Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Ich habe die Kommentare bei Telepolis gelesen (Feminismus)

Christine ⌂ @, Friday, 03.04.2015, 10:47 (vor 3308 Tagen) @ wolle pelz

und die waren, wie so oft, wesentlich interessanter. Einen davon veröffentliche ich hier:

1. April 2015 20:37 von Antwerpen
armes naives Frauchen. In 50 bis 100 Jahren sind wir eher 200 Jahre zurück

Ich lese gerade "Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change" von William Catton. Dieses 1980 erschienene Buch sehen viele die es gelesen haben, als das wichtigste Buch des 20. Jahrhunderts an, und es ist gerade heute aktueller denn je. Ein ins Deutsche übersetztes Interview mit Catton über dieses Buch ist hier:
http://www.freizahn.de/2015/03/ueberschwingen-interview-mit-william-catton/ .

Das Buch ist beeindrucken und bedrückend zugleich. Nicht nur weil Catton Hitler und die Nazis völlig anders erklärt, als wir das in der Schule und vom Fernsehen gelernt haben, und weil er meint man hätte gut daran getan den Nationalsozialismus mit all seinen Verbrechen realistisch als Vorspiel für das zu sehen, was uns in Zukunft erwartet, weil andere Völker sich voraussichtlich genötigt sehen werden dergleichen in möglicherweise drastisch größerem Umfang zu wiederholen.

Catton klärt freundlich lächelnd, mit dem eisig-nüchternen Blick eines hochintelligenten Soziologen und Ökologen darüber auf, dass wir unsere Zivilisation gerade gegen sehr eine massive Wand fahren, und dass die meisten Menschen gerade auch in hochentwickelten Ländern den brutalen Zusammenstoß mit der realen Zukunft nicht überleben werden.

Es gibt kein Zurück und kein Ausweichen mehr. Themen wie Gendermainstreaming, Gleichberechtigung der Frauen und alles was dazugehört werden in unserem Jahrhundert mit Sicherheit durch die brutale Kraft der faktischen Notlagen auf den Müllhaufen der Geschichte befördert.

Mir fällt zu dem Interview mit Frau Domscheit-Berg vor allem diese Kathrine in dem Roman "One Second After: Welt ohne Strom", von William Forstchen ein. Diese Kathrine war eine dieser gut bezahlten, selbstbewußten High-Potential-Public-Relation-Beraterinen eines großen Konzerns. In dem Roman ist sie mit ihren kaputten Stöckelschuhen, hungernd und verdreckt auf der Flucht, als Teil eines aus den Städten an der Küste strömenden endlosen Flüchtlingstrecks.

Sie versucht sich an der Straßensperre der Kleinstadt Black Mountain, in North Caroline, in der dieser Roman vom Zusammenbruch der amerikanischen Gesellschaft spielt, zu prostituieren um ihr Leben zu retten, aber sie wird mit vorgehaltener Waffe zurückgewiesen und weiter, in den sicheren Tod geschickt, weil sie als Mensch für die Bevölkerung von Black Mountain nur ein wertloser, zusätzlicher Esser wäre.

Der letzte Auftritt der kurz vor der Katastrophe wiedergewählten Bürgermeisterin von Black Mountain, ist eine Versammlung des Katastrophenstabes der Stadt, bei der sie gleiche Lebensmittelrationen für alle fordert und von den nüchtern denkenden Männer überstimmt wird, die kaltblütig der schrecklichen Realität ins Auge sehen und eine differenzierte, am Nutzen der Esser orientierte Rationierung fordern und auch durchsetzen - und die damit die Zahl der Überlebenden in dieser Stadt relativ hoch halten können. Wegen unseren modernen Frauen, Frauenquoten usw. mache ich mir jedenfalls keinen Stress mehr. In 50 bis 100 Jahren ist die Gleichberechtigung der Frauen nur noch Stoff von Märchen und Lagerfeuergeschichten aus alten Zeiten. Vermutlich wird man sogar die Gleichberechtigung der Frauen als eine der Hauptursachen des Untergangs der westlichen Zivilisation und der furchtbaren Verluste ansehen, auf die man dann zurückblicken wird. D.h. emanzipierte Frauen wie diese Anke Domscheit-Berg, Frauenquoten und Gendermainstreaming wird man voraussichtlich gar nicht so ferner Zukunft gerne und umfassend als Sündenböcke nutzen. Die Folgen der Gleichberechtigung und der Emanzipation der Frauen werden am Ende mit ziemlicher Sicherheit benutzt um Frauen für den Rest der Geschichte der Menschheit systematisch zu unterdrücken.

Einige Folgen sehen selbst Frauen, siehe dazu z.B.
http://www.freizahn.de/2014/11/femokalypse/ .

Eine böse Vorahnung gibt auch der Militärhistoriker Martin van Creveld:
http://www.freizahn.de/2014/08/nur-noch-schmusekatzen/ .

Wenn man dazu dann auch noch diverse geopolitische Parameter, Dynamiken und die Verwundbarkeit der westlichen Industriestaaten betrachtet, die die heile Welt von Frauen Domscheit-Berg in einer Zeit von Blut, Mühsal, Schweiß und Tränen, in einer Zeit des Durchschreitens des "Bottlenecks" der Menschheit, zerstören werden, oder Joseph Tainters Ausführungen über den Kollaps komplexer Gesellschaften, dann kann man sich als Mann gemütlich zurück lehnen und über diese modernen Frauen wie Frau Domscheit-Berg, Alice Schwarzer usw. nur lächelnd den Kopf schütteln, zumindest wenn und solange man keine Kinder und/oder Enkel hat, deren Überleben und Zukunft einem Sorge machen könnte.

http://www.heise.de/tp/foren/S-armes-naives-Frauchen-In-50-bis-100-Jahren-sind-wir-eher-200-Jahre-zurueck/forum-294357/msg-26693348/read/

Daraufhin meinte mouse-net (vermutlich eine Frau), dass die genannten Romane ja von Männer geschrieben seien und das ihr Frauenromane wesentlich besser gefallen, weil dort weniger über Weltuntergänge und Gewalt geschrieben würde.

Allerdings wären Frauen diejenigen gewesen, die nach dem Krieg alles gemacht hätten, weil die Herren der Schöpfung entweder tot, noch nicht "entnazifiert" oder in Kriegsgefangenschaft waren. Sie gibt allerdings zu, dass nach so einem Szenario Gleichberechtigung keine mehr spielen würde, weil wenn noch ein Aufbau möglich ist, werden das wieder die Frauen machen müssen weil Männer sich lieber gegenseitig umbringen.

http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-armes-naives-Frauchen-In-50-bis-100-Jahren-sind-wir-eher-200-Jahre-zurueck/forum-294357/msg-26693390/read/

Darauf bekommt sie mehrere Antworten u.a. von diesem Antwerpen, dessen Kommentar ich oben eingestellt habe. Die Antwort auf mouse-net stelle ich jetzt nicht mehr ein, nimmt aber ebenfalls sehr oft Bezug zum Thema Männer und Frauen, aber das könnt ihr dort selber nachlesen.

http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-armes-naives-Frauchen-In-50-bis-100-Jahren-sind-wir-eher-200-Jahre-zurueck/forum-294357/msg-26693548/read/

Danke Wolle für das einstellen Deines Beitrages und die Verlinkung zu Telepolis. Ohne diesem wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, die dortigen Kommentare zu lesen.

Ich denke mir, das beschriebene Szenario von "Antwerpen" wird irgendwann auf die Menschheit zu kommen, ob allerdings aus den genannten Gründen, sei dahin gestellt.

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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