Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Apropos Traumprinz - ein lesenswerter Beitrag auf 1001geschichte.de

Christine ⌂, Wednesday, 19.05.2010, 13:18 (vor 5103 Tagen)

Einige hier erinnern sich sicher noch an die Ebay-Auktion eines jungen Mannes, der nach seinem Rauswurf aus der gemeinsamen Wohnung durch seine Freundin den Schund derselben versteigerte.
Dieses war dann auch Thema bei 1001geschichte.de. "Unsere" Donna Amaretta hat sich dazu sehr viele Gedanken gemacht und aus meiner Sicht einen sehr lesenswerten Beitrag geschrieben, den ich dankenswerterweise hier komplett einstellen darf.
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Eine Art Vorwort

Einige meiner Gedanken noch mal ausgeführt, um den Faden aus dem anderen Strang (europäische Frauen) wieder aufzunehmen.
Der Schreiber der Ebay-Geschichte hat eine Auktionsplattform genutzt, um auf seine Situation aufmerksam zu machen. Ich vermute, das er hoffte, durch diesen Einfall viele Menschen auf einen Missstand hinzuweisen, der Beachtung verdient nicht nur seiner persönlichen Lage wegen, sondern weil er nicht der Einzige ist, dem Solches passiert, und er das publik machen will um andere zu warnen.
Solche Geschichten passieren nicht erst seit grade gestern, sondern schon jahrelang.

So ist es denkbar, das viele Männer, denen auf die gleiche Weise (oder weniger schlimm oder noch extremer- ich kenne viele Geschichten aus Gesprächen mit Männern/Vätern) übel mitgespielt wurde, darüber mit Bekannten reden und diese warnen, hierzulande noch zu heiraten oder mit einer Frau ein Kind/Kinder zu haben. Die Männer werden also im Laufe der letzten Jahrzehnte immer vorsichtiger, heiraten seltener, fühlen sich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch nach Vaterschaft/Familie und entscheiden sich immer öfter dagegen, da Frauen sie, die Justiz/Jugendamt be-nutzend, ausspielen können.

Es ist also zu beobachten, das im Zuge dieser Entwicklung immer weniger Männer wagen, Frauen "den Hof" zu machen, feste Bindungen einzugehen mit dem Ziel gemeinsamen Wohnens, und auch der Kinderwunsch reduziert sich.
Das Risiko scheint vielen nicht mehr kalkulierbar, sie befürchten, als Unterhalts- und Alimente-Zahler zu enden, ihre Kinder kaum/gar nicht sehen zu dürfen und ihrer Zukunft so beraubt zu werden.

Dem gegenüber stehen Frauen, die sich eigentlich eine solide feste Beziehung und Familie wünschen, aber nun immer seltener einem Mann begegnen, der den Wunsch teilt.

Sie werden seltener angeflirtet, angelächelt (Vorsicht: sexuelle Belästigung könnte unterstellt werden- da zieht Mann es vor, sich zurück zu halten), Männer gehen kühler mit Frauen um, das Klima zwischen den Geschlechtern wird kälter.
Vielen Frauen aber fehlt die Perspektive Mann/Familie/Kinder.
Sie leiden darunter, dass niemand sie für mehr als eine möglichst unverbindliche, distanzierte Beziehung begehrt.

Das gilt natürlich nicht immer und für alle, die Tendenz ist jedoch nicht mehr zu übersehen. Es sei denn, man verschließt absichtlich Augen und Ohren.

Für viele Frauen- viel mehr Frauen als man vermuten würde- sind Familie und Kinder nach wie vor ein Ziel, später zwar als früher aber irgendwann wird eine Familiengründung angestrebt. Früher oder später wird der Wunsch, Mutter zu werden, nicht mehr verdrängt werden können. Die Natur, die Biologie und alle Sehnsüchte, die durch sie in Wesen und Handlungsweisen der Menschen angelegt sind, lässt sich nicht ab-erziehen, um-erziehen und verdrängen.

Und immer noch haben die betreffenden Frauen keinen Mann gefunden, der den Wunsch teilt.

Frauen wie Karin

Dann sind da noch andere Frauen, die den Wunsch negieren, da er "nicht angesagt" ist. Sie befürchten, von ihren Mitfrauen ausgelacht zu werden, denn die moderne emanzipierte Frau setzt Ausbildung und Beruf an erste Stelle. Unabhängigkeit, Autarkie, Selbstbestimmung, sich-nicht-ausliefern-wollen sind die treibenden Gründe und Ideale.
Kinder haben- das ist so was Archaisches, Altmodisches, und es wird zwinkernd damit kokettiert, nicht kochen zu können, schließlich: wer sich nicht wehrt, endet am Herd, und einem Mann ein Hemd zu bügeln, geht schon gar nicht, das grenzt ja an Unterwerfung. Nicht das man-äh-Frau sich plötzlich in "patriarchalischen" Lebensverhältnissen wiederfindet. Und bei vielen blubbert hinter der Fassade, unter dem Lack der Schein-Emanzipation die Biologie und köchelt ganz andere Wünsche, für die sie sich schämen würde, sie zu bekennen.

Nun, diese Frauen haben alle einen guten Beruf, haben immerhin Geld, das sie in Lage versetzt, in Urlaub zu fahren.
Die sonnigen Strände Cubas, der Dom-Rep, die türkische Riviera oder die Gestade des roten Meeres sowie die Küsten Tunesiens sind für sie bezahlbar.

Also auf, Sonne und Entspannung buchen.
Und wer weiß, wen man kennenlernt, nette Leute vielleicht dabei?

Am Urlaubsort eingetroffen, beginnen schöne Tage.
Und, unerwartete Überraschung, die einheimischen Männer sind sehr charmant.
Sie wirken gepflegt, sind höflich und fröhlich, kontaktfreudig.
Viel netter aus die deutschen Männer.
UND sie machen bezaubernde, lang nicht oder überhaupt nie gehörte Komplimente, sind sehr interessiert an den Lebensumständen der Damen, stellen Fragen, hören zu. (Wir wissen warum...)
Der siebte Himmel. Ein freundlicher hübscher Mann, der nun auch noch nach wenigen Tagen stürmisch auf ein Wiedersehen drängt! Damit nicht genug, er will nicht einfach "nur so", er sagt allen Ernstes, so eine Frau wie sie, SIE wäre eine Frau zum Heiraten, SIE käme unter vielen als EINZIGE als Mutter gemeinsamer Kinder in Frage.
BONGGGG- sie fasst es kaum. Der Mann überrollt sie förmlich mit seiner stürmisch begehrenden Art bei gleichzeitiger Betonung, das für ihn als ehrenhaften Mann nur eine Ehe in Frage käme, keine Liebelei.
Solche ernsten Absichten hat sie in Deutschland nie zu hören bekommen, die Männer haben es da nicht so eilig, oder wollen so was gar nicht mehr, warum bloß?

(Dieses Warum ist ein Punkt, über den sie sich nie tiefere Gedanken gemacht hat. Sie hat nur registriert, die deutschen Männer wären kalt, langweilig und zurückhaltend, ist sich darin mit ihren Freundinnen einig. Woran das liegen könnte, das das Verhältnis zwischen Männern und Frauen angeknackst ist, ob sie und andere Frauen, der "Zeitgeist" einen Anteil an dieser Entwicklung haben könnten, analysiert sie nicht)

Er MUSS es ja ernst meinen, der will H-E-I-R-A-T-E-N!!! K-I-N-D-E-R!!!
Er stellt ihr seine ganze Familie vor. Eine EHRE, sie wird der Mutter vorgestellt, denkt sie.
Wer keine ernsten Absichten hat, tut doch so etwas nicht. Denkt sie.
Sie, die sich nicht die Bohne interessiert hat, als ihre Muddi ihr beibringen wollte, was man der Küche so bewerkstelligen kann von Zwiebel schneiden, Petersilie wiegen bis Schweinskrustenbraten in Biersoße schmoren, luschert der potentiellen orientalischen Schwiegermutter über die Schulter in deren Kochtöpfe.
Heimgekehrt, sucht sie im Internet Falafelrezepte oder "Wie bereite ich die leckersten Köfte". In ihrem Schrank finden sich plötzlich ornamentengeschmückte Teegläser, die Ikea-Gardinen weichen Organza-Vorhängen mit orientalischen Mustern. Ihr Gang wird anders, satter, voller Vorfreude. Sie meldet sich zum Bauchtanzkurs an, oder falls der potentielle Bräutigam Latino ist, zum Salsa-Kurs. Seine Kultur gilt es zu entdecken.
Man könnte noch endlos weiter ausführen, was sie alles so tut.
Ständig denkt sie an ihn, und auch an seine Familie. Ihr Portemonnaie ist weit geöffnet für diese lieben Menschen, die sie so (scheinbar) herzlich aufgenommen, angenommen haben. Sie, die bindungslose, heimlich bindungsträumende, gehört DAZU.
Dann kommt er. Endlich.
Und dann wird alles anders. GANZ anders als sie sich erträumt hat.
Bei 1001geschichte weiß man, WIE anders.

Karin und Robert- Ein Wiedersehen

Eines Abends, nachdem der "Herzens", oder besser "Schmerzensmann", schon aus ihrem so traut gestaltetem gemeinsamen Heim verbannt ist- ein Schritt den zu gehen sie zögerte, da es schmerzte sich von diesem Traum "Familie" verabschieden zu müssen, sitzt sie, nennen wir sie mal Karin, in einem Lokal um die Ecke am Thresen.
Ein Mann kommt herein, das ist doch- ach ja, der Robert aus der Schule, lange her.
Die erste Liebe, sie 16, er 17, eine Klasse über ihr, damals auf dem Gymnasium.
Wiedersehensfreude. Eine Flasche Roten, bitte, und zwei Gläser.
Was hast du denn so gemacht in all den Jahren?
Sie erzählt. Er erzählt.
Er wohnt zur Zeit wieder bei seinen Eltern in seinem alten Kinderzimmer. Froh, das sie es damals so belassen hatten, falls er mal zu Besuch sei, später mit Frau und Kindern.

Wieso wohnst du denn da? Was ist passiert? fragt Karin neugierig.

Tja, sagt er mit einem bitteren Zug um den Mund, meine Herzensgattin hatte wohl keinen Bock mehr auf mich, da entdeckte sie die ungeahnten Möglichkeiten des Gewaltschutzgesetzes.
Ich darf mich der Wohnung nicht nähern und die Kinder habe ich seit Monaten nicht mehr sehen dürfen. Aber zahlen darf ich, da sei mal sicher.
Deswegen bin ich zu meinen Eltern, eine Wohnung ist einfach nicht mehr drin. Meine Eltern leiden auch sehr darunter, sie hatten die Kleinen oft am Wochenende, und jetzt?
Papa, Oma, Opa, für die Kinder ist auf einen Schlag alles weg! Wie müssen die Kinder darunter leiden!? von meinen Eltern will jetzt mal gar reden.

Karin schluckt betroffen, weiß nicht was sagen.
Ihr Kleiner ist das Wochenende bei ihren Eltern, erzählt sie dann.
...die erste Zeit mit meinem "Mann" war alles schön...bilderbuchschön...im Rückblick weiß ich, das dieser Bilderbuchmann eine einzige Lüge ist. Ich hätte darüber stolpern müssen, dass so eine Perfektion nur gespielt sein kann.
Er hat das Bilderbuchmann-Spiel auch maximal ein Jahr durchgehalten, dann fing er an immer später abends und nachts unterwegs zu sein, Kontakte mit anderen Frauen, und immer wieder Geld-Geld-Geld-Forderungen.
Als ich anfing gegen zu halten, Geld zu verweigern und auch mich selber, da ich ihm nicht mehr glaubte, fing er an, aggressiver zu werden, er schlug mich. Ich wollte mich trennen, hatte auch Angst wegen des Kleinen, er wieder sanft wie ein Lamm, tausend Entschuldigungen und dann das Ganze von vorne. Bis er die AE in der Tasche hatte.

Robert hört die weiteren Erläuterungen, die durch im Forum 1001geschichte erworbene Hintergrundwissen detailliert aus ihr heraussprudeln, an, und stellt dann fest:
Dann ist meine Ex, diese verlogene gierige Egoistin, eine Bezzine.
Bloß das sie keine AE braucht. Immerhin hat sie auf gewisse Weise eine Art alleinige AE für unsere gemeinsame Wohnung erlogen, das ist auch 'ne Art AE-Betrug.

Sie lachen laut los, obwohl beiden zum Heulen ist.

Robert überlegt.
Der Bezzie hat dich also aus Berechnung geheiratet, um sich gesundzustoßen, könnte man sagen.
Und nach Erhalt der AE und einigem an finanziellen Mitteln dich weggeworfen wie einen alten Schuh.
Du sagtest, Bezness sei von Business hergeleitet, also Geschäft. Karin, nicht nur diese Beznesser handeln in Gefühlsdingen wie rechnende Geschäftsleute. Meine Ex tat es auch, und da ist sie nicht die Einzige...
Im Rückblick scheint es mir ebenfalls, als hätte meine Ex mich geplant benutzt, wann sie welche Entscheidungen traf und ihr Verhalten sich änderte, zeigt das genau. Wie bei dir, erst alles eitel Sonnenschein.
Sie war liebevoll, einfach perfekt. Meine Eltern meinten damals, ja, sie sei nett, nur etwas zu aalglatt, sagte und tat immer das Richtige, ich solle vorsichtig sein.
Ich hatte die Wohnung fertig, wirklich schön alles, jeden Abend nach der Arbeit noch gewühlt. Dann verlor sie ihren Job, fand nichts Neues, und dann sagte sie eines Abends, sie sei schwanger.
Ich wunderte mich, sie nahm doch die Pille.
Hat sie heimlich abgesetzt, das weiß ich inzwischen. Ich nahm es hin, dachte nun ja, halt etwas eher als gedacht, aber vielleicht soll es eben so sein, begann mich zu freuen auf das Kind. Sie begann sich schleichend zu verändern, war immer öfter abweisend, ich schob es auf das Baby und dachte halt, gut, gib ihr Zeit sich mit der Situation zurecht zu finden. Die zweite Schwangerschaft folgte, ich machte wirklich alles, kaufte nach der Arbeit ein, und abends drückte sie mir die Kinder in den Arm, jetzt sei ich dran. Sie hätte keinen Grund zu klagen gehabt... aber sie suchte Streit, ich versuchte ruhig zu bleiben, bis sie immer öfter auch handgreiflich wurde.
Beleidigte mich, schubste mich, schrie mich an. Sie trat mir in die Eier! Und dann holte sie mit der Pfanne aus, ich fing ihren Arm ab und packte sie an den Oberarmen, schüttelte sie. Da begann sie zu heulen, ich ließ sie los, sie ans Telefon, Polizei gerufen. Sie zeigte mich an, und ich flog aus der Wohnung.
Seitdem ist nur Theater. Gerichte, Jugendamt, von ihrer Seite nur Lügen.
Sie hat alles was sie wollte. Wohnung, Geld durch Unterhaltszahlungen, und die Kinder...sie benutzt die Kinder...ich würde sie zu mir holen, meine Eltern würden mir helfen.
Aber sie lässt sie mich nicht sehen, ganz klar warum sie den Keil immer tiefer treibt: Wenn sie die Kinder hat, kann sie Geld aus mir pressen.
Wären sie bei mir, bekäme sie nichts mehr.
Karin, diese Frau ist genau wie ein Beznesser, eine eiskaltes berechnendes Aas.
Und ich kenne reichlich Männer inzwischen, denen es ähnlich geht, mal weniger schlimm, mal schlimmer.
Unter solchen Umständen, wenn man so ausgebootet werden kann, einem die Zukunft genommen wird, wundert es mich nicht, das immer weniger Männer Familien gründen wollen, das sie sich möglichst unverbindlich verhalten.

Karin sitzt still da. Das es so übel aussehen kann auf der anderen Seite, auf der Seite der Männer, darüber hatte sie nichts gewusst, nie darüber nachgedacht.
Sie las mehrheitlich bei 1001 mit, kannte fast nur die üblen Geschichten von Frauen. Sie fühlt sich beschämt.

Robert...aber die Gerichte...du bist doch im Recht...es muss doch Mittel und Wege geben, zumindest den Umgang mit den Kindern einzuklagen...Weißt du, das ich meinem Ex den Kleinen geradezu hinterher tragen muss? Das Jugendamt zwingt mich dazu, das Kind hat ein Recht auf seinen Vater, ich hätte Konsequenzen zu erwarten, wenn ich den Umgang blocke! Du musst den Umgang einklagen können!
Robert seufzt.
Ach, Karin, das tue ich doch! Hast du eine Ahnung, wie lange das dauert?
Die Mühlen der Justiz mahlen langsam. Und ich habe schlechte Karten wegen dieses Polizeieinsatzes, ich stehe als ein Gewalttäter da, dem man die Kinder besser nicht gibt. Ich habe keine Chancen zu beweisen, wie es wirklich war, man glaubt zuallererst meiner Ex. Dazu kommt, das wir nicht verheiratet sind- das Sorgerecht hat dann automatisch die Mutter, und nur wenn sie zustimmt, hätte auch ich es erhalten können. Sie werden mir immer fremder werden, je länger das dauert, und wer weiß, was die Mutter ihnen über den Vater vorlügt!

Karin fragt zögerlich: Aber habt ihr denn darüber nicht gesprochen, das Sorgerecht meine Ich?
Das hätte doch bei der Geburt gleich geregelt werden können...?

Nein...ich habe ihr einfach vertraut, blind vertraut. Ich hatte von diesen Gesetzen keine Ahnung, Ich wusste nicht, was Frauen dadurch für Mittel in der Hand haben.
Ich liebte sie, und sie mich auch, dachte ich, sie sagte es ja! Da kommt man doch nicht auf SOWAS...
Hinterher ist man immer schlauer.

Karin sagt leise: So wie ich dem Beznesser vertraut habe- auch blind.
Ich verstehe nicht- hat mein Ex-Kerl denn eine Art Ausländerbonus, das ich ihm den Jungen sozusagen frei Haus zum Umgang liefern muss, und dir, der du ein total netter lieber Mensch bist, können die Kinder einfach so vorenthalten werden!? Das müssen die Richter doch sehen, dass da etwas nicht stimmt!

Robert grinst hämisch, seine Augen werden schmal.
Karin, ich bin doch nur ein Mann, ein doofer deutscher Mann, und solcher automatisch der "Täter".
Dein Drecksvogel scheint von diesem armer-ausländischer-Vater-Bonus zu profitieren, mein Ex-Weibsstück von einer Art grundsätzlicher Denkweise wie "Frau=gut, Frau-lügt-nie-Mann immer böse".

Sie schweigen.
Karin betrachtet Robert.
Er ist sympathisch, dunkelblonde Haare, die er immer wieder aus der Stirn zur Seite streicht, hellgraue klare Augen. Keine samtigen Nougataugen. Er ist sehr schlank, fast zu schlank, und wirkt leicht müde und angespannt.
Die arglose fröhliche Unbeschwertheit, die sie früher an ihm kannte, hat er verloren.

Robert betrachtet Karin. Sie wirkt femininer als früher, irgendwie weicher.
Sie, die einst so angriffslustig und burschikos daherkam, wirkt stiller, ein Hauch Melancholie liegt in ihrem Gesicht, in ihren blauen Augen.

Er sagt: Schön auf die Schnauze gefallen sind wir. Fett reingelegt worden. Immerhin sind wir jetzt schlauer.
Er lächelt hilflos bei seinen Worten.
Ja. Schlauer- wenn das Schlau-Werden nur nicht so weh täte und so verdammt teuer wäre,
fügt Karin leise hinzu.

Es ist spät geworden.
Sie verabreden sich fest für das nächste Wochenende, sie möchten weiterreden.
Es tat gut, das Herz ausschütten zu können bei einem Menschen, nicht nur im Internet in irgendwelchen Foren.
Einem Menschen, der einem noch vertraut ist aus den Tagen unbeschwerter Jugend.
Sie reichen sich die Hände, ein kurzer warmer Druck in gegenseitigem Verständnis, dann trennen sich die Wege.
Kein "Kommst du noch auf einen Kaffee mit zu mir"- diese Leichtigkeit des Seins
ist verloren, muss erst- vielleicht- wiedergefunden werden.

Sie freuen sich auf den nächsten Samstagabend.

Vielleicht diskutieren sie an diesem nächsten Abend über Multi-Kulti, über die Frage,
wer sind wir, so als Deutsche, was sind unsere Wurzeln, unsere Kultur.
Vielleicht überlegen sie, wie das weitergehen soll mit Deutschland, mit all den zerbrochenen
Familien, dem mangelnden Zusammenhalt, falschen Idealen.
Dem über-den-Tisch-ziehen und wegwerfen im eigenen und fremden Ländern.
Vielleicht wühlen sie in ihren Jugenderinnerungen.

Fortsetzung könnte folgen.

Diese Geschichte ist entstanden aus den Beobachtungen, Gesprächen am Telefon und im direkten Austausch, Informationen aus Foren und intensivem Mail-Austausch mit vielen Männern und Frauen.
Karin und Robert gibt es so nicht, jedoch sind ihre Art und Gedanken der Realität
entnommen. Man kann sich in ihnen wieder finden.
Richtig interessant wird es, ihnen zuzuhören bei ihrem nächsten, dem übernächsten und weiteren Treffen.
Was aus ihnen sonst noch werden kann und werden wird, verrate ich jetzt noch nicht.
Ich verspreche, da wird "etwas" , nach dem sie ihre Lage und bisherigen Werdegang und die Gründe dafür ausreichend analysiert haben.

Liebe Grüße
Amaretta

Quelle

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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