Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Noch ein Fakt

Goofos @, Thursday, 02.06.2011, 23:48 (vor 4722 Tagen) @ Gobelin

Aus Ute Hauth's Twitter:

miradlo Ute Hauth
Unsere Veranstaltung war gut, weil oder obwohl sich der Referent von #Manndat blamiert hat. #Piraten #Konstanz #Jungen #Jungenförderung #fb
29 Mai

miradlo Ute Hauth
Es hat sich gelohnt gezielt auch anderes Publikum als Befürworter von #Manndat einzuladen. :) #Piraten #Konstanz #Jungenförderung #fb
29 Mai

Man kann also festhalten, dass Ute Hauth dafür verantwortlich ist "gezielt" anderes Publikum einzuladen, welche keine "Befürworter von Manndat" sind (übrigens nennt man auch das dann ein Stereotyp oder Vorurteil). Dadurch, dass sich das "gelohnt" hätte, war mit dieser Einladung wohl eine gewisses Ziel verbunden. Das Ziel kann man aus dem ersten Tweet entnehmen, "weil ... sich der Referent von Manndat blamiert hat".

Sprich eine gezielte Störaktion um den von den Piraten eingeladenen Referenten zu blamieren, initiiert von einem Mitglied des Vorstand der Piraten Konstanz.

In den Berichten liest man so schöne Verallgemeinerungen wie z.B. "Die Mehrheit der Diskutierenden wies immer wieder darauf hin ..." oder auch "das Publikum kam sich verarscht vor und diskutierte ausgelassen und erregt". Was mit "das Publikum" gemeint ist:

Ich_bin_Bernd Der Bernd
@tobiasraff @miradlo Der Referent war ok, wir hatten etwa 3 schreiende Störer im Publikum die die Veranstaltung leider kaputt gemacht haben.
30 Mai

Drei Störer von wieviel?

Ich_bin_Bernd Der Bernd
@DerSee Ich habe nicht gezählt, schätze dass es grob 20 Leute waren.
28 Mai

Drei von grob 20 Leuten sind also "das Publikum". Etwa so viele wie diejenigen, die diese Aktion im Inet als eine Blamage für den Referenten bezeichnen und ausführlich die Berichte dazu verfasst haben. Reichlich Stereotyp und Vorurteilbehaftet. Schließlich sah die Ankündigung des Vortrags so aus:

"Am kommenden Freitag, 27. Mai, lädt die Piratenpartei an der Konstanzer Universität zu einem Themenabend mit Dr. Bruno Köhler vom Verein MANNdat ein. Beginn ist um 19 Uhr.

Egal ob Schulleistungen, ADHS, Lesekompetenz, Sprachfähigkeit – Jungen haben die größeren Probleme in der Schule. Dr. Bruno Köhler vom Verein MANNdat legt in seinem Vortrag die Bildungssituation von Jungen dar, erörtert deren Ursachen und zeigt Möglichkeiten auf, wie Eltern, Erzieher/innen und Lehrer/innen Jungen unterstützen und fördern können. "

Es ist dann schon etwas lächerlich, wenn die drei Störer vorwerfen, er hätte "Stereotype" vorgetragen. Der spätere Anspruch "der Piraten" sah nach dem Vortrag völlig anders aus:

"Die Mehrheit der Diskutierenden wies immer wieder darauf hin, dass geschlechtsspezifische Förderung bedeute, die Unterschiede zu manifestieren und eine individuelle Entwicklung von Kindern erheblich stören. Ein Anspruch der Piratenpartei ist: "Gesellschaftsstrukturen, die sich aus Geschlechterrollenbildern ergeben, werden dem Individuum nicht gerecht und müssen überwunden werden."

Wenn man den Berichten folgt, war der Anspruch an den Vortrag noch viel weiter entfernt wie er angekündigt wurde. Z.B.:

"Mehr Inhalt war nicht da und dass er das Thema verfehlt hat indem er überhaupt kein einziges Mal Geschlechterrollen an sich in Frage gestellt hat und auch nicht bereit war dies in irgendeiner Form zu tun war mehr als deutlich."

Das Thema verfehlt hat wohl jemand anderes.

"Mit „Post Gender“ und der Frage, ob nicht einfach alle Kinder unabhängig von ihrem Geschlecht die best mögliche individuelle Förderung bräuchten, konnte der Referent nichts anfangen. Auf kritische Nachfragen aus dem Auditorium reagierte er zunehmend beleidigt."

Kein Wunder konnte der Referent damit nichts anfangen, schließlich ging es um etwas anderes. Also noch eine die irgendwie voll das Thema verfehlt hat. Aber der Autorin dieser Zeilen ging es in ihrer Zusammenfassung auch eher darum angeblich Benachteiligte Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt zu stellen, für die die Jungs sich anscheinend erst einmal hinten anstellen sollten.

Außerdem wurde behauptet der Referent hätte sich der Kontroverse, der Diskussion entzogen. Wie man allerdings in einem Kommentar nachlesen kann:

"nach dem eklat-mäßigen Ausstieg des Referenten rief der Piraten-Kreisvorsitzende zur Fortführung der Diskussion auf, und die wurde dann auch recht lebhaft, und selbst der Referent nahm daran teil."

Köhler hat wohl alles richtig gemacht. Nachdem drei Nörglerinnen den Vortrag ständig störten und wohl eher vorzeitig mit der Kontroverse oder Diskussion anfangen wollten, welche eigentlich erst für später vorgesehen war, war es richtig den Vortrag abzubrechen und eben gleich zur Diskussion überzugehen.

Aber ist eigentlich alles egal, schließlich ging es nur darum:

Jens sagt:
28. Mai 2011 um 20:57
OK, hab’s jetzt anhand der Tweets von @miradlo kapiert.

side-glance sagt:
28. Mai 2011 um 21:05
Obwohl du es mittlerweile schon weißt (vielleicht interessiert es ja andere auch): Es geht um die Auswahl des Referenten.


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