Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Auslaufmodell Familie

Maesi, Thursday, 21.02.2002, 21:37 (vor 8691 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Auslaufmodell Familie von Ferdi am 21. Februar 2002 13:01:09:

Hallo Ferdi

Heute morgen in der Zeitung gelesen: Nur noch in jedem vierten Haushalt lebt eine Familie. Anfang der Neunziger Jahre sei noch in jedem dritten Heim ein Kind zuhause gewesen. Dagegen wohnten inzwischen 13,8 Millionen Deutsche allein. So berichtet heute dpa.
Fragt sich nur, warum ist das so? Beziehungsstreik der Männer? Angst vor Entrechtung und Ausbeutung?

Alice Schwarzer wuerde jetzt wahrscheinlich ihre These vom Gebaerstreik der Frauen anbringen.
Aehnlich wie Jolanda glaube ich nicht, dass irgendein Beziehungsstreik oder gar Angst vor Entrechtung dahinterstecken, obwohl das in einzelnen Faellen durchaus so sein mag.
Mich duenkt eher, dass die individuellen Lebensentwuerfe immer weniger eine Familiengruendung vorsehen oder aber diese auf einen spaeteren Zeitpunkt verschoben wird. Die Statistik zeigt wiederum: je aelter die Ehegatten bei der Heirat sind, desto eher bleibt die Ehe kinderlos.
Desweiteren gibt es heutzutage natuerlich viele geschiedene oder getrennte Elternteile (v.a. Vaeter), die in einem eigenen, kinderlosen Haushalt leben und finanziell kaum in der Lage sind, eine neue Familie zu gruenden.
Schlimmer ist mMn, dass es immer mehr Alleinerziehende oder Patchwork-Familien gibt. Feministinnen versuchen nicht selten das Alleinerziehen als gar nicht so schlimm oder sogar als positive Erfahrung zu verkaufen (z.B. Anita Heiliger mit ihrem Buch 'Alleinerziehen als Befreiung - Mutter-Kind-Familien als positive Sozialisationsform und als gesellschaftliche Chance').
Leider sieht die Realitaet nicht so schoen aus, wie z.B. die Langzeitstudien von Anneke Napp-Peters mit Scheidungskindern aufzeigen.

Gruss

Maesi


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