Re: Frauengewalt: Was nicht sein darf, kann nicht sein
Als Antwort auf: Frauengewalt: Was nicht sein darf, kann nicht sein von anreg am 16. Mai 2004 13:36:36:
Howdy 
Hannover/Köln (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann und die internationale Frauenhilfsorganisation medica mondiale (Köln) haben die Darstellung der Medien von Frauen als Täterinnen im Irak-Folterskandal scharf kritisiert. "Dies ist eine billige politische Ablenkungsstrategie der US-Regierung", sagte die Gründerin der Organisation, Monika Hauser, am Donnerstag dem epd. Auch Käßmann bezeichnete das Bild der folternden Frauen als Verzerrung der Realität.
Warum? Es findet doch statt. Insofern ist wohl eher die Wirklichkeit eine Verzerrung des diesen Frauen gewohnten Bildes.
Es habe noch nie jemand ernsthaft bezweifelt, dass auch Frauen Täterinnen sein können, betonte Hauser. Es sei jedoch niederträchtig, wie eine junge US-Soldatin jetzt als Täterin in die Medien gezerrt werde. Dabei werde die Strategie der politisch Verantwortlichen allzu deutlich. Sie wollten mit der Darstellung der Soldatin als "Folter-Dämon" die Öffentlichkeit bewusst schockieren und so von ihrer Schuld ablenken: "Die Botschaft trifft auf die Urängste aller Männer, nackt und hilflos am Boden, in der Gewalt einer Frau zu sein. Dies wird noch durch die Hundeleine symbolisiert."
Angenommen ein Mann wäre wegen der Folterung von Frauen "als Täter in die Medien gezerrt" worden. Wäre das auch "niederträchtig"? Würde da der analoge Vorwurf erfolgen, die politisch Verantwortlichen wollten mit dem Appell an die Urängste aller Frauen von ihrer Schuld ablenken? Es handelt sich doch um kein gestelltes Bild, sondern die Realität.
Alle noch folgenden Berichte und Dokumentationen über Gewalt von Soldaten an Frauen würden die Menschen kaum noch erreichen, so Hauser: "Dies ist für alle weiblichen Vergewaltigungsopfer in den Kriegen dieser Welt ein Schlag ins Gesicht."
Weibliche Täter und männliche Opfer dürfen immer noch nicht thematisiert werden, weil das weibliche Opfer unsichtbar mache? Wie obszön soll dieser Unfug noch werden! Vielleicht behandelt man einfach mal Opfer als Opfer und Täter als Täter und zwar unabhängig vom Geschlecht.
Auch Käßmann betonte, durch diese Bilder werde von der Normalität abgelenkt, in der Frauen die Opfer von Gewalt seien.
In Käßmanns "Normalität" sind Männer keine Opfer von Gewalt?
"Jeder Krieg führt Vergewaltigung und Folter im Schlepptau", sagte die evangelische Theologin. Deshalb seien zivile Formen der Konfliktbewältigung dringend geboten. Dazu könnten die UN entscheidend beitragen. Vor allem aber müssten Menschenrechtsorganisationen Zugang zu allen Gefängnissen haben und auch darüber berichten dürfen.
Das ist ja alles richtig, aber warum wehrt sie sich dann gegen Gewaltfotos, die die Menschen offenbar besonders aufwühlen und schockieren?
Arne
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anreg,
16.05.2004, 16:36
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