Hysterie, oder: die ollen Griechen
Der Begriff der Hysterie geht auf die Antike zurück, das Wort leitet sich von Hystera, also der Gebärmutter, ab. Angeblich hatten die Griechen die Vorstellung, die Gebärmutter einer dauerhaft unbefriedigten Frau begebe sich auf Wanderschaft in deren Körper und verbeiße sich in ihr Hirn, wo sie ihr zerstörerisches Werk ausübe. Wie abwegig!
Der wissenschaftlich aufgeklärte Mensch von heute kann über solche Vorstellungen natürlich nur schmunzeln. Andererseits, die weitgehende Unkenntnis des Materiellen, also hier des Aufbaus und der Funktionsweise des menschlichen Körpers, verstellte den antiken Griechen offenbar nicht so den Blick für das Offensichtliche, wie das heute der Fall ist. Sie beobachteten sorgfältig und suchten Erklärungen, und die gefundenen sind keinesfalls lächerlicher als die der so hoch gelobten ganzheitlichen Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Und eigentlich auch nicht der heutigen Psychologie-Scharlatanerie...
So manches erweist sich als so falsch vielleicht nicht, wenn man es nicht gar so wörtlich, sondern nach heutigem Wissen eher gleichnishaft versteht (statt Hirnbiss der Hystera z.B. Hormone...).
Selbstverständlich hat man heute am besten vorauseilend zum Thema zu bekunden, daß man fest daran glaube, daß Hysterie bei beiden Geschlechtern auftritt, jedenfalls wenn man kein pöhser Frauenfeind, Masku, Rechter oder gar Nazi sein möchte, und wer will das schon?
Und daß so etwas wie Feminismus keinesfalls sich aus der Frustration häßlicher, fetter, unbefriedigter oder gar lesbischer Weiber erklären läßt. Es ist also einfach da, aus dem Nichts, wir können es nicht erklären und wissen nicht, woher es kommt. Im Weiblichen gibt es nichts Naturbedingtes heutzutage (das wäre Biologismus und somit ziemlich Autobahn), ganz anders als beim Männlichen (Aggression und Gewaltneigung, Konkurrenzverhalten usw.).
Und wenn wir nicht wissen (wollen), woher es kommt, wissen wir natürlich auch nicht, wie es zu bekämpfen sei. Also sagen wir, als aufgeklärte Menschen, doch einfach: mit Überzeugungskraft, mit guten Argumenten.
Das ist in etwa so sinnvoll wie Homöopathie: Gelbsucht macht gelbe Haut, Möhren (Betacarotin) machen auch gelbe Haut, also helfen sie dagegen. Natürlich auf ein Molekül pro Hundertmilliarden verdünnt. Wobei ich nichts gegen Placebos und Selbstheilungseffekte gesagt haben will. Ich denke, die spielen sogar in der Schulmedizin eine unerkannte große Rolle. Wer nicht mehr leben will, der stirbt. Auch wenn sich der Herzschlag, die Atmung und ein paar andere lebenswichtige Organfunktionen auch gegen seinen Willen aufrechterhalten lassen.
Goethe schrieb, der Frauen Ach und Weh sei aus einem Punkte zu kurieren. Was man ihm so nachsagt, sprach er da aus einiger Erfahrung. Ein weiser Mann. Ein Frauenfeind. 
Noch das so verschrieene, prüde viktorianische Zeitalter war einigermaßen realistisch, was Körperlichkeit, Geistigkeit und deren wechselweise Einflüsse angeht. Es war im 19. Jahrhundert gang und gäbe, daß eine Frau mit der Diagnose gewisser psychischer Fehlleitungen vom Onkel Doktor handbefriedigt wurde. Ein unbefriedigender Zustand (harhar) natürlich, der dann zur Entwicklung entsprechenden in Eigenregie zu handhabenden Sexspielzeugs führte. Das gibt es schon sehr viel länger als so mancher glauben mag, und es wurde anfangs recht un-verschämt als "medizinisch" angepriesen und verkauft. Medizinisch oder allgemeiner wissenschaftlich ist eben alles erlaubt.
Die neue Scham, die zu Orion und Beate Uhse führte, kam wohl erst mit dem Führer. Und blieb. Über die "sexuelle Revolution" der 68er hinaus.
Es ist verblüffend: wir sind naturwissenschaftlich so gebildet und so aufgeklärt, aber wir wissen buchstäblich nichts mehr über uns selbst. Wir erfahren auch nichts, etwa in der Schule. Man zeigt Neunjährigen, wie man ein Kondom über eine Banane zieht, sie wissen auch anhand von Abbildungen, was Sex rein physisch ist (und mehr sollen sie auch nicht wissen, denn das wäre autoritär), aber ansonsten erfahren sie nichts. Beim Wesentlichen ist man (m/w) allein auf sich gestellt und hat es sich mühsam, schmerzhaft und mit vielen Fehlschlägen, zu erarbeiten.
WAS FÜR EIN FORTSCHRITT, WELCHE AUFKLÄRUNG! Die ultimative Verblödung, die sich zur ultimativen Aufklärung selbsterhebt! Hahaha, der Mensch des 19. Jahrhunderts, der mit Blüte und Biene aufgeklärt wurde, was wußte der schon? Tja, über das Wesentliche sehr viel mehr als der durchschnittliche Heutige. Oder? Die so geschlossenen Ehen funktionierten jedenfalls öfter als die heutigen.
Und wer hat's erfunden? Nein, die Schweizer waren's nicht (Grüßla an die Eidgenossen und ganz besonders an Manhood
).
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CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
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Nihilator,
20.12.2009, 02:05
- Hysterie, oder: die ollen Griechen - Robert, 22.12.2009, 10:54