Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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SZ-Magazin No. 17

Sam, Friday, 11.07.2003, 18:06 (vor 8186 Tagen) @ Xandygirl

Als Antwort auf: Magazin der Süddeutschen Zeitung von diesem Wochenende von Xandygirl am 11. Juli 2003 14:03:17:

Die Frau als Beute-Tier und als Lustobjekt des Mannes: das ist die "Kultur" der SZ!

So ein Quatsch!

Vielleicht erinnerst Du Dich noch an die Antwort des SZ-Magazins auf den feminismus-kritischen FOCUS-Artikel Anfang April (SZ-Magazin No. 17, 25. 4. 2003). Die Redaktion hatte ja schon auf den Beute Kind-Artikel im Spiegel Frühjahr 2002 recht empfindlich reagiert und wartete nun mit einem Frauen-Special auf. Titelbild: einige Finger mit lackierten Nägeln in Großaufnahme. Dazu der bezeichnende Text:

Nägel mit Köpfen. Ende der Diskussion: Wir leben im Jahrhundert der Frau.

Vorwort zur Inhaltsübersicht:

Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern: Das 21. Jahrhundert gehört den Frauen - in der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft. Wir haben die führenden Experten gefragt, welche Tatsachen für diese Behauptung sprechen. Das Ergebnis vorweg: die meisten. (S. 3)

Diese "Experten" sind:
Helen Fisher, Anthropologin an der Rutgers University, New Jersey
Rao Gupta, Präsidentin des International Center for Research on Women in Washington
Londa Schiebinger, Wissenschaftshistorikerin an der Pennsylvania State University
Meredith Moore, Autorin der Studie "Women in Leadership"
Arthur C. Danto, Philosoph an der Columbia University
Ellen Johnson-Sirleaf, untersuchte für die UN-Frauenorganisation UNIFEM die Rolle von Frauen in Friedensprozessen

Das Heft spannt den üblichen feministischen Bogen über alle Länder, alle Zeiten und alle Gesellschaftsbereiche.
Gesamtaussage: Frauen sind die besseren Menschen, und daher ist ihre Privilegierung gerechtfertigt.

Es lohnt sich nicht auf all den ideologischen Schwachsinn, der da zu lesen ist, im einzelnen einzugehen. Deshalb hier nur die Teilüberschriften:

Die Zukunft ist weiblich
Warum Frauen für die Herausforderungen dieses Jahrhunderts besser gerüstet sind
(S. 6)

Die Antwort heißt Bildung
Ob Aids, Hunger oder Armut - die Menschheit wird die größten Plagen der Gegenwart nur überwinden, wenn sie den Frauen eine zentrale Rolle zugesteht
(S. 12)

Wir werden neue Antworten finden
Zehn Jahre noch, dann sind Frauen in den Naturwissenschaften eine Selbstverständlichkeit. Und ihre Forschungsergebnisse werden ein anderes Licht auf viele Dinge werfen
(S. 18)

Die Bombe tickt bereits
Weshalb Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen erfolgreicher sind
(S. 22)

Die Epoche der Malerfürsten ist vorbei
Welche Rolle Frauen in Zukunft in der Kunst spielen werden
(S. 26)

Wir wissen, was Krieg wirklich bedeutet
Frauen haben in Konflikten mehr zu verlieren als Macht: ihre Kinder, ihre Familien, Haus und Hof. Auch deshalb wird ihr Einfluss immer wichtiger, wenn es um Frieden geht
(S. 28)

Wohlgemerkt: All dies stammt nicht aus irgendeinem radikalfeministischen Kampfblatt, sondern aus der ganz normalen Wochenbeilage der Süddeutschen Zeitung.
Das SZ-Magazin mag vieles sein, aber eines ist es ganz sicher nicht: frauenfeindlich.

Sam


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