"Der Eid der Seherin"

Mustrum, Monday, 23.11.2009, 10:20 (vor 5881 Tagen)

http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/eid-seherin-begeistert-zuhoerer-536732.html

Bei der lesung ihres zweiten Buchs "Der Eid der Seherin" hat Stefanie Kasper ihre Zuhörer in den Bann gezogen.

Zuhörer? 95 % Frauen? Na, egal...

Über Szenen in München zur Zeit des „jungen, schlanken und gutaussehenden“ Regenten Herzog Wilhelm IV. und des bayerischen Reinheitsgebotes spannte die Autorin im zweiten Teil ihrer Lesung den Bogen zu ihrem Heimatort Peiting „im Jahre des Herrn 1516“. Dort hatten Herzog Wilhelms Schwester Sabina, die vor ihrem grausamen Gatten, dem Herzog von Württemberg, geflohen ist, zusammen mit Emma von Eisenberg auf der Burg oben auf dem Schloßberg Unterschlupf und Sicherheit gesucht.

So wird Geschichte von Frauen für Frauen in eine frauenkonforme Seifenoper verwandelt. Mit grausamen Gatten und beherzten Burgfräuleins. Und Frauen halten das dann für bare Münze.

Nur Unterhaltung eigentlich, nur wird die Geschichte in solch frei erfühlten "Historienromanen" regelmäßig der heutigen Sicht und Propaganda angepasst. D.h., Frauen als Opfer der Männer, aber eigentlich besser und mit ominösen magischen Fähigkeiten ausgestattet. Und das wird auf 500 Seiten ewig wiedergekäut. Und es ist immer derselbe Plot.

Eine regelrechte Seuche, man befrage nur Amazon:

Die Tochter der Seherin
Die Tochter des Münzmeisters
Die Tarotspielerin
Das Geheimnis der Tarotspielerin

Etc. pp. - lauter Klone...

Und da heißt es dann, Frauen würden mehr lesen als die lesefaulen Männer. Möglich, aber dann sollte man auch dazu sagen, was da gelesen wird.