Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Mädchenbande foltert 15-jährige

Karl52, Friday, 24.05.2002, 03:42 (vor 8600 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Mädchenbande foltert 15-jährige von Jolanda am 22. Mai 2002 20:01:52:

Hallo Peter :-)

Darüber muss leider jemand anderes nachdenken. Mir ist die innere Gruppendynamik von Mädchenbanden verschlossen. Ich bin kein Mädchen, bin auch nicht mit einer Jungenbande umhergezogen, und meine Eltern haben Gewalt immer abgelehnt.

Oh ich mache mir ganz allgemein Gedanken über Gewalt von Jugendlichen, nicht geschlechter bezogen, inwieweit ich das dann wirklich nachvollziehen kann, das steht auf einem anderen Blatt, ich denke, wir alle stossen da früher oder später wohl an Grenzen.

Ich vermute (mehr als vermuten kann ich nicht), dass so einer Gewaltorgie eine längere Zeit der Gewaltfantasie vorausgeht, in denen man sich das Gewaltzufügen vorstellt und sich gut dabei fühlt.

Oh das wird einem in den Medien ja auch dauernd vorgelebt, es herrscht eine extreme Abstumpfung gegenüber Gewalt, heute kennen schon die kleinsten Kinder die schrecklichsten Serien im TV und finden das total "geil" und "cool"!

Ich gebe nicht der Emanzipation die Schuld an den Gewalttaten, aber ich glaube, ein Teil des Feminismus behindert durch seine Ideologie (Frauen gut, Männer schlecht) eine Lösung des Problems, oder zumindest seine Eindämmung.

Versteh mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass die Emanzipation nun alleine Schuld sein soll am Verhalten der heutigen Mädchen. Aber ich denke einfach, gerade Bücher wie: Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin, oder diese "in die Eier treten Philosophie", die auch schon verkündet wurde, die hilft bestimmt nicht, Gewalt abzubauen, sondern es erscheint mir manchmal so, als wenn man den Mädchen sagen würde, dass was die Jungs können, das könnt ihr doch auch.
Aber ein Kind, das gewalttätig ist, das ist doch ein verzweifeltes Kind, wir sollten doch versuchen, Gewalt abzubauen und nicht noch dazu ermutigen, sie anzuwenden.
Gruss
Jolanda

Hallo Jolanda,
ich habe vor vielen Jahren meiner damals achtjährigen Tochter, als sie auf dem Weg vom Balett zur Bushaltestelle von 'nem Typen verfolgt wurde, Nachhilfeunterricht in Selbstverteidigung gegeben, ihr auch genau gezeigt, wo sie im Fall der Fälle hintreten muß. Das kann auch 'en Achtjährige. Sie hat's nie gebraucht, hat ihr aber das Gefühl von Hilflosigkeit genommen. So wie ich sie heute einschätze, in ein paar Wochen wird sie 18, würde sie diese Kenntnisse und Fähigkeiten ohne Not nie verwenden, im Gefahrfall allerdings sofort und nur zur Selbstverteidigung, um die wichtigen 20 bis 30 Sekunden zu gewinnen.
Gewalt um der Gewalt Willen lehnt sie ab, wie ich auch, ihr Bruder auch, bei meiner Frau sieht das etwas anders aus, hier konkret ist's allerdings bislang bei Verbalattacken geblieben, im Fall der Fälle wäre ich mit Sicherheit wegen Körperverletzung darn. Meine Startegie dagegen kannst Du in Monikas Forum als meine Antwort auf einen Beitrag von reishi nachlesen. Subtile, flexible Reaktion ist eine Waffe, die nie stumpf wird.

Gruß
Karl


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