Studie: "männer leben - ein anderer Blick auf den Geburtenrückgang"

Unter dem Titel "männer leben - ein anderer Blick auf den Geburtenrückgang" hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am 12./13. September 2004 die gleichnamige Studie zu Lebensläufen und Familienplanung von Männern vorgestellt. Nach der Studie "frauen leben" basiert diese umfangreich angelegte Studie auf der Befragung von 1.503 Männern im Alter zwischen 25 und 54 Jahren. Diese wurden im Hinblick auf ihre Einstellungen und Wahrnehmungen zum Thema Familienplanung befragt. Das Forschungsdesign verknüpft die quantitative und die qualitative Methode und berücksichtigt in den ausgewählten Erhebungsregionen Gelsenkirchen (Ruhrgebiet), Freiburg Umland, Freiburg Stadt und Leipzig Stadt unterschiedliche Sozialräume und
daraus resultierende Lebensstile. Forschungsfragestellungen waren u. a., wie und ob Männer "Familie planen", wie Männer mit gewollten und ungewollten Schwangerschaften ihrer Partnerin umgehen, wann Männer Väter werden und warum manche Männer kinderlos sind bzw. bleiben.

Die Studie liefert interessante und vielfältige Einsichten in Männerleben/Familienleben in Ost und West und Stadt und Land. Einige ausgewählte Ergebnisse im Überblick:

* Je mehr über 34jährige Männer verdienen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit einer festen Partnerin zusammenleben und Kinder haben.
* Kinderlosigkeit ist häufig eine Frage der (noch) fehlenden Konsolidierung im partnerschaftlichen Bereich. [1]
* In den West-Regionen wirkt sich eine hohe Bildung bei 35- bis 44jährigen Männern förderlich, bei gleichaltrigen Frauen aber hemmend auf eine Familiengründung aus.
* Soziale Väter sind mit ihrer partnerschaftlichen und familiären Situation zufrieden.
* Jeder zweite höher oder hoch qualifizierte Mann hat eine Partnerin mit einem niedrigeren Bildungsabschluss. [2]
* In den Westregionen dominiert das "konservative Modell häuslicher Aufgabenteilung" mit dem Mann als Haupternährer. [3]
* Fast alle Schwangerschaften, die zu früh eingetreten sind oder denen die Väter mit zwiespältigen Gefühlen gegenüberstanden, wurden ausgetragen.
* Selten wurde eine Entscheidung zum Abbruch gegen den Willen des anderen durchgesetzt.
* Partnerschaft, Ehe und Kinder sind bei den 25- bis 54Jährigen keineswegs out.

Interessant sind auch die abgefragten Einstellungen von Männern zu Kindern und Beruf.
Fazit: Ostdeutsche denken anders.

* Die volle oder überwiegende Zustimmung zu ausgewählten Aussagen machten Männer in angegebenem Umfang:
* "Kinder bringen die Partner einander näher." (82% Ost, 62% West)
* "Kinder machen eine Einschränkung der Berufstätigkeit notwendig." (40% Ost, 55% West)
* "Kinder bringen Sorgen und Probleme mit sich." (46% Ost, 63% West)

Wer mehr wissen möchte kann die Studie "männer leben" bei der BZgA per eMail order@bzga.de oder per Post: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in 51101 Köln kostenlos bestellen

[1] Kunststück als Manne eine konsolidierte Partnerschaft hinzubekommen, wenn Frauen mit 38 Jahren immer noch nicht wissen, was sie wollen.

[2] Das bedeutet anders herum formuliert, Frauen heiraten heutzutage immernoch lieber nach oben, als selbst etwas aufzubauen und nach unten zu heiraten.

[3] Ist doch seltsam, oder, dass die Alpha-Mädchen nicht die Haupternährerin geben wollen? *grins* Da könnte Euch ja der Nagellack zerkratzen.

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