Ein Linker zu Frauenpolitik und -bewegung
Denn die Karriere ist zum einen für breite Bevölkerungsschichten überhaupt keine Perspektive. Kassierinnen bei Aldi, Bandarbeiter bei Opel, Reinigungskräfte bei Was-weiß-wem, Arbeitslose - für sie alle ist die Karriere, die die Frauenbewegung propagiert (ausnahmslos Akademikerinnen im Übrigen) überhaupt nichts, was mit ihrem Lebensbild in Einklang zu bringen wäre. Für die Männer übrigens auch nicht. Die Unterstellung, dass jeder nach einer Karriere in der freien Wirtschaft als alleiniges Rezept zum Glück streben und dieses auch erreichen könnte ist irrig und vergiftet die gesame Bewegung. Es ist das hässliche Kind der Beziehung, die die Frauenbewegung mit dem Neoliberalismus eingegangen ist und die in Barbara Bierach pars pro toto ihren Niederschlag findet. Viele Menschen - nicht nur Frauen, sondern auch Männer - trachten überhaupt nicht nach einer Karriere. Sie wollen andere Wege zum Glück gehen. Die Bemühungen der Frauenbewegung sind ihnen dabei fremd, entsprechen nicht ihrer Lebenswirklichkeit.
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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche