Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

126036 Einträge in 30877 Threads, 293 registrierte Benutzer, 386 Benutzer online (1 registrierte, 385 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog
Avatar

aufwändig-gestaltete Propaganda-Seite der 'BZ Berner Zeitung' über 'Frauen im Führerstand' (Manipulation)

SpiegelIn, Friday, 12.09.2014, 17:43 (vor 3523 Tagen)

bernerzeitung.ch

mit sehr grossem Budget wurde diese Propaganda-Seite von BZ gestaltet. Das Design ist sehr modern.


Frauen im Führer­stand
Leslie Santschi fährt eine schwere Lok; und damit in einer Männer­domäne. Warum nützt Frauenförderung so wenig?
Mir­jam Comtesse, Daniel Bar­ben, André Al­brecht
Leslie Santschi gibt Gas

Der Zug fährt aus dem Haupt­bahn­hof Zürich her­aus. Rund 700 Ton­nen di­rigiert die zier­liche 27-Jährige. Konzen­tri­ert beobachtet sie die Strecke vor ihr und die zahlre­ichen Anzeigen in ihrem Führer­stand.

Seit zwei Jahren ist die Solothurnerin Lokführerin bei den SBB. «Wenn ich mit 200 Kilo­me­tern pro Stunde über die Neubaus­trecke zwis­chen Rothrist und Bern Mattstet­ten fahre, ist das ein tolles Gefühl», schwärmt sie. Was ihr eben­falls beson­ders gut gefällt an ihrem Job: «Ich muss nicht wie eine Verkäuferin mor­gens geschminkt zur Ar­beit, son­dern kann ein­fach so kom­men, wie ich bin.»
Bild
Warum sind Sie Lokführerin gewor­den?

SBB bemüht sich um Frauen

Leslie Santschi ist eine von in­s­ge­samt 83 Lokführerin­nen bei den SBB. Das entspricht einem Frauenan­teil von nur 3,3 Prozent. Diese niedrige Quote ist umso er­staunlicher, da sich die Bahn schon seit Jahren darum bemüht, mehr Frauen in die Führerstände zu locken. Ein­er­seits hat sie vom Bund die Weisung, die Chan­cen­gle­ich­heit zu fördern. An­der­er­seits liegt es im ure­igen­sten In­ter­esse des Un­ternehmens, das brach­liegende Poten­zial zu nutzen: In den nächsten Jahren wer­den viele Lokführer aus den geburten­starken Jahrgängen in Rente gehen. Die Frauen könnten die Lücke füllen.


Die SBB machen eine Um­frage unter den Abteilungschefs zum An­teil der Frauen pro Amt. Der Rück­lauf ist mager; die SBB haben an­dere Prob­leme.
1988

Die SBB-Gen­eraldirek­tion beschliesst, ein In­ven­tar der Berufe zu er­stellen, in denen der Ein­satz von Frauen auf Schwierigkeiten stösst und Mass­nah­men dage­gen zu er­greifen.
1989

Die erste Frau be­ginnt ihre Aus­bil­dung zur Loko­mo­tivführerin.
1990

Die erste Beauf­tragte für Frauenförderung wird eingestellt (50%).
1991

Die erste Lokführerin ar­beitet für die SBB, zudem die erste Gleis­bauerin und die er­sten Zugführerin­nen. Eine Fraue­nuni­form wird eingeführt.

Die Lokführerin­nen bilden auch bei an­deren Schweizer Bah­nun­ternehmen eine Min­der­heit. Die Num­mer zwei nach den SBB, die Berner BLS, hat lediglich 1 Prozent Frauenan­teil. Die Bahn ver­mutet den Grund dafür darin, dass als Lokführer die Vere­in­barkeit von Beruf und Fam­i­lie schwierig ist. Hinzu komme, dass weit­er­hin schwere körper­liche Ar­beit ver­richtet wer­den müsse, etwa beim Kup­peln von Loko­mo­tiven oder beim manuellen Be­di­enen von We­ichen, heisst es bei der Me­di­en­stelle auf An­frage.

Auch das drittgrösste Bah­nun­ternehmen der Schweiz, die Rhätis­che Bahn (RhB), verze­ich­net eine Lokführerin­nen-Quote von nur 3,6 Prozent. «Wir bemühen uns allerd­ings auch nicht speziell um weib­lichen Nach­wuchs», sagt Pa­tri­cia De­marmels, Lei­t­erin Lokper­sonal.

Etwas an­ders sieht es bei den stark re­gional ve­r­ankerten Bah­nun­ternehmen aus: Der Re­gion­alverkehr Bern-Solothurn (RBS) etwa hat einen Frauenan­teil von 6,5 Prozent und die Jungfraubah­nen von 8,5 Prozent. Of­fen­bar be­ha­gen die familiäreren Struk­turen den Frauen besser. Die Un­ternehmen suchen aber auch gezielt nach weib­lichen Kräften. Die Vorge­set­zten bei den Jungfraubah­nen beispiel­sweise sprechen Zug­be­glei­t­erin­nen, die das Poten­zial zur Lokführerin haben, in den jährlichen Förderge­sprächen da­rauf an. Und der RBS zeigt auf In­ser­aten gerne auch Frauen im Führer­stand.
Bild
Grun­daus­bil­dung nach Geschlecht

Doch der Buben­traum Lokführer ist of­fen­sichtlich kein Mädchen­traum. Das dürfte unter an­derem daran liegen, dass der Beruf sehr tech­nisch-lastig ist. Nach wie vor mei­den Frauen solche Tätigkeiten, wie die neusten Zahlen des Bun­de­samts für Sta­tis­tik (BfS) zeigen: 2012 be­trug der Frauenan­teil in einer Aus­bil­dung im In­ge­nieur­we­sen nur 6,3 Prozent. Im Gesund­heitswe­sen dage­gen waren satte 92,5 Prozent aller Schüler weib­lich.

«Was es braucht, sind Väter, die den Mut haben, für ein krankes Kind zu Hause zu bleiben, und Mütter, die den Vätern auch wirk­lich etwas zu­trauen.»
Wirtschaft­spro­fes­sorin Monika Bütler

Die El­tern sind wichtig

Die Ur­sachen hin­ter diesem Phänomen sind kom­plex. Sicher ist, dass das familiäre Um­feld eine entschei­dende Vor­bild­funk­tion hat. Dies zeigen die im Mai pub­lizierten Re­sul­tate des na­tionalen Forschung­spro­gramms «Gle­ich­stel­lung der Geschlechter». Dem­nach wird die Tochter weniger vor ver­meintlichen Geschlechter­schranken zurückschrecken, wenn Vater oder Mut­ter eine typ­isch «männliche» Tätigkeit ausüben. Bei Leslie Santschi war bere­its der Vater war Lokführer.
Was ist das Schwierige an Ihrem Beruf?

Sys­tem fördert Stereo­type

Ein weit­erer Punkt ist unser duales Berufs­bil­dungssys­tem. Mädchen und Jun­gen müssen sich in der Schweiz in der Regel bere­its mit 15 Jahren für eine Fachrich­tung entschei­den. In diesem Alter wollen sie dazugehören und ori­en­tieren sich stark an typ­is­chen Geschlechtsmustern, wie das Ei­d­genössis­che Büro für die Gle­ich­stel­lung von Frau und Mann festhält. Das be­deutet, dass die Ju­gendlichen oft dem Main­stream fol­gen, anstatt sich von den eige­nen Fähigkeiten leiten zu lassen. Hinzu kommt, dass sie für das an­dere Geschlecht möglichst at­trak­tiv sein wollen und de­shalb «unmännliche» oder «un­weib­liche» Tätigkeiten mei­den. Auch die Solothurner Lokführerin hat zuerst einen typ­is­chen Frauen-Beruf er­grif­fen: Sie lernte ursprünglich Coif­feuse.
Bild
Fam­i­lien­wun­sch ist entschei­dend

Der grösste Hemm­schuh für eine un­eingeschränkte Beruf­swahl dürfte aber ein drit­ter As­pekt sein: der Wun­sch nach Kindern. Frauen, so zeigt das na­tionale Forschung­spro­gramm, wählen in er­ster Linie einen Beruf, der sich gut mit einer Fam­i­lie vere­in­baren lässt. Lokführerin gehört de­fin­i­tiv nicht dazu.

Diese Ein­schränkung hat weitre­ichende Fol­gen: Tätigkeiten, die man auch in Teilzeit ausüben kann, ge­niessen au­toma­tisch weniger Pres­tige und wer­den schlechter entlöhnt. In der Folge stecken die Frauen nach der Fam­i­liengründung aus ökonomis­chen Gründen eher zurück als der Mann.

In diesem Dilemma eine Lösung zu finden, ist fast unmöglich. Die St.​Galler Wirtschaft­spro­fes­sorin Monika Bütler spricht von einem Teufel­skreis. «Kindertagesstätten würden helfen, Tagess­chulen noch viel mehr. Aber nur nach dem Staat zu rufen, ist etwas ein­fach. Was es braucht, sind Väter, die den Mut haben, für ein krankes Kind zu Hause zu bleiben, und Mütter, die den Vätern auch wirk­lich etwas zu­trauen.» Sie ist überzeugt, wenn Männer ver­mehrt Teilzeit­stellen ein­fordern, wer­den mehr Fir­men diese an­bi­eten. Doch: «Das be­d­ingt dann aber auch, dass sich die Frauen nicht auf Frauen­berufe ein­schränken.» Und damit be­ginnt der Teufel­skreis von Neuem.

BZ Berner Zeitung,
Dammweg 9, 3001 Bern.
kontakt@​bzgrafik.​ch

Das ist eine Werbung für Feminismus. In ein paar Jahren wenn es ein grossen Unfall mit hunderten Toten gibt, wird verheimlicht, dass eine Frau (ehemalige Coiffeuse) am Stauer sass.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum