Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Männer: das schwache Geschlecht

Joseph S, Friday, 08.11.2002, 21:28 (vor 8435 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Männer: das schwache Geschlecht von Joachim am 05. November 2002 20:38:03:

Hallo,

dieser Artikel, der so locker über ein Männerproblem plaudert, hat es wirklich in sich.
Diese feminine Mischung aus Bedauern und Ironie ist giftig, aber das ist genau das Übliche, wenn
Frauen über die geringere Lebenserwartung oder sonstige gesundheitliche Probleme der Männer sprechen.

Natürlich sind da biologistische Argumente, wie die Hormone und die "Mammutjäger" willkommen.
Also genau die Argumentationsweisen, die bei Schwächen von Frauen nicht politisch korrekt sind.
Und wie üblich kommt die Weisheit der Frauen aus Menstruation und Geburtserlebnissen, damit die
Männer garantiert nicht mithalten können.

Auf das Bild den völlig schmerzunempfindlichen John Wayne folgt ein:

Frauen wissen es besser

Rein formal stimmt das, aber auch der Rest der Bevölkerung weiß das ebenfalls besser als das John Wayne Bild.
Aber darum geht es wohl nicht. Es wird das Bild der Frau, die die Männer besser versteht als diese
selbst, aufgebaut. Ein beliebtes Schulterklopfen unter Frauen.

Dann wird auch das Bild vom männliches Jammerlappen bei einem harmlosen Husten aus der Werbung zitiert.
Wer wird wohl diesen Hustensaft kaufen? Die Frauen natürlich, weil sie damit ihre Familie (mit
Söhnen) im Griff behalten. Die Werber wissen meistens, was bei potentiellen Kunden gut ankommt,
und die Knaben werden belehrt, wie große Männer artig ihren Hustensaft schlucken.

Damit wird aber das Verhalten, das oberflächlich kritisiert wird, aber wieder sinnvoll.
Mann zeigt nur leichte Krankheiten gegenüber Frauen, und übertreibt dann aber. Denn nur bei
leichten Krankheiten hat mann etwas von "Bemuttern. Bei ernsten Krankheiten hilft das nämlich
nichts. Diese verschweigt mann, weil mann den Spott dazu, mehr ist nicht zu erwarten, nicht benötigt.
Frauen wünschen sich nämlich, daß ihr Mann die Vorteile des John Wayne bietet, erwarten dessen in
Filmen gezeigte Unverwüstlichkeit, und helfen sich dann mit Spott über die unvermeidliche Enttäuschung
hinweg.
Die leichten Krankheiten müssen aber übertrieben werden, damit die klugen Frauen, die das ja
sowieso erwarten, zum richtigen Verhalten kommen. Eine richtige Grippe erscheint den Frauen
dann allerdings auch nur wie ein harmloser Schnupfen.

Vernünftig wäre dagegen, Schmerzen bei Männern wegen der geringeren Schmerzempfindlichkeit
ernster als bei Frauen zu nehmen.

Über ernsthafte Beschwerden hingegen schweigt er sich aus - vor allem im Job oder beim Arzt. Der John Wayne in ihm verbietet es, Schwächen zuzugeben, wenn sie mit Kontrollverlust verbunden sind.

Da ist wohl ehr die Angst vor Arbeitsplatzverlost als die vor Kontrollverlust die Ursache.
Bei steigenden Arbeitslosenzahlen reduzieren sich nämlich merklich die Krankmeldungen.

So haben Eunuchen eine viel höhere Lebenserwartung als andere Männer und Frauen bekanntlich die höchste.

Gibt es überhaupt genug Eunuchen, um eine Behauptung über diese statistisch sinnvoll begründen zu können?
Wieso kann die Lebenserwartung der Eunuchen höher sein als die der Frauen, wenn die Männer so genetisch "defekt" sind?
Naja, Hauptsache ist, daß das Testosteron erwiesenermaßen schuld ist, und dazu ist jedes Argument recht.

Testosteron (...) schwächt aber die Widerstandskraft des Immunsystems

Schlimmer dürfte sein, daß es die Widerstandskraft gegen Frauen schwächt.

da eine Erziehung nach dem Motto "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" nachgerade eine Aufforderung zum Selbstmord auf Raten ist.

Wer hierzulande die Kinder erzieht, ist bekannt.
Für das Ziel dem Kleinen das Quengeln abzugewöhnen ist jedes Mittel recht.

Das ist schon beeindruckend, wie aus einem Männerthema ein Loblied auf die starken vernünftigen
Frauen wird. Die Mißstände bei der Männergesundheit werden auf ein "Seht, wie wir besser sind!"
und "Nehmt uns als unerreichbares Vorbild!" reduziert. Kurz: Das Problem der Männer wird dazu
verwendet, die Männer zu verspotten. Da das Testosteron, die Gene und die Unvernunft der Männer
als Ursachen genannt werden sind die Frauen ja fein raus. So kann man auch die ungesunden
Lebensumstände von Männern im Berufsleben ignorieren. Man muß schon zwischen den Zeilen
lesen, um zu sehen, wie Frauen das unvernünftige Verhalten der Männer fördern.

Das beste ist wohl, sich wie bei anderen Problemen nicht um die Frauen zu kümmern, und einfach so
auf seine Gesundheit zu achten. Was von den Frauen zu erwarten ist, sieht man ja. Natürlich sollten
wir uns wehren, wenn wir als starke Männer die gesundheitsschädlichen Sachen zugeschoben bekommen.
Und vor allem sollten wir gegen den Spott immun werden. Dann verlieren die Frauen eine ihrer
Waffen.

Gruß
Joseph


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