Die Hand an der Wiege

Diana, Sachsen, Monday, 19.10.2009, 01:44 (vor 5916 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Warum haben sich die Mütter nicht dagegen gewehrt, dass ihre Söhne beim
Militär verheizt werden, warum wehren sie sich heute nicht? Warum haben sie
ihre Söhne nicht zu Pazifisten erzogen?

Das ist in der Tat eine gute Frage - ich persönlich kann's nicht nachvollziehen. Eine andere Art der Erziehung kam für uns NIE in Frage.

Vermutlich weil sie fanden, ihren Söhnen könne 'ein wenig Ordnung' sowie
das Lernen von 'Bettenmachen', gewiss nicht schaden und, so eine Uniform
schmückt doch ungemein und macht jeden Deppen zum Kerl.

Dieses "Argument" mit der Ordnung und dem Bettenmachen habe ich bisher allerdings weitaus häufiger von Männern gehört - entweder von den Vätern (die selbst keine Wahl hatten und zum Wehrdienst mussten!), oder von anderen (älteren) Männern (die ebenfalls selbst ihren Wehrdienst längst hinter sich haben und mutmaßlich die Wahl Zivildienst nicht hatten). Selbst von meinem eigenen Mann habe ich genau diese "Argumentation" schon öfter gehört - und ich habe ihm erwidert, dass es nicht sein kann, dass er das seinem Sohn wünscht, nur weil es dem möglichst auch nicht besser gehen soll als ihm selbst. Wenn mein Mann in der DDR die Wahl gehabt hätte, zum Zivildienst zu gehen - er wäre der erste gewesen, der auf diese Art und Weise des "Erwachsenwerdens" in Form von Wehrdienst gerne verzichtet hätte.

Zum Ordnung und Bettenmachen "lernen" - was für ein albernes und bescheuertes "Argument". Ordnung ist Ansichtssache (über kurz oder lang findet jeder seine eigene, der eine früher, der andere später) - und Betten kann man genauso gut eben NICHT machen. Dafür braucht niemand "Krieg" üben! *grrr*