Re: Mir fällt dazu folgendes ein!
Als Antwort auf: Re: Mir fällt dazu folgendes ein! von Angsti am 02. September 2005 12:28:
Hallo Angsti!
"du warst nicht zu ängstlich, du warst zu paranoid. Wenn man hier zuviel liest,wird man so"
Du meinst, so wie Frauen, die, wenn im Dunkeln oder in irgendeiner verlassenen Straße zufällig irgendein Mann hinter ihnen geht, häufig schneller gehen oder aber an einer Stelle, die ihnen sicher erscheint, wie zufällig stehen bleiben, um zu prüfen, ob der potenzielle Vergewaltiger normal weiter geht oder irgendwelche auffälligen Verhaltensweisen zeigt?
Ich bin mir nicht sicher, ob man solches Verhalten als paranoid bezeichnen kann. Einerseits kommt es ja tatsächlich ab und zu vor, daß eine Frau überfallen wird. Andererseits sind laut Statistik die wenigsten Opfer von Gewalttaten Frauen. Was wiegt schwerer?
Genauso sieht das auch mit Falschbeschuldigungen aus. Einerseits ist es nicht so, daß jeder Mann, womöglich noch mehrmals, Opfer einer Falschbeschuldigung wird. Es sind glücklicherweise noch relativ wenige Männer, die davon betroffen sind, und manche von ihnen haben durch ihren Lebenswandel - vor allem durch häufig wechselnde Sex-Partnerinnen und damit durch Kontakte zu besonders vielen Frauen - dieses Risiko noch erhöht. Andererseits gibt es solche Fälle aber eben auch immer wieder.
Dann sehe ich zwischen beiden Beispielen aber noch zwei Unterschiede:
Eine Frau, die sich von einem Mann bedroht fühlt, weiß genau, daß es für diesen Mann ernste Konsequenzen haben kann, wenn er ihr wirklich irgendetwas antut. Die Polizei wird viel unternehmen, um ihn ausfindig zu machen, und er muß dann vor Gericht mit einer hohen Strafe rechnen. Dazu kommt noch die gesellschaftliche Stigmatisierung, vor allem bei Sexualdelikten. Die Frau kann also davon ausgehen, daß ein Mann schon ziemlich durchgeknallt sein muß, um ihr trotzdem etwas anzutun.
Ein Mann, der mit einer Falschbeschuldigung rechnen muß, weiß dagegen, daß diese Falschbeschuldigung - wenn sie denn vom Gericht überhaupt erkannt wird - für eine Frau üblicherweise keine ernsten Konsequenzen hat. Auch wenn er Monate oder gar Jahre in U-Haft verbracht, seinen Job, seine Familie und seine Freunde verloren hat, dann kann sie weiter leben wie vorher und vor ihren Freundinnen damit prahlen, wie gut sie dem Typen einen reingewürgt hat und wie lustig das alles war.
So kann ein Mann eben leider nicht davon ausgehen, daß eine Frau durch hohe Strafen abgeschreckt werden könnte, ihn fälschlicherweise zu beschuldigen.
Und der zweite Unterschied:
Es gibt keine Organisationen, die Männern einreden, daß sie Frauen überfallen sollen. Es gibt aber Organisationen und Therapeuten, die Kindern und teilweise sogar erwachsenen Menschen einreden, daß sie von Männern mißbraucht worden sind und damit Falschbeschuldigungen erzeugen. Gerade Kindern kann man sehr leicht alles Mögliche einreden, wie Untersuchungen ergeben haben. Wenn man ihnen etwas nur lange genug erzählt, dann können sie bald Wirklichkeit und Gehörtes nicht mehr unterscheiden. Selbst bei Erwachsenen tritt sowas in abgeschwächter Form noch auf. Auch da waren Testpersonen nicht immer in der Lage, Realität und Fantasie auseinander zu halten. Deshalb waren Möchtegern-Therapeuten in den USA ja mit dem Verdrängte-Erinnerungen-Unsinn so erfolgreich.
In dem geschilderten Fall wäre also folgendes Szenario durchaus denkbar: Die Mutter freut sich zwar, ihr Kind offensichtlich unversehrt zurück zu bekommen, aber der Mann, der es ihr gebracht hat, erscheint ihr irgendwie zwielichtig. Sie hat auch gerade irgendwo gelesen, daß wieder ein Kind entführt und mißbraucht worden ist. Sie ist nun entsprechend besorgt. Zwar wirkt das Kind ganz normal und zeigt kein auffälliges Verhalten, aber sie hat auch schon gelesen, daß man Kindern so etwas manchmal gar nicht anmerkt. Weil sie oft gar nicht wissen, was da mit ihnen gemacht wurde und es für ganz normal halten. Sie versucht nun also herauszufinden, ob dieser Mann mit dem Kind irgendetwas Sexuelles gemacht hat. Sie will nicht zu direkt fragen, also fragt sie erst einmal ganz allgemein, wo das Kind denn war. Vielleicht hat das Kind irgendwo gespielt, wo es eigentlich nicht hingehen durfte. Aus Angst, von der Mutter ausgeschimpft zu werden, antwortet es also ausweichend. Die Mutter interpretiert das so, daß da tatsächlich irgendetwas passiert sein muß, worüber das Kind nicht reden möchte. Also fragt sie nach dem Mann. Das Kind beantwortet die Frage, und die Mutter fragt nun, ob der Mann es angefaßt hat. Vielleicht hat er das Kind an die Hand genommen. Das erzählt das Kind nun, und wieder läuten bei der Mutter alle Alarmglocken. Da sie aus dem Kind sonst nichts weiter heraus bekommt, wendet sie sich an eine Hilfsorganisation. Dort sagt man ihr, daß es gut ist, daß sie so schnell dorthin gekommen ist. So würde das Kind schnell professionelle Hilfe bekommen, und man hätte bessere Chancen, den Täter schnell dingfest zu machen. Eine Therapeutin setzt sich mit dem Kind zusammen und fragt es aus. Dabei dreht es sich immer wieder darum, ob und wie der Mann das Kind angefaßt hat. Es erzählt zunächst, daß der Mann es an die Hand gefaßt hat. Die Therapeutin läßt sich das genau zeigen und fragt, ob der Mann die Hand des Kindes denn auch gestreichelt hätte. Das Kind verneint, aber die Therapeutin fragt immer wieder nach. Das Kind erinnert sich schließlich, daß die Hand des Mannes beim Gehen schon manchmal ein wenig an ihrer Hand gerieben hätte, und das wäre so etwas wie Streicheln gewesen. Die Therapeutin hakt sofort nach, und bald ist das Kind sicher, daß der Mann seine Hände gestreichelt hat. Ja, und dann beginnt die Therapeutin zu fragen, was er denn sonst noch gestreichelt hätte, vielleicht auch den Unterarm oder das Gesicht...
Am Ende ist das Kind sich dann sicher, daß es so ziemlich überall gestreichelt worden ist, und in den folgenden Sitzungen fällt ihm dann auch sonst noch alles ein, was die Therapeutin ihm suggeriert.
Somit ist die Sache dann klar und es wird Anzeige erstattet. Die Mutter ist zwar entsetzt, aber auch erleichtert, weil ihrem Kind ja nun geholfen und der Täter aus dem Verkehr gezogen wird. Vor der Polizei und vor dem Gericht sagt sie voller Empörung aus, daß der Mann ihr von Anfang an verdächtig vorgekommen wäre. Er hätte das Kind so merkwürdig angesehen, und das Kind wäre danach auch sehr verstört gewesen und hätte ihr nicht sagen wollen, wo es mit dem Mann gewesen ist. Als Mutter hätte sie sofort gespürt, daß da etwas nicht stimmt.
Das Kind widerspricht sich zwar mehrmals, aber um es die furchtbaren Erinnerungen nicht zu häufig noch einmal durchleben zu lassen, sieht das Gericht von zu intensiven Befragungen ab. Es verläßt sich vor allem auf den Bericht der Therapeutin, aus dem ganz klar hervorgeht, daß das Kind sexuell mißbraucht worden ist. Der Mann wandert in den Knast und das Kind geht in Therapie, wo man ihm eindringlich klarmacht, was da Furchtbares mit ihm geschehen ist und es damit fürs Leben prägt.
Alles Fantasie? Leider gibt es solche Fälle tatsächlich.
Freundliche Grüße
von Garfield
gesamter Thread:
- Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Odin,
02.09.2005, 02:58
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Conny,
02.09.2005, 03:17
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Garfield,
02.09.2005, 15:22
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Conny,
03.09.2005, 14:50
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Morb,
03.09.2005, 17:07
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! - Odin, 03.09.2005, 20:23
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Morb,
03.09.2005, 17:07
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Conny,
03.09.2005, 14:50
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Garfield,
02.09.2005, 15:22
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
blendlampe,
02.09.2005, 13:55
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! - Christian, 02.09.2005, 14:21
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! - Odin, 02.09.2005, 18:58
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Altschneider,
03.09.2005, 01:31
- Sag bitte, daß das nicht wahr ist! -
Lucius I. Brutus,
03.09.2005, 04:37
- Re: Sag bitte, daß das nicht wahr ist! - Altschneider, 03.09.2005, 14:49
- Auch ich bin kontrolliert und verdächtigt worden - SiliKat, 03.09.2005, 05:17
- Sag bitte, daß das nicht wahr ist! -
Lucius I. Brutus,
03.09.2005, 04:37
- Mir fällt dazu folgendes ein! -
P.P.,
02.09.2005, 14:56
- Re: Mir fällt dazu folgendes ein! -
Angsti,
02.09.2005, 15:28
- Re: Mir fällt dazu folgendes ein! - Garfield, 02.09.2005, 19:10
- Jetzt fällt mir garnix mehr ein! - P.P., 02.09.2005, 23:22
- Re: Mir fällt dazu folgendes ein! - Doink, 02.09.2005, 16:00
- Re: gute Reaktion -
Papa-Stone,
02.09.2005, 16:11
- Re: gute Reaktion -
Odin,
02.09.2005, 19:06
- Re: gute Reaktion - Wodan, 02.09.2005, 21:49
- Re: gute Reaktion - Conny, 03.09.2005, 01:21
- Re: gute Reaktion -
Christian,
03.09.2005, 08:47
- Re: gute Reaktion - Conny, 03.09.2005, 13:49
- Re: gute Reaktion - ChrisTine, 03.09.2005, 12:10
- Re: gute Reaktion -
Odin,
02.09.2005, 19:06
- Re: Mir fällt dazu folgendes ein! - Lucius I. Brutus, 02.09.2005, 16:15
- Re: Mir fällt dazu folgendes ein! - Odin, 02.09.2005, 19:02
- Re: Mir fällt dazu folgendes ein! - Conny, 02.09.2005, 19:27
- Re: Mir fällt dazu folgendes ein! -
Angsti,
02.09.2005, 15:28
- udo juergens - expatriate, 02.09.2005, 16:17
- Re: Da fällt mir keine Überschrift ein! -
Conny,
02.09.2005, 03:17