Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wahl-Prüf-Plattform für Männer

point / Thomas , Tuesday, 22.01.2002, 18:22 (vor 8721 Tagen) @ Kalle

Als Antwort auf: Re: Wahl-Prüf-Plattform für Männer von Kalle am 22. Januar 2002 14:35:08:

Die Idee ist nicht schlecht, aber der Text ist ein wenig zu "hart", führt zu schnell zu Blockaden der (frauenpolitisch indoktrinierten) Leser.

Mit dem Einwand habe ich gerechnet. ;-)

Ich habe es ganz bewusst so klar formuliert - ganz einfach, um ebenso klare Reaktionen zu provozieren. Auf diese Frage fällt es schwerer, mit dem üblichen "Wir vertreten selbstverständlich die Gleichberechtigung auch von Männern"-Allgemein-Gelaber zu antworten. Die bei mir implizierte Behauptung, daß es Männerbenachteiligung/Frauenbevorzugung gibt, zwingt zu klarer Stellungnahme.

Mal vorausgesetzt, wir sind tatsächlich inhaltlich dieser Meinung, dann sollten wir sie auch so formulieren.

Ich bin überhaupt kein Freund von bewusst *überzogenen* Forderungen und extra-schroffem Auftreten, wenn man jemanden überzeugen will. Aber ich will die gar nicht überzeugen (das geht in Kürze gar nicht), sondern ich will sie zwingen, ihre gesellschaftlichen Fehlannahmen zu formulieren!

Dabei verstricken sie sich nämlich in Widersprüche zu den Fakten. Deshalb: *Kleinermachen*, als die eigentlichen Anliegen sind, sollten wir uns m.E. auf gar keinen Fall.

Was soll denn schlimmstenfalls passieren, wenn wir beim jeweiligen Parteimenschen an den Barrieren der, wie Du richtig schreibst, feministischen Indoktriniertheit scheitern sollten?

Er/Sie wird uns entweder gar nicht antworten (auch eine von uns kommentierbare Rreaktion) oder aber - und darauf spekuliere ich ein bisschen - er/sie wird, uns widersprechend, die Geisteshaltung und das Gesellschaftsbild seiner/ihrer Partei offen und mit falschen Sachaussagen dokumentieren... und genau da setzen wir an.

Wenn er/sie die populären Irrtümer runterbetet, lassen sich diese doch prima mit Fakten kommentieren!

Ich denke, das die Kluft zwischen tatsächlicher Lage und öffentlichem Bewusstsein noch immer derartig gross ist, daß bisher mit dem Thema überhaupt nicht beschäftigte Männern erstmal ins Bewusstssein gerufen werden muss, wie sehr die Parteienhaltung und die Realität auseinanderklaffen (es sei denn, ich würde wider Erwarten eines besseren belehrt, weil plötzlich alle Parteien die Wehrpflicht abschaffen, Männer"frührente" einführen etc. wollen ;-)

IMHO also: In der Form natürlich höflich, aber in der Sache kein Fussbreit von unserer Sicht der Realität abweichen.

Die einzelnen Punkte wie bei Dir aufführen - warum nicht... Ich wollte durch meine allgemein gehaltenen Frage den Parteien Gelegenheit geben, ihren geistigen Ist-Zustand bezüglich Männerrechten völlig unbeeinflusst von vorgegebenen einzelnen Sachfragen darzulegen; es ist vielleicht auch fraglich, ob ein umfangreicher spezifizierter Fragenkatalog nicht noch eher im Papierkorb landet als eine allgemeine gehaltene Frage.

Aber ein anderer Punkt scheint mir noch wichtig:

Es sollten m.E. viele Einzelne schreiben (statt ausschliesslich der Männer-Organisationen), um eine wahlpolitisch signifikante Zahl von betroffenen Wählern zu verdeutlichen. Wir müssen Parteien nicht primär überzeugen, wir müssen Druck auf sie ausüben.

Sobald die registrieren, daß Männer-Wähler dieses Thema wirklich ernsthaft als Entscheidungskriterium für ihre Wahl ansehen, werden die schon von selbst "überzeugt".

Davon bin nun ich wiederum überzeugt. ;-)

bye
Thomas


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