Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Als Hilfestellung zur 1. Frage: Zitate des „Maskulisten“ zum Patriarchat

Amplus, Thursday, 29.10.2009, 04:50 (vor 5906 Tagen) @ Pilatus
bearbeitet von Amplus, Thursday, 29.10.2009, 04:53

1. Leben wir in einem Patriarchat?

Meiner Ansicht nach leben wir immer noch in einem Patriarchat, weil jeglicher Fortschritt immer noch allein durch Männer geschieht. Ansonsten kann ich dir nur noch den „Maskulisten“ verlinken:

„Freilich ein "wankendes". Denn welches Patriarchat (was immer darunter verstanden wird) soll in einer Zeit nicht wanken, in welcher überall auf dieser Welt Frauen, die über den erkennenden Scharfsinn einer Frau Dr. Mayer verfügen, den Planeten damit durchwandern; einen Scharfsinn, von welchem uns sogleich eine Kostprobe vergönnt wird, und zwar indem uns Frau Dr. Mayer in die Gründe einführt, die sie zu ihrer Schlußfolgerung brachten.

(…)

Offenbar sind im Abendland - anders als in Ihrem sambianischen "Patriarchat" - sowohl "Frauenrechtlerinnen" als auch "Patriarchen" einhellig der Meinung, dass hier eher die Frauen schwächere Gelenke haben, und tragen dieser Erkenntnis in gegenseitiger Einvernehmung Rechnung, ohne dass ihre "Theorie" auf Grund ihres diametralen Unterschieds zu der von Ihnen geschilderten afrikanischen etwa zu einem "Matriarchat" geführt hätte. Schön doch zu wissen, wie antipodisch sich "Patriarchate" aufbauen lassen, wie vage, instabil und willkürlich die dahintersteckende Ideologie spielen darf. Ob dies nur, 'weil sie ein Mädchen ist'?

Und da Männern, mit allem was sie so machen, das 'Patriarchat' gelungen ist, muß alles, was Männer machen, einen Bezug zur Frauenunterdrückung haben - auch natürlich das Pinkeln. "Die Jungs gehen zusammen pinkeln und anschließend sonstwohin und die Parteifrauen lassen sich gegeneinander hetzen", beschrieb einmal Sitzpinklerin Schwarzer den genetischen Punkt aller Männerbündelei und aller Frauenohnmacht.

(…)

Die einfältige, lineare Vorstellung eines angeblich einstmaligen 'Matriarchats', das irgendwann vom 'Patriarchat' abgelöst wurde, um 'die Frauen in eine jahrtausendelange Unterdrückung' zu versetzen, beginnt sich hier aufzulösen. In mancher Hinsicht erscheint es sogar, als würde sich die Bedeutsamkeit und Ritualisierung des Weiblichen gerade im Laufe des 'Patriarchats' verdichten. Genauer gesehen, erscheinen uns diese beiden Termini weniger als Systeme, die einst einander ablösten, um vielleicht in Zukunft den Gegenschritt zu begehen, wie es mancher naiven Erwartung von heute frommt. Eher sind das konstituierende Faktoren, die als kollektive Stimmungen des jeweiligen Zeitgeistes ihre unterschiedlichen Impulse von Epoche zur Epoche alternierend durchsetzen. Wir könnten ihre Amplitude bis in die Bewegungen unserer besonders bewegten Zeit ziemlich genau verfolgen.
Schön, auch einmal 'Matriarchate schwanken' zu sehen!

(…)

Dabei wäre heute das Wissen leicht zu erwerben, daß der Mond nur in wenigen späteren Sprachen männlich ist. Und daß oft in denselben Sprachen die Sonne, das eigentliche Gestirn des 'Patriarchats', weiblich ist, veranlaßt zu ganz anderen Fragen, als die feministische Gelehrsamkeit stellt. Wir werden uns hier diesen Fragen nicht zuwenden; wir wollen eher Klarheit über das 'wahre Geschlecht' des Mondes verschaffen. Es fällt dabei auf, daß gerade in den alten Hochkulturen, in den Zeiten also, in welchen Mutterrechtler und -rechtlerinnen gern Ausschau nach einem 'Matriarchat' halten, der Mond als männlich verstanden und mit männlichen Göttern identifiziert wurde. In den späteren, klassisch europäischen Kulturen dagegen, dort also, wo man heute das bereits etablierte 'Patriarchat' sieht, verweiblichte (mit wenigen Ausnahmen wie die der deutschen Sprache) der Mond!

(…)

Daher meine Frage an Sie, Herr Fischer und die Grünen: Was bedeutet das Plakat? Welche - mit Worten gefaßte - Aussage soll dieses Bild vermitteln? Warum erleidet die im Text angesprochene Gleichstellung solchen Schiffbruch im Bild? Warum sitzen nicht beide auf dem Sofa, oder prügeln sich meinetwegen gleichberechtigt? Schläft der Mann etwa, oder ist er gar tot? Läßt sich Gleichstellung nur auf dem Weg der Neutralisierung oder Kaltstellung des Mannes verwirklichen? Gibt es sie denn, die Gleichstellung bei den Grünen überhaupt, oder löst dort ein neuer, frauenverherrlichender Sexismus das sog. Patriarchat ab? Beschreibt die Darstellung auf dem Plakat die Verhältnisse innerhalb Ihrer Partei?

(…)

In welchem 'Patriarchat' zieht eine Ministerin aus, um, wie es Frau Zypries zur Jahreswende brachte, ohne zu zögern Männern den Zugang zu Vaterschaftstests zu verunmöglichen?

(…)

Denn was bestimmt unsere Ästhetik anderes als Prinzip, Gesetz, Ordnungsmuster? Und was sind die Absichten des hegemonialen Bessermenschentums, aus welchem auch der Feminismus hervorging, anderes als die Aufhebung der kulturellen Ordnungsmuster jenes einst so gebräuchlichen "Kapitalismus", der heute in seiner zweckgefärbten Wandelbarkeit das "Patriarchat" genannt wird?

(…)

Im Privaten unternimmt der Feminismus gegenwärtig bei Frauen den Versuch einer Gemütstransplantation: Die Frau des berühmten Architekten, des erfolgreichen Athleten oder des bahnbrechenden Wissenschaftlers, die bisher glücklich abgesichert die gemeinsamen Kinder großzog und den Haushalt führte, soll - will sie eine 'neue' Frau sein - ihre Zufriedenheit durch den Argwohn ersetzen, sie selbst könnte das Genie oder Talent sein, mit dem sie lebt, hätte sie das 'Patriarchat' ihres Mannes nicht "der Möglichkeit einer menschlichen Wahl beraubt". Sofern Familien die Zellen einer Gesellschaft sind, sterben heute so in den Organismen westlicher Gesellschaften eine ganze Menge derart vergifteter Zellen ab. Viele erkennen bereits den Verfall.

(…)

Selbst wenn wir - der Einfachheit halber - die Frage dahingestellt sein lassen, ob Frauen in der grauen Vorzeit, in den späteren Frühzivilisationen oder im jüngeren sog. Patriarchat tatsächlich die Partnerwahl trafen, bliebe noch die andere Frage, ob Frauen als Hauptakteure bei der Partnerwahl auch tatsächlich geneigt sind, den intelligenteren Partner für sich zu wählen.

(…)

Generalinnen mit verminderter Einsatzfähigkeit, weibliche Beauftragte für Soldaten (man denke nur, wie Feministinnen den einzigen männlichen Gleichstellungsbeauftragten einst aus ihrer Mitte herausekelten) und - zeichnen wir ein Dreieck - weibliche Generalanwältinnen beim EuGH wie Christine Stix-Hackl, nach deren Gutachten die Wehrpflicht nur für Männer mit skandalösen Begründungen beibehalten wird - armes Patriarchat!

Quelle

Ebenfalls nachzulesen in seinem genialen Buch: Medusa schenkt man keine Rosen.(Link)

Ich hoffe, Du hast gewisse Anhaltspunkte gefunden, um Deine erste Frage beantworten zu können

Gruss, Amplus


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