Menschliches aus dem Jahre 1880
Mittel, Alle zu Allem zu bringen. - Man kann Jedermann so durch Unruhen, Aengste, Ueberhäufung von Arbeit und Gedanken abmatten und schwach machen, dass er einer Sache, die den Schein des Complicirten hat, nicht mehr widersteht, sondern ihr nachgiebt, - das wissen die Diplomaten und die Weiber.
Die Einheit des Ortes und das Drama. - Wenn die Ehegatten nicht beisammen lebten, würden die guten Ehen häufiger sein.
Verschiedene Seufzer. - Einige Männer haben über die Entführung ihrer Frauen geseufzt, die meisten darüber, dass Niemand sie ihnen entführen wollte.
Ein Urtheil Hesiod's bekräftigt. - Ein Zeichen für die Klugheit der Weiber ist es, dass sie es fast überall verstanden haben, sich ernähren zu lassen, wie Drohnen im Bienenkorbe. Man erwäge doch, was das aber ursprünglich bedeuten will und warum die Männer sich nicht von den Frauen ernähren lassen. Gewiss weil die männliche Eitelkeit und Ehrsucht grösser als die weibliche Klugheit ist; denn die Frauen haben es verstanden, sich durch Unterordnung doch den überwiegenden Vortheil, ja die Herrschaft zu sichern. Selbst das Pflegen der Kinder könnte ursprünglich von der Klugheit der Weiber als Vorwand benutzt sein, um sich der Arbeit möglichst zu entziehen. Auch jetzt noch verstehen sie, wenn sie wirklich thätig sind, zum Beispiel als Haushälterinnen, davon ein sinnverwirrendes Aufheben zu machen: so dass von den Männern das Verdienst ihrer Thätigkeit zehnfach überschätzt zu werden pflegt.
Ehrbarkeit und Ehrlichkeit. - Jene Mädchen, welche allein ihrem Jugendreize die Versorgung für's ganze Leben verdanken wollen und deren Schlauheit die gewitzigten Mütter noch souffliren, wollen ganz das Selbe wie die Hetären, nur dass sie klüger und unehrlicher als diese sind.
Macht und Freiheit. - So hoch Frauen ihre Männer ehren, so ehren sie doch die von der Gesellschaft anerkannten Gewalten und Vorstellungen noch mehr: sie sind seit Jahrtausenden gewohnt, vor allem Herrschenden gebückt, die Hände auf die Brust gefaltet, einherzugehen und missbilligen alle Auflehnung gegen die öffentliche Macht. Desshalb hängen sie sich, ohne es auch nur zu beabsichtigen, vielmehr wie aus Instinct, als Hemmschuh in die Räder eines freigeisterischen unabhängigen Strebens und machen unter Umständen ihre Gatten aufs Höchste ungeduldig, zumal wenn diese sich noch vorreden, dass Liebe es sei, was die Frauen im Grunde dabei antreibe. Die Mittel der Frauen missbilligen und grossmüthig die Motive dieser Mittel ehren, - das ist Männer-Art und oft genug Männer-Verzweiflung.
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo
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Menschliches, Allzumenschliches des Herrn Nietzsche.
Eine Männerkrankheit. - Gegen die Männerkrankheit der Selbstverachtung hilft es am sichersten, von einem klugen Weibe geliebt zu werden.
Lieben und besitzen. - Frauen lieben meistens einen bedeutenden Mann so, dass sie ihn allein haben wollen. Sie würden ihn gern in Verschluss legen, wenn nicht ihre Eitelkeit widerriethe: diese will, dass er auch vor Anderen bedeutend erscheine.
Ceterum censeo. - Es ist zum Lachen, wenn eine Gesellschaft von Habenichtsen die Abschaffung des Erbrechts decretirt, und nicht minder zum Lachen ist es, wenn Kinderlose an der praktischen Gesetzgebung eines Landes arbeiten: - sie haben ja nicht genug Schwergewicht in ihrem Schiffe, um sicher in den Ocean der Zukunft hineinsegeln zu können. Aber ebenso ungereimt erscheint es, wenn Der, welcher die allgemeinste Erkenntniss und die Abschätzung des gesammten Daseins zu seiner Aufgabe erkoren hat, sich mit persönlichen Rücksichten auf eine Familie, auf Ernährung, Sicherung, Achtung von Weib und Kind, belastet und vor sein Teleskop jenen trüben Schleier aufspannt, durch welchen kaum einige Strahlen der fernen Gestirnwelt hindurchzudringen vermögen. So komme auch ich zu dem Satze, dass in den Angelegenheiten der höchsten philosophischen Art alle Verheiratheten verdächtig sind.
Der Zufall der Ehen
Der Zufall der Ehen. – Wäre ich ein Gott, und ein wohlwollender Gott, so würden mich die Ehen der Menschen mehr als alles andere ungeduldig machen. Weit, weit kann ein einzelner vorwärts kommen, in seinen siebenzig, ja in seinen dreißig Jahren – es ist zum Erstaunen, selbst für Götter! Aber sieht man dann, wie er das Erbe und Vermächtnis dieses Ringens und Siegens, den Lorbeer seiner Menschlichkeit, an den ersten besten Ort aufhängt, wo ihn ein Weiblein zerpflückt: sieht man, wie gut er zu erringen, wie schlecht zu bewahren versteht, ja wie er gar nicht daran denkt, dass er vermittelst der Zeugung ein noch siegreicheres Leben vorbereiten könne: so wird man, wie gesagt, ungeduldig und sagt sich „es kann aus der Menschheit auf die Dauer nichts werden, die einzelnen werden verschwendet, der Zufall der Ehen macht alle Vernunft eines großen Ganges der Menschheit unmöglich – hören wir auf, die eifrigen Zuschauer und Narren dieses Schauspiels ohne Ziel zu sein!“ – In dieser Stimmung zogen sich einstmals die Götter Epikurs in ihre göttliche Stille und Seligkeit zurück: sie waren der Menschen und ihrer Liebeshändel müde.
(Nietzsche – Morgenröte)
Menschliches aus dem Jahre 1880
Auch jetzt noch verstehen sie, wenn sie wirklich thätig sind,
zum Beispiel als Haushälterinnen, davon ein sinnverwirrendes Aufheben zu
machen: so dass von den Männern das Verdienst ihrer Thätigkeit zehnfach
überschätzt zu werden pflegt.
... zehnfach? - Heute nur noch doppelt. Soll keine sagen, es hätte keine Fortschritte gegeben.
Ehrbarkeit und Ehrlichkeit. - Jene Mädchen, welche allein ihrem
Jugendreize die Versorgung für's ganze Leben verdanken wollen und deren
Schlauheit die gewitzigten Mütter noch souffliren, wollen ganz das Selbe
wie die Hetären, nur dass sie klüger und unehrlicher als diese sind.
... das wollen wir diesen Mädchen aber nicht ankreiden. Sie waren halt so. Heute sind sie ganz anders! Und ihre Mütter erstrecht!
Die Mittel der Frauen missbilligen und grossmüthig die Motive dieser Mittel
ehren, - das ist Männer-Art und oft genug Männer-Verzweiflung.
... aber ja.
Ist es nicht wundersam, daß es Zeiten gegeben hat, in denen einer sowas sagen konnte - und trotzdem berühmt wurde? Nette Vorstellung: Nietzsche zu Gast bei Kerner ... ![[image]](http://www.feminismuskritik.eu/forum/phpBB2/images/smiles/aufprall.gif)
Geht sich jetzt einen Fernseh-Entkerner kaufen - Max
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"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
Der Zölibat
Aber ebenso ungereimt erscheint es, wenn Der, welcher die allgemeinste Erkenntniss
und die Abschätzung des gesammten Daseins zu seiner Aufgabe erkoren hat, sich mit
persönlichen Rücksichten auf eine Familie, auf Ernährung, Sicherung, Achtung von Weib
und Kind, belastet und vor sein Teleskop jenen trüben Schleier aufspannt, durch welchen
kaum einige Strahlen der fernen Gestirnwelt hindurchzudringen vermögen. So komme
auch ich zu dem Satze, dass in den Angelegenheiten der höchsten philosophischen Art
alle Verheiratheten verdächtig sind.
Nachdem die Heilige Mutter Kirche das durchschaut hatte, führte sie bekanntlich den Zölibat ein.
Huhu! Ekki! *gg*
Nick 
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Der Zölibat
Huhu Nick!
Nachdem die Heilige Mutter Kirche das durchschaut hatte, führte sie
bekanntlich den Zölibat ein.Huhu! Ekki! *gg*
Nick
Ich habe absolut nichts gegen Ehelosigkeit, so sie denn freiwillig und unabhängig von allen Zwängen ... äh, ... evangelischen Räten ist.
Daß nunmehr immer mehr Menschen von der Freiwilligkeit des Zölibats Gebrauch und einen Bogen um das Amt des katholischen Priesters machen, ist ein echter Erkenntnis- und Zivilisationsfortschritt.
Außerdem:
Nicht nur Philosophie, sondern auch eine berufliche Karriere ist ohne Familie leichter möglich.
Ja, und gegen unehelichen Sex hatte ich sowieso noch nie was ...
Und zum Schluß:
Ich bin strikt gegen die Forderung gewisser kirchenkritischer Kreise, dass Frauen ins Priesteramt gehören.
Solange der Zölibat besteht, gilt für mich:
Nicht die Frauen rein, sondern die Männer raus.
Gruß
Ekki
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Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.