Fortsetzung zum Strang: "Schießt zuerst auf die Frauen"
Es gibt damit nun allerdings eine zusätzliche Schwierigkeit: Ich weiß
ehrlich gesagt nicht, wie das Erkennen und Empfinden der Hierarchie
zwischen Mann und Frau für eine Frau aussieht (also aus
Frauensicht). Das kann (und will/muß) ich im Grunde auch nicht wissen,
weil ich ja keine Frau bin. Ich kann es nur vermuten.
Ich bin auch keine Frau, hab aber ne (quasi durch Interpretation eigener Erfahrungen begründete) Vermutung:
Hierarchie ist ein männliches Konzept. Frauen denken nicht hierarchisch (und haben den starken Drang, sich gegenseitig "klein" zu halten). Der Widerspruch dabei: Frauen stehen auf Männer, die sagen wo's lang geht. Und dabei der Frau die Freiheit lassen, mitzugehen oder nicht (also quasi die Illusion nähren, daß bei ihrem starken Mann die Frau stets selber entscheiden kann, was sie (mit)macht. "Illusion" deshalb, weil es in der Konstellation nichts gibt, ausser dem Vorschlag des Mannes, der Frau praktisch nichts anderes übrig bleibt, als auf den Vorschlag einzugehen. Kann man auch selber sehen, wenn man mal versuchsweise die Frau vor eine Alternative stellt. Meist kann sie sich nicht entscheiden
).
Zurück zur Hierarchie: Männer "sehen" diese Hierarchie, weil sie ihr Augenmerk auf die "äussere Welt" legen, Frauen "sehen" keine Hierarchie, weil sie streng genommen nur die "innere Welt" sehen, und in der haben sie die "Oberhoheit".
Das alles würde vermutlich ihr Verstehen übersteigen da sie gleich mehrere
Stufen der Erkenntnis nehmen müßte:
1) Erkennen, daß es eine Hierarchie zwischen Mann und Frau gibt.
2) Erkennen, daß dies (auch) in ihr (bereits) angelegt ist (sie muß es nur
finden).
3) Wie das beim Mann aussieht (wird sie aber vermutlich nicht schaffen
können weil sie eine Frau ist und niemand -wie oben erwähnt- über seinen
eigenen Tellerrand schauen kann).
Eben. Warum sollte sich eine Frau den Blickwinkel eines Mannes zu eigen machen?
BTW: hier beschreibst du den Unterschied "äussere" vs. "innere" Welt sehr gut:
einnimmt. Dazu ein Sinnbild: Wenn man das Ganze in die Wildnis verlegt und
sich vorstellt, Mann und Frau würden in der Wildnis in einem Blockhaus
leben. Der Mann geht auf die Jagd und kümmert sich hauptsächlich um den
äußeren Rahmen des Überlebens. Die Frau hauptsächlich um alles was
im Haus stattfindet. Dann haben wir die Situation daß der Mann der
Frau seine Power von außen gibt, und die Frau, wenn er nach
Hause kommt, ihm ihre Power von innen gibt. Somit gibt jeder
dem anderen wovon er im Übermaß hat und dem anderen aber fehlt. Dadurch,
daß der Mann aber den äußeren Rahmen hat, umfasst er praktisch die Frau,
nimmt einen größeren Raum ein. -Ich komme nicht drumrum, er steht irgenwie
stärker da. Auch wenn sich die Worte komisch anhören, er umfasst sie
Eine Frau könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß sie mit ihrer "inneren Welt" viel zentraler ist (und darum, sollte sie tatsächlich "hierarchisch" denken, wichtiger ist, also "über dem Mann steht")
)
BTW: die Sichtweise, den Mann als "haariges Nutzvieh, das nur den Lebensunterhalt herbeizuschaffen hat" zu betrachten, ist m.M.n. das "weibliche Äquivalent" zum männlichen "die Frau nur als Putze und Sexdualdienstleisterin zu sehen". Beides sind m.M.n. krankhaft übersteigerte Versionen der oben von mir genannten unterschiedlichen männlichen und weiblichen Blickwinkel.
Robert
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Flint,
20.12.2009, 08:11
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Mud,
20.12.2009, 09:02
- Worte ohne Ende - Flint, 20.12.2009, 09:24
- @adler - Flint, 20.12.2009, 09:23
- Fortsetzung zum Strang: "Schießt zuerst auf die Frauen" - Robert, 22.12.2009, 16:08
- Worte ohne Ende -
Mud,
20.12.2009, 09:02