Ein Link über Chauvi-Schweine in Japan
Interessante Sache:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5904024_TYP6_THE5980810_NAV_REF_BAB,00.html
Plötzlich erkannte er sich selbst als Haustyrannen, der seine Frau nur herumkommandierte: "Bring mir ein Bier!", "Hol mir Essen!", "Lass mir ein Bad ein!"
Natürlich ist das Gift für eine Beziehung. Nur: Ergeht es ihm an seinem Arbeitsplatz denn anders?
Seit jenem Moment strengt er sich zuhause an, bringt den Müll raus, putzt die Badewanne, geht mit seiner Frau Essen.
Zuerst muss es eine Arbeitszeitverkürzung geben. Dann liegt auch im Haushalt helfen drin, vorher nicht.
Dadurch sei das Lachen in seine Familie zurückgekehrt, berichtet Amano: "Ich kann heute sogar mit meiner Frau Hand in Hand spazieren gehen." Und er hat einen guten Tipp für alle, die es ihm nachtun wollen: "Wichtig ist, dass der Ehemann sich ändert, ohne von der Frau zu verlangen, dass auch sie sich ändern soll. Sonst wird er kein Lächeln bekommen."
Wo kämen wir denn da hin, wenn sich die Frau ebenfalls Mühe gibt, z. B. das Gespräch mit ihrem Mann sucht, mit ihm über ihr Befinden spricht, anstatt irgendwann ohne Vorwarnung frustriert die Scheidung einzureichen.
Über 250 ehemalige Chauvis haben sich inzwischen japanweit in seinem Verein zusammengeschlossen. Bei ihren Treffen sprechen sie über Wege, das Herz ihrer Frau zurückzuerobern.
Frau, Frau, Frau, es geht immer nur um die Frau!
Ein guter Ehemann muss zehn Stufen meistern. Stufe eins bedeutet, seine Frau nach drei Jahren Ehe noch zu lieben.
Finde ich gut.
Stufe vier, "Ladies first" zu praktizieren.
Mir wird schlecht.
Stufe sechs, seiner Frau gut zuzuhören. Stufe sieben, ein Problem mit der Schwiegermutter innerhalb eines Tages zu beseitigen.
Finde ich auch sinnvoll.
Vereinsgründer Amano spricht von Millionen potenzieller Mitglieder: "99 Prozent der Männer sollten sich anstrengen, ihrer Frau Freude zu bereiten und ihr Gesicht zum Strahlen zu bringen. Aber sie müssen auch mal führen können. Diese Balance ist wichtig. Doch die heutigen japanischen Männer sind entweder Schwächlinge oder Machos."
Ja, ja. Immer schön den Männern eins aufs Dach geben. Scheint international zu funktionieren.
Man schaue sich hierbei auch das Mann-Zuhause-Streß-Syndrom an:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,3952874,00.html
Doch da gibt es ein Problem. Vor allem die japanischen Männer haben vor lauter Arbeit nie richtig gelernt, etwas mit ihrer freien Zeit anzufangen. Berufstätige Frauen sind davon kaum betroffen, denn sie mussten neben dem Beruf immer auch den Haushalt und die Kindererziehung schultern.
Aber nicht zusätzlich zu einer japanischen 80-Stundenwoche! Sie können es einfach nicht lassen, ein größeres Aufgabenspektrum als größere Belastung zu verkaufen!
Während arbeitswütige japanische Männer das Karoshi-Syndrom, den Tod durch Überarbeitung, fürchten, werden die japanischen Frauen durch die ungewohnte Dauerpräsenz ihrer verrenteten Männer krank.
Das Karoshi-Syndrom ist seit längerem bekannt. Es wird eine Aufgabe der japanischen maskulistischen Bewegung sein, dieses Problem zu lösen.
Die Zahl der Scheidungen im Rentenalter nimmt in Japan schneller zu als in jeder anderen Altersgruppe. Und sie wird wohl weiter steigen. Denn in Zukunft haben die Frauen ein Recht auf bis zur Hälfte der Rente des Partners. Bisher waren sie finanziell meist ganz von ihren Männern abhängig.
Spätestens hier müssen sich die Männer doch fragen, wofür sie eigentlich soviel arbeiten.
Gismatis
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Isegrim,
09.10.2006, 17:48
- Ein Link über Chauvi-Schweine in Japan - Wattebausch, 09.10.2006, 18:08
- Ein Link über Chauvi-Schweine in Japan -
Gismatis,
09.10.2006, 19:15
- Ein Link über Chauvi-Schweine in Japan - Salvatore Ventura, 10.10.2006, 12:52
- Ein Link über Chauvi-Schweine in Japan - pit b., 10.10.2006, 21:04