Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Jungfräulichkeit

Explorer, Sunday, 01.07.2001, 18:27 (vor 8523 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Sehr gut! Genau! von Jörg am 30. Juni 2001 20:45:57:

Hallo Jörg und Arne,

da Euch offensichtlich das entsprechende Allgemeinwissen fehlt, um
den Begriff der Jungfräulichkeit einzuordnen, helfe ich Euch gerne
auf die Sprünge.
Aber so ist das nun mal mit Euch : Ohne Hintergrundwissen und
Erkennen von Zusammenhängen rumquasseln...!
Mit jedem Beitrag demaskiert sich Eure wahre Gesinnung ein Stück mehr.
Sollte es bei Eurem Einwurf allerdings nur um einen typisch jungenhaften
Infantilismus handeln, dann bitte ich für den folgenden Exkurs von Roy
um Nachsicht.

Das machtpolitische Instrument der Jungfräulichkeit !

In der judäisch - christlichen, der islamischen und östlichen Religion,
sowie in primitiveren religiösen Vorstellungen wird die Jungfrau
" hoch eingeschätzt " - als Eigentum und verfügbares Objekt des Mannes.
Seit dem Entstehen des Christentums mit Marias unbefleckter
Empfängnis ist es verständlich, daß sich die Kirche immer mit
der Keuschheit beschäftigte, der Jungfräulichkeit der Frauen
im besonderen.
Labelle fand einen Bericht von 1251, der beinhaltete, daß der
Bischoff von Lincoln durch das Land reiste und Nonnenklöster
besuchte, um sich von der Jungfräulichkeit der Nonnen zu
vergewissern.
Der Berichterstatter beschrieb den Bischoff als einen Mann, " der
sich der Jungfräulichkeit bis zu einem Ausmaß vergewisserte, das
zu beschreiben ich mich schäme ".
Er kniff die Nonnen in die Brüste und glaubte aufgrund dieser
Methode erkennen zu können, ob sie sich ihrer Jungfräulichkeit
bewahrt hatten.
1338 wurde ein Fall gemeldet, bei dem ein junges Mädchen auf dem
Scheiterhaufen endete, da es einen ähnlichen Test nicht bestanden
hatte.
Die orthodoxen Juden legen wohl wert auf die voreheliche
Jungfräulichkeit, doch bestehen nicht darauf, sie zu beweisen,im
Gegensatz zu den Kulturen, wo die Jungfräulichkeit der Braut am
Morgen nach der Hochzeitsnacht bewiesen werden mußte.
Man ging von der Annahme aus, daß die Braut nach der Entjungferung
bluten würde - wenn sie noch Jungfrau war - und durch die blutigen
Laken, die öffentlich gezeigt wurden, ihre Jungfräulichkeit
bewiesen war.
Diese Sitte wurde sogar in den traditionellen Griechenvierteln
in den USA beibehalten, d.h. die Schwiegermutter der Braut kam
am Tag danach zu den Neuvermählten, um die blutbefleckten Laken
zu holen, die sie dann vor das Fenster hing.
In Ägypten wird die Jungfräulichkeit entweder durch die daya oder
dem Bräutigam bezeugt.
Die Jungfrau wird entweder durch die daya oder den Ehemann entjungfert,
der dazu ein um den Finger gewickeltes Taschentuch benutzt.
Oft sind die Brautmutter und Schwiegermutter bei dieser Zeremonie
anwesend, und das blutgetränkte Taschentuch wird dann den Brüdern
der Braut gereicht, die es den Gästen, die draußen warten, zeigen.
In Algerien läuft ein unglückliches junges Mädchen, das seine
Jungfräulichkeit nicht beweisen kann, Gefahr, von seinen Brüdern
oder Vater getötet zu werden.

Immer noch amüsant, Jörg ?
Willst Du immer noch zur gewaltätigen Defloration aufrufen, Arne ?

Gruß
Der Explorer


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