Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Babywunsch

Ekki, Wednesday, 21.10.2009, 18:54 (vor 5913 Tagen) @ Christine

Hallo Christine,

Gut, das Du vom Verdacht geschrieben hast.

Versteht sich von selbst. Wer weiß schon so genau, was in anderen vorgeht.

Am mangelnden Sex kann es nicht gelegen haben, eher war das Gegenteil der
Fall.

Da kann ich nur mein Mitgefühl ausdrücken - und meine Hochachtung dafür, dass Du - wenn auch hinter einem Nick "verborgen" - so offen über solche Dinge sprechen magst.

durchmachen. Die Angst, das nächste Kind evtl. durch Tod zu verlieren war
so schlimm, das ich lieber kein Kind mehr haben wollte.

Ein sehr schweres Schicksal - und nachvollziehbare Gefühlsregungen.

ihre. Das Leben ist nun mal komplex und vieles können wir nicht negieren,
auch wenn wir es uns manchmal wünschen.

Der Punkt ist doch aber folgender - und ich habe mir hier darüber weiß Gott schon die Finger wundgeschrieben:

Heutzutage haben die Frauen (zumindest in Deutschland und cum grano salis in Europa) nur noch ein geringes Risiko unerwünschter Schwangerschaften zu tragen.

Auch wenn das Restrisiko nicht zu negieren ist, so ist doch das Risiko von Männern, mit einem Kind hereingelegt zu werden, unvergleichlich viel größer.

Wenn Du schreibst:

Gefühle mein lieber Ekki lassen sich nicht unterdrücken und die Gefühle
des Kinderwunsches waren permanent zugegen,

so ist das dahingehend zu ergänzen, daß auch Männer Gefühle (und Überlegungen) haben können - und die können sehr wohl darin bestehen ...

... keine Kinder haben zu wollen,
... noch keine Kinder haben zu wollen,
... keine weiteren[/u] Kinder haben zu wollen.

Keinen[/u] dieser Lebensentwürfe können sie umsetzen, wenn ihre Partnerin es nicht will.

Du kannst Dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich darüber war (in die Wechseljahre zu kommen).

Sogar das findet seine Analogie in meinem Leben:

Bei Männern wird ja auch die Testosteron-Produktion ab 40, spätestens 45 drastisch geringer. Ich bin inzwischen 48. Und auch, wenn man das ständige "Unter-Strom-Stehen" vermißt - wenigstens ist man nicht mehr dauernd gedanklich damit beschäftigt, welche Frau man flachlegen kann, und wenn einem eine, die man eigentlich haben will, blöd kommt, macht einen das nicht mehr so fertig.

Wenn Du weiter schreibst:

Gerade weil
die Männer hier dafür kämpfen, das sie nicht vereinheitlicht werden möchten
und man ihnen doch ihre von Natur mitgegebenen Charaktereigenschaften
lassen möge, was ich ja ebenfalls so sehe,

dann möchte ich ergänzen:

Es gibt eben nicht nur Männer, die Frauen deren Kinderwunsch erfüllen wollen.

Es gibt auch Männer, die keinen Kinderwunsch haben.

Und das Fehlen des Kinderwunsches ist genauso ein starkes Gefühl wie dessen Vorhandensein, nämlich ein gefühlsmäßiger Unwillen gegen den Umgang mit Kleinkindern, oder sogar in einem weiteren Sinne ein Unwillen dagegen, an die Kette des Familienlebens gelegt zu werden.

Will ein Mann hier "Waffengleichheit" zwischen sich und den Frauen herstellen, dann hat er eigentlich nur 2 Möglichkeiten:

- Sterilisation;
- Verzicht auf Geschlechtsverkehr (bzw. ausschließlich mit Prostituierten, was nicht jedem liegt).

Und das ist absolut kein Zustand![/u]

Allerdings:

Die günstige Situation, in der Frauen sich befinden - leichte Zugänglichkeit effektiver Verhütungsmittel ohne allzu drastische Nebenwirkungen - ist ja auch relativ neu.

Insofern ist wohl die Gesellschaft als Ganzes wenig vorbereitet auf diese Situation.

Auf jeden Fall fühle ich mich nicht vertreten von Männern, die sich erklärtermaßen wünschen, daß die Frauen wieder wie ehedem Kinder kriegen und zu Hause bleiben.

Wenn früher die Feministinnen sagten:

"Ein Mädchen möchte nicht von der braven Tochter sofort zur braven Ehefrau werden."

dann kann ich nur entgegnen:

"Ein Mann möchte nicht vom braven Sohn sofort zum braven Ehemann werden."

Daß ein Mann in einer traditionellen Ehe nur ein Pascha sei, der sich die Pantoffeln hinterhertragen läßt, das ist eine der dicksten Lügen der Feministinnen - und immer mehr Männer durchschauen diese Lüge - allerdings auch zum Schaden der traditionellen Frauen: So wenig sich Männer von einer Femanze mit Füßen treten lassen wollen, so wenig wollen sie den treusorgenden Schluffen von anno dazumal geben.

Der letzte Satz, den Richard Wagner niederschrieb, lautete:

"Gleichwohl geht der Prozeß der Emanzipation des Weibes nur unter ekstatischen Zuckungen vor sich. Liebe - Tragik."

Und das ist wohl ein historischer Prozeß, der weit über den Rahmen eines Menschenlebens hinausweist.

Schöne Grüße von

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum