Seit unter Kaiser Konstantin die christliche Kirche toleriert wurde (313), begann zwischen Kirche und Staat eine Mesalliance heranzureifen. [1] Das erste allgemeine Konzil der Kirche (Nikaia, 325) fand unter dem Vorsitz des noch nicht getauften Konstantin statt, der sich als Inhaber der höchsten weltlichen Macht und zugleich als >Bischof für äußere Angelegenheiten« der Kirche verstand. Die Symbiose von Staat und Kirche sicherte dem Staat über die Kirche zusätzliche Gewalt, garantierte dem Staat die Existenz eines ideologischen Einheitsbandes (die Einheit der Ideologie war noch immer ein Sicherheitsfaktor erster Ordnung für die Einheit des Staatsgebildes) [2], versprach aber auch der Kirche nicht nur die ideologische Alleinherrschaft, sondern auch den Schutz ihrer Eigenhandlungen (im kultischen, im seelsorglichen wie im karitativen oder rechtsprechenden Bereich). [3] Das Pendel um die Vorherrschaft von Staats- und Kirchengewalt schlug einmal nach der einen, meist aber nach der anderen, zugunsten der kirchlichen Gewalt aus, - in letzten Andeutungen noch heute bemerkbar - versuchte und versucht sie, sich staatlicher Organe zur Durchsetzung ihrer Ziele und Zwecke zu bedienen. [4] Dieser Zumutung kommen viele staatliche Stellen nicht gerade selten nach, weil sie sich von solchem Verhalten eine systemstabilisierende Praxis des kirchlichen Einflusses versprechen. [3]
Es wäre also vermutlich falsch, den Nutzen, den die Kirchen aus konkreten staatskirchenrechtlichen Regelungen ziehen, als reine Geschenke zu betrachten. Auch der konkrete Staat hat seine Interessen daran. Er verspricht sich Nutzen davon, mit den Kirchen in Frieden zu leben. Durch seine Leistungen gegenüber den Kirchen erkauft er sich deren grundsätzliches Wohlverhalten. Das aber ist durchaus Manipulation.
So ist es in der BR Deutschland keineswegs leicht, die offizielle katholische Lehre über gesellschaftliche und ökonomische Abläufe zu vertreten. Man erntet nicht nur das Mißtrauen staatlicher, sondern auch kirchlicher Stellen. Ich selbst wurde einmal darauf hingewiesen, daß meine Ansicht zwar mit den päpstlichen Lehraussagen voll übereinstimme, politisch jedoch höchst inopportun sei. Nun muß man wissen, daß Papst Paul VI. keineswegs ein Freund kapitalistischer Strukturen oder Anschauungen ist, die er für radikal egoistisch angelegt und daher für ebenso radikal unchristlich hält. Doch darüber schweigt zumeist nicht nur die offizielle Kirche in der BR Deutschland, sondern auch in ziemlicher Einmütigkeit die gesamte (oder nahezu die gesamte) Presse. Manche päpstlichen Lehräußerungen werden offensichtlich als deplaziert oder doch als peinlich empfunden. Zumindest kommen sie politisch oft ungelegen. [5]
Nun ist die katholische Großkirche (ähnliches gilt auch für Großkirchen der Reformation) in sehr verschiedenen Staaten mit sehr verschiedenartigen vor-, hoch-, spät-, nachkapitalistischen Ordnungsstrukturen zu Hause. Sie kann es sich durchaus leisten, Kritik zu üben, nicht ganz so die Kirchen in bestimmten politisch eindeutig festgelegten Ländern. Hier ist das Wider-den-Stachel-Löcken schon sehr viel schwieriger und verlangt einigen Mut, der durchaus von nicht wenigen, etwa südamerikanischen Bischöfen aufgebracht wird. Meines Wissens aber von keinem deutschen. [6] Dabei haben unsere mitteleuropäischen Kirchen eine positiv zu wertende, zugleich aber auch systemstabilisierende Funktion übernommen.
Kapitalistisch verfaßte politische und ökonomische Strukturen produzieren zunehmend mehr >Ausschuß«, das sind Menschen, die an den Anforderungen einer zumindest nicht gesunden Gesellschaft scheitern oder gar zerbrechen. Diesen Randgruppen kann mit dem kapitalistischen Allheilmittel, dem Geld, nicht mehr oder doch nicht dauernd und effizient geholfen werden. Somit produziert die kapitalistische Ordnung zunehmend mehr Menschen, die an und durch sie scheiterten: Strafgefangene und -entlassene, Rauschgiftsüchtige, Neurotiker verschiedener Genese und Darstellungsform, Ausgeflippte ... Bodensatz der Gesellschaft, das moderne Lumpenproletariat, dem im Gegensatz zu dem des 19. Jahrhunderts nicht die materielle Hilfe fehlt, sondern die geistige.
Hier haben die Kirchen ein breites Feld ihrer Tätigkeit vor sich, beginnen gar schon mitunter zaghaft mit wirkungsvoller Hilfe. [7] Doch sie tragen und sichern zugleich damit ein geistig marodes Staats- und Wirtschaftsgebilde. Wir stehen also vor einer neuen Komplementarität (oder Symbiose) von Staat und Kirche, in der die Kirche diesmal die Hauptarbeit zu leisten und das Staatsinteresse in der Hauptsache das Sagen hat. Auch hier sind Ansatzpunkte für Manipulierbarkeit gegeben, zugleich aber bietet sich auch die einmalige Chance für die Kirchen, sich von politischen Absichten und Zwecken kritisch zu emanzipieren. [8] Sie haben nicht mehr nur die Funktion durch Beeinflussung der Menschen, die beiden Zonen angehören, Staat und Kirche, konkreter Staatsverfaßtheit zu dienen, sondern sie können Menschen helfen, die Staat und Ökonomie nicht mehr wirkungsvoll erreichen. Sehen sie hier einen Hauptpunkt ihrer seelsorglichen Funktion, können sie den staatlichen Organen mit einem neu erweckten und moralisch gerechtfertigtem Selbstbewußtsein gegenübertreten und mehr Gerechtigkeit fordern und nicht nur zögernd und undeutlich anmahnen.
[...]
Im Parteienstaat besteht die Gefahr der faktischen Entpolitisierung der Staatsmacht, da die alleinigen Träger und Verwalter politischen Denkens und Agierens die Parteien geworden sind. Der Staat ist dann faktisch unregierbar. Er verwaltet noch bestenfalls nach ihm auferlegten oder aufgezwungenen Spielregeln das Gemeinwesen im Interesse einer Partei oder einer Parteienkoalition. Auf diese Weise kommt es zu einer demokratisch verkleideten und verpackten Oligarchie. Die Oligarchen sind die wenigen, die über das Wollen der Partei entscheiden. [9]
[...]
Auf diese Weise kann es zu einer nahezu autonomen Exekutive kommen. Das aber bedeutet die Herrschaft der Technokraten und Bürokraten, die sich allenfalls als Parteimitglieder das Wohlgefallen der Partei sichern müssen, nicht aber das der Bürger. [10]
Rupert Lay, "Manipulation durch die Sprache", Ullstein 1990, ISBN: 3-548-34631-6
Eigene Anmerkungen:
[1] Es wird oftmals vom Islam als Staatsreligion gesprochen, dabei ist die KK die einzig wahre, römische Staatsreligion.
[2] IMHO versucht der Staat dies nun auch mit dem Islam, wenn davon die Rede ist "einen verlässlichen Ansprechpartner unter den muslimischen Verbänden" zu finden.
[3] Feministische Kulthandlungen sind in Deutschland ja auch sehr weitgehend geschützt. Ich frage mich nur, ob der Feminismus langfristig auch die staatstragende und -stabilisierende Funktion der Kirchen übernehmen kann. Die Wut der Männer auf den Staat wird der Feminismus im Gegensatz zur Kirche nicht besänftigen können.
[4] Ebenso tut es der Feminismus, was meine These vom Feminismus als Ersatzreligion stützt.
[5] Das mag alles so sein, aber Feigheit vor dem Feind ist keine gute Ausrede.
[6] Meines Wissens wurde das den lateinamerikanischen Bischöfen durch den Papst gründlich ausgetrieben.
[7] Sehr zaghaft. Das Buch ist inzwischen fast 20 Jahre alt und ich habe da keine Steigerung erkennen können.
[8] Wenn sei doch endlich diese Chance wahrnehmen würden und mit der Emanzipation anfangen würden.
[9] No further comment
[10] Ein bisschen Polit-Unterhaltung für den Bürger fällt aber noch ab.
--
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Über Staat und Kirche
Nihilator
, Bayern, Friday, 06.11.2009, 19:09 (vor 5897 Tagen) @ Mus Lim
bearbeitet von Nihilator, Friday, 06.11.2009, 19:16
Eigene Anmerkungen:
[1] Es wird oftmals vom Islam als Staatsreligion gesprochen, dabei ist die
KK die einzig wahre, römische Staatsreligion.
Ich weiß nicht, ob Dir bekannt ist, daß mehrere islamische Länder den Koran als Verfassung führ(t)en? Vermutlich ja. In Saudi-Arabien ist dies bis heute so, in Afghanistan war es der Fall bis zum Einmarsch westlicher Truppen. Da kann obige Aussage doch wohl nicht Dein Ernst sein?
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
![[image]](http://www.femdisk.com/content/images/RTEmagicC_Flyer_V5_tn.jpg.jpg)
Koran als Verfassung
Mus Lim
, Saturday, 07.11.2009, 02:53 (vor 5897 Tagen) @ Nihilator
Ich weiß nicht, ob Dir bekannt ist, daß mehrere islamische Länder den
Koran als Verfassung führ(t)en? Vermutlich ja. In Saudi-Arabien ist
dies bis heute so, in Afghanistan war es der Fall bis zum Einmarsch
westlicher Truppen. Da kann obige Aussage doch wohl nicht Dein Ernst sein?
Eine Verfassung muss (u.a.) Staatsvolk und Staatsgebiet definieren. Das gibt der Koran nicht her (anders als bei der Thora, wo die Juden als Volk und Palästina als Land klar definiert sind. Interessanterweise hat Israel bis heute keine Verfassung im klassischen Sinne).
Der Satz mit "Koran als Verfassung" ist also Unfug.
Es mag ja die Rechtsprechung auf der Scharia beruhen und (wie in Saudi-Arabien) der Islam als Staatsreligion definiert sein. "Koran als Verfassung" ist undurchdachter Bockmist.
Afghanistan ist ein besetztes Land, mithin kein souveräner Staat und als solcher hat er auch keine Verfassung. Daran ändert auch der Koran nichts.
--
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Koran als Verfassung
Nihilator
, Bayern, Saturday, 07.11.2009, 04:36 (vor 5897 Tagen) @ Mus Lim
Eine Verfassung muss (u.a.) Staatsvolk und Staatsgebiet definieren. Das
gibt der Koran nicht her (anders als bei der Thora, wo die Juden als Volk
und Palästina als Land klar definiert sind. Interessanterweise hat Israel
bis heute keine Verfassung im klassischen Sinne).
Was für ein Unfug. Keineswegs muß eine Verfassung Staatsvolk und Staatsgebiet definieren.
Der Satz mit "Koran als Verfassung" ist also Unfug.
Es mag ja die Rechtsprechung auf der Scharia beruhen und (wie in
Saudi-Arabien) der Islam als Staatsreligion definiert sein. "Koran als
Verfassung" ist undurchdachter Bockmist.
Erzähl das König Fahd, falls Du mal zur Hadsch dort bist. Zieh aber gute Schuhe an, in denen man schnell laufen kann. 
„Das Königreich Saudi-Arabien ist ein souveräner arabisch-islamischer Staat. Seine Religion ist der Islam. Seine Verfassung ist die des Buches des Allmächtigen Gottes, der Heilige Koran und die Sunna (Taten und Aussprachen) des Gesandten. Arabisch ist die Sprache des Königreichs. Die Hauptstadt ist Riad.“
– The Basic Law of Government, Article 1
Afghanistan ist ein besetztes Land, mithin kein souveräner Staat und als
solcher hat er auch keine Verfassung. Daran ändert auch der Koran nichts.
Ich schrieb von Afghanistan vor der Besetzung. Kannst Du nicht mehr lesen oder hat sich Deiner heute der Schaitan Alkohol bemächtigt?
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
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Was ist eine Verfassung?
Mus Lim
, Saturday, 07.11.2009, 13:27 (vor 5897 Tagen) @ Nihilator
Was für ein Unfug. Keineswegs muß eine Verfassung Staatsvolk und
Staatsgebiet definieren.
Selber Unfug!
Und Ihre privaten Spekulationen über meinen Alkoholgenuss stecken Sie sich gefälligst in Ihren Allerwertesten.
Welchen Zweck soll die Verfassung eines Staates denn verfolgen, wenn nicht die Fragen nach Staatsvolk, Staatsgewalt und Staatsgebiet zu klären, bzw. definieren.
Sie scheinen sich in Rechtsfragen nicht auszukennen. Es ist kein Gesetz gültig, wenn es nicht seinen Gültigkeitsbereich festlegt. Sogar das Hamsterschutzgesetz (HamSG) hat einen Gültigkeitsbereich.
Der Satz mit "Koran als Verfassung" ist also Unfug.
Es mag ja die Rechtsprechung auf der Scharia beruhen und (wie in
Saudi-Arabien) der Islam als Staatsreligion definiert sein. "Koran als
Verfassung" ist undurchdachter Bockmist.
Erzähl das König Fahd, falls Du mal zur Hadsch dort bist. Zieh aber gute
Schuhe an, in denen man schnell laufen kann.
"Das Königreich Saudi-Arabien ist ein souveräner
arabisch-islamischer Staat. Seine Religion ist der Islam. Seine
Verfassung ist die des Buches des Allmächtigen Gottes, der Heilige Koran
und die Sunna (Taten und Aussprachen) des Gesandten. Arabisch ist die
Sprache des Königreichs. Die Hauptstadt ist Riad."
- The Basic Law of Government, Article 1
Wenn Sie mir link kommen, das kann ich auch Sie Wikipedia-Abschreiber!!!
Also Wikipedia schreibt "Die Grundordnung (auch als Verfassung oder Grundgesetz betitelt) des Landes [...] Ihre offizielle englische Bezeichnung lautet Basic Law."
Wenn also in einem als "Verfassung" titulierten Dokument geschrieben wird "Seine Verfassung ist ...", dann ist das Bockmist. Das erinnert mich an die rekursive Definition von GNU: GNU is Not Unix = (GNU is Not Unix) is Not Unix = ((GNU is Not Unix) is Not Unix) is Not Unix = ...
Oder aber es basiert auf einer lausigen Übersetzung (vom Arabischen ins Englische und von da aus ins Deutsche), nicht merkend, dass die Übersetzung keinen Sinn ergibt. Aber das merken Wikipedia-Ausdrucker ja nicht.
Man siehe mal hier die Vielzahl von Übersetzungsmöglichkeiten von constitution, bspw. "Art, Aufbau, Beschaffenheit, Gestaltung, Statuten, Struktur, Wesen, Zusammensetzung".
Da ich ein Selbstdenker, und kein Internet-Ausdrucker bin, übersetze ich den Abschnitt mal so:
"Das Königreich Saudi-Arabien ist ein souveräner arabisch-islamischer Staat. Seine Religion ist der Islam. Er gründet sich auf dem / Sein Wesen richtet sich nach dem / Seine Struktur orientiert sich nach dem Buch des Allmächtigen Gottes, der Heilige Koran und die Sunna (Taten und Aussprachen) des Gesandten. Arabisch ist die Sprache des Königreichs. Die Hauptstadt ist Riad."
Nix zu danken - Mus Lim
--
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Basic Law of Saudi Arabia (Übersetzung)
Mus Lim
, Saturday, 07.11.2009, 13:37 (vor 5897 Tagen) @ Mus Lim
Wikisource: Basic Law of Saudi Arabia
Article 1: The Kingdom of Saudi Arabia is a sovereign Arab Islamic state with Islam as its religion; Allah's Book and the Sunnah of His Prophet, Allah's prayers and peace be upon him, are its constitution, Arabic is its language and Riyadh is its capital.
Vorausgesetzt, dass auf Wikisource die offizielle englische Übersetzung der Verfassung Saudi-Arabiens steht.
Verfassung des Königreichs Saudi-Arabien:
Artikel 1: Das Königreich Saudi-Arabien ist ein souveräner arabisch-islamischer Staat, mit dem Islam als seine Religion; Allahs Buch (der Koran) und die Sunna Seines Propheten (Taten und Aussprachen Mohammeds) bilden seine Grundlagen, Arabisch ist seine (Amts)Sprache und Riad ist seine Hauptstadt.
Nix zu danken - Mus Lim
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Was ist eine Erwiderung?
Chato, Sunday, 08.11.2009, 04:24 (vor 5896 Tagen) @ Mus Lim
bearbeitet von Chato, Sunday, 08.11.2009, 04:28
Was soll so eine Chuzpe eigentlich bewirken? Sie setzen hier eigens einen Link, um uns mit seiner Hilfe zu belegen, daß Sie ein kluger "Selbstdenker" seien und Nihi ein dummer "Wikipedia-Abschreiber", da doch die Übersetzung des englischen Wortes "constitution" mit dem deutschen Wort "Verfassung" angeblich falsch sei. Was Sie "weglassen", ist die Übersetzung "Verfassung" für "constitution", die auf der von Ihnen selbst verlinkten Wikipediaabschreiberseite sage und schreibe 14 mal bei 45 gefundenen Treffern zu finden ist (das sind 31% der Treffer).
Tatsächlich ist diese Übersetzung im Kontext der in Rede stehenden Frage der "constitution" des "Kingdom of Saudi Arabia" selbstverständlich die EINZIG MÖGLICHE, während die von Ihnen angebotenen Begriffe ("Art, Aufbau, Beschaffenheit, Gestaltung, Statuten, Struktur, Wesen, Zusammensetzung") zu anderen Kontexten gehören - und Ihre eigenen Übersetzungsversuche wie "sich gründen auf / sein Wesen richtet sich nach / seine Struktur orientiert sich nach" erkennbar nichts weiter als apologetische "Lyrik" darstellen.
Unter den "unmittelbaren Treffern" findet man bei Ihrem eigenen Link für 'constutution':
1. Grundgesetz
2. Konstitution
3. Staatsgrundgesetz
4. Staatsverfassung
5. Verfassung
Unter den "zusammengesetzten Einträgen" findet man:
6. Austrian constitution (österreichische Verfassung)
7. Constitution for Europe (Verfassung für Europa)
8. Federal constitution (Bundesverfassung)
9. Federal constitution (Grundgesetz)
10. Land constitution (Landesverfassung)
11. Protection of the constitution (Verfassungsschutz)
12. Weimar constitution (Weimarer Verfassung)
13. Movement for the protection of the constitution (Bewegung zum Schutz der Verfassung)
14. Federal Office for the Protection of the Constitution (Bundesamt für Verfassungsschutz)
Warum versuchen Sie so einen Unfug? Weil Sie uns in Ihrer ziemlich naiven Arroganz für vollkommen verblödete Kartoffeln halten und glauben, daß, wenn Sie das, was jeder nachlesen kann, einfach mal so eben weglassen, keiner mehr lesen würde, was er dort mühelos nachlesen kann, was Sie selbst verlinken? Sind Sie nicht in der Lage zu bemerken, was für ein absurdes Vorgehen und wie sagenhaft bescheuert das ist? Was ist der Grund für so eine Fehlleistung, mit der Sie sich doch bloß in Ihr eigenes Knie schießen? Ist das typisch islamisch? Oder sind Sie schlicht und einfach eine Kartoffel? Gibt es dabei womöglich einen Zusammenhang mit Ihrer Annahme, Sie seien, indem und weil sie zum Islam konvertiert sind, keine Kartoffel? Erweisen Sie sich nicht vielmehr gerade dadurch als eine Kartoffel, wie sie im Lehrbuch steht?
Sie müssen sich derartige Nachfragen gefallen lassen, weil Sie sich reichlich arrogant und beleidigend über Nihi zu erheben versuchten, obwohl Sie doch tateinheitlich beweisen, wie wenig Grund es dafür gibt. Wer ohne jede Veranlassung derart anmaßend auftrumpft, der wird natürlich entsprechend auf Substanz abgeklopft. So ist das Leben.
Sehr befremdlich das! Und das nun schon zum X-ten Mal…
Nix zu danken - Mus Lim
Natürlich nicht!
Garantiert keine Kartoffel - Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
apologetische Lyrik
Mus Lim
, Sunday, 08.11.2009, 13:47 (vor 5896 Tagen) @ Chato
... nichts weiter als apologetische "Lyrik" darstellen.
Guck ma in den Spiegel!
--
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Nietzsche: Religion und Regierung
Zeitgenosse, Friday, 06.11.2009, 19:51 (vor 5897 Tagen) @ Mus Lim
Um das Gesagte noch einmal kurz zu sagen: das Interesse der vormundschaftlichen Regierung und das Interesse der Religion gehen miteinander Hand in Hand, so dass, wenn letztere abzusterben beginnt, auch die Grundlage des Staates erschüttert wird. Der Glaube an eine göttliche Ordnung der politischen Dinge, an ein Mysterium in der Existenz des Staates ist religiösen Ursprungs: schwindet die Religion, so wird der Staat unvermeidlich seinen alten Isisschleier verlieren und keine Ehrfurcht mehr erwecken. Die Souveränität des Volkes, in der Nähe gesehen, dient dazu, auch den letzten Zauber und Aberglauben auf dem Gebiete dieser Empfindungen zu verscheuchen; die moderne Demokratie ist die historische form vom Verfall des Staates.
(Nietzsche – Menschliches, Allzumenschliches)
Gruß
Zeitgenosse
Bolz: Religion und Identität
Max, Fliegentupfing, Friday, 06.11.2009, 20:09 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Norbert Bolz:
„In diesem Sinne plädieren wir hier für eine ernste Arbeit an der objektiven Religion, d.h. dem Kultur gewordenen Christentum, als dem einzig gangbaren Weg zu einer europäischen Identität. Dieser Weg steht gerade auch dem religiös Unmusikalischen offen.“
Gruß - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
WTsr, Friday, 06.11.2009, 20:20 (vor 5897 Tagen) @ Max
- kein Text -
OT: Könnte mehr vertragen
Schlechtmensch, Friday, 06.11.2009, 20:33 (vor 5897 Tagen) @ WTsr
--
Ich glaube, also bin ich kein Affe
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Max, Fliegentupfing, Friday, 06.11.2009, 20:35 (vor 5897 Tagen) @ WTsr
Sehr geehrter Herr WTsr,
es gibt Zusammenhänge hinsichtlich des Forenthemas, die Ihnen offensichtlich nicht geläufig sind. Sehr verkürzt:
1. Feminismus hat linke Wurzeln.
2. Linke sind Atheisten.
3. Feministen sind Atheisten.
Nichts zu danken - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Pancake, Friday, 06.11.2009, 20:40 (vor 5897 Tagen) @ Max
2. Linke sind Atheisten.
Zuweilen auch Satanisten bzw. Freimaurer.
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Sachse, Friday, 06.11.2009, 21:06 (vor 5897 Tagen) @ Pancake
Linke sind Atheisten.
In meinen Augen zu einfach gestrickt.
Linke und christliche Einstellungen haben in meinen Augen eigentlich eine große Schnittmenge
ABER nicht dass was in dieser sozialfeudalistischen "DDR" als Links dargestellt wurde und von den damaligen Betonköpfen, heute als entmachtete Wirrköpfe, noch vertreten wird.
Mal reinrichen?? Bitte sehr:
Die aktuelle, dort runterladbare Zeitung "beweist", dass die imperialistischen Medien erreichen wollten, dass Grenzer ein Blutbad anrichten wollten. Diese drehens heute noch so wie sie es brauchen. Karl Eduard lässt Grüssen
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Chato, Friday, 06.11.2009, 22:13 (vor 5897 Tagen) @ Sachse
Linke und christliche Einstellungen haben in meinen Augen eigentlich eine große Schnittmenge.
Das täuscht. Die Schnittmenge ist virtuell und beträgt genau Null. Linke sind häretische, atheistisch gewordene, ehemalige Christen. Die sind so wenig christlich, wie Michel Friedmann jüdisch ist, zum Vergleich und als Beispiel.
Das Ziel des Christen ist nicht von dieser Welt, sondern transzendent und ewig. Das Ziel des Linken hingegen IST diese Welt, denn eine Transzendenz existiert für ihn nicht. Er ist deshalb angewiesen auf ein "Paradies auf Erden". Das verhält sich indessen zum Original, wie das Bild im Spiegel zu dem, der sich darin betrachtet. Das Spiegelbild sieht zwar gleich aus, aber alles ist verkehrt herum. Und jenseits der Scheibe befindet sich nichts.
Diesseits wird ein "Paradies" notwendigerweise zu einem Ozean von Ideologie, Wahnsinn, Leid und Blut.
Nick
--
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Holger, Friday, 06.11.2009, 21:52 (vor 5897 Tagen) @ Max
Sehr geehrter Herr WTsr,
es gibt Zusammenhänge hinsichtlich des Forenthemas, die Ihnen
offensichtlich nicht geläufig sind. Sehr verkürzt:1. Feminismus hat linke Wurzeln.
2. Linke sind Atheisten.
3. Feministen sind Atheisten.Nichts zu danken - Max
Nein Max, das ist zu schwach ausgedrückt:
nachdem auch der Blödeste unserer Linksintellektuellen spätestens mit dem Ableben der DDR von seinem Lieblingstraum des 'sozialistischen Menschen' Abschied nehmen mußte, trat die sog. Suchtverschiebung ein: kapriziere dich auf das, was noch nicht von der Wirklichkeit widerlegt worden ist- eine Beschreibung der Gläubigen als pathologische Borderliner wie aus dem Lehrbuch.Nach dem pillenbedingten Siegeszug der Weiber war die Wahl einfach: das Anbeten der Weiber ist jetzt Ersatz geworden für die Fiktion vom sozialistischen Menschen. Erst werden sie entzaubert werden müssen, die Ideologie wiederum scheitern, bevor unser Linker auch nur einem einzigen Argument zugänglich wird. ein Paradebeispiel lief hier ab: http://59thesen.blogspot.com/search/label/59%20thesen%20kirche%20evangelisch%20feminismus Man folge dem Link und trifft sofort auf einen verstandesmäßig zubetonierten Apparatschik: http://59thesen.blogspot.com/
Mit Verlaub: die Thesenanschläger haben keinerlei Chance auf Gehör.
Da Linksein und Feminismus ideologisch identisch ist, ist der Schluß auf eine atheistisch gewordene ev. Kirche nur evident und jede Müh ist vergebens. Weg mit ihr in den Orkus der Geschichte.
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Max, Fliegentupfing, Saturday, 07.11.2009, 00:00 (vor 5897 Tagen) @ Holger
Servus Holger,
Man folge dem Link und trifft sofort auf einen verstandesmäßig
zubetonierten Apparatschik: http://59thesen.blogspot.com/
... der Hammer! Dieser Schwachsinn ist einfach unglaublich!
Das zerpflücke ich diesem Einzeller noch.
Konsterniert - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Max, Fliegentupfing, Sunday, 08.11.2009, 15:13 (vor 5896 Tagen) @ Max
... der Hammer! Dieser Schwachsinn ist einfach unglaublich!
Das zerpflücke ich diesem Einzeller noch.
... zerpflückt! - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
WTsr, Friday, 06.11.2009, 22:07 (vor 5897 Tagen) @ Max
Werter Bauer,
mit der linken Heilslehre kann ich genauso wenig anfangen, wie mit der christlichen. Beide folgen einem Glauben, einer Bauernfängerei. Wer am besten artikuliert, fängt die meisten Bauern.
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Max, Fliegentupfing, Friday, 06.11.2009, 23:24 (vor 5897 Tagen) @ WTsr
Sehr geehrter Herr WTsr,
darf ich höflich nachfragen, ob Sie sich schon einmal Gedanken gemacht haben über den Sinn begrifflicher Unterscheidungen?
Wenn nicht: Möchten Sie´s vielleicht einmal am Beispiel der beiden Begriffe "Glaube" und "Ideologie" ausprobieren ... äh ... das Gedankenmachen, meine ich?
Angebote, die man nicht ablehnen kann - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
WTsr, Saturday, 07.11.2009, 00:37 (vor 5897 Tagen) @ Max
Begriffe "Glaube" und "Ideologie" ausprobieren
Jeder Glaube bedingt eine Idee und jede Idee einen Glauben.
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Max, Fliegentupfing, Saturday, 07.11.2009, 00:40 (vor 5897 Tagen) @ WTsr
Begriffe "Glaube" und "Ideologie" ausprobieren
Jeder Glaube bedingt eine Idee und jede Idee einen Glauben.
... es ging um "Glaube" und "Ideologie", nicht um "Glaube" und "Idee".
Eine einzige Idee macht noch keine Ideologie.
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Chato, Saturday, 07.11.2009, 00:55 (vor 5897 Tagen) @ Max
Begriffe "Glaube" und "Ideologie" ausprobieren
Jeder Glaube bedingt eine Idee und jede Idee einen Glauben.
... es ging um "Glaube" und "Ideologie", nicht um "Glaube" und "Idee".
Eine einzige Idee macht noch keine Ideologie.
Freundlicher Gruß
vom Nick
--
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
MTsr, Saturday, 07.11.2009, 01:58 (vor 5897 Tagen) @ Max
Eine einzige Idee macht noch keine Ideologie.
Eine Menge Gläubige der Idee, machen die Ideologie.
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Max, Fliegentupfing, Saturday, 07.11.2009, 02:39 (vor 5897 Tagen) @ MTsr
Eine einzige Idee macht noch keine Ideologie.
Eine Menge Gläubige der Idee, machen die Ideologie.
... nein. Die Summe der Ideen ergibt die Ideologie. Und je nach Zusammensetzung der feststehenden ideologischen Versatzstücke ergeben sich verschiedene Ideologiederivate.
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
WTsr, Saturday, 07.11.2009, 10:08 (vor 5897 Tagen) @ Max
... nein. Die Summe der Ideen ergibt die Ideologie. Und je nach
Zusammensetzung der feststehenden ideologischen Versatzstücke ergeben sich
verschiedene Ideologiederivate.
Ohne Gläubige ist das Wertlos.
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Robert
, München, Saturday, 07.11.2009, 00:41 (vor 5897 Tagen) @ Max
es gibt Zusammenhänge hinsichtlich des Forenthemas, die Ihnen
offensichtlich nicht geläufig sind. Sehr verkürzt:1. Feminismus hat linke Wurzeln.
2. Linke sind Atheisten.
3. Feministen sind Atheisten.
Das ist Blödsinn. Jeder, der einen "Ersatzgott" hat (und das haben Linke und Feministen mit ihrer Ideologie), kann per Definitionem kein Atheist sein.
Robert
PS, Einstein sinngemäss: man soll sich seine Theorie über die Welt so einfach wie möglich machen, aber keinesfalls einfacher!
PPS: Willst du den logischen Fehlschluss "4. Atheisten sind Linke und Feministen" nahelegen?
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Max, Fliegentupfing, Saturday, 07.11.2009, 00:49 (vor 5897 Tagen) @ Robert
Das ist Blödsinn. Jeder, der einen "Ersatzgott" hat (und das haben Linke
und Feministen mit ihrer Ideologie), kann per Definitionem kein Atheist
sein.
... Ersatzgötter gibt´s wie Sand am Meer. Ein Ersatzgott ist kein Gott. Wäre es anders, könnte man auf "Ersatz -" vor "Gott" verzichten. Das ist schon sprachlich nicht weniger als die reine Logik. Schließlich gibt´s auch keine Ersatzatheisten.
Bittesehr - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
OT: Wieviel "Religion" verträgt das Land?
Robert
, München, Saturday, 07.11.2009, 00:56 (vor 5897 Tagen) @ Max
Das ist Blödsinn. Jeder, der einen "Ersatzgott" hat (und das haben Linke
und Feministen mit ihrer Ideologie), kann per Definitionem kein Atheist
sein.
... Ersatzgötter gibt´s wie Sand am Meer. Ein Ersatzgott ist kein Gott.
Wäre es anders, könnte man auf "Ersatz -" vor "Gott" verzichten. Das ist
schon sprachlich nicht weniger als die reine Logik. Schließlich gibt´s auch
keine Ersatzatheisten.
Wie unterscheidest du "echte Götter" von "Ersatzgöttern"?
Waren die alten Griechen deiner Meinung nach denn ebenfalls Atheisten, weil sie nur an so komische "Ersatzgötter", wie z.B. Zeus glaubten?
Robert
PS: bekanntlich ist ja z.B. "Aberglaube" was ganz wesentlich anderes als "Glaube", sprachlich schon an der Vorsilbe "Aber-" erkennbar
, nämlich der Glaube von anderen ...
Bolz: Religion und Identität
Zeitgenosse, Friday, 06.11.2009, 23:01 (vor 5897 Tagen) @ Max
„In diesem Sinne plädieren wir hier für eine ernste Arbeit an der
objektiven Religion ...
Wer Gott definiert, ist bereits Atheist.
(Spengler)
Wenn die Religion vom Kopf her ("objektiv"!) erarbeitet, oder gestützt werden muß, ist sie schon längst unwiderbringlich verloren.
Gruß
Zeitgenosse
Bolz: Religion und Identität
Chato, Friday, 06.11.2009, 23:25 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Wer Gott definiert, ist bereits Atheist.
(Spengler)
Wenn die Religion vom Kopf her ("objektiv"!) erarbeitet, oder gestützt
werden muß, ist sie schon längst unwiderbringlich verloren.
So ist es.
Freilich muß, wer als Einzelner zu ihr zurückkehrt, ebenfalls durch dieses Feld hindurch. In Gegenrichtung halt. Das geht, wenn man will. Erfolglos dabei bleibt nur, wer darin verharrt. Für den ist sie unwiederbringlich verloren.
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Bolz: Religion und Identität
Zeitgenosse, Saturday, 07.11.2009, 01:51 (vor 5897 Tagen) @ Chato
Freilich muß, wer als Einzelner zu ihr zurückkehrt, ebenfalls durch dieses
Feld hindurch. In Gegenrichtung halt.
Was, wenn das mit der Gegenrichtung ein Irrtum ist; wenn es sich nur um ein Fortschreiten handelt dergestalt, daß die tot gegangene Religion als Ideologie weitergeschleppt wird?
Gruß
Zeitgenosse
Bolz: Religion und Identität
Chato, Saturday, 07.11.2009, 03:30 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Was, wenn das mit der Gegenrichtung ein Irrtum ist; wenn es sich nur um
ein Fortschreiten handelt dergestalt, daß die tot gegangene Religion als
Ideologie weitergeschleppt wird?
Wenn das so ist, dann ist das so. Und wenn nicht, nicht. Das nennt man Schicksal.
Solange der Mensch lebt, gestaltet er sein Schicksal selbst. Danach nicht mehr.
Der Mensch ist frei. Was er erwählt, wird ihm zuteil.
Nick
--
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
und was ...?
Zeitgenosse, Saturday, 07.11.2009, 02:01 (vor 5897 Tagen) @ Chato
Und was, wenn die gegenwärtigen abendländischen Atheisten noch die letzten sind, die die Sache zwar noch von innen heraus verstehen, aber nicht mehr glauben können? Weil sie sie zu ernst nehmen.
Was, wenn spätere Generationen, zu dieser Art Ablehnung gar nicht mehr fähig sein werden, sondern nur noch indifferent.
Schon mal versucht Thor zu lästern? Geht nicht!
Gruß
Zeitgenosse
und was ...?
Chato, Saturday, 07.11.2009, 03:46 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Und was, wenn die gegenwärtigen abendländischen Atheisten noch die letzten
sind, die die Sache zwar noch von innen heraus verstehen, aber nicht mehr
glauben können? Weil sie sie zu ernst nehmen.Was, wenn spätere Generationen, zu dieser Art Ablehnung gar nicht mehr
fähig sein werden, sondern nur noch indifferent.Schon mal versucht Thor zu lästern? Geht nicht!
Und was, wenn das vollkommen ohne Belang ist? Du hast eine gänzlich andere Perspektive als ich, mein lieber Zeitgenosse. Die äußeren Phänomene sind das, was du siehst und die Ewigkeit ist für dich irreal. Sogar eine hypothetische Zukunft ist für dich gleichsam ein "äußeres Phänomen", obwohl sich da draußen doch nicht eine kleine Spur von ihr befindet. Für mich ist es umgekehrt. Die Ewigkeit ist wirklich und die äußeren Phänomene sind Täuschung. Nicht in dem Sinne, daß sie irreal wären, sondern in dem Sinne, daß sie ganz etwas anderes sind, als sie scheinen.
Wirklichkeit ist nicht sagbar - aber wirklich, wie der Name schon sagt...
)
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Bolz: Religion und Identität
Max, Fliegentupfing, Friday, 06.11.2009, 23:29 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Servus Zeitgenosse,
Wenn die Religion vom Kopf her ("objektiv"!) erarbeitet, oder gestützt
werden muß, ist sie schon längst unwiderbringlich verloren.
... darum geht´s doch gar nicht? Es geht hier nur um die kulturelle Identitätsstiftung der Religion (mit allem, was daraus folgt).
Kulturfreund - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
Bolz: Religion und Identität
Chato, Friday, 06.11.2009, 23:54 (vor 5897 Tagen) @ Max
Wenn die Religion vom Kopf her ("objektiv"!) erarbeitet, oder gestützt
werden muß, ist sie schon längst unwiderbringlich verloren.
... darum geht´s doch gar nicht? Es geht hier nur um die kulturelle
Identitätsstiftung der Religion (mit allem, was daraus folgt).
Das zentrale Problem dabei besteht schon in dem, was der Zeitgenosse hier erwähnt, Max. Die Religion ist kein Nutzgegenstand, sondern nicht von dieser Welt. Kulturelle Identitätsstiftung folgt nun einmal nicht aus einer gedanklichen Anstrengung (das ist immer ideologisch), sondern aus innerer Wirklichkeitserfahrung, die von selbst zu äußerer Gestalt wird, wenn ihre Zeit gekommen ist.
Deshalb geht es immer um Wirklichkeit und um Erfahrung, nicht hingegen um äußere Notwendigkeiten oder um Wünschbarkeiten. Diese Gesellschaft geht ihren Weg, so oder so, und er ist folgerichtig. Es ist nicht an mir, ihr einen anderen vorzuschreiben. An mir ist hier allein, darauf hinzuweisen, daß nicht ein jeder den Weg dieser Gesellschaft zu gehen braucht, bloß weil fast alle dies tun.
Nick
--
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Bolz: Religion und Identität
Max, Fliegentupfing, Saturday, 07.11.2009, 00:33 (vor 5897 Tagen) @ Chato
Deshalb geht es immer um Wirklichkeit und um Erfahrung, nicht hingegen um
äußere Notwendigkeiten oder um Wünschbarkeiten. Diese Gesellschaft geht
ihren Weg, so oder so, und er ist folgerichtig. Es ist nicht an mir, ihr
einen anderen vorzuschreiben. An mir ist hier allein, darauf hinzuweisen,
daß nicht ein jeder den Weg dieser Gesellschaft zu gehen braucht, bloß weil
fast alle dies tun.Nick
... schon. Aber neben dem, was Religion ist, schafft sie auch eine kulturelle Tradition. Sie ist zwar kein Nutzgegenstand, ihr Nutzen ist aber dennoch unstrittig. Der ist sozusagen der "Beifang". Den Glauben kann man den Leuten nicht einfach einpflanzen. Aber man kann auch beim Ungläubigen ein Bewußtsein dafür wecken, daß speziell unsere christliche Tradition ursächlich ist für viele Normen und Verhaltensweisen, die letzlich dazu geführt haben, daß die abendländische Kultur führend wurde in Wissenschaft, Technik und Entwicklung. Und nicht nur da! Die universellen Menschenrechte fußen doch letzlich auf christlichen Überzeugungen!? Selbst der Atheist ist doch für die Menschenrechte? Er kann doch erkennen, wo die herkommen? Also muß er doch ebenfalls erkennen können, daß Christsein und alles, was kulturell daraus folgte, ohne den Glauben nicht gegangen wäre, da das Christentum selbst ohne den Glauben keines geworden wäre. Er muß doch selbst nicht glauben, um anzuerkennen, daß es Gläubige gewesen sind, die das kulturelle Fundament geschaffen haben, auf dem er selbst steht?
Natürlich ist das Christentum kein willentlich geschaffener "Nutzgegenstand". Aber es nützt!
Vom kulturellen "Nutzen" des Christentums überzeugt - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
Bolz: Religion und Identität
Pancake, Saturday, 07.11.2009, 01:09 (vor 5897 Tagen) @ Max
Vom kulturellen "Nutzen" des Christentums überzeugt - Max
So gut wie kein Mensch wächst ohne Tradition auf, bleibt also einunbeschriebenes Blatt. Wir sind schon immer auf die Vor-leistungen unserer Vorfahren verwiesen, sonst wären wir nichts. Und nur im Bewusstsein dieser Schuld ist eine Kritik an der Tradition eigentlich zulässig.
Bolz: Religion und Identität
Zeitgenosse, Saturday, 07.11.2009, 01:50 (vor 5897 Tagen) @ Max
bearbeitet von Zeitgenosse, Saturday, 07.11.2009, 01:53
Vom kulturellen "Nutzen" des Christentums überzeugt - Max
Wird Dir Dein rein instrumentelles Verhältnis zur Sache wirklich so gar nicht bewußt?
Wärst Du ein Gläubiger, wärst Du auch gegen alle Evidenz und gegen allen Nutzen gläubig. Dir müßte man nur den Nutzeffekt widerlegen, dann wäre die Sache für Dich hinfällig.
Gruß
Zeitgenosse
Bolz: Religion und Identität
Max, Fliegentupfing, Saturday, 07.11.2009, 02:15 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Vom kulturellen "Nutzen" des Christentums überzeugt - Max
Wird Dir Dein rein instrumentelles Verhältnis zur Sache wirklich so gar
nicht bewußt?Wärst Du ein Gläubiger, wärst Du auch gegen alle Evidenz und gegen allen
Nutzen gläubig. Dir müßte man nur den Nutzeffekt widerlegen, dann wäre die
Sache für Dich hinfällig.
... das ist so nicht ganz richtig, Zeitgenosse. Du kennst ja unsere umfangreichen Debatten zu diesem Thema aus der Blauen Burg (Kein Mensch, keine Welt u.a.). Und welche Evidenzen denn? Ist die Unendlichkeit zu beweisen? An welchem Dienstag nachmittag fing die Zeit an zu laufen? Und gab´s den Montag davor? Was soll die Unendlichkeit sein? Evidenzen sind doch nur das, was der Mensch begreifen kann. Evident ist, daß er eben nicht alles begreifen kann. Evident ist, daß er sterben muß. Über alles andere kann er reden. Und zu Ergebnissen kommen. Daß die richtig sind, ist alles andere als evident.
Evidenzen ? - Wer´s braucht ...
Immer im Rahmen seiner Möglichkeiten - Max
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"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
Bolz: Religion und Identität
Glaubsters, Saturday, 07.11.2009, 02:16 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Wärst Du ein Gläubiger, wärst Du auch gegen alle Evidenz und gegen allen
Nutzen gläubig. Dir müßte man nur den Nutzeffekt widerlegen, dann wäre die
Sache für Dich hinfällig.
Unsinn! Kultur profitiert vom Glauben, der Glauben aber ruht in sich. Nutzen oder Nichtnutzen ist für den Glauben irrelevant. Möglicherweise hast Du etwas verstanden, aber das Wesentliche hat dich nicht ergriffen. Dabei schreibst Du es auch noch, um dich im nächsten Halbsatz selber zu widersprechen.
Glaubsters
Bolz: Religion und Identität
Chato, Saturday, 07.11.2009, 03:19 (vor 5897 Tagen) @ Max
Lieber Max!
Ich verstehe sehr gut, was du sagen willst, und der Impuls ist ja auch aus sich heraus nicht total verkehrt. Er funktioniert bloß nicht, und kann nicht funktionieren.
Neben dem, was Religion ist, schafft sie auch eine kulturelle Tradition.
Sie ist zwar kein Nutzgegenstand, ihr Nutzen ist aber dennoch unstrittig.
Der ist sozusagen der "Beifang".
Wenn man in diesem Bilde bleibt, dann ist natürlich wahr, daß es ohne den Hauptfang auch keinen Beifang geben kann. Und: So nützlich der eine wie der andere auch sein mag - wenn er sich nicht im Netz befindet, dann schwimmt er irgendwo im Meer herum und der Fischer und seine Frau sterben Hungers. Das stimmt schon, aber dieses Wissen füllt nunmal kein Netz mit Fischen.
Den Glauben kann man den Leuten nicht einfach einpflanzen. Aber man kann
auch beim Ungläubigen ein Bewußtsein dafür wecken, daß speziell unsere
christliche Tradition ursächlich ist für viele Normen und Verhaltensweisen, die
letztlich dazu geführt haben, daß die abendländische Kultur führend wurde in
Wissenschaft, Technik und Entwicklung. Und nicht nur da! Die universellen
Menschenrechte fußen doch letzlich auf christlichen Überzeugungen!? Selbst der
Atheist ist doch für die Menschenrechte? Er kann doch erkennen, wo die herkommen?
Wenn er noch halbwegs frei ist in seinem Denken, dann kann er das durchaus erkennen, stimmt schon. Aber das macht ihn ja nicht zum Christen, sondern vielmehr glaubt er dann meist erst recht, er könne das alles viel besser selber hervorbringen und sicherstellen. Um das zu beweisen, hat man doch eigens die Guillotine erfunden und was sie und ihre Konsequenzen in gut 200 Jahren so alles angerichtet haben, ist allgemein bekannt. Aber auch das nutzt eben nichts.
Es ist ein fataler Irrtum anzunehmen, der Mensch sei aus sich heraus vernünftig und wahrheitsliebend und käme deshalb auch ganz von allein auf das Gute, das die logische Voraussetzung allen Glückes ist. Das Gegenteil ist zutreffend, und die Christen werden ja nicht zuletzt gerade deswegen so wütend abgelehnt, weil sie das immer so deutlich hervorheben und damit die grundsätzliche Erlösungsbedürftigkeit des Menschen begründen. Das will halt keiner hören, der selber Gott zu sein meint - so wenig, wie er hören will, was er damit alles anrichtet… und sich selbst dadurch als eigenes Schicksal bereitet…
Es ist die menschliche Torheit. Torheit bzw. Dummheit sind keine Frage der Intelligenz und des IQ, sondern sie sind eine Stumpfheit des Herzens. Es ist ja nicht etwa so, daß man wahr und unwahr nicht unterscheiden könnte, sondern man will sie nicht unterscheiden, auch und gerade gegen besseres Wissen nicht. DAS ist das Wesen der Dummheit. Ihr (negativer) "Inhalt" ist Gottlosigkeit, so wie der "Inhalt" des Erstickungstodes der Luftmangel ist. Jemanden, der felsenfest davon überzeugt ist, daß das einzige, was ihm noch zu seinem Glücke fehlt, eine Plastiktüte ist, die er sich über den Kopf zieht und unten zubindet, den wirst du mit keinem noch so vernünftigen Argument davon abhalten. Er wird es tun und er wird es erfolgreich tun. Er ist ja schließlich intelligent.
Der Gogolin sagt zum Beispiel, tolerant, wie er bekanntermaßen ist, völlig ungerührt: "Die öffentliche Religionsausübung sollte unter Strafe gestellt werden", und der Robert schreibt ihm ein paar Stunden später ebenso ungerührt: "Wirst wohl wieder ein paar intolerante Antworten ernten (und ich mit) ;-)". Die schnallen doch überhaupt nichts, Max, und das ist jetzt nur ein ganz beiläufiges, tagesaktuelles Beispiel, denn eine Ausnahme sind die beiden damit ja keineswegs. Schau, die wissen doch nicht mal, wer sie eigentlich sind, was sie überhaupt sagen und was es bedeutet. Die halten sich für extrem tolerante Leute und wähnen sich von lauter Intoleranz umgeben und verfolgt. Daß das womöglich bloß ihre Wahnvorstellung sein könnte, das liegt erkennbar weit, weit im Bereich ihrer persönlichen Denkunmöglichkeiten. Das sind Gesinnungsepileptiker. Wie willst du solche Leute von was auch immer überzeugen? Das ist so zwecklos, wie wenn du in eine Irrenanstalt gingest, um die dortigen Insassen mit vernünftigen Argumenten von den Vorteilen zu überzeugen, die geistige und seelische Gesundheit für die bedeuten, die sich ihrer erfreuen. Wer sowas versuchte, der lieferte wohl eher Gründe für die Vermutung, er sei da womöglich wirklich am rechten Orte, wenn auch freilich aus gänzlich anderen Gründen, als er selber glaubt… 
Also muß der Atheist doch ebenfalls erkennen können, daß Christsein und
alles, was kulturell daraus folgte, ohne den Glauben nicht gegangen wäre,
da das Christentum selbst ohne den Glauben keines geworden wäre. Er muß
doch selbst nicht glauben, um anzuerkennen, daß es Gläubige gewesen sind,
die das kulturelle Fundament geschaffen haben, auf dem er selbst steht?Natürlich ist das Christentum kein willentlich geschaffener "Nutzgegenstand".
Aber es nützt!
Gewiß. Aber es ging nicht nur früher nicht ohne den Glauben, sondern es geht auch heute nicht ohne ihn. Es nutzt einfach nichts, das zu erkennen und gleichwohl zu glauben, man selbst müsse nicht glauben. Das ist der große Irrtum, der sich vor allem bei den Protestanten breitgemacht hat und sie nun von innen her zerrüttet, der aber auch bei uns Katholiken kräftig marodiert und die Macht beansprucht. Ob er damit durchkommt? Ich glaube letztlich nicht, denn es gibt einfach zu Viele, die ganz genau verstehen, was daran so grundverkehrt ist. Ob das freilich für diese gottlose Gesellschaft noch Konsequenzen haben wird, das glaube ich leider auch eher nicht. Warum? Weil der Mensch frei ist. Was er erwählt, wird ihm zuteil.
Wie dem sei: Wer den "Beifang" will, muß bei sich selbst für den Hauptfang sorgen. Nur bei sich selbst kann er das tun, bei keinem anderen sonst, und nur mit diesem Hauptfang wäre dann auch wieder der Beifang möglich. Und wenn es keinen Beifang mehr gibt? Nun, dann gibt es immer noch den Hauptfang, gell? Der ist viel wichtiger, nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Zweck.
My two cents.
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Bolz: Religion und Identität
Robert
, München, Saturday, 07.11.2009, 13:46 (vor 5897 Tagen) @ Max
Technik und Entwicklung. Und nicht nur da! Die universellen Menschenrechte
fußen doch letzlich auf christlichen Überzeugungen!? Selbst der Atheist ist
doch für die Menschenrechte? Er kann doch erkennen, wo die herkommen? Also
Das mag ja sein, aber konkret mussten die Menschrechte gegen den Widerstand der Kirche etabliert werden.
Robert
Bolz: Religion und Identität
Robert
, München, Saturday, 07.11.2009, 00:49 (vor 5897 Tagen) @ Chato
erwähnt, Max. Die Religion ist kein Nutzgegenstand, sondern nicht von
dieser Welt.
Für religiöse Institutionen (aka Kirchen) ist die Religion ein nützliches Werkzeug zur Schaffung von willigen "Schäfchen", eben doch ein "Nutzgegenstand".
Robert
Bolz: Religion und Identität
Zeitgenosse, Saturday, 07.11.2009, 01:47 (vor 5897 Tagen) @ Max
bearbeitet von Zeitgenosse, Saturday, 07.11.2009, 01:52
Kulturfreund - Max
Deine Zuneigung zur Religion ist durch Deinen Kulturkonservativismus bedingt. Das ist eine Anhänglichkeit aus Nostalgie, kein Glaube. Das bist Atheist. Einen anderen Schluß lassen Deine Äußerungen nicht zu.
Der Kardinal/Erzbischoff (?) Wetter von München hatte sich übrigens mehr als einmal nahezu gleichlautend geäußert. Niemand wies auf seinen Atheismus hin, keine Replik, nichts. Das zeigt, wie die Sache steht.
Gruß
Zeitgenosse
Bolz: Religion und Identität
Max, Fliegentupfing, Saturday, 07.11.2009, 02:34 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Deine Zuneigung zur Religion ist durch Deinen Kulturkonservativismus
bedingt. Das ist eine Anhänglichkeit aus Nostalgie, kein Glaube. Das bist
Atheist. Einen anderen Schluß lassen Deine Äußerungen nicht zu.
... ich weiß nicht, ob ich Atheist bin. Sicher ist nur, daß ich kein Katholik bin. Aber ein Freund der Katholiken bin ich auf jeden Fall. Und ich bin davon überzeugt, daß der Mensch des Menschen Wolf werden muß, wenn er sich und seine Ratio absolut setzt. Alles andere überlasse ich getrost dem Herrn, so es ihn geben sollte. Ich vertraue völlig auf meine menschliche Beschränktheit.
Es gibt keine Göttin! - Max
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"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
kulturelle Identitätsstiftung der Religion
Mus Lim
, Saturday, 07.11.2009, 02:19 (vor 5897 Tagen) @ Max
... darum geht´s doch gar nicht? Es geht hier nur um die kulturelle
Identitätsstiftung der Religion (mit allem, was daraus folgt).Kulturfreund - Max
Auch, aber vor allem auch Sinnstiftung.
Ein Mensch wird geboren und stirbt. Das dazwischen nennt sich Leben.
Hedonismus und Konsumterror haben doch vor allem das Ziel, nicht darüber nachzudenken, welchem Sinn die Zeit zwischen Leben und Tod eigentlich hat.
Sinnsucher - Mus Lim
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kulturelle Identitätsstiftung der Religion
Zeitgenosse, Saturday, 07.11.2009, 02:43 (vor 5897 Tagen) @ Mus Lim
Auch, aber vor allem auch Sinnstiftung.
Vielleicht schafft sich ja ein Sinngefühl eine Religion, als äußeren Ausdruck. Und nicht umgekehrt.
Gruß
Zeitgenosse
kulturelle Identitätsstiftung der Religion
Glaubsters, Saturday, 07.11.2009, 02:54 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Auch, aber vor allem auch Sinnstiftung.
Vielleicht schafft sich ja ein Sinngefühl eine Religion, als äußeren
Ausdruck. Und nicht umgekehrt.
Du schreibst, als wärest Du ein Blinder, der sich Farbe erklärt. Warum? Warum schweigst du nicht einfach?
Glaubsters
Sinngefühl als äußeren Ausdruck
Mus Lim
, Saturday, 07.11.2009, 03:13 (vor 5897 Tagen) @ Zeitgenosse
Auch, aber vor allem auch Sinnstiftung.
Vielleicht schafft sich ja ein Sinngefühl eine Religion, als äußeren
Ausdruck. Und nicht umgekehrt.
Religionen entwickeln sicherlich auch äußere Ausdrücke. Zum Beispiel bei den katholischen Prozessionen.
Aber ein Sinn fällt nicht einfach vom Himmel.
Äußerer Ausdruck ohne Sinnstiftung bleibt aber nur Folklore.
Die menschliche Existenz dauert von Geburt bis Tod. Existenziell kann der Mensch dieser Beschränkung nicht entkommen.
Religion bettet den Menschen aber eine transzendente Kosmologie ein, die so über den Menschen hinaus weist.
Ohne diese Sinnstiftung ist jeder äußerer Ausdruck sinnlos.
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