at.: Männerpol. Grundsatzabt., Dr. Johannes Berchtold -offenb. zuständ. f. Herwig Baumgartner
Zuletz war er hier http://www.familienkongress.vaeteraufbruch.de/referenten.htm anwesend und hatte keine Informationen über den Fall Herwig Baumgartner. Möglich, dass im Ministerium Informationen nicht an Johannes Berchthold weitergegeben werden. Wenn die Mainstream-Presse nichts berichtet, kann der Männerbeauftragte dann nichts von den Vorfällen wissen. Es wäre evtl. dringlichst anzuraten persönlichen Kontakt herzustellen.
Statements: Wieviel Mutter und Vater braucht das Kind?
Väter- und männerpolitische Aspekte
Dr. Johannes Berchtold (Abt. VI/6, Männerpol. Grundsatzabt., BM. für Soziale Sicherheit u. Generationen, Wien)
Die gesellschaftlich gewünschte Steigerung der Väterbeteiligung an der Kindererziehung verlangt väterpolitisches Engagement in der Geschlechter- und Familienpolitik. Gute Väter gab es zu allen Zeiten. Aber was unter einem guten Vater verstanden wird, unterliegt dem Wandel bzw. der Entwicklung von Väterbildern im familien- und geschlechterpolitischen Kontext. Von Vätern heute wird mehr emotionale Nähe zu den Kindern, mehr „Zeitbudget“ für Kinder und mehr Engagement in der Familienarbeit erwartet.
Wichtig ist es aber, die Erwartung der Kinder an ihre Väter zu kennen. Was ist ein guter Vater aus Kindersicht.
Die Männerpolitische Grundsatzabteilung des Sozialministeriums hat in den vergangenen Jahren verschiedene Studien herausgegeben, darunter eine die die Defizitperspektive einnimmt, mit dem Titel „Vaterentbehrung“: Die möglichen Folgen von verschiedenen Formen der Vaterentbehrung für Kinder sind Thema dieser Literaturanalyse. Dabei hat sich z.B. herausgestellt, dass es für Kinder in der Regel leichter zu ertragen ist, wenn der Vater gestorben ist, sich daher nicht um sein(e) Kind(er) kümmern kann, als wenn er lebt, aber nicht anwesend ist und sich nicht um sein(e) Kind(er) kümmert.
Kinder brauchen Vater und Mutter, weil diese auch unterschiedliche Funktionen in der Erziehung der Kinder übernehmen. Es gibt Studien die belegen, dass der Vater in der Regel z.B. für die Entwicklung motorischer Fähigkeiten der Kinder mehr beiträgt, die Mutter wiederum wesentlicheren Einfluss auf das soziale Umfeld Kindes hat.
Bekannte Väterforscher wie z.B. Horst Petri aus Berlin, sehen die Funktion des Vaters in der behutsamen Herauslösung des Kindes aus der Symbiose mit der Mutter. Die Bedeutung des Vaters steigt diesbezüglich mit zunehmendem Alter und Fortschreiten im Individuationsprozess des Kindes.
Weiters ist die geschlechterspezifische Vorbildwirkung für die Entwicklung der psychosexuellen Identität der Kinder substantiell. Für eine positive Entwicklung bzw. Reifung vom Jungen zum Mann und vom Mädchen zur Frau sind Vater und Mutter primäre Vorbilder.
Männliche bzw. väterliche Vorbilder fehlen insbesondere den Buben und Burschen heute. Auch in der Grundschulerziehung fehlen die Männer, obwohl diese einmal von Männern dominiert war. Die Männer haben sich aus diesem Beruf zurückgezogen.
Schulische Erziehung muss - ob von Männern oder Frauen durchgeführt - immer auch geschlechtssensible Erziehung sein. Die unterschiedlichen Interessen- und Problemlagen sowie Kommunikationsformen von Buben und Mädchen benötigen auf der Lehrerseite eine geschlechtergerechte Pädagogik sowie geschlechtergerechte Lehr- und Lernmaterialien.
Um nicht bei der Negativperspektive stehen zu bleiben, hat die Männerpolitische Grundsatzabteilung auch eine Studie zum Thema „Positive Väterlichkeit und männliche Identität“ herausgegeben. Im Rahmen dieser Studie wurde eine „Väterpyramide“ entwickelt, die den so genannten „guten Vater“ charakterisieren soll. Aufbauend auf den Fundamenten dieser Väterpyramide sind auf einer zweiten Ebene folgende Faktoren genannt werden:
1. Mit den Kindern etwas tun, aktiv sein, der Vater als Tor zur Welt.
2. Vorbild sein, Orientierung geben, auch Strenge.
3. Altersgemäße Beziehung, sich auf die Kinder einlassen, für sie da sein, zuhören.
4. Eine Balance zwischen Nähe und Distanz.
5. Der Vater als Über – Ich, Gewissen.
6. Innere Bilder von Beziehungen zwischen Mann und Frau entwickeln.
7. Zuletzt brauchen die Jugendlichen den „Segen“ des Vaters beim Aufbruch in die Welt.
Aus dem bisher Gesagten geht eigentlich hervor, dass Väterlichkeit und Vater-Kind-Beziehung nicht aufhört bzw. aufhören sollte, wenn die Eltern-Beziehung zerbricht. Leider gibt es Fälle, wo auf dem Rücken der Kinder Nachscheidungskriege zwischen den Eltern ausgetragen werden. Insbesondere im Falle der Besuchsrechtsvereitelung durch den obsorgeberechtigten Elternteil verlieren Kinder oftmals den Kontakt zum besuchsberechtigten Elternteil, meist dem Vater, der vom Kind bzw. den Kindern getrennt lebt.
Die Männerpolitische Grundsatzabteilung fördert daher die so genannte Besuchsbegleitung, mit dem Ziel der Wiederherstellung bzw. Normalisierung des Besuchskontaktes zwischen Kindern und getrennt lebenden Elternteilen. Bundesminister Buchinger hat schon bald nach seinem Amtsantritt die Fördermittel für die Besuchsbegleitung verdreifacht, so dass für 2007 und 2008 österreichweit flächendeckende Förderung von Besuchsbegleitung gewährleistet ist.
Väter- bzw. im größeren Zusammenhang Männerpolitik deckt ein breites Themenfeld ab. Ein zentrales Thema im Hinblick auf Vater-Kind-Beziehungen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus Männersicht. Es ist die Vereinbarkeitsproblematik längst kein reines frauenpolitisches Thema mehr, sondern gewinnt mehr und mehr an Bedeutung für Männer bzw. Väter. Auch hier ist die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Bedürfnisse von Männern bzw. Vätern ein Garant für den künftigen Erfolg von väterpolitischen Initiativen, mit dem Ziel einer Steigerung des väterlichen Engagements in der Kindererziehung.
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gesamter Thread:
- Wien: Väter als "Terroristen" diffamiert -
Reporter,
11.11.2009, 20:41
- at.: Männerpol. Grundsatzabt., Dr. Johannes Berchtold -offenb. zuständ. f. Herwig Baumgartner - Wladimir, 12.11.2009, 01:13