Re: Was haltet Ihr davon?

point / Thomas , Friday, 18.01.2002, 16:12 (vor 8725 Tagen) @ Christiane

Als Antwort auf: Was haltet Ihr davon? von Christiane am 18. Januar 2002 08:40:06:

Gerade habe ich in einem anderen Forum einen Link gefunden in dem etwas über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen gesagt wird.
Einiges ist etwas feministisch angehaucht und gefällt mir daher nicht.
Aber mich würde interessieren, wie Ihr generell über die erwähnten Unterschiede denkt.

Zitat: "Dadurch, dass bei Männern der Übergang von einer zur anderen Gehirnhälfte schmaler ist, sind Denken und Fühlen stärker voneinander getrennt. Das heisst extrem ausgedrückt: Wenn er fühlt, dann denkt er nicht und wenn er denkt, dann fühlt er nicht.
"

Falsch. Siehe "Sind Frauen bessere Menschen?. Die Unterschiede sind zwischen verschiedenen Exemplaren eines Geschlechtes grösser als zwischen den Geschlechtern. Abgesehen davon: Wenn direkte Schlüsse von der Grösse auf den Funktionsumfang erlaubt wären, hätten die Frauen mit ihrer durchschnittlich geringeren Gehirnmasse verdammt schlechte Karten.

Im übrigen ist die simple Aufteilung Emotion rechts, Ratio links genauso wieder in der Diskussion, wie man inzwischen wieder mehr und mehr davon abkommt, bestimmte Funtkionen des Gehirns an definierten Stellen lokalisieren zu wollen. Das Gehirn arbeitet offenbar nicht so simpel.

Dahinter steckt eine Taktik, die man verstehen muss: Wenn Frauen unserer Breiten keine rationalen Argumente finden für ihre Behauptung, durch Männer benachteiligt zu sein, dann muss eben die Denkgrundlage, die Rationalität, relativiert werden... sie münzen ihren Mangel an "denkbaren" Argumenten einfach um in eine durch die subjektiv gefühlte Benachteiligung angeblich bessere Qualität Ihres Denkens.

Sie wollen nur subjektiv empfundene Gefühle, die jeder rational überprüfbaren Grundlage in der Wirklichkeit entbehren, in den Rang von Objektivität erheben. Das ist höchst gefährlich, denn es öffnet natürlich jeglicher subjektiven Willkür Tür und Tor.

Femirasssismus.

Zitat:"Die Männer sind durch ihren einseitigen Gehirngebrauch sehr labil.
Ihr Selbstwertgefühl kann sich nicht stabilisieren, weil sie sich ständig "halb" und daher unvollständig erleben."

Sexismus in Reinkultur. Was maßt sich diese Person eigentlich an, eine Hälfte der Menschheit über den Kamm zu scheren und einfach so zu unterstellen, das alle männlichen Menschen gleich seien? Kennt die *mich*? Nein, aber sie weiss, zu welchen kognitiv-schöpferisch-zwischenmenschlichen Prozessen ich nicht im Stande bin.

Toll. Stellt Euch mal vor, ich würde folgende, logisch in der "Denke" der Autorin ja schlüssige Gegenbehauptung aufstellen: "Die Frauen sind durch ihren zweiseitgen Gehirngebrauch sehr handlungsunfähig. Ihr Selbstwertgefühl ist übersteigert, weil sie sich ständig als vollkommen und daher als fern jeder Notwendigkeit zu selbstkritischer Überprüfung erleben."

Das würde ich zwar nie schreiben, denn ich würde von aufgebrachten Feministinnen mit ausgesprochen männlichen Teilen am nächsten Scheunentor angenagelt, aber je mehr ich darüber nachdenke, trifft die Beschreibung dieses narzistischen Ego-Rausches ("Tochter der grossen Göttin"... du meine Güte.) offenbar zumindest für die Autorin zu.

Den dummen Rest zu kommentieren spare ich mir wirklich. Ihre nette spirituelle Regel ("Wenn du einer anderen Person etwas wegnimmst/wegnehmen willst, nimmst du dir selbst etwas weg.") sollte sie mal auf ihr eigenes Geschreibsel anwenden.

Sie spricht den Männern mit jeder Zeile Individualität ab, und wundert sich, daß sie nicht genug respektiert wird...

Reine Zeitverschwendung.

Wenn ich mir die übrigen Bemerkungen auf ihrer site so anschaue, finde ich, es wird Zeit, das man endlich einen Musterprozess durchführt gegen die öffentliche Behauptung, Frauen seien Männern überlegen.

Das waren die Arier den Juden vorgeblich auch, und ich bin, zumindest in diesem Fall, *nicht* der Meinung, daß man diesen Vergleich wegen Disproportionalität vermeiden sollte. Es fängt nämlich mit der Sprache an, und wenn erstmal in den Köpfen etabliert ist, das Männer sowas wie schlechtere Kopien von Frauen sind, ist der Schritt zum "lebensunwerten Leben" nicht mehr weit.

Man braucht sich nur mal im Internet umzuschauen, welche totalitär-menschenverachtenden Phantasien (und inzwischen auch schon immer mehr Handlungen) Frauen entwickeln, die Männer für eine Unterart Mensch halten. Da sind Gedanken an Sondererziehung für männliche Kinder, medikamentöse "Ruhigstellung", Pflichsamen"spende" etc. keine übertriebenen Männerhysterien mehr...

Wer explizit die Unterlegenheit einer kompletten geschlechtlichen oder rassischen Gruppe in toto unter die andere behauptet, ist ein Rassist. Deshalb steht der Schutz vor solchen Benachteiligungen auch ausdrücklich so im Grundgesetz, Artikel 3, Absatz 3.

Man muss den Femirassisten deutlich und rechtzeitig auf die Finger klopfen.

bye
Thomas