Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Genderapartheid in Wien: Eine neuer Stadtteil für Frauen

Peter @, Monday, 19.05.2008, 15:57 (vor 5845 Tagen)

Der Standard aus Wien berichtete über die dort geplante (und wohl schon im Bau befindliche) dritte Frauensiedlung. Das Projekt nennt sich "(ro*sa)" (...wie originell) und es wird Wert auf die Feststellung gelegt, dass sich auch Männer dort aufhalten dürfen...als Besucher oder "Mitbewohner", also als wilder Untermieter ohne vertragliche Absicherung. Denn Mietverträge gibt es nur für Frauen.

Originell sind auch die Propagandahülsen, mit denen das vom Steuerzahler (mehrheitlich männlich) stark subventionierte Bauprojekt begründet wurde:

Ein zentrales Planungsmerkmal seien die "kurzen Wege. Kindergärten, Arztpraxen und der Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz in unmittelbarer Nähe seien für berufstätige Mütter und Alleinerzieherinnen besonders wichtig."

-> Wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal der Frauen.

dann noch: "intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Sicherheit durch helle und gut einsehbare Gestaltung der Projekte."

-> Dürfte bei Neubauprojekten mittlerweile (selbst in Wien) genereller Standard sein.

etwas dichter an der Wahrheit dann dieses Argument: "die ungleiche Vergabe von Planungsaufträgen für Wohnbauten thematisiert worden, mittlerweile seien mehr Architektinnen in diesem Bereich vertreten."

-> Man kann also davon ausgehen, dass es für die Planungsleistungen keine allgemeine Ausschreibung gab, sondern nach Geschlecht vergeben wurde.

dann noch: "Bei unserem Projekt geht es um viel mehr. Die verschiedenen Wohnungstypen sind an die verschiedenen Lebensformen und -phasen anpassbar."

-> Was dann aber nicht weiter ausgeführt wird. Es könnte damit eine höhere Flexibilität bei der Aufteilung der Wohnung selber gemeint sein, also das leichte Zimmerwände einziehen und wieder entfernen. In jedem Fall aber ebenfalls kein frauenexklusives Kriterium ist.

Und zu guter Letzt noch "...in der junge Mütter und Seniorinnen harmonisch zusammenleben sollen". Was mich persönlich zum Lachen gebracht hat. Ich durfte schon öfters miterleben, wie sich ältere Frauen in Nachbarschaft mit jungen Müttern in die Haare gekriegt haben, weil sowohl Erziehungsvorstellungen als auch Lebenstile beider Gruppen vollkommen inkompatibel waren.

So gesehen möchte da eh kein Mann leben, das Gekeife, Gezeter und Gezicke wenn beide Gruppen geballt auf einem Fleck hausen, hält doch kein Mensch aus.

Bleibt die (nicht neue) Erkenntnis, dass es wohl viele Frauen gibt, welche die Vorstellung von "gated communities" nach Geschlecht abgegrenzt ganz gut finden. Und das es Politiker gibt, die für die praktische Umsetzung der Genderapartheid Steuergelder hinblättern.


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