Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Weg zur Knechtschaft

AK-sieben, Sunday, 01.11.2009, 17:27 (vor 5903 Tagen)

Hallo zusammen,

vor einigen Wochen wurde hierein Buch mit dem Titel "Der Weg zur Knechtschaft" erwähnt. Da es wieder die Zeit des Lesens bei mir ist (Tage werden kürzer) also mal geordert und gelesen.
Ein paar Auszüge die (für mich) interessant waren und meine Gedanken dazu. Ganz zum Schluß ein Schmankerl für alle die "Die Linke" lieben.
Alle Zitate beziehen sich auf die Ausgabe 2007 bzw (c) 2009


Ob ein Führer im Stande ist, einem ganzen Volk ein totalitäres Regime aufzuzwingen, hängt davon ab, daß er zunächst eine Gruppe um sich schart, die bereit ist, sich jener totalitären Disziplin freiwillig zu unterwerfen, die sie dann dem übrigen Volk gewaltsam auferlegt. (S. 176)
Parallelen? Mich erinnert das an den Feminismus. Wobei es da keine Führerin gab sondern gleich mehrere. In D kann man wohl mit Recht behaupten das dies AS war. Aber bei diesen Zeilen musste ich auch an GM denken, und an den Vertrag von Lissabon. Nur, wer ist da der Führer?

Das Volk wird dahin gebracht, seine Anhänglichkeit an die alten Götter auf die neuen zu übertragen, indem behauptet wird, die neuen Götter seien in Wahrheit das, was sein gesunder Instinkt ihm zwar immer gesagt, aber was es vorher nur unklar erkannt hätte. Die erfolgreichste Technik zu diesem Zweck besteht darin, die alten Worte beizubehalten, aber ihren Sinn zu ändern. ... für die ganze geistige Atmosphäre wie die völlige Verdrehung der Sprache und der Bedeutungswandel der Wörter, in denen die Ideale des neuen Regimes zum Ausdruck gebracht werden. (S. 199)
Alte Götter? Neue? Oder besser Ideale? Welche alten Götter? Christentum? Oder doch Ideale wie z.B. Familie? Die neuen Götter sind sichtbar. Feminismus, Frau über alles, Gleichmacherei um jedem Preis, Regenbogenfamilie...
Sinnänderung von Worten? Das erleben wir doch schon. Und in diesem Fahrwasser neue Wörter und Wortschöpfungen. Immer mehr Worthülsen, kommen hier wirklich die "Ideale des neuen Regimes" zum Ausdruck?

Tatsachen und Theorien müssen daher ebenso zum Gegenstand der amtlichen Doktrin werden wie die Wertvorstellungen. Der ganze Bildungsapparat, Schulen, Presse, Radio, und Kino werden ausschließlich zur Propagierung derjenigen Ansichten verwandt werden, die, ob wahr oder falsch, den Glauben an die Richtigkeit der von der Regierung getroffenen Entscheidungen stärken, und jede Nachricht, die Zweifel oder Zaudern verursachen könnte, wird unterdrückt werden. ... Alles, was Zweifel an der Weisheit der Regierung oder Unzufriedenheit erregen könnte, wird dem Volke vorenthalten. ... Es gibt daher kein Gebiet, auf dem die systematische Überwachung der Nachrichten nicht ausgeübt und die Gleichförmigkeit der Ansichten nicht erzwungen würde. (S. 202, 203)
Ähnlichkeiten sind rein zufällig... Nein bestimmt nicht. Wir erleben es gerade. Und es ist erschreckend. Lohnungleichheit, gläserne Decken, Internetsperren und all die anderen Aussagen. Hier zeigt sich doch die Gleichschaltung der Medien. Auch wie unliebsames unerwünschtes unterdrückt wird. Die Gleichförmigkeit wird erzwungen, also wieder gleichmachen um jeden Preis, koste es was es wolle.

Dies gilt selbst für Gebiete, die weitab von jedem politischen Interesse zu liegen scheinen, ... ... in den Fächern, die, wie Geschichte, Recht oder Nationalökonomie, unmittelbar ein Teil der Menschenkunde sind und daher ohne weiteres die politische Meinungsbildung beeinflussen, ... Es ist nicht verwunderlich, daß man in diesen Disziplinen nicht einmal mehr den Schein der Erforschung der Wahrheit aufrechterhält und daß die Behörden entscheiden, welche Lehren verkündet und veröffentlicht werden sollen. (S. 203)
Übertrieben? Wohl kaum. Man schaue sich nur mal bestimmte Artikel in der Wikiprawda an. Oder Löschungen. Auf Anhieb fällt mir ein Massaker ein. Nur Männer waren Opfer und plötzlich erscheint dort "überwiegend" Männer. Oder die Löschung von Zensursula. Es gibt viele Artikel auf allen möglichen Gebieten bei denen ähnliches zu beobachten ist, es fällt anscheinend nur den wenigsten auf.
Aber nicht nur dort in der Wiki ist das zu beobachten. Auch in Presse, Radio, Fernsehen. Da wird Geschichte verbogen oder gefälscht. Abstruse Vergleiche aus der Biologie gezogen und und und...

So und nun zum Schmankerl.
Solange der theoretische Sozialismus marxistischer Prägung die deutsche Arbeiterbewegung dirigierte, trat das autoritäre und nationalistische Element für einige Zeit in den Hintergrund. Aber nicht für lange. (1)
Die zugehörige Fußnote:
(1) Und nur teilweise. Im Jahr 1892 konnte einer der Führer der sozialdemokratischen Partei, August Bebel, Bismarck erklären: "Der Herr Reichskanzler kann versichert sein, daß die deutsche Sozialdemokratische Partei eine Art von Vorschule des Militarismus ist!" (S. 212)
Meinte der das Ernst? Oder wollte er den damaligen Reichskanzler nur beruhigen? Und wenn er beruhigen wollte, warum? Sozialismus ist für mich links, ganz gleich ob demokratisch, marxistisch oder sonst wie geprägt. Und ein Linker erklärt seine Partei als Vorschule zum Militarismus? Führt Militarismus nicht unweigerlich zum Krieg? Wären dann die Linken (damals und vielleicht auch heute) nicht als Kriegsvorbereiter (-treiber halte ich doch für übertrieben) zu sehen?
Oder hat sich die Definition von Links und Rechts seit damals verändert?

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