Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ohne Kommentar!

Kassandra, Monday, 14.01.2002, 10:59 (vor 8729 Tagen) @ TOM

Als Antwort auf: Ohne Kommentar! von TOM am 13. Januar 2002 21:04:19:

Mmh, wenn man mich als kleines Mädchen gefragt hätte, mein Traumspielplatz hätte anders ausgesehen: eher wie ein Abenteuerspielplatz.
Die Phantasien der beiden Kids hören sich doch sehr nach "mädchenspezifischer" Erziehung an (Barbiepuppen, ...), wollen das die Grünen etwa. Ich hab immer gedacht, die wären gegen geschlechterspezifische Spielzeuge...

Mogelpackung "Mädchenspielplätze"
Expertinnen kritisieren heftig die von der Stadtregierung gepriesenen Wiener Mädchenspielplätze! Jutta Sander, Sprecherin der Grünen Frauen Wien, berichtet von einem Lokalaugenschein.
von JUTTA SANDER, Sprecherin der Grünen Frauen Wien und Grüne Bezirksrätin in Ottakring.
Seit mehr als einem Jahr singt die Stadt Wien Loblieder auf ihre Mädchenspielplätze, seit ein paar Monaten sind die zwei Spielplätze, um die es sich dabei nur handelt, fertiggestellt. Beide liegen im 5. Bezirk.
Unterstützt von zwei jungen Expertinnen und meiner Videokamera, die das Ereignis für die Ewigkeit festhalten sollte, machten Eva Lachkovics und ich im Sommer einen Lokalaugenschein. Die Expertinnen - unsere beiden Töchter Manon und Amina im Alter von 12 und 9 Jahren - freuten sich mächtig auf den Stadtausflug. Wir besprachen schon, mit welchen Mitteln wir dafür sorgen werden, dass auch das restliche Wien schnell mit Mädchenspielplätzen ausgestattet werden soll. Da kam die große Enttäuschung: Die beiden Mädchenspielplätze entpuppten sich rasch als Flop. Sie sind äußerlich durch nichts von modern ausgestatteten anderen Spielplätzen zu unterscheiden. Im Einsiedlerpark an der Kreuzung Einsiedlerg./Arbeiterg. prägt ein riesiger Ballkäfig das Bild, selbstverständlich voll mit Buben. Im St. Johann-Park an der Schönbrunner Straße bei der U4-Station Margaretengürtel gibt es außer Schaukeln eine Menge Holzpritschen, die an das Gänsehäufel-Bad erinnern. Nichts weist auf eine spezielle Betreuung für Mädchen hin.
Die Expertinnen waren entrüstet und taten dies lautstark in einem Interview kund. Produktiv und konstruktiv, wie Mädchen eben sind, nahmen sie anschließend in der Pizzeria gleich Zettel und Blei zur Hand und notierten flott, was einen echten Mädchenspielplatz ausmacht:
"Eine Luftburg; ein Trampolin; Stofftiere; ein schönes Spielhaus; Barbies; Planschbecken; so etwas wie eine Kindergärtnerin (muss nett sein), die die Buben wegtreibt und mit den Mädchen spielt; Katzen; ein Springbrunnen zum Durchlaufen; alles, was auf den normalen Spielplätzen ist (nur schöner gehalten); ein Kleintier-Zoo mit Ponys, Hasen, Katzen, Meerschweinchen, Ziegen, Schafen. Außerdem lebensgroße Plastikpferde (groß und klein), mit Sattel und Zaumzeug zum Reiten."
So also stellen sich das die Benützerinnen vor! Natürlich muss nicht alles auf jedem Spielplatz sein, die genannte Palette aber sollte die Fantasie der StadtplanerInnen anregen, endlich Mädchenspielplätze umzusetzen und nicht nur vom Wiener SPÖ-Jubelblatt bis zur Emma in der BRD stolz von etwas berichten, was die Mädchen dort nicht finden!
Die Expertinnen können über die Frauenorganisation kontaktiert werden, das Video wird auf Anfrage gern zur Ansicht verborgt.


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