Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: "Entschädigung", "pervers" - Also, mit Verlaub ...

East Bay Ray, Tuesday, 22.11.2005, 00:18 (vor 7320 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: "Entschädigung", "pervers" - Also, mit Verlaub ... von Ekki am 21. November 2005 17:28:

Moin Ekki,

vorab, das Interview auf der Website der CDU konnte ich nicht lesen. Da bekomme ich immer die Fehlermeldung "Seite nicht gefunden". Ich hoffe mal, dass dort das gleiche steht wie in der Meldung der FAZ vom 18,11.05.

Dabei fällt es geradezu am geringsten ins Gewicht, daß die Ministerin das Wort "Entschädigung" nicht gebraucht. Schließlich könnte sie ja, ohne dieses Wort zu gebrauchen, dasselbe umschreibend ausgedrückt haben.
Einer solchen Interpretation aber entziehen aus meiner Sicht folgende Sätze:
"Ich halte es für eminent wichtig, dass auch Männer die grundlegende Erfahrung machen, 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche für so ein kleines Wesen verantwortlich zu sein. Das schafft eine tiefe emotionale Beziehung zwischen Vater und Kind und hohen Respekt für die Erziehungsarbeit.

[/i]

Mag ja sein, dass Worte wie Entschädigung und pervers hier nicht ganz zutreffend sind aber das zeigt doch nur auf wie sauer die Leute auf die (mal wieder) stattfindende Einmischung des Staates ins Privatleben sind.

Und aus meiner persönlichen Sicht wäre es z.B. schön gewesen wenn zusätzlich die Frauen dazu verpflichtet würden, mal ein paar Monate der Alleinverdiener der Familie zu sein und 40 Stunden pro Woche fremdbestimmt zu arbeiten um einen hohen Respekt für die Erwerbsarbeit zu bekommen. Aber wie selbstverständlich sollen nur wieder Männer sich ändern. Eine Veränderung in der Mütter- und Frauenrolle zu einer tatsächlich gleichverplichteten ...ups, sorry... gleichberechtigten Partnerin ist natürlich auf gar keinen Fall erforderlich. Dass mache Foris hier "verbal überreagieren" kann ich da gut verstehen.

Die Kinderlosigkeit und Kindervergessenheit in unserem Land ist dramatisch. Es war deshalb höchste Zeit, die Ideologie beiseite zu legen. Die entscheidende Frage heißt doch: Was brauchen junge Menschen, die Kinder haben möchten und gleichzeitig ihren Lebensunterhalt verdienen wollen?
jede, aber auch jede Grundlage![/i]

Wie gesagt, die CDU-Seite liefert mir nur eine Fehlermeldung.

Es ist natürlich schon urkomisch, daß ausgerechnet ein bekennender Gerne-Kinderloser wie ich hier die Position der Ministerin verteidigt.
Aber es geht hier schließlich nicht um meinen Standpunkt, sondern um gedankliche Sauberkeit.

Da möchte ich nur kurz einwenden das die "gedankliche Sauberkeit" auch nicht unbedingt die Stärke der Feministinnen ist. Aber schau doch mal, was die trotzdem bis heute erreicht haben (in manchen Fällen sogar grade deswegen).

Wer, wenn nicht die VAFK-Vertreter, hat denn immer wieder in allen möglichen Foren das Ende der familienfeindlichen Ideologie gefordert?! Nun stößt die neue Ministerin in dieses Horn und ... erntet wütende und am Inhalt ihrer Aussagen evident vorbeigehende Kritik von Seiten ausgerechnet besagter Leute?
Außerdem:
Der VAFK trägt doch als Motto den Satz vor sich her "Allen Kindern beide Eltern".
Wo, bitte schön, ist da der Unterschied zur Aussage der Ministerin?
Ich dagegen würde mich mit der Ministerin wohl in der Tat nicht einigen können, was das Familienbild betrifft.

Der Unterschied liegt darin, dass
a) mal wieder staatlich reglementiert...
und
b) den Männern Brotkrumen hingeworfen werden an Stelle des halben Laibs.

Und zum VAFK: meiner Kenntnis nach setzt dieser sich aus "entsorgten Zahleseln und Besuchsonkels" zusammen. Das heißt, dass die Partnerschaft mit der Mutter nicht mehr besteht und die Mütter nicht das geringste Intresse daran haben, dass sich die Väter an der Erziehung beteiligen. Ganz im Gegenteil, das ist bei solchen "Damen" extrem unerwünscht.

Was ein weiteres Mal die Frage aufwirft, wo denn nun die Fronten im Geschlechterkampf verlaufen.
Jedenfalls wohl kaum da, wo etliche Beteiligte diese Grenzen zu sehen scheinen.

Die Fronten verlaufen im Geschlechterkampf nie genau definiert. Ein kleines Beispiel: vor Jahren wurde mal von feministischer Seite gefordert dass Männer nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Ausgehverbot belegt werden sollten. Für lesbische Feministinnen wäre das natürlich das Non-plus-Ultra, für heterosexuelle Feministinnen wäre das ein Alptraum denn wer soll dann für das Abendessen und die Drinks zahlen?

Gruß
Ekki

Einen freundlichen Gruß von
Andreas


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