Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Warum eine schottische Autorin Frauenliteratur "beschissen" findet

Jeremin, Friday, 10.06.2005, 23:31 (vor 7486 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Warum eine schottische Autorin Frauenliteratur "beschissen" findet von Arne Hoffmann am 10. Juni 2005 14:41:25:

Es gibt keine Frauenliteratur? Warum gibt´s dann Frauenbuchläden?

Mag ja sein, dass es keine Rothaarigen- und keine Linkshänderliteratur gibt. Schließlich hat die Haarfarbe wenig damit zu tun, was sich im Kopf darunter abspielt. Aber das Geschlecht bestimmt zu einem großen Teil das Denken, würde ich mal sagen. Und also entstehen Unterschiede. Und diese Unterschiede drücken sich in Vorlieben aus, die der Literaturbetrieb, der ja mittlerweile so gut wie ausschließlich ein kaufmännischer Betrieb ist, beim Preis seines Unterganges zu beachten hat.

Nun kann man über den Begriff Literatur bezogen auf bestimmte Käufergruppen geteilter Meinung sein. Es mag also keine Frauenliteratur geben, Frauenromane aber wohl. Welcher Mann interessiert sich noch für die ewiggleichen Beziehungsprobleme der ewig in der Mitte der dreißig herumdümpelnden, versorgerjagenden Kreativjobberin mit Schokoladenschwäche, schwulem Freund und Schuhtick? Welche Frau würde begeistert James-Bond-like unglaubwürdige Abenteuergeschichten lesen, deren Protagonistinnen gerade mal die Rolle eines Betthäschens eingeräumt wird?

Ich für meinen Teil schreibe so, wie ich will und was muss ich mir anhören? Dass über fünfzig Prozent aller Buchkäufer weiblich sind und dass auf diese Klientel gefälligst Rücksicht zu nehmen ist. Sie werden nicht abgegrenzt, sie wollen sich abgrenzen. Das ist ein Unterschied.


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