Antwort von "Plan"
Wenn sich jemand den langen Schrieb sparen will: Ich würde die Antwort so zusammenfassen: "Wir kümmern uns natürlich ganz gleichberechtigt auch um Jungen, aber eben ganz besonders um Mädchen."
Mein Schreiben an "Plan":
Sehr geehrte Damen und Herren,
Im Kongo ist es üblich, dass Jungen und Männer kastriert und verblutend liegen gelassen werden, so dass die Familien dort entscheiden, lieber die Frauen und Mädchen zum Feuerholz- und Wasserholen zu schicken, trotz der konstanten Gefahr der Vergewaltigung - was als das kleinere Übel gesehen wird.
Im Sudan stellen aufgrund geschlechtsspezifischer Massentötungen an Jungen und Männern die Frauen inzwischen 70% der Bevölkerung.
Zur Mitte dieses Jahres waren allein in Südafrika mindestens 35 tote Jungen aufgrund von Beschneidung zu beklagen. Überhaupt werden überall, wo Mädchen beschnitten werden, auch Jungen beschnitten, genauso schmerzhaft, mit genau denselben mangelnden Hygienebedingungen, und demzufolge auch genauso oft tödlich verlaufend.
Weiterhin stellen Jungen die Mehrheit der Kindersoldaten.
Angesichts dieser und weitere Tatsachen, die Leiden und Sterben von Jungen und Männern betreffen, fühle ich mich von ihrer Organisation angewidert, die einzig Mädchen und Frauen in den Focus ihrer Hilfsbereitschaft setzt. Auch Jungen und Männer haben ein Recht auf Würde und Leben.
Mit freundlichen Grüßen
Die Antwort:
Plan setzt sich in den Programmländern für die Umsetzung der Kinderrechte ein und möchte mit seiner Arbeit die Lebensbedingungen von so vielen Kindern wie möglich (das betrifft Jungen und Mädchen gleichermaßen) verbessern. Hierbei spielt der Genderansatz eine wichtige Rolle, der auf die Erreichung der Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen abzielt.
Wir verstehen, dass Ihnen das Schicksal der Jungen, die unter schweren Kinderrechtsverletzungen leiden, am Herzen liegen. Plan fördert Jungen und Mädchen gleichermaßen, aber unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Benachteiligungen. Wir setzen uns dafür ein, dass Mädchen und Jungen gleiche Rechte und Chancen erhalten. Selbst bei spezifischen Benachteiligungen von Mädchen, wie die Abtreibung weiblicher Föten, arbeitet Plan deshalb nicht nur mit den Mädchen und Frauen, sondern ebenso eng auch mit Jungen und Männern zusammen, da sie eine wichtige Rolle für die Lösung dieser Kinderrechtsverletzung spielen. In Brasilien wiederum hat Plan im letzten Jahr ein Projekt nur mit Jungen durchgeführt. Mit den 14 bis 18-Jährigen wurde zu ihrem Bild von Männlichkeit, ihren Vorstellungen von Sexualität und ihrer Sicht auf Mädchen gearbeitet. Aufgrund des partizipativen und kindorientierten Ansatzes achtet Plan bewusst darauf, dass weder Mädchen noch Jungen ausgegrenzt werden.
Plan setzt sich vor Ort deshalb nicht nur für die Rechte der Mädchen, sondern ebenso für die der Jungen ein. Trotzdem sind in unseren Programmländern Mädchen sehr oft immer noch wesentlich stärker benachteiligt als Jungen. Wir sehen es deshalb als notwendig an, in unserer Öffentlichkeitsarbeit auf ihre besondere Situation aufmerksam zu machen und über spezielle Projekte Diskriminierungen, die sie nur aufgrund ihres Geschlechtes erleiden, abzubauen. Hierauf macht Plan Deutschland mit seiner Mädchen-Kampagne aufmerksam und stellt gezielt Mittel zur Verfügung. Ziel all dieser Aktivitäten ist jedoch, Gleichberechtigung für Jungen und Mädchen zu erreichen.
Der Abbau von Kinderrechtsverletzungen, egal ob sie Jungen oder Mädchen betreffen, steht im Mittelpunkt der Arbeit von Plan. Denn sie alle haben ein Recht auf Bildung, auf eine angemessene Gesundheitsversorgung, auf Schutz vor Gewalt und Ausbeutung als auch auf Beteiligung an für sie relevante Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Plan International ist als eines der ältesten Kinderhilfswerke in 48 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas tätig, unabhängig von Religion und Politik. In der Entwicklungszusammenarbeit finanziert Plan nachhaltige und kindorientierte Selbsthilfeprojekte, hauptsächlich über Patenschaften sowie über Einzelspenden und öffentliche Mittel. Mädchen werden besonders gefördert, damit sie gleiche Chancen erhalten wie Jungen. Plan Deutschland betreut mehr als 280.000 Kinderpatenschaften und erreicht so in den Programmgebieten über zwei Millionen Menschen. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen hat Plan Deutschland das DZI Spenden-Siegel zuerkannt.
Mit der Mädchen-Kampagne unter der Schirmherrschaft von Senta Berger macht Plan Deutschland seit 2003 auf die Situation von Mädchen weltweit aufmerksam.
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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche
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- Antwort von "Plan" -
Mirko,
21.10.2009, 22:30
- Antwort von "Plan" - Tom, 21.10.2009, 22:48
- Antwort von "Plan" -
Garfield,
21.10.2009, 23:08
- Antwort von "Plan" -
Tom,
22.10.2009, 00:20
- Antwort von "Plan" -
Garfield,
22.10.2009, 15:00
- Antwort von "Plan" - Tom, 22.10.2009, 18:36
- Antwort von "Plan" -
Garfield,
22.10.2009, 15:00
- Antwort von "Plan" -
Tom,
22.10.2009, 00:20
- Antwort von "Plan" -
guest,
22.10.2009, 01:00
- "Plan" eine feministische Geldmaschine? - GenderEi, 22.10.2009, 02:41