Re: Humor und andere Geschichten...
Als Antwort auf: Re: Humor und andere Geschichten... von Peter am 02. Februar 2002 02:17:09:
Servus beisammen,
<ich glaube, du unterschätzt Alice Schwarzer. Die ist ein Medienprofi. Die setzt ihren Humor gegen dich ein. Außerdem ist die Stimmung für Feministen günstiger als für Männerrechtler. Versuchte ein Mann, mit gleicher Munition zurückschießen, würde sie ihn lächerlich machen. Der Rausschmiss käme danach.>
Nein, das glaube ich keinesfalls. Sie ist zunächst einmal nix weiter als eine Artgenossin aus Fleisch und Blut, kein Übermensch (Verzeihung: Übermenschin... lol... ) und kocht auch nur mit Wasser. Und ob sie Medienprofi ist oder nicht ist mir komplett wurscht, und Humor habe ich bei ihr auch noch keinen erkennen können. Es gäbe also nix, was sie gegen mich einsetzen könnte, und mir vor laufender Kamera vor Angst wegen ihr in die Hosen zu pinkeln fiele mir im Fallesfalle also nicht im Traum ein. Mein einziger Schwachpunkt wäre meine gute, klassische Erziehung. Ich habe gelernt, Frauen gegenüber, die es, wohlgemerkt, verdienen, mit ausgesuchter Höflichkeit zu begegnen, z.B. die Tür aufzuhalten, ihr in den Mantel zu helfen und dergleichen mehr; Frauen dagegen, die es nicht verdienen, weil sie selbst keinerlei Höflichkeit, Erziehung, gutes Benehmen oder so haben, möglichst aus dem Weg zu gehen, sie zu ignorieren, weil sie meine Beachtung schlicht nicht wert sind. Das habe ich bis zum heutigen Tag für richtig gehalten und gedenke auch keinesfalls, irgendetwas daran zu ändern, schon allein deswegen, weil ich damit bisher immer gut gefahren bin. Ich wäre nicht von einer Frau enttäuscht, wenn sie sich die Türen selber öffnen möchte; ist schließlich ihr gutes Recht, und erzwingen will ich nix. Nein, ich meine etwas anderes: Alice Schwatzer hat weder eine gute Kinderstube genossen, noch sonst irgendetwas, was entfernt nach guter Erziehung, Höflichkeit, Respekt einem ihr gegenübersitzenden Diskussionspartner mit konträr entgegengesetzten Meinungskonstellationen aussieht. Sie ist eine Proletin, die sich für intelligent und intellektuell hält, auch deswegen, weil sich hierzulande niemand getraut, ihr öffentlich ernsthaft zu widersprechen. Sie ist Faktor und Produkt der 68-er und hat den Polit-Jargon des Agitprop mit der Schnulle eingesogen, genauso, wie auch andere Schwätzer aus der damaligen Zeit, die später ihre politische Heimat bei den Grünen oder sonstwo gefunden haben. Ich würde mich keinesfalls scheuen, ihr mindestens ebenso oft ins Wort zu fallen, sie nötigenfalls niederzubrüllen, exakt so, wie sie es selbst immer praktiziert. Mich lächerlich zu machen wäre also unmöglich; ich würde mich dabei aber nicht wohl fühlen, und das ist der Punkt. Natürlich ist auch mir klar, wie wenig beispielsweise das respektvolle gegenseitige Ausredenlassen heute noch zählt. Im Zeitalter der nervenden Zappelkamera bin ich so etwas wie ein Dino, auch wenn mir das wurscht ist. Alitze Schnatter weiß das allzu genau und rechnet auch fest damit, daß viele Männer sich scheuen, eine Frau genauso hart anzugehen, wie sie es mit Männern tut; sie ist das exakte Gegenteil einer Dame. Nehmen wir als Beispiel Gertrud Höhler (manchmal moderiert sie Sendungen auf 3sat): sie ist in jeder Hinsicht eine höfliche Dame, mit der es eine Freude wäre, kontrovers zu diskutieren, weil immer der gegenseitige, unausgesprochene Respekt im Raume steht.
<Gegen feministische Verallgemeinerungen helfen nur Fakten. Gegen die Frage, was die Männer denn wollten, ihnen ginge es doch gut, hilft nur ein Zeugnis, das Betroffenheit schafft.>
Das Gegenteil habe ich ja auch keinesfalls behauptet. Der Humor hilft bei der Klarstellung; er ist Katalysator für die Fakten.
< <Beim Humor dagegen kann man nicht lügen.>
<Das halte ich für falsch. Witze können auch ein Mittel sein zu demütigen, sie sind eine äußerst wirkungsvolle Waffe. > >
Natürlich soll Satire auch ein kleines Stück weit demütigen; wer wollte das bestreiten? Ich habe ja von gleicher Munition gesprochen: auch Alitze versucht ja immer, Andersdenkende niederzumachen, sie der Lächerlichkeit preiszugeben. Wenn ihr da jemand Paroli bieten würde, hätte er ihr bereits mindestens die Hälfte der Schneid abgekauft. Der Münchner Starkbieranstich am Nockerberg ist ein gutes Beispiel für Spott und Derblecken. Schon mancher Politiker hat vor laufender Kamera im eigenen Saft geschmort und den eng gewordenen Hemdkragen naß geschwitzt. Gut so; so soll es sein. Humor kann nicht lügen, weil die Menschen ihn verstehen müssen. Niemand kann über etwas lachen, wenn er das Ding nicht kapiert. Das ist eines der Prinzipien von Humor.
MfG,
carlos
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