Re: Woran liegts?

Garfield, Tuesday, 31.05.2005, 13:47 (vor 7498 Tagen) @ Cleo

Als Antwort auf: Woran liegts? von Cleo am 30. Mai 2005 18:46:00:

Hallo Cleo!

Ich denke, es liegt erstmal schon daran, daß das Präparat nicht in Pillenform, sondern als Spritze verabreicht werden muß. Da ist die Hemmschwelle natürlich höher. Wenn es für Frauen keine Verhütungspillen, sondern nur Spritzen gäbe, dann würden auch weitaus weniger Frauen hormonell verhüten, denke ich.

Dann kommt aber noch etwas dazu:

Bisher sind bei solchen Verhütungspräparaten für Männer ja immer wieder auch gewisse Nebenwirkungen aufgetreten. U.a. auch Impotenz - und das wirkt auf viele Männer abschreckend, da ein impotenter Mann für viele Frauen eben nicht mehr als "echter Kerl" gilt und da dem Mann selbst so natürlich auch einiges entgeht.

Frauen nehmen mit hormonellen Verhütungsmitteln zwar auch Nebenwirkungen in Kauf, aber da diese Verhütungsmittel für Frauen schon lange eingesetzt werden und dabei immer weiter verbessert wurden, fällt das immer weniger ins Gewicht. Außerdem fällt Impotenz bei Frauen als Nebenwirkung weg, da sie ja zum Geschlechtsverkehr nicht zwingend eine Erektion bekommen müssen und da sie nicht über diese Fähigkeit zur Erektion als "echte Frauen" klassifiziert werden.

Außerdem stehen diesen Risiken auch Vorteile gegenüber. So finden es viele Frauen sehr angenehm, daß sie mit der Pille ihre Regelblutung steuern können. Mit Hormonstäbchen verringert sich die Blutung deutlich und geht manchmal sogar ganz zurück. Deshalb nehmen ja auch viele Frauen ganz ohne sexuelle Kontakte regelmäßig Hormonpräparate. Männer dagegen haben abgesehen vom Verhütungseffekt dabei keine weiteren Vorteile.

Das alles steht der Verbreitung von hormonellen Verhütungsmitteln für Männer im Wege.

Freundliche Grüße
von Garfield