Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauenbibliothek

Jens, Tuesday, 18.06.2002, 22:46 (vor 8575 Tagen)

Hallo!

Heute - nach der Vorlesung - stand für mich folgendes auf dem Programm.
1. Besuch eines Frauenbuchladens,
2. Besuch der Frauenbibliothek.

Beide Orte waren nicht an den im Internet bekanntgegebenen Orten aufzufinden, bzw. geschlossen. Die Frauenbibliothek, so habe ich heute erfahren, hat sich ins Frauenreferat der Uni verzogen. War wohl zu wenig besucht - und hat erst morgen oder am Freitag offen. Bücher kann man sich dort generell nicht ausleihen, nur lesen.
Daraufhin bin ich mal in die Landesbibliothek gegangen und habe unter dem Stichwort "Feminismus" mal nachgeschaut, was es da so alle gibt. Interessanter Weise gab es durch aus kritische Literatur (z.B.: Frauen und Kinder zuerst - Denkblockade Feminismus! Es schien nicht unbedingt ausgewogen, aber immerhin gab es auch die Gegendarstellung.

Daß es jedoch besagte Frauenbibliotheken gibt, ist offensichtlich, die Nachfrage aber anscheinend sehr gering erscheint - um so erstaunlicher, daß es das gibt. Es wäre durchaus klüger, diese "für Frauen geschriebene -Literatur" - obwohl es sowas eigentlich nicht gibt, jeder kann ja ein Buch lesen, was er will, unabhängig davon, welche Absicht dahinter steckt - in normale Bibliotheken unterzubringen.

so oder so stelle ich mir den Inhalt einer Fraunbibliothek vor: einseitig und weltfremd.

Somit wäre es der Gleichberechtigung als auch der Vernunft dienlicher, diese Literatur in eine normale Bibliothek unterzubringen, um so durch mögliche Gegendarstellungen mehr Objektivität zu fördern - daran scheinen Femistinnen jedoch nicht interessiert zu sein.

Ich habe mir über Valerie Solanas Meisterwerk noch mal gedanken gemacht. Selbstverständlich ist dieses Buch hetzerisch, geisteskrank und unverschämt. Die Begründung, daß es sich hier um einen "Historiker" handelt scheint auch vielen nicht einleuchtend. Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" ist hingegen ähnlich, geht allerdings gegen Juden und nicht gegen Männer, ist aber in der Landesbibliothek ausleihbar und verfügbar. Jedes Buch kann man nicht verbieten, und wenn solche Bücher kritisch betrachtet werden, ist hingegen auch nichts einzuwenden. Inwiefern nun Solanas Buch in Schulen besprochen wurde - keine Ahnung. Man kann sich also höchstens über die Art und Weise beschweren, unter welchem Gesichtspunkt etwas betrachtet wird, nicht aber, daß es so etwas gibt.

Was können wir tun? Einrichtungen, die augenscheinlich der Frauenbevorzugung dienen, besuchen. Auf Frauenparkplätzen parken .. usw. Ins Frauenschwimmen sollte man deswegen trotzdem nicht reinplatzen, aber man kann sich ja beschweren, daß es keine Herrenschwimmen gibt...usw.
Hauptsache, man lamentiert nicht nur, sondern handelt nach seinen Prinzipien und besteht auf sein Recht auf gleiche Behandlung, wie sie im GG vorgeschrieben ist und wie es eigentlich sein sollte.

Jens


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