Re: Tipps für die Männer........

Nick, Thursday, 11.07.2002, 17:19 (vor 8552 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Tipps für die Männer........ von Jolanda am 10. Juli 2002 21:21:26:

5. Kein Kinderwunsch, denn auch hier sind in Scheidungen fast ausschliesslich immer Männer die Verlierer und werden oft durch Justiz nur als Zahlvater degradiert, abgezockt und Umgangsverweigerung auferlegt wird

Nun ja lieber Joachim, bei Punkt fünf würde ich sagen, wenn ihr den alle konsequent durchzieht, dann erübrigt sich euer Kampf um Gleichberechtigung, denn dann sind wir bald alle hier ausgestorben...oder wie siehst du das....?

Der Tendenz nach geht es wohl in diese Richtung, leider. Was ist das für eine perverse Gesellschaft, in der das allernatürlichste und menschlichste der Welt, nämlich das "Machen" und v.a. liebevolle Erziehen von neuen Menschen, in der Geborgenheit einer stabilen und vertrauten Liebesbeziehung der Eltern, ein Wagnis geworden ist, gefährlicher als russisches Roulette? Jawohl, es ist mehr als 1 Patrone in der Trommel! Und es wird so oft abgedrückt, eigentlich dauernd, daß jüngeren Leuten heute die Wahrscheinlichkeit, dabei "drauf zu gehen" wie eine Gewißheit erscheinen muß. Es ist bei vielen normal tickenden nicht die Bequemlichkeit wegen der Mühen der Kindererziehung, die die Leute heute allein leben läßt. Es ist die verzweifelte Erkenntnis, oder doch Ahnung, daß das Prinzip einer harmonischen Partnerschaft von so vielen Seiten diskreditiert, hintertrieben, gestört, zerstört worden ist und wird, daß es nicht geht!

Ich heiße es nicht gut, wenn eine ganze Gesellschaft keine Familie mehr haben kann. Oder liegst's am Willen? Ich denke, es ist seltener das "nicht wollen", sondern wirklich das "nicht können". Eine Frau zu heiraten ist heute, ganz lapidar, ein schlicht existenzgefährdendes Wagnis mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit des worst case. Liebe ist selten geworden, sie wird meist nur noch "gespielt".

"Der Feminismus" ist natürlich nicht der alleinige Grund, aber einer der wichtigsten. Die meisten Leute, nicht nur Frauen, auch Männer, scheinen zu denken, das Leben sei dazu da, "Spaß zu haben", ohne bedeutende Verpflichtungen (tja, wem gegenüber auch?), und "der Staat" ist dafür da, die Störungen zu beseitigen, die dem im Wege stehen könnten. Ich widerspreche dem! Spaß ist meiner Meinung nach nicht Inhalt des Lebens. Außerdem entsteht er nur (von alleine!), wenn das Leben noch einen Sinn darüber hinaus hat.

Es wird gedankenlos-beliebig über "experimentelle Lebensentwürfe" geschwafelt, als könnte man sein Leben ein paar Mal leben! Und als wäre es wurscht, wie zum Beispiel die Kinder aufwachsen, die noch geboren werden. Ein paar werden es ja noch sein. An denen werden dann die "Entwürfe" ihrer Erzeuger und Gebärerinnen ausprobiert. Man hat sie nie gefragt! Und macht sie zu genauso verlorenen Narzißten! Zerrüttete Ehen, patchwork-families oder Alleinerziehende als baldiger Normalfall, Lebensabschnittsgefährten "zum Auswechseln" ( (der Schauer-Name sagt alles!) - all das wird weiter zunehmen, und unsere Rechtsordnung und die soziale Debatte stellen sich willig darauf ein. Ich bin damit nicht einverstanden. Aber der "Normalfall" hat sich in Nischen zurückgezogen. Sobald man diese verläßt, befindet man sich mitten im Irrenhaus.

Wenn man systematisch alle Pfeiler der Verläßlichkeit weghaut, jedem Idioten Gelegenheit gibt, noch eine neue, noch schrillere Idee "auszuprobieren" und zu popularisieren und jede blöde Marotte dieser Art von opportunistischen Spielern in Medien und Parteien aufgegriffen und zum Casus magnus gemacht wird, dann zerbröselt die Welt! Die Zahlen sprechen eine bedrückende Sprache: 71% der jungen Männer wollen keine feste Partnerschaft mehr, von Familie garnicht zu reden. Und ich kann sie (leider) verstehen. Das ist keine Petitesse, das geht an die Substanz. Ja, das geht schon in Richtung "aussterben".

Ein paar überkandidelte, hochneurotische Hedonisten und Ego-Heuler haben seit gut 20 Jahren das Heft der Debatte in der Hand, denen es völlig wurscht ist, daß dabei eine ganze Welt in Asche fällt, wenn sie nur ihr narzißtisches Ego eitel gespiegelt und ihren Haß auf alles, was nicht ist wie sie und ihnen nicht huldigt, beiseite geräumt haben. Die allgemeinen "Wert"-Vorstellungen und auch die staatlichen Gesetze richten sich zunehmend nach diesem Ego-Prinzip aus - absurderweise unter der Fahne der "Freiheit": Freiheit "zu WAS" denn?. Ich selbst bilde solche Lager nicht, aber ich finde sie vor: federführend dabei sind die Feministinnen, die argumentativ nicht mehr erreichbar sind: sie werden versuchen, mit Macht auf ihrem Weg voran zu kommen. Ja, sie dehnen sich aus...

Alles, was die Menschheit "zerlegt", in hassenswerte Gruppen, Rassen, Klassen, jetzt sogar Geschlechter, führt sie dem Niedergang zu. Da ist der männerhassende Feminismus heute die, besonders unästhetische, Speerspitze. Offen wird z.B. gerade wieder über die "Vernichtung der Männer" schwadroniert, weil "die Frau", in Geschichte und Gegenwart, "nicht genug vorkommt" (das klassische Narzißten-Problem halt). Deshalb: Rache an Schopenhauer und Luther, logo. Und weil die eben nicht mehr da sind, nimmt "frau" halt "irgendwen". Ist ja auch egal, geht ja nicht drum.

Ei, wie nett! Dabei ist es bloß eine besonders eklige Form des Selbstmords.

Es lebe der Irrsinn! Es lebe der Narzißmus! Immer an der borderline entlang!

Ja, ich bin bitter!

Nick

P.S.: Ich fahr in drei Tagen endlich wieder nach Norwegen. Dort gibt es zwar weniger Kühe, als in der Schweiz, aber dafür regnet es viel öfter und es ist angenehm kühl
Und es gibt fast keine verrückten Menschen.

Herzlichen Gruß an dich, Jolanda!