Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wie sieht eigentlich die ´Häusliche Gewalt´ in Homo Ehen/Partnerschaften aus?

Maesi, Sunday, 30.12.2001, 21:03 (vor 8171 Tagen) @ Hemmaneddo

Als Antwort auf: Re: Wie sieht eigentlich die ´Häusliche Gewalt´ in Homo Ehen/Partnerschaften aus? von Hemmaneddo am 30. Dezember 2001 09:09:53:

Hallo Hemmaneddo

[Zitat aus: Gewalt in lesbischen Paarbeziehungen]
Imho der zentrale Satz. In den Beziehungen, in denen eine Gleichberechtigung NICHT realisiert ist oder grundsätzlich Machtverhältnisse bestehen, kommt es eher zur Gewalt welcher Art auch immer(meine Interpretation).

Von Gleichberechtigung steht ueberhaupt nichts im Artikel, nur etwas von objektiven und subjektiv empfundenen Machtverhaeltnissen.
Natuerlich kann der maechtigere Partner in einer heterosexuellen Beziehung auch die Frau sein. Wobei zu sagen ist, dass die Machtverhaeltnisse bereits in einer einfachen Paarbeziehung recht komplex sind; wenn Kinder dazukommen, wird die Machtkonstellation noch weiter kompliziert.
Ausserdem steht im Artikel, dass das Machtungleichgewicht allein die Gewalttaetigkeiten nicht erklaeren kann. Beispielsweise spielt auch der Alkoholkonsum eine erhebliche Rolle (wurde im Artikel allerdings nicht explizit erwaehnt).
Es existiert uebrigens eine amerikanische Studie, die die Gewalthaeufigkeit in lesbischen Beziehungen untersucht hat. Die Gewaltquote ist eindeutig hoeher als in heterosexuellen Beziehungen.

Nun, dem trägt das Gewaltschtzgesetz doch Rechnung, schließt es übrigens auch psychische Gewalt ausdrücklich mit ein und ist grundsätzlich geschlechtsneutral verfasst und lässt damit jedem Opfer die .

Dass das Gewaltschutzgesetz den Machtverhaeltnissen in einer Partnerschaft Rechnung traegt, kann ich nicht nachvollziehen. Das Gesetz wurde ja geschaffen, damit Konfrontationen zwischen den Partnern unterbunden werden koennen (durch Naeherungsverbot und Wohnungszuweisung), ausserdem sollen die Massnahmen rasch vollzogen werden koennen. Eine genauere Untersuchung kann in der kurzen Zeit, in der eine Entscheidung gefaellt werden soll, kaum durchgefuehrt werden. Da die Zwangsmassnahmen sogar ohne Anhoerung des Beschuldigten getroffen werden koennen, erscheint eine genaue Abklaerung der Machtverhaeltnisse noch unwahrscheinlicher. Die Sanktionen werden deshalb viel eher aufgrund des aeusseren Scheins als aufgrund der wahren Machtverhaeltnisse in der Partnerschaft verhaengt; somit traegt das Gesetz eben genau nicht der wahren Machtkonstellation in der Partnerschaft Rechnung.
Das Gesetz musste aus verfassungsrechtlichen Gruenden geschlechtsneutral gehalten werden. Bedingt durch die erhebliche Einflussnahme feministisch ausgerichteter Gruppen auf die Exekutiv- und Judikativorgane (z.B. in Form von Dokumentationsmaterial zu Haeuslicher Gewalt, runde Tische zu Haeuslicher Gewalt, feministische Gewaltexpertinnen als Beraterinnen der rechtsprechenden und rechtausuebenden Organe, usw.) mit ihrer einseitig parteilichen Maenner-sind-Taeter-und Frauen-sind-Opfer-Ideologie, kann bereits jetzt vorausgesagt werden, dass kaum je eine pruegelnde Frau zur Rechenschaft gezogen wird. Zu glauben, dass hier fair geurteilt werden wird, ist einfach blauaeugig; zu sehr wurde diese Ideologie verinnerlicht, und zu konsequent werden soziologische Erkenntnisse zu Haeuslicher Gewalt negiert und ignoriert. Gerade die Debatte im Bundestag sowie die Verlautbarungen der betroffenen Ministerin zeigte, dass Maennern ausschliesslich die Taeter- und Frauen die Opferrolle zugeschrieben werden.

Insoweit ist der Kampf gegen die "Gleichberechtigung der Frau" kontraproduktiv. Gleichberehtigung insoweit, dass eine Abkehr vom klassischen Modell Mann ernährt-Frau erzieht Kinder und ist finanziell abhängig, dass immer noch in den Köpfen ist, stattfinden soll.

Inwieweit das traditionelle Familienmodell (Mann ernährt-Frau erzieht Kinder Modell) mit Gewalt in Partnerschaften zusammenhaengt, ist mir schleierhaft. Du huepfst einfach von einem Thema zum anderen und verknuepfst diese miteinander, ohne irgendwelche einleuchtenden Argumente vorzubringen.

Gruss

Maesi


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