Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ideologiekritik muß Ideologien vergleichen, nicht gleichsetzen !

Jörg , Friday, 18.01.2002, 21:30 (vor 8725 Tagen) @ Max

Als Antwort auf: Re: Ideologiekritik muß Ideologien vergleichen, nicht gleichsetzen ! von Max am 18. Januar 2002 17:43:39:

>Es ist doch so: Prinzipiell kann man alles argumentativ rechtfertigen....also auch den feminismus!

Natürlich. Das heißt aber nicht, daß ich ihn für richtig und gut halte.

>So kann man z. B. sicherlich auch Gründe dafür finden, warum die Bezeichnung „Femina.i“ für eine Feministin gut und angemessen sei.

Ich sage ganz offen, daß ich gar nichts davon halte.
Im Usenet gibt es einen Spruch, der in etwa so lautet:
„The discussion went na.i and died.“
Man kann die Ideologie des Feminismus mit vielen anderen Ideologien vergleichen - warum muß ausgerechnet ein Vergleich zum Nationalsozialismus angestellt werden?...muß nicht, kann aber.[/i]

Schonmal eine diesbezügliche Nutzen-/Schaden-Rechnung angestellt?

Ich kann nur immer wieder betonen: Ich empfinde einen solchen Vergleich als beinahe unerträglich,...weil schmerzhaft
wenn man sich einmal die große Anzahl der Opfer des Na.i-Regimes vergegenwärtigt, die unter zum Teil grausamsten Bedingungen ums Leben gekommen sind. (Die spitzfindige Unterscheidung zwischen Vergleichen und Gleichsetzen lasse ich jetzt einmal außen vor.)... spitzfindig? "Vergleichen" und "Gleichsetzen" sind zwei völlig verschiedene Dinge. Dazu muß man nicht "spitzfindig" sein.

In diesem Kontext schon.

>Ich würde vorschlagen: Vergessen wir das ganze Na.i-Gedöns lieber und wenden wir uns besser einmal anderen, sinnvolleren, produktiveren Dingen zu.
...das ganze "Na.i-Gedöns" ist in seinem Grunde schon 1949 vergessen worden,- Übergang zur Tagesordnung. Die "Vergangenheitsbewältigung" wurde aus der Position "Gott-sei-dank-sind-wir-jetzt-anders" betrieben. Der jahrhundertelange, deutsche Untertanengeist lebt aber munter fort. Dazu: "Die deutsche Krankheit-eine kurze Geschichte der Gegenwart" von Johannes Willms, Historiker und Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung in seinem neuesten Buch. "Seriöse" Quelle für meine Behauptung also.

Soll das Forum jetzt das aufholen, was seit 1949 nach Deiner Definition verpaßt wurde oder wie oder was?
Ist es Sinn und Zweck des Forums, Vergangenheitsbewältigung zu betreiben?

>In letzter Konsequenz haben solche „Na.i-Diskussionen“ nämlich - zumindest wenn sie vermehrt auftreten - folgende Auswirkungen:

Erste mögliche Auswirkung: Ich bekomme über kurz oder lang Schwierigkeiten mit dem Forenhoster Parsimony (dieser kann z. B. eine Löschung androhen oder auch vornehmen; eine Forenlöschung ist einem Nachbarforum mit gleichem Thema übrigens bereits angedroht worden - wenn auch aus einem etwas anderen Grund).....sag`ich doch: der deutsche Untertanengeist duckt sich vor der "Obrigkeit" im weitesten Sinne.[/i]

Ich ducke mich nicht mehr und nicht weniger vor der Obrigkeit im weitesten Sinne als ein Autofahrer, der bei Rot an der Ampel anhält. Es gibt durchaus Regeln, die Sinn machen.

>Zweite mögliche Auswirkung: Ich selbst mache irgendwann entnervt das Forum dicht, weil mir solche Diskussionen schon zu den Ohren rauskommen....und die, die anderer Meinung sind als du, wären schuld daran. Dieser Mechanismus kommt mir irgendwie bekannt vor..

Hier geht es primär nicht um eine Schuldfrage, sondern mehr um die Frage, inwieweit ich bereit bin, mir als ungut erscheinende Radikalisierungen mitzugehen.

>Ich weiß nicht wie es anderen geht - ehrlich gesagt wundern mich auch ein wenig die ausbleibenden Reaktionen - ich jedenfalls empfinde Diskussionen mit Bezug zum Nationalsozialismus im Zusammenhang mit dem Thema dieses Forums als einen Niveau-Tiefpunkt und reagiere auf so etwas unwillkürlich mit Abneigung bis Abscheu.....kommt mir auch zu den Ohren raus, wird sich aber nicht vermeiden lassen, wenn ehrlich alles auf den Tisch soll.

Sagt Dir der Begriff „Sozialverträglichkeit“ etwas?

>Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, daß solche Diskussionen dazu geeignet sind, Leute für die Männerbewegung zu begeistern. Meines Erachtens werden sie dadurch eher abgeschreckt....ja, leider.

Das heißt in logischer Konsequenz nichts anderes, als daß jede Menge Interessierte vertrieben werden, weil einige wenige meinen, daß „ehrlich alles auf den Tisch muߓ. Das ist absurd.

P.S.: Kalle hat schon recht.

Nein. Du teilst lediglich Kalles Auffassung (der zugegebenermaßen gut argumentierten und analysieren kann). Das ist etwas anderes.

Jörg

P.S.: Dein Posting war aufgrund fehlender Unterteilungen nur schwer lesbar.


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