Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dr. Monika Stocker (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 13.10.2013, 14:19 (vor 3899 Tagen)
bearbeitet von Oberkellner, Sunday, 13.10.2013, 14:24

F58 Dr. Monika Stocker – CH - geboren am 01.07.1948 in Aarau (CH) – Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Freiburg (CH) – Mitglied der GRÜNEN seit 1984 – Nationalrätin von 1987 bis 1991 – zwischen 1994 und 2008 Stadträtin und Vorsteherin des Sozialdepartements der Stadt Zürich – Monika Stocker ist verheiratet und hat zwei Kinder – seit 2009 Präsidentin des cfd - berät Personen und Organisationen – Co-Redaktorin der Zeitschrift "Neue Wege" www.neuewege.ch - www.monikastocker.ch – info@monikastocker.ch - http://www.klatschheftli.ch/wp-content/uploads/2009/07/stocker-213x300.jpg

Monika Stocker geht zu feministischer Friedensorganisation
Die ehemalige Zürcher Sozialvorsteherin ist zur neuen Präsidentin des feministischen Christlichen Friedensdiensts gewählt worden.

Der feministische Christliche Friedensdienst (CFD) hat eine neue Präsidentin: Monika Stocker. Damit kehre sie in ihre «politische Heimat» zurück, sagte die ehemalige Zürcher Sozialvorsteherin in ihrer Antrittsrede am Donnerstagabend.
Zwar klinge der Name christlicher Friedensdienst «nicht besonders sexy», räumte die neue CFD-Präsidentin ein. Dies entspreche aber der klaren Ausrichtung als feministische Friedensorganisation keineswegs. Stocker tritt die Nachfolge von Regula Frey Nakonz an.
Seit den 1980er-Jahren steht der CFD für feministische Friedenspolitik. Er engagiert sich für Gleichberechtigung der Geschlechter, unterstützt Projekte für Migrantinnen und nimmt Stellung zu friedens- und migrationspolitischen Fragen.
Monika Stocker stand dem Zürcher Sozialdepartement 14 Jahre lang - von 1994 bis 2008 - vor. Dann stolperte die heute knapp 62-Jährige über eine Reihe von Missbrauchsfällen in ihrem Departement. Erst nach monatelangem Druck trat Stocker zurück.

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Monika-Stocker-geht-zu-feministischer-Friedensorganisation/story/23742233

Die grüne Politikerin
Monika Stocker war
Nationalrätin und 14 Jahre
lang Stadtzürcher
Sozialvorsteherin. Seit
ihrem Rücktritt engagiert
sie sich mit Wort und Tat
weiterhin: für die Frauen,
den Frieden, die Revolution
der Grossmütter und
für ihre Enkelkinder.
Interview: Annegret Honegger
Bilder: Bernard van Dierendonck
VVas
hat es Ihnen bedeutet, als
Sie vor vier Jahren erstmals
Grossmutter wurden? Ich
hielt es immer für etwas
übertrieben, wenn meine
Kolleginnen von ihren Enkeln schwärmten
- aber als mein erster Enkel Nico zur
Welt kam, spürte ich, wie sich in meinem
Leben nochmals eine völlig neue
Zeitdimension auftat: Da ist jetzt plötzlich
jemand, der das ganze 21. Jahrhundert
erleben wird.
Zurzeit engagieren Sie sich ja auch für die
sogenannte GrossmütterRevolution - worum
geht es da? Das Migros-Kulturprozent
fördert mit diesem Projekt Initiativen
von Grossmüttern und deren gesellschaftliches
und politisches Engagement.
Grosskinder zu bekommen, hat bei
vielen Frauen der 68er-Generation einen
Schub ausgelöst, nochmals aktiv zu werden
und für eine gute Zukunft dieser
Enkel zu kämpfen. Mit einem kleinen
Kind an der Hand sieht man vieles
wieder ganz anders: etwa den bedrohlichen
Strassenverkehr, Krieg und Gewalt
gegen Frauen und Kinder, das
Schulsystem oder die Umweltthematik.
Unsere Enkelinnen und Enkel sollen
noch eine intakte Welt geniessen, wenn
sie einmal vierzig sind.
Was fordern die revolutionären Grossmütter?
Früher sass das Grosi im Lehnstuhl,
strickte und erzählte Märchen. Ältere
Frauen waren in der Öffentlichkeit bislang
kaum sicht- und hörbar. Wir möchten
uns einmischen und zeigen, dass wir
etwas zu sagen haben. Denn wenn eine
Frau gesund ist und nicht mehr für den
Lebensunterhalt arbeiten muss, hat sie
zwischen sechzig und achtzig sehr viel
Potenzial, Kraft und Erfahrung. Dies
möchten wir in die Politik einbringen,
etwa in den Bereichen Rentenalter, AHV
oder auch Altersarmut, die ja grösstenteils
Frauen betrifft.

Also eine Art neue Frauenbewegung?

Sich zu engagieren, ist wohl typisch für uns
68erinnen. Am Schluss der sogenannten
Zukunftskonferenz zum Auftakt der
GrossmütterRevolution im letzten März
fühlten wir eine Aufbruchstimmung, die
uns stark an damals erinnerte. Alle
beteiligten Frauen, von der Bäuerin bis
zur Managerin, spürten auch eine Verpflichtung
der Generation der Töchter
und Schwiegertöchter gegenüber, dass
diese auch als Mütter berufstätig bleiben
können. Dafür mussten wir selber ja
lange kämpfen. Auch den grossen Einsatz
vieler Grossmütter beim Kinderhüten
und in der Pflege von Angehörigen,
der Milliarden wert ist, wollen wir
öffentlich machen.

Wie engagieren Sie sich selber für ihre Enkel?

Mein Mann und ich haben mit unserer
Tochter abgemacht, dass wir im Notfall
einspringen, wenn ein Kind krank ist
oder wenn die Jungen mal ein Wellnessoder
Wanderwochenende machen möchten.
Einen fixen Hüte-Tag wollen wir
aber nicht, schliesslich sind wir - das ist
auch typisch für die heutigen Grosseltern
- selber noch berufstätig und haben
verschiedene Ämter.
Sie kamen über Frauen-, Friedens- und
Umweltfragen in die Politik - was ist der
Motor für Ihr Engagement?

Ganz klar die
feministische Idee. Im Jahr 1986, beim
Reaktorunglück von Tschernobyl, waren
meine Kinder noch klein, und ich wusste
nicht, ob ich ihnen Milch zu trinken
geben oder sie im Sandkasten spielen
lassen durfte. Damals habe ich mich
entschieden, der grünen Partei beizutreten
und das, was mir wichtig war,
auch öffentlich zu vertreten. Ich bin
überzeugt, dass wir Frauen einen anderen
Zugang zur Welt haben, weil wir
die Kinder zur Welt bringen und ihnen
zumindest am Anfang näher stehen als
die Männer. Wir wissen, was ein Liter
Milch kostet oder welche Zuwendung
ein Mensch braucht, wenn es ihm nicht
gut geht
.
Wie zeigen sich diese Unterschiede in der
Politik?

Frauen politisieren nach meiner
Erfahrung pragmatischer, lösungsorientierter
und mit weniger hinderlichem
Machtgehabe als Männer. Immer noch
werden Wirtschaftsfragen von Männern
entschieden, während das Hegen und
Pflegen in Frauenhand liegt. Die entscheidende
Frage ist, ob wir diese beiden
Welten zusammenbringen. Gerade neulich
hat sich bei der Ölkatastrophe im
Golf von Mexiko wieder gezeigt, was
passiert, wenn das Geld die Triebfeder
ist und die Sorgfalt fehlt. Diese furchtbaren
Schäden kann kein Geld der Welt
wieder gutmachen.

Frauenanliegen stehen nicht mehr zuoberst
auf der politischen Agenda. Leider denken
«Frauen politisieren
pragmatischer
und lösungsorientierter
als Männer.»
viele, Gleichberechtigung sei kein Thema
mehr, seit wir etwa das Frauenstimmrecht
oder das neue Scheidungsrecht
haben. Dabei erlebe ich oft, wie wir in
alte Muster zurückfallen und sich Frauen
etwa in Führungsfunktionen weniger
zutrauen als Männer. Solche inneren
Vorstellungen und Erwartungen ändern
sich nur langsam. Wenn wir zu den Errungenschaften
der letzten vierzig Jahre
keine Sorge tragen, fallen wir reflexartig
in diese alten Zustände zurück.

Täuscht der Eindruck, dass Frauen heute
wieder seltener hohe Positionen anstreben?

Es gibt immer wieder Managerinnen, die
aus einer tollen Karriere aussteigen und
sich bewusst gegen ein Leben an der
Spitze eines Unternehmens entscheiden.
Für mich gehört zum Feminismus, dass
Frauen Machtpositionen nicht nur erreichen,
sondern dort anders arbeiten
können - Teilzeit, im Jobsharing oder
auf eine Art, die weniger rücksichtslos
mit Mitarbeitenden umgeht. Leider sieht
die Realität noch anders aus.
Sie vergleichen die politische Arbeit oft mit
dem Haushalt. Für beide gilt doch: Läuft
alles rund, macht niemand Aufhebens
von der Arbeit, die dahintersteckt. Aber
kaum geht etwas schief, beschweren
sich alle.

Wie haben Sie Politik und Familie unter einen
Hut gebracht?
Das war eine Gratwanderung
- und ist es auch bei den heutigen
Jungen noch. Meinem Mann und mir -
wir haben beide Sozialarbeit studiert -
war immer klar, dass wir beide arbeiten
und beide zeitweise fürs Familieneinkommen
respektive für den Haushalt
verantwortlich sein wollten, wobei ein
Hausmann damals noch sehr exotisch
war. Mit einem Mann, der sehr ehrgeizig
ist, funktioniert eine solche Rollenteilung
nicht. Und die Kontrolle über den Haushalt
abzugeben und nicht mehr zu wissen,
wie viele Hörnli noch im Schrank
sind, ist für viele auch emanzipierte
Frauen nicht einfach. Zudem müssen
auch beide einmal Nein sagen können,
wenn ein Karriereschritt ansteht und die
Kinder noch klein sind. Als ich in den
Nationalrat gewählt wurde, war mein
Sohn dreizehn, meine Tochter zehn Jahre
alt. Ich erklärte meinen Kindern, dass sie
Vorrang hätten, wenn sie mich wirklich
brauchten. Meine Tochter hat das einmal
getestet, indem sie vor einer Sitzung
furchtbar Bauchweh hatte. Als ich meinen
Termin absagte, wusste sie, dass unsere
Abmachung galt, und war beruhigt.

Kämpferin für Frauenrechte
Monika Stocker, geboren 1948 in Aarau, studierte Sozialwissenschaften an der Uni Fribourg.
Von 1987 bis 1991 war sie grüne Nationalrätin, von 1994 bis 2008 leitete sie im Zürcher Stadtrat
das Sozialdepartement. Heute berät sie im «Atelier Monika Stocker» (www.monikastockerch)
Personen und Organisationen. Sie arbeitet als Co-Redaktorin derZeitschrift «Neue Wege»
(www.neuewege.ch), die sich mit Entwicklungen in Politik, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft
auseinandersetzt. Seit diesem Jahr präsidiert sie auch den Christlichen Friedensdienst CFD
(www.crd-ch.org), eine feministische Friedensorganisation. www.grossmuetterch bietet mehr
Informationen über die GrossmütterRevolution und die neue Frauen-Alterskultur. Monika
Stocker lebt mit ihrem Mann in Zürich, hat einen Sohn und eine Tochter und zwei Enkelkinder.
Buchtipp: Monika Stocker: «He, dich kenne ich doch. Agendanotizen», mit einem Vorwort
von Peter Bichsel, Limmat Verlag, Zürich 2010, 128 Seiten, ca. CHF 29.90.

Wie erlebten Sie es, als Zürcher Stadträtin
plötzlich Macht zu haben? Das fand ich
spannend. Macht bedeutet Verantwortung
für menschliche Schicksale, über
die man per Unterschrift entscheiden
kann. Mir war wichtig, die angenehmen
wie die schwierigen Seiten der Macht
bewusst anzunehmen. Wer zu allen nett
sein und von allen geliebt werden will,
kommt in der Politik nicht weit.
Hat Ihr Amt Sie verändert? Ich trat bewusst
immer wieder einen Schritt zurück und
sagte mir, dass die Welt auch ohne mich
existiert und ich ein gewöhnlicher
((Wer zu allen nett sein
und von allen geliebt
werden will, kommt
in der Politik nicht weit.»
Mensch bin, der daheim Spaghetti kocht
wie viele andere. So habe ich hoffentlich
meine Bodenhaftung behalten können.
Was einen hingegen verändert, ist die
dauernde Beobachtung durch die Mitmenschen
und die Medien. Da bewegt
und verhält man sich nicht mehr so frei
wie vorher.
Die Medien spielen in der heutigen Politik
eine grosse Rolle ... ... die ich grundsätzlich
wichtig finde und auch unterstütze.
Aber man muss sich genau überlegen,
wie viel Persönliches man preisgibt,
denn das macht verletzlich. Leider lassen
sich gewisse Medien für politische
Kampagnen instrumentalisieren. So kamen
zuerst die Scheininvaliden, dann
die Scheinasylanten in die Schlagzeilen
- worauf ein Abbau bei der Invalidenversicherung
und eine Verschärfung des
Asylrechts erfolgten. Da ahnte ich schon,
dass als Nächstes die Sozialhilfe angegriffen
würde.
Sie kamen als Sozialvorsteherin stark unter
Beschuss. Offenbar machte es viele
wütend, dass ich mich entschieden
für die Sozialhilfeempfängerinnen und
-empfänger einsetzte. Ich wehrte mich
dagegen, dass man durch Kontrollen die
Privatsphäre dieser Leute verletzt, nur
weil sie Hilfe vom Staat benötigen. Fünf
Prozent aller Sozialhilfeempfänger versuchen,
missbräuchlich Hilfe zu beziehen,
davon planen ein bis zwei Prozent
bewusst einen Betrug - das ist ganz klar
ein grosser Ärger, aber in allen Städten
mehr oder weniger gleich. 95 Prozent
verhalten sich korrekt. Wegen einer Minderheit
alle unter Missbrauchsverdacht
zu stellen und die Sozialhilfe als Ganzes
schlechtzumachen, ist für mich nicht
akzeptabel.
Zum Schluss musste ich zurücktreten.
Ich hatte keinen Handlungsspielraum
mehr; was ich auch tat, wurde negativ
ausgelegt. Wenn ich etwas sagte, hiess
es, sie verteidigt sich. Wenn ich auf
der Sachebene bleiben wollte - sie redet
sich heraus. Brachte ich Gefühle ins
Spiel, nannte man mich einen «emotionalen
Haufen». Diese Machtlosigkeit zu
spüren, war hart und griff meine Gesundheit
an. Eine solche Situation erleben
meiner Erfahrung nach immer
noch deutlich mehr Frauen als Männer
in der Öffentlichkeit.
Wie haben Sie diese Zeit verarbeitet? Mit
professioneller Hilfe. Durch Gespräche
konnte ich die Ereignisse einordnen und
loslassen. Leider hat die ganze Kampagne
viele Ängste ausgelöst; die Sozialarbeitenden
sind heute strenger und
bürokratischer, als sie müssten. Wenn
wir die Beträge, um die es in der Sozialhilfe
geht, mit den Unsummen ver-
gleichen, die bei den Wirtschaftsbossen
zum Teil unrechtmässig kassiert wurden,
stimmen für mich die Relationen - und
die Moral - nicht.
Was machten Sie nach Ihrem Rücktritt? Ich
habe mir ein ganzes Jahr Zeit genommen
für mich und vor allem viel gelesen und
viel geschlafen. 14 Jahre im Stadtrat bedeuten
14 Jahre lang etwa eine 100-Stunden-
Woche und immer nur am Sonntag
frei - das zehrt, gerade wenn man langsam
älter wird. Dann hatte ich wieder
Lust auf Neues - sechzig ist ein gutes
Alter dafür.
«He, dich kenne ich doch» heisst das Büchlein
mit Anekdoten aus der Zeit im Zürcher
Sozialdepartement, das Sie kürzlich veröffentlicht
haben. Die kurzen Geschichten
sollen eine andere Seite der Stadt Zürich
zeigen: eine dunklere, die viele angesichts
der glänzenden Bahnhofstrasse
und der vielen schicken Bars und Geschäfte
nicht kennen. Mir ist wichtig:
Auch die Menschen, die im Schatten
leben wie die Illegalen oder die Drogenabhängigen,
gehören zu Zürich und zu
einer Stadt. Als Stadträtin habe ich bewusst
von Zeit zu Zeit solche Begegnungen
gesucht, die mich bereichert haben
und mich davor bewahrten, in meiner
Amtsstube abzuheben. Immer wieder
habe ich auch Führungsleute und Politikerinnen
aus dem In- und Ausland auf
eine Führung durch «Zürich von unten»
mitgenommen, etwa auf den Spuren von
Asylsuchenden. Wer etwas selbst erlebt
hat oder direkt betroffen ist, spricht und
handelt ganz anders, als wenn er einfach
davon in der Zeitung liest.
Seit gut einem Jahr führen Sie das «Atelier
Monika Stocker» - was bieten Sie an? Zu
mir kommen etwa Leute, die sich selbstständig
machen wollen, oder solche,
die kreative Geschäftsideen haben und
Unterstützung bei deren Umsetzung
brauchen. Ich berate auch Non-Profit-
Organisationen oder Politikerinnen und
Politiker, die neu im Amt sind oder Rat
im Umgang mit den Medien wünschen.
Da kann ich mein Erfahrungswissen gut
weitergeben.
Vor Kurzem haben Sie ein Studium in angewandter
Ethik abgeschlossen. Welche Fragen
beschäftigen Sie dabei besonders? Im
Moment diejenigen der Grundrechte,
etwa im Zusammenhang mit der Sterbehilfe
oder dem Umgang mit Demenzkranken,
die ihre Autonomie verlieren.
«Ich möchte mir die
Lebendigkeit erhalten,
die Dinge auch
anders zu sehen.»
Mich erschreckt auch, wie leichtfertig
wir zurzeit die Rechtsgleichheit aufzugeben
bereit sind, etwa anlässlich der Ausschaffungsinitiative.
Damit würden wir
zweierlei Recht schaffen, eines für
Schweizer und eines für straffällig gewordene
Ausländer. Dabei war die
Gleichheit aller vor dem Gesetz eines
der Hauptanliegen der ersten Bundesverfassung
vor rund 150 Jahren.
Was bedeutet Ihnen die Religion? Trotz vielen
Vorbehalten gegenüber der Institution
Kirche bin ich ein religiöser Mensch
und glaube, dass es Grundwerte oder ein
Weltethos braucht, wie es etwa Hans
Küng formuliert hat, damit das Zusammenleben
auf diesem Planeten gelingen
kann. Oft vermisse ich eine ethische
Grundhaltung wie das ganz simple «Was
du nicht willst, dass man dir tu, das füg
auch keinem andern zu». Soziales Handeln
wird heute lächerlich gemacht,
man wird als «Gutmensch» beschimpft.
Dabei finde ich klar: Ja, wir haben die
Pflicht, gute Menschen zu sein.
Doch viel eher als über die Minarett-
Initiative oder die Burka-Frage müssten
wir über das Menschenbild im Islam
und im Christentum reden und darüber,
wie wir diese beiden Welten zusammenbringen.
Heute schämen sich die linken
und die Mitteparteien, solche Debatten
zu lancieren - dabei wäre genau das ihr
Potenzial, um sich gegenüber der SVP
abzugrenzen.
«Vision ist die andere Möglichkeit zu sehen»
steht auf Ihrer Homepage. Ist das auch
Ihr persönliches Leitmotiv? Ja. Ich hoffe,
aufs Alter hin nicht selbstgerecht zu
werden oder zu denen zu gehören, die
immer alles schon gewusst haben. Ich
möchte mir die Lebendigkeit erhalten,
die Dinge auch anders zu sehen und mir
vorzustellen, dass etwas ganz anders ist,
als ich denke. Es gibt grossartige alte
Leute, die eine solche Offenheit bewahrt
haben. Wenn es mir nicht gelingt, korrigieren
mich hoffentlich meine Kinderund Enkel.

http://www.grossmuetter.ch/uploads/pdfs/01_09_zeitlupe.pdf


Die ehemalige Zürcher Stadträtin Monika Stocker ist zur neuen Präsdentin des feministischen Christlichen Friedensdienstes (cfd) gewählt worden.
Sie kehre in ihre «politische Heimat» zurück, sagte Monika Stocker in ihrer Antrittsrede als Präsidentin des cfd am Donnerstagabend. Zwar klinge der Name christlicher Friedensdienst «nicht besonders sexy», räumte die neue cfd-Präsidentin ein. Dies entspreche aber der klaren Ausrichtung als feministische Friedensorganisation keineswegs. Stocker tritt die Nachfolge von Regula Frey Nakonz an.
Seit den 1980-er Jahren steht der cfd für feministische Friedenspolitik. Er engagiert sich für Gleichberechtigung der Geschlechter, unterstützt Projekte für Migrantinnen und nimmt Stellung zu friedens- und migrationspolitischen Fragen.
Monika Stocker stand dem Zürcher Sozialdepartement 14 Jahre lang - von 1994 bis 2008 - vor. Die heue knapp 62-Jährige war, ausgelaugt von monatelangen gehässigen Auseinandersetzungen über angebliche und tatsächliche Sozialhilfebetrügereien und nach eigenen Angaben «politikmüde», zurückgetreten.

http://www.20min.ch/news/zuerich/story/Monika-Stocker-wird-Praesidentin-des-cfd-28001968

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