Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Polizei betreibt sexistische Hetze

Scipio Africanus, Monday, 25.07.2005, 12:58 (vor 7441 Tagen) @ Beobachter

Als Antwort auf: Polizei betreibt sexistische Hetze von Beobachter am 23. Juli 2005 22:55:

Vor mir liegt ein Faltblatt mit der Aufschrift: "Auch wir unterstützen den KAMPF gegen Kindesmißbrauch", dann, in einem Leerfeld: "überreicht durch"; es folgt der Stempel eines Kiosks. Unten steht: "Eine Initiative von Polizei Schützt Bürger".
Der Text beginnt so: "Er [!]kann aus jeder sozialen Schicht kommen. Oft ist der [!]Täter ein Mann mit tadellosem Ruf und gilt als guter Ehemann und Vater. [...] Ein Mann [!]also [...]" Und so geht das über 12 Seiten. Hinzu kommen 5 "Täter"-Abbildungen, darunter ein Arzt, der die Höhe eines Kindes vermißt.

Sexueller Missbrauch von Kindern und häusliche Gewalt sind 2 Themen, die von den Radfems für ihre politischen Zwecke instrumentalisiert werden.
Leider gibt es viele Männer, die dieser Hetzpropaganda folgen. Die sexistische Hetze wird augenfällig, sobald wir nur das Wort "Mann" durch das Wort "Jude" oder "Türke" ersetzen. So könnte es glatt im "Stürmer" stehen :

Er kann aus jeder sozialen Schicht kommen. Oft ist der Täter ein Türke mit tadellosem Ruf und gilt als guter Ehemann und Vater. Ein Türke also ..."

Eben, sagt sich hier die Glatze, es liegt im Wesen des Türken, ein Verbrecher zu sein. Jeder Türke ist grundsätzlich verdächtig, WEIL er ein Türke ist. Solch primitive rassistische Hetze ist verboten und wird auch geahndet. Zielt die Hetze gegen Männer, kann man sich damit sogar profilieren.

Die Botschaft ist also: Kindesmißbrauch hat ein und nur ein identisches Merkmal, nämlich männliche Täterschaft. Alles andere ist variabel. Das ist Sexismus in Reinform.
Zum Vergleich: Selbst wenn es wahr sein sollte, daß Juden (oder Neger, Türken...) häufiger Straftaten begehen als die Individuen anderer Bevölkerungsgruppen, so würde es nicht akzeptiert, wenn Juden (Neger, Türken...) als Synonyme für StraftäterInnen benannt würden.

Dann würde völlig zu Recht das soziale Umfeld, die sozialen Lebensumstände betrachtet. Kein vernünftiger Mensch vertritt heute noch die rassistischen Thesen, die Gewalttätigkeit ursächlich mit Abstammung und Herkunft in Verbindung bringen.

Übrigens machen sich die AutorInnen auch Gedanken über die Ursachen des sexuellen Mißbrauchs, wobei sie zu grotesken Aussagen kommen, die alle unsere (leidvollen !) Erfahrungen auf den Kopf stellen:
- "Männer haben - trotz einiger positiver Ansätze [!?] - mehr Macht als Frauen."
- "Schon als kleine Jungen erleben Männer am Vorbild ihrer Umwelt ihre Vormachtstellung."
- "Wer jedoch in der Überzeugung aufwächst, mehr Rechte als andere zu haben, fühlt sich später eher ermutigt, seine vermeintlichen Rechte auch mit Gewalt einzufordern."

Diese Argumentationsschiene versucht den Vorwurf des Sexismus zu entgegenen, indem Männlichkeit als Produkt einer minderwertigen Sozialisation dargestellt wird.
Diese minderwertige "männliche Sozialisation" soll durch die höherwertige "weibliche Sozialisation" abgelöst werden.
Der Junge soll weiblich sozialisiert und später ein folgsamer, devot-schuldbewusster lila Pudel werden.

Die Argumentation ist übrigens in sich inkonsistent : Falls Männer eine Sozialisation erfahren, die sie zu Gewalttätigkeit, ja sogar zu sexuellen Perversitäten prädestiniert, so wäre das eine extreme Benachteiligung der Jungen/Männer !
Ausserdem sind es vorwiegend Frauen, welche Jungen sozialisieren, sowohl zu Hause wie auch in der Schule.

Nicht überraschend sind daraufhin "einige Tips, wie Eltern der Gefahr des sexuellen Mißbrauchs ihrer Kinder vorbeugen können:"
[...]
- "Freuen Sie sich, wenn Ihre Tochter selbstbewußt und scheinbar eigenwillig ist, auch wenn das der "gesamten" Verwandtschaft nicht paßt. Fördern Sie diese Eigenschaft!"
- "Lassen Sie Ihren Sohn auch Gefühle wie Angst, Schwäche und Hilflosigkeit ausleben und darüber sprechen!"

Das ist verlogen. Ein Junge muss hart sein, darf seine Gefühle nicht zeigen. Tut er es trotzdem, wird er verhöhnt und verlacht, und zwar nicht zuletzt von den FeministInnen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit an traditionell männliche Eigenschaften appellieren, also an ..

- Härte, Durchsetzungsvermögen, Schutzverhalten, Hilfsbereitschaft, Aufopferung u.a

Wer es bis jetzt nicht kapiert hat, dem ist nicht zu helfen.
Hier wird Kindesmißbrauch propagiert zum Zwecke der ideologisch-sexistischen Aufrüstung unserer Gesellschaft.

Das Thema Kindesmissbrauch wird nicht propagiert, sondern instrumentalisiert. Die Bullen transportieren diese Propaganda unreflektiert.
Viele haben wahrscheinlich einfach nur Angst vor dem Totschlagargument, nicht entschieden gegen Kindesmissbrauch vorzugehen oder gar Kindesmissbrauch zu schützen und unterlassen deshalb jede Kritik.

Scipio


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