Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Friedhofgestaltung nach Frauenwunsch

Maesi, Friday, 19.10.2001, 00:33 (vor 8816 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Friedhofgestaltung nach Frauenwunsch von Andreas am 15. Oktober 2001 16:28:30:

Hallo Andreas

Das Hamburger Abendblatt berichtete letzten Herbst über ein ungewöhnliches feministisches Projekt in der Hansestadt: einem Frauenfriedhof. Auf dem städtischen Friedhof in Ohlsdorf, dem zweitgrößten in Europa, soll eine Frauenecke eingerichtet werden. Dort dürfen keine Männer beerdigt werden. Wie die beiden Initiatorinnen des Frauenfriedhofs berichten, gebe es eine ganze Reihe von Frauen, die in der Nachbarschaft ihres Grabes keine Gegenwart von Männern wünschen.

Dass es eine Reihe von Frauen gibt, die nicht in der Nachbarschaft von Maennern begraben werden wollen, glaube ich den Initiantinnen gerne. Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass die Stadt fuer solche Anliegen zustaendig ist; IMHO sollen Frauen, die solche (unreifen und sexistischen) Wuensche haben, das gefaelligst selber organisieren und auch bezahlen.
Nirgends auf der Welt wurde mit Apartheid gute Erfahrungen gemacht; hier wird zwar nicht die Rasse sondern das biologische Geschlecht zum trennenden Kriterium erhoben; die Analogie zur frueheren Rassentrennung in den USA und Suedafrika ist aber unverkennbar, auch wenn sie damals voellig andere Dimensionen aufwies.

In einem Leserbrief zu dem Artikel berichteten mehrere Leser, auf dem nunmehr bereits eingerichteten Frauenfriedhof seien auch Frauen aus ihrem Bekanntenkreis bestattet, die einen entsprechenden Wunsch, dort ihre letzte Ruhestätte zu finden, nie geäußert haben.

Nunja, vielleicht wollten das die Angehoerigen so.
Die Gefahr, dass solche Abgrenzung schleichend zu Ausgrenzungen oder andererseits auch zu Sonderrechten fuehrt, ist IMHO akut. Die Initiantinnen muessen sich darueber im klaren sein, dass mit solchen Aktionen schnell Unmut und neue Problemfelder ohne erkennbaren Nutzen fuer die Oeffentlichkeit erzeugt werden.

Das Feminat schafft sich seine Heroinnen im Jenseits also selbst.
Ein Stück aus dem Tollhaus.

Fuer mich handelt es sich einfach um eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme; offensichtlich sind die Initiantinnen mit den tatsaechlich vorhandenen Problemen zu wenig ausgelastet, weshalb sie neue Betaetigungsfelder suchen. Skandaloes ist, dass wieder einmal die Oeffentlichkeit (hier die Stadt Hamburg) fuer solche unsinnigen Anliegen eingespannt wird. Interessant waere zu erfahren, welche Instanz diese Aktion gebilligt hat, und welcher Nutzen den Einwohnern daraus erwachsen soll.

Gruss

Maesi


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