...
Recht hat er natürlich, wenn er von veränderter Arbeitswelt spricht. Ja, körperlich schwere Arbeit hat heute einen anderen Stellenwert als noch vor 50 Jahren. Zumindest in der sogenannten westlichen Welt. Doch noch immer legen sich Straßen nicht von allein in die Landschaften, entladen sich LKW nicht allein, erfüllen die Katastrophenhelfer nicht allein mittels Flexibilität und Empathie ihre Aufgaben. Von den Eigenschaften, die Soldaten zu Soldaten machen schweige ich hier lieber ganz.
Und wie kommen seltsamen Leute, wie dieser Pudel-Prof auf die Idee, dass Männer, wenn sie nicht mit Körpereinsatz arbeiten,auf männliche Art und Weise der Aufgabenbewältigung verzichten müssen? Noch merkwürdiger, scheint mir, diese dumme Forderung nach Hilfe im Haushalt,wenn Frauen erwerbstätig sind.
Spricht Hohlstein von modernen Notwendigkeiten, weshalb formuliert er nicht: Weil alle Frauen arbeiten .... Nein, soweit will er es denn doch nicht treiben. Er bleibt beim "wenn".... Sein Schluss: wenn Frauen wollen, müssen Männer.

Nein, Männer müssen gar nichts; dies sollte einem Sozilforscher klar wie Kloßbrühe sein. Es sei denn, er hält eigene Wunschvorstellungen für Imperative.
Leben Männer in eine Verbindung, in der gemeinsames Leben gemeinsam geplant und beschlossen wird, übernehmen sie in der Regel Aufgaben, und zwar nicht als Hilfsdödel ihrer Weiber, sondern als eigenständige Menschen mit Verantwortung. Hollsteinische und feministische Forderungen brauchen sie dazu selbstverständlich nicht. Oder selten.
Wenn männliche Art der Aufgabenerledigung ihren Weibern nicht passt, so ist das nicht unbedingt ein Problem der Männer; nicht jede Woche müssen die Schränke von der Wand zwecks Reinigung gerückt werden. Aber Männer haben natürlich Alternativen zu gemeinsamen Haushalten, in denen sie als Hilfskraft funktionieren sollen, nicht etwa, weil es etwas mit ihnen zu tun hat, sondern weil es Frauen, namentlich Femis, fordern, oder auch ihre pudeligen Mitstreiter. Männer können prima alleine...

Hollstein weiß darum, denn:

"Es gibt viele Untersuchungen, die zeigen: 80 Prozent der jungen Frauen haben ein modernes Frauenbild. Sie wollen eine gute Ausbildung, einen Beruf, der ihnen Freude macht, und sie wollen Kinder, aber mit einem partnerschaftlichen Mann. Bei den Männern sind es nicht mal 25 Prozent, die diese Vorstellungen teilen. Das läuft auf einen Clash der Geschlechter hinaus."

Ja und? Abermals zeigt dieser Wicht, worum es ihm geht: Die Welt nach Frauenwünschen bauen. Weil 80 Prozent Frauen ein bestimmtes Bild vom Dasein haben, welches Hollstein für modern hält, und nur 25 Prozent der Männer diese teilen, sind letztere natürlich unmodern, sie verantworten ebenso natürlich besagten Clash. Die alte Opferinnen - Täter - Scheiße; diesmal von einem angeblichen Männerrechtler vertreten. Erbärmlich. Da folgt nur logisch eine halbgare Erklärung für die rasant steigende Zahl von Ehescheidungen. Sie resultieren - nach HOHLstein - aus nicht tolerierbaren Situationen, die Frauen nicht hinnehmen, weil sie finanziell unabhängig geworden seien. Andere Gründe scheinen diesem famosen Forscher unbekannt. Und so sabbelt und fabuliert das sozialwissenschaftliche Schulmeisterlein vom Feminismus als

"eine wichtige soziale Bewegung, die die Frauen aus ihren alten Rollen befreit hat",

so als sei eine Rolle (wie ich diesen Begriff verabscheue) mit Recht zum Untergang verdammt, weil sie alt ist. Seltsamerweise kommt Vögel wie Hollstein grundsätzlich nie auf den Gedanken, dass in Zeiten der finaziell unabhängigen Frau das gesamte Unterhaltsrecht der Reform bedürfen könnte. Allein deshalb, weil es alt ist. Immerhin ringt er sich zu sanfter Kritik an der wichtigen sozialen Befreiungsbewegung durch. Er schreibt:

" Im Kampf gegen das «Patriarchat> wurde dann ein allumfassendes Feindbild «Mann> konstruiert, statt zu differenzieren. Die Folge ist, dass das einst positive Männerbild verschwunden ist. Der irische Psychiater Anthony Clair schreibt in seinem Buch «Männer haben keine Zukunft>, die Gesellschaft werte Männlichkeit inzwischen als pathologische Abweichung."

Wenn ich das Wort "Gesellschaft" aus der Feder eines Soziologen lese , kommt mir meist das Kotzen. Die Gesellschaft eine anonyme Macht, die angeblich das tut, was Soziologen denken, was Gesellschaft tun würde oder tun sollte. Lächerlich. Zur Gesellschaft gehören- meines Wissens - auch Männer in nicht unerheblicher Zahl. Sie alle sollten sich selbst als pathologische Abweichung verstehen? Der Mann spinnt. Er nimmt Meinungsmonopole und deren FüherInnen in Politik, Kultur, Soziowissenschaft und Medien als DIE GESELLSCHAFT wahr. Was für eine widerliche Arroganz! Ausdruck der Verblödung angeblicher (intellektueller) Eliten, die auf der ganzen Geschlechterlinie versagen und versagten.


Ich werde den Eindruck nicht los, der Prof. und seine Geschwister im Geiste müssen noch lange in den Foren lesen, bis sie dazu kommen, Thesen wissenschaftlich zu formulieren, die ideologiefrei, das Leben analysieren. Denn alles was diese Leute heute kritisch anmerken, können sie seit Jahren in einschlägigen Foren nachlesen. Haben sie vermutlich auch. Ein anerkennendes Wort für den Maskulismus kommt unserem Knilch folgerichtig nicht über die Lippen, wenn der Tageskäseanzeiger fragt:

"In Deutschland macht zurzeit das Thema des Maskulismus von sich reden: Männer fühlen sich von diesen souveränen, selbstbewussten Frauen in die Ecke gedrängt und geringgeschätzt."

Statt ein paar Worte zur (noch zu geringen) Bedeutung des Maskulismus zu verlieren, nimmt erden Ball auf, der kritische Männer in die Ecke schwächlicher Pfeifen stellt. Die beliebten Ängste müssen her und natürlich Studien aus einem Gesellschaftskonstruktionsbüro:

"Das deutsche Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend – nur schon der Name ist bezeichnend, Männer kommen gar nicht erst vor – hat vor zwei Jahren eine repräsentative Untersuchung über 20-jährige Frauen und Männer in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist erschreckend: Junge Männer haben Angst, überflüssig zu werden. Die modernen Frauen bräuchten sie nicht mehr, nicht mal zur Zeugung, seit es die Samenbanken gibt, und auch auf dem Arbeitsmarkt seien sie immer weniger gefragt. Daraus ergeben sich deutliche Animositäten gegenüber Mädchen und Frauen. Es herrscht der nicht unberechtigte Eindruck, dass die heute alles besser können und, im Gegensatz zu Buben und jungen Männern, auch noch gefördert werden. Je virulenter diese Angst wird, desto mehr klammert man sich an alte Bilder."

Und abermals jongliert der Pudel mit ein wenig Kritik und vielen Halbwahrheiten; zu einer anständigen Analyse reicht es nicht. Statt das Ammenmärchen von der Unzulänglichkeit und Überflüssigkeit junger Männer zu wiederlegen und das Ergebnis der Studie als fatale Folge gehirnwaschender Wahrheitsmanipulationen zu entlarven, brabbelt er von nicht unberechtigten Eindrücken, dass Frauen alles besser können. Sie können es aber eben nicht besser. Doch besagte Untersuchung passt dem Herrn ins Konzept, also nimmt er das Gefasel von ängstlichen Männern auf. Als Antwort auf die Frage nach dem Maskulismus, bedeutet das nicht anderes, als das Hollstein stützt, was Femis und Bessermenschen gern im Meinungsumlauf sehen. Aufmüpfige Männer sind ängstliche Idioten, die mit den tatsächlich viel besseren Mädchen nichts anfangen können und deshalb Animositäten gegen das Gute, gegen das weibliche Geschlecht entwickeln. Kein Zweifel- glaubt man ihm - Maskus sind bedauernswerte Schwächlinge, die sich an alte Bilder klammern und dem modernen Feminazismus und Hollstein nicht in folgen wollen.

Na? Erkennt Ihr Schwächlinge Euch wieder? Dann sollen ihn diejenigen weiter feiern, die nach Erscheinen seines Buches vor Ehrfurcht in Ohnmacht fielen.Allerdings sollten sie vielleicht diesen Gedanken erwägen:

Was den männerbewegten Prof ausmacht, er schmückt sich überall dort mit fremden Federn, wo er ernsthafte Kritik vorträgt. Die Federn stammen aus einschlägigen Foren. Vermute ich mal. Sagen darf er das freilich nicht, am Ende müsste er zugeben, dass er mit seiner Halbherzigkeit, seiner Leisetreterei ein Ziel verfolgt: die Errichtung eines gemäßigten feministischen Pudelstaats.

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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