Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Würde behalten!

Sven ⌂, Wolfsburg, Friday, 19.11.2010, 11:06 (vor 4916 Tagen) @ DvB

Das stimmt. Allerdings ist die Schreckangst davor übertrieben und das
Druck- und Bestrafungssystem außerhalb von HIV nicht wesentlich geringer.
Tendenz immer weiter angleichend. Insofern ist die vermeintliche
Besserstellung als braver Arbeitssklave auch aus egoistischer Sicht ein
schwaches Schmacko.

Ich kann mich nicht erinnern, dass bei Arbeitsausübung automatisch die Grundrechte beschnitten werden. Ebensowenig, wie ein Arbeitgeber dich sehenden Auges verhungern lassen kann, indem er einfach keinen Lohn mehr zahlt und damit rechtlich durchkommt. Auch kann er nicht einfach deinen Lohn kürzen, weil du zu einem Gespräch nicht erscheinst oder Papierkram nicht einreichst. Er kann dich freilich kündigen, aber bis auf Härtefälle nicht ohne ein Frühwarnsystem namens Abmahnung.

Das bedeutet freilich nicht, dass Erwerbsarbeit ohne Zwänge und bisweilen Unterdrückung auskäme. Aber vergleichbar ist es deswegen noch nicht.

Die wesentliche Seite ist aber die: Man muß schauen, daß man aus dem
System aussteigt. Denn von innen, durch kastrierte Sklaven ist es nicht zu
eliminieren. Es muß eine Gegenkultur etabliert werden. Das geht
letztendlich nur von einer autarken Position aus. Du wirst darüber erst
garnicht richtig nachdenken können, solange Du damit beschäftigt bist,
das Hamsterrad zu drehen.

Das ist durchaus richtig, hängt aber auch sehr davon ab, welcher Art und Qualität die ausgeübte Arbeit ist - und welchen Stellenwert selbige im eigenen sozialen und persönlichen Gefüge einnimmt. Das allerdings ist eine Bewertung, die jeder für sich selbst treffen muss.

Noch was zum Arbeitsmarkt:
- Der Feminismus liegt im Interesse der Industrie. Denn nun hat sie im
Grunde zwei Lohnsklaven zum Preis von einem. (Weiber, die arbeiten müssen
-> mehr Konkurrenz am Arbeitsmarkt -> fallende Löhne)

Korrekt.

- Es werden von Dir unsinnige Kompetenzen verlangt. Es kommt ja vorrangig
nicht darauf an, was Du kannst, sondern was Du für Papierchen hast. (Was
auch Teil des Feminismus, bzw. Lohndrückungsargument ist.) Du konkurrierst
also vorrangig darum, ein stromlinienförmiger Arbeitssklave zu sein. Deine
Abfindung ist völlig losgelöst von dem Gewinn, den Du erbringst. Am
großen Geld wirst Du nicht beteiligt. Und da kommst Du auf diesem Wege
auch nicht dran - das System ist nach unten abgesichert.

Mittlerweile reichen nicht einmal mehr Scheinchen, sondern nur noch Beziehungen. Aber abgesehen davon stimme ich dir zu. Es ist ja gerade einer der Hauptpunkte, warum HIVler nicht eingestellt werden: Sie haben bisweilen jahrelang ohne Arbeit gelebt und lassen sich nicht mehr so bereitwillig in Arbeit einbinden; schon ein Vollzeitjob bedeutet da gravierende Einschnitte, von Mehrarbeit gar nicht zu reden. Ein "guter Arbeitnehmer" ensteht eben nicht durch Jobanreize, eben weil diese schon lange nicht mehr für den Bürger interessant sind, sondern ein notwendiges Übel.

Männer können Kulturen bauen. Also sollten wir genau das tun. Und die
Weiberwirtschaft durch Männerentzug austrocknen. Nicht noch am Laufen
halten

In dem Fall solltest du allerdings auch einen Plan für "danach" bereithalten. Denn wenn sich alle Männer der Erwerbsarbeit entzögen, bräche unsere Wirtschaft selbstredend zusammen. Andererseits werden sich ohne Zusammenbruch auch kaum große Änderungen durchsetzen lassen. Die Frage ist und bleibt lediglich, ob jemand für sich persönlich die entsprechenden Konsequenzen vertreten kann: Sich nämlich nachhaltig aus der bestehenden Gesellschaft zu eliminieren in der Hoffnung, eine solche Änderung trete noch zu seinen Lebzeiten ein.

Gruß,

Sven


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